Delphi-PRAXiS
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vagtler 12. Mär 2016 12:27

Gehaltsgefüge
 
Moinsen,

ich hatte die letzten Wochen mal wieder die leidvolle Aufgabe, Kandidaten für Entwicklungspositionen aber auch Systemadministratoren zu interviewen. Dabei waren dann sowohl typische Juniors als auch der ein oder andere Senior (ich rede hier natürlich von Erfahrungsleveln...).

Dabei war ich überrascht, wie sehr zumindest gefühlt das geforderte Gehaltsniveau seit unserer letzten Rekrutierungsrunde im letzten Jahr gestiegen ist. So waren (auch Junior-)Sysadmins dabei, die ohne mit der Wimper zu zucken fast 60kEUR p.a. als Zielvorstellung hatten und Senior-Entwickler, die nah an eine sechsstellige Gehaltsvorstellung (und somit nach meinem Dafürhalten auch sehr nah an Führungspositionsgehälter) kamen.

Selbstverständlich passen solche Forderungen nicht in unsere Budgetplanungen und werden von uns daher auch nicht bedient, aber ich frage mich, habe ich da etwas nicht mitbekommen? Gab es da in letzter Zeit eine Entwicklung, die sich auch jenseits der üblichen Gehaltsvergleichsseiten im Internet bewegt und mir vollkommen entgangen ist?

Wie sind da Eure Erfahrungen?

Phoenix 12. Mär 2016 13:28

AW: Gehaltsgefüge
 
Kurzum: You get what you pay for.

Wenn Du nicht bereit bist, für einen guten Entwickler mindestens 65kEUR pro Jahr hinzulegen, dann bekommst Du halt nur diejenigen, die nicht so viel Wert sind und entsprechend nur schlechtere Leistung / Qualität abliefern können.

Das bedeutet du brauchst mehr von denen um das Soll zu schaffen, und die Qualität die dabei raus kommt ist unter aller Kanone so dass Du noch zusätzliche Aufwände für QS und nacharbeiten einplanen musst.

Qualität und Effizienz hat nunmal ihren Preis.

Am Ende des Tages nimmst Du statt 4 Billigarbeitern für ~60k die das Zeug nur hinrotzen lieber 2 wirklich hochwertige Senioren für jeweils knapp unter 100k (also mit Lohnnebenkosten, bestmögliche Arbeitsaustattung etc. ne Viertelmillion im Jahr), und die Rocken dafür aber auch bei Dir ab und stellen Dir wirklich in kürzester Zeit wirklich solides Zeug hin das kaum noch Testing bzw. Nacharbeiten benötigt.

Uwe Raabe 12. Mär 2016 14:45

AW: Gehaltsgefüge
 
Zitat:

Zitat von Phoenix (Beitrag 1332728)
Wenn Du nicht bereit bist, für einen guten Entwickler mindestens 65kEUR pro Jahr hinzulegen, dann bekommst Du halt nur diejenigen, die nicht so viel Wert sind und entsprechend nur schlechtere Leistung / Qualität abliefern können.

Das bedeutet du brauchst mehr von denen um das Soll zu schaffen, und die Qualität die dabei raus kommt ist unter aller Kanone so dass Du noch zusätzliche Aufwände für QS und nacharbeiten einplanen musst.

Wenn dann noch die Aufgaben vorrangig direkt an die vermeintlich preisgünstigen Entwickler vergeben werden, habe ich es schon oft erlebt, daß dann wenige qualifizierte Entwickler am Ende für das Finden und Bereinigen der Fehler mehr Zeit benötigten, als wenn sie es gleich selbst gemacht hätten. Insofern kostet ein billiger Entwickler am Ende mehr als ein teurer.

Man sollte auch das Entwicklen on time and on budget nicht außer Acht lassen, das häufig erst mit einem gewissen Erfahrungslevel möglich ist.

Wie nicht anders zu erwarten, hat Joel Spolsky auch was zu diesem Thema beizutragen: Hitting the High Notes

vagtler 12. Mär 2016 15:05

AW: Gehaltsgefüge
 
Das ist alles richtig und beileibe nichts neues. Wenn ich mir aber Seniors für 95kEUR p.a. einkaufen würde (das war so ungefähr der aufgerufene Satz), die aber schon in der Firma arbeitenden Seniors nur ca. 80kEUR p.a. verdienen, wie soll das gut gehen? Und mal eben - zur Freude der Mitarbeiter - die Gehälter um 20% anheben passt auch nicht wirklich ins Budget (v.a. bei mittlerweile etwas über 50 Mitarbeitern in der von mir verantworteten Abteilung - da würde mich unser Vorstand zu recht fragen, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte).

Und die Statistiken und Gehaltsreports lassen uns eigentlich alle im oberen Mittelfeld liegen - ist also nicht so, dass wir Hungerlöhne zahlen würden.

ralfstocker 12. Mär 2016 15:27

AW: Gehaltsgefüge
 
In der Industrie sind im Moment 95-110k üblich (mit Uni-Diplom und 15-20 Jahren Erfahrung).

mquadrat 12. Mär 2016 15:53

AW: Gehaltsgefüge
 
Also aus meiner Erfahrung ist das ziemlich hoch gegriffen. Gehälter jenseits der 80k kenne ich nur aus Management und Consulting. Kann man ja einfach mal rückrechnen, was das für Tagessätze gibt. Für einen Feld-Wald-Wiesen-Developer würde ich das auf keinen Fall zahlen.

Sunec 12. Mär 2016 16:28

AW: Gehaltsgefüge
 
Wenn ich sehe, dass Entwickler in meiner Firma knapp 18k im Jahr raus haben (netto) wird mir schlecht.

Neumann 12. Mär 2016 16:51

AW: Gehaltsgefüge
 
Sunec, als Selbständiger mit eigenem Produkt habe ich manchmal noch weniger gehabt. Zum Glück ist es jetzt besser, aber oft habe ich von festen Job mit 40 oder 50 k gewünscht, bin aber zu alt dafür. Keiner würde mich nehmen. Versuchs doch mal mit einer Bewerbung, 18k netto sind vielleicht etwas über 2k brutto im Monat, das ist bestimmt nicht angemessen.

Bernhard Geyer 12. Mär 2016 18:14

AW: Gehaltsgefüge
 
Das Gehaltniveau hängt auch vom Standort ab.
Ist die Firma in Frankfurt am Main wird das Gehaltsniveau höher sein als in Frankfurt an der Oder.

vagtler 14. Mär 2016 07:10

AW: Gehaltsgefüge
 
Zitat:

Zitat von ralfstocker (Beitrag 1332735)
In der Industrie sind im Moment 95-110k üblich (mit Uni-Diplom und 15-20 Jahren Erfahrung).

...ich überlege gerade, in die Industrie zu gehen. :mrgreen:


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