Delphi-PRAXiS
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-   -   Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht] (https://www.delphipraxis.net/188693-softwareidee-fuer-antivirenergaenzung-%5Bloesungsansaetze-gesucht%5D.html)

xbkbk 28. Mär 2016 21:13

Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
[EDIT: Für alle, denen das zu viel Text ist: der relevantere Teil (meine konkreten Fragen) befindet sich weiter unten und ist Fett gedruckt.]

Da ich sie selbst nicht umsetzen kann, die Idee aber prinzipiell für brauchbar halte und glaube, dass dies auch für Andere interessant sein könnte, möchte ich euch hier eine Programmidee vorstellen:

Ich stelle mir ein Programm vor, das nach Programmstart einen Dateipfad zu einer beliebigen .exe abfragt (den User fragt) und diese Anwendung dann "begleitet" ausführt. Sinn des Programmes soll es sein, dass wenn die gewählte .exe Datei Dateien erstellen möchte, eine andere Datei ausführen möchte (.exe, .bat, .vbs oder irgendetwas anderes), einen Service erstellen möchte, ins Internet gehen oder Änderungen in der Registry vornehmen möchte, dass das Programm dann diese Aktionen unterbindet und den User fragt "darf er das?" und erst wenn der User dies mit "jop, geht in Ordnung" bestätigt, soll die Datei die gewählte Aktion durchführen dürfen.
Dabei soll dem User aber auch genau angezeigt werden, welche Dateien, in welchem Verzeichnis und wohin extrahiert werden, was gelöscht wird und zu welchen Seiten/Servern die .exe kommuniziert (bevor die .exe das macht und bevor der User das bestätigt - damit er weiß, was er da bestätigt)

Sinnvoll wäre auch, dass dieses Programm dauerhaft im Hintergrund läuft und bei dem Start einer .exe erst fragt, ob die .exe überhaupt gestartet werden soll und dann bei (fast) jeder Kleinigkeit (siehe oben) erneut eine Bestätigung einholt.

Damit das Nutzen des favorisierten Browsers nicht zur Tortur wird, sollte die Funktion bestehen, eine bestimmte .exe als "vertrauenswürdig" zu markieren, die dann folglich nicht mehr geprüft wird.

Warum das ganze?
Heruntergeladene Dateien beinhalten oft unangenehme Überraschungen (z.B. noch viel mehr Programme, die man nie haben wollte oder wunderschöne Werbeanzeigen, die alle 2 Minuten erscheinen etc.), die Antivirenscanner oft nicht sehen. Generell bin ich enttäuscht von Antivirenscannern, weshalb ich diese Lösung als (zumindest für etwas fortgeschrittenere User) sinnvoll ansehe.

Da das Projekt recht umfangreich ist, wäre es zu viel verlangt, wenn ich fragen würde, ob das jemand für mich programmiert, aber falls ihr Ideen habt, wie man das umsetzen kann (oder allgemeine Kritik an der Idee), wäre ich euch sehr verbunden.
Solltet ihr die Idee für unnütz oder blöd halten, klärt mich bitte auf, warum.
Der Vorteil einer solchen Software wäre, dass sie einem erfahrenen Nutzer immer verraten kann, ob man es mit einem Virus zu tun hat oder nicht bzw. wie man das wieder rückgängig machen kann, was die Anwendung "verbrochen" hat.

Sollte man der Anwendung die Aktionen gewähren (oder nicht), kann man auch alles, was die App macht / vorhat, zu tun, in eine Logdatei schreiben, damit man später genaueres über den Vorgang erfahren kann.

Sollte ich das Projekt irgendwann fertigstellen, werde ich es hier als open Source einstellen


Meine konkreten Fragen dazu könnt ihr gerne auch teilweise beantworten:

1. wie stelle ich fest, dass eine Anwendung vor hat, Dateien zu erstellen, ändern, löschen, kopieren, lesen?
1.1 wie kann ich das (temporär) verhindern und erst nach Bestätigung freigeben?
1.2 (wie) kann ich wissen, welche Dateinamen die betreffenden Daten haben?

2. wie stelle ich fest, dass eine Anwendung ins Internet möchte?
2.1 wie kann ich das (temporär) verhindern und erst nach Bestätigung freigeben?
2.2 (wie) kann ich wissen, welche Seiten/Server aufgerufen werden sollen?

3. wie stelle ich fest, dass eine Anwendung irgendeine andere Datei aufrufen möchte?
3.1 wie kann ich das (temporär) verhindern und erst nach Bestätigung freigeben?
3.2 (wie) kann ich wissen, welche Dateien aufgerufen werden sollen?

4. wie stelle ich fest, dass eine Anwendung Dienste erstellen möchte?
4.1 wie kann ich das (temporär) verhindern und erst nach Bestätigung freigeben?
4.2 (wie) kann ich abfragen, welchen Pfad die Datei des zu erstellenden Dienstes hat?

5. Wie kann ich prüfen, ob eine .exe versucht, ausgeführt zu werden?
(wenn das Programm dauerhaft im Hintergrund läuft oder geht das auch per Event, das bei .exe Start ausgeführt wird?)











Eine ergänzende Idee dazu wäre auch, sowas wie den Root für Windows zu basteln, indem vor jeder kritischen Änderung (etwas in den Autostart schieben, Dateizugriff in %appdata% oder %windir% oder C:\Programme, Service erstellen, etc.) eine (Passwort-)Abfrage stattfindet.
Letztere Idee kann optimiert werden, wenn der Nutzer wählen kann, bei welchen Ereignissen er genervt werden will.

Vielen Dank für die Mühe, dass du diesen langen Text gelesen hast :)

Zacherl 28. Mär 2016 22:48

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Praktisch alles was du machen willst, ist mit globalen WinAPI Hooks realisierbar. Dazu dürftest du im Netz eine Menge an Informationen finden. Grob beschrieben lenkst du die API Aufrufe aller gestarteten Programme auf eigene Callback-Funktionen um. In diesen Callbacks kannst du nun nach Belieben Input Parameter und Rückgabewerte modifizieren oder auch den Aufruf der originalen API einfach unterlassen.

Am Beispiel von MSDN-Library durchsuchenMessageBoxW:
Delphi-Quellcode:
function MessageBoxWCallback(hWnd: HWND; lpText, lpCaption: LPCWSTR; uType: UINT): Integer; stdcall;
begin
  if ((uType or MB_ICONERROR) = MB_ICONERROR) then
  begin
    // Wir moegen keine Fehlermeldungen
    Result := IDOK;
  end else
  begin
    // Fuer alles Andere rufen wir die Originalfunktion auf, aber aendern den Titel
    Result := MessageBoxWOrig(hWnd, lpText, 'Hook Title', uType);
  end;
end;
Für globale Hooks hast du zwei Methoden:
  • Usermode (ring3) Hooks, bei denen du deinen Code (meistens in Form einer DLL) in alle laufenden Prozess injizierst.
  • Kernelmode (ring0) Hooks, bei denen du in einem Treiber global die gewünschten Funktionen umlenkst (SSDT Hooking).

Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Beim Usermode Hooking benötigst du den Code in den meisten Fällen sowohl als 32-, als auch als 64-Bit Kompilat und musst zudem den Start neuer Prozesse überwachen (gut, das funktioniert mit einem MSDN-Library durchsuchenNtResumeThread Hook recht einfach).
Fürs Kernelmode Hooking brauchst du einen signierten Treiber. Zudem kann man seit Vista nicht mehr ohne Weiteres die SSDT patchen, da ein neues Sicherheits-Feature namens Patch-Guard integriert wurde. Für viele Fälle stellt Windows allerdings nativ Filter und Callbacks zur Verfügung.

Ob sich die Sache lohnt, ist allerdings eine andere Frage: Hooks werden von existierender AntiViren Software oft als schädliche Modifikation erkannt. Außerdem gillt (insbesondere bei Ring3 Hooks): Sofern ein Programm damit rechnet, gehookt zu werden, ist der Aufwand die Hooks zu umgehen nicht sonderlich groß.

xbkbk 28. Mär 2016 23:46

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zunächst danke für die schnelle Antwort.
Da ich mich auf diesem Gebiet noch nicht bewegt habe und das ganze überwiegend dazu dienen soll, die üblichen Ich_installiere_dir_mal_noch_alles_an_Müll_was_ich _so_finde und Ich_installiere_mich_an_unübliche_Orte_und_habe_ke ine_Deinstallationsroutine Programme etwas zu entkräften, möchte ich mal erfragen, ob es üblich ist, dass diese Programme Hooks bemerken und sich dagegen wehren. Wenn nicht wäre der ring0 Kernelmode Hook das, was ich ausprobieren würde.
Dass dieser nicht ohne Weiteres implementiert werden kann, legt nahe, dass es eben doch irgendwie möglich ist.
Da du dich da auskennst frage ich einfach mal, um mir die Recherche zu ersparen, ob es ein vertretbarer Mehraufwand beim Nutzen des fertigen Programmes ist und / oder nur die Programmierung weit aufwändiger ist?

Da Hooks allgemein offensichtlich recht einfach umgangen werden können, stellt sich mir die Frage, ob es überhaupt möglich ist, das, was ich vor habe, so umzusetzen, dass es nicht umgangen werden kann.








Das Problem ist ja unter Windows, dass so gut wie jedes Programm Adminrechte bekommt, wenn es will und der Endnutzer das auch nicht ungewöhnlich finden muss, da jede Installationsroutine Adminrechte braucht, dann aber auch alles tun kann, was sie will. Sinnvoll wäre es, dass man nur Adminrechte für eine spezifische Handlung einfordert (wie bei Linux die root-Abfrage)

Die Umsetzung eines solchen Unterfangens stelle ich mir realisierbar vor, glaube aber, dass der Aufwand sich kaum lohnen würde:
Ich glaube, dass man dem Admin bzw. der Admingruppe sämtliche Rechte entziehen kann, einen Ersatzadmin erstellt (der mit der Admingruppe nichts zu tun hat), nennen wir ihn Rolf und bei jeder Adminhandlung (Zugriff auf C:\Windows oder regedit zum Beispiel) sagt Windows "nö!"
Um das ganze doch tun zu können, könnte man dann die Andwendung nicht als Admin, sondern als Rolf ausführen und innerhalb dieses Rolfkontos könnte das ganze ring3 oder ring0 gehookt werden, da der Hook (meines Wissens) nur als Admin (der dann ja nichts mehr zu melden hat) umgangen werden kann, was aber als Rolf auch nicht drin ist, da Rolf das auch untersagt wird.

Ist das so überhaupt umsetzbar und wenn ja, ist es dann auch realistisch, dass das praktische Anwendung finden könnte?
(Die Rolflösung müsste natürlich auch von der Software eingerichtet werden, da das keinem normalen Nutzer zuzumuten ist)

Luckie 29. Mär 2016 00:03

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Das Problem ist ja unter Windows, dass so gut wie jedes Programm Adminrechte bekommt, wenn es will
Also bei mir bekommt ein Programm nur Admin-Rechte, wenn ich es will und nicht wenn es das Programm will.

Zitat:

Sinnvoll wäre es, dass man nur Adminrechte für eine spezifische Handlung einfordert
Dann fragt dich das Programm, ob es eine DLL ins Systemverzeichnis kopieren darf. Du sagst ja und schwupps löscht und ersetztes System DLLs. Und ob es dir eine böse DLL ins Systemverzeichnis kopiert, weißt du dadurch auch nicht.

Wo ist der Unterschied ob das Admin-Konto Admin oder Rolf heißt? Und die Gruppen vereinfachen nur die Zuweisung von Rechten. Anstatt jede 100 Benutzerkonten einzeln zu konfigurieren, konfiguriere ich eine Gruppe und ordne den Benutzern der Gruppe zu. Klar kannst du deinen Rolf keiner Gruppe zu weisen und ihm dann doch wieder alle rechte geben, die ein Admin normalerweise hat. Nur was hast du damit gewonnen? Und ob du in der UAC jetzt dem Admin "Admin" ein gibts oder den Admin "Rolf" spielt keine Rolle. Apropos dein "Nö", das macht Windiws bei aktivierter UAC so wie so und fragt nach einem Benutzerkonto mit den nötigen Rechten.

Valle 29. Mär 2016 00:04

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Falls du zu dem Thema noch Informationen brauchst:

Unter Linux gibt es sowas schon lang. Bekannteste Vertreter sind SELinux und AppArmor. Mit diesen kann man jedes Programm (auch als root laufende) sehr detailiert einschränken. Auch hier wird ein Whitelistprinzip angewendet. Für die in Linux enthaltenen Pakete gibt es dann direkt mitgelieferte Regelsätze, die beschreiben, was entsprechende Programme dürfen.

Das Erstellen eines solchen Regelsatzes ist jedoch recht aufwendig. Im Allgemeinen wird SELinux dafür in einen Modus versetzt, der alle Zugriffe zulässt. Anschließend wird mitgeloggt und daraus ein Profil erstellt. Man geht also davon aus, dass das Programm während es läuft sicher ist und nur das tut, was es tun soll. Natürlich kann man auch manuell nacharbeiten.

Generell ist der Ansatz von der Idee her nicht schlecht. Meiner Meinung nach ist er für Endanwender allerdings denkbar ungeeignet. Der durchschnittliche Benutzer hat keinerlei Ahnung von gar nichts und kann mit Begriffen wie Administrator, Berechtigung, Programmverzeichnis, Exe usw. überhaupt nichts anfangen. Für das Härten eines Servers sieht die Sache anders natürlich dabei aus.

Die größte Gefahr stammt daher meiner Meinung nach aus dem Umgang mit ausführbarem Code unter Windows. Wenn ich als erfahrener ITler selbst nicht mehr in der Lage bin, Werbung vom richtigen Downloadbutton auf einer Webseite zu unterscheiden, dann läuft etwas gewaltig schief. Unter Linux fährt man daher seit Jahrzehnten mit Paketlisten. Nahezu alle was ich auf dem Desktop brauche ist mit dem gleichen, einheitlichen Befehl installiert. Software herunterladen und installieren ist vollkommen out und verpönt. Toll wäre es, dies in der Microsoftwelt zu etablieren.

Natürlich ist Linux auch nicht Virenfrei. Aber das Einfallstor ist nicht der dumme Nutzer, der die Rechnung.exe aus dem Anhang öffnet. Es sind Bugs in Programmen, die man irgendwann schon in den Griff bekommen wird. Dass ich meine Programme aus bekannten, verifizierten Listen beziehe, ist ein riesiger Vorteil in Sachen Sicherheit und auch Einfachheit.

Sorry, das ist jetzt etwas ausgeartet, aber vielleicht interessiert's ja jemanden...

xbkbk 29. Mär 2016 00:43

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Also bei mir bekommt ein Programm nur Admin-Rechte, wenn ich es will und nicht wenn es das Programm will.
Bei mir auch, allerdings ist das ganze für Personen gedacht, die wahllos Sachen ausführen und dann zumindest etwas sicherer fahren können, wenn sie sehen, dass da in diverse umterschiedliche Verzeichnisse geschrieben wird und Services installiert werden.

Zitat:

Dann fragt dich das Programm, ob es eine DLL ins Systemverzeichnis kopieren darf. Du sagst ja und schwupps löscht und ersetztes System DLLs. Und ob es dir eine böse DLL ins Systemverzeichnis kopiert, weißt du dadurch auch nicht.
Das sicher nicht, aber man weiß, welche dlls ersetzt werden. Das Programm soll dann eine Sicherheitskopie von den ersetzten Dlls anlegen (inkl. Textdatei, wo die her sind) und das Ersetzen gestatten und wenn man merkt, dass etwas nicht stimmt, kann man sie schlimmstenfalls per LiveCD zurückkopieren.

Zitat:

Generell ist der Ansatz von der Idee her nicht schlecht. Meiner Meinung nach ist er für Endanwender allerdings denkbar ungeeignet. Der durchschnittliche Benutzer hat keinerlei Ahnung von gar nichts und kann mit Begriffen wie Administrator, Berechtigung, Programmverzeichnis, Exe usw. überhaupt nichts anfangen. Für das Härten eines Servers sieht die Sache anders natürlich dabei aus.
Für den durchschnittlichen Endnutzer ist das tatsächlich nichts, sondern für "etwas" erfahrenere Nutzer. Ich habe diverse Freunde, die sich mit Computern ausreichend gut auf der Nichtentwicklerebene bewegen, aber dennoch etwas Ahnung von den Vorgängen haben und ich glaube für Nutzer, die generell mit Windoof umgehen können, sich aber trotzdem Müll aus dem Netz ziehen wär das eine relativ brauchbare Lösung.

Dass das umter Linux schon recht gut umgesetzt wird weiß ich und das ist auch das Vorbild meiner Überlegung, sowas in Windows auch einzubinden.

Die Sache mit dem Rolf war nicht so gemeint, dem Admin bloß nen anderen Namen zu geben, sondern dafür zu sorgen, das ein Programm, das Admjnrechte hat, sich nicht ganz frei austoben kann wie als admin üblich. Die "Admin"Rechte wären dann useless, aber der Rolf (an sich auch useless) soll die Schnittstelle zwischen bekannten Adminrechten und dem Nutzer sein, wie in einer halben Sandbox, indem Rolf zwar auch alles gestatten kann, aber im Gegensatz zum bekannten Admin erst nach Durchwinken vom User. Das soll mit dem angesprochenen Hook geschehen, der ja nur mit Adminrechten umgangen werden kann (soweit ich weiß - wenn nicht ist die ganze Überlegung natürlich sinnfrei), was aber nichts wird, da dem Admin die Rechte dazu fehlen. Rolf soll sie aber auch nicht bekommen (den Hook auszuhebeln) und dann klappt das ganze so, dass ich etwas als Admin ausführen kann oder als Rolf und letzterer lässt die Änderung am System nur zu, wenn der Nutzer sein " okay" gibt.

Sicherlich ist das dann auch nicht die ultimative Lösung, da die Zielgruppe "ganz unerfahren" logischerweise ausscheidet, die Zielgruppe "hab ich nicht nötig, weil ich weiß was man installieren sollte" auch, aber für "ich kenne mich mit Computern aus, lade mir aber gerne/umabsichtlich Mist runter" wär das genau das richtige. Letztere Zielgruppe ist glaube ich die schrumpfende Mittelschicht der Anwender, für die das genau das richtige wäre.

Und es muss ja nicht unbeding die bekannte Rechnung.exe sein. Manchmal lädt man sich ein Programm von Chip.de runter und der Installer schlägt einem standardmäßig aktiviert vor, dies umd das noch gleich mit zu installieren und dann hat man den Salat. Das ist schon häufiger die Ursache gewesen, dass mich Leute gefragt haben, ob ich ihren Müll entfernen kann. Sowas kann mal passieren und wenn man nicht 100% weiß wo das sitzt oder dass das passiert (bzw beides) hat man verloren. Darum halte ich es für halbwegs sinnvoll, auch wenn es die bekanntesten Zielgruppen nicht bedienen kann.

Zitat:

Apropos dein "Nö", das macht Windiws bei aktivierter UAC so wie so und fragt nach einem Benutzerkonto mit den nötigen Rechten.
Aber nicht so, wie ich das meine. Die UAC kommt einmal umd dann ist das Programm nach klick auf Ja oder Yes dauerhaft fähig, alles zu tun und man bekommt auch nicht mitgeteilt, was genau denn die UAC erlauben soll. Das ist der Punkt, an dem ich ansetzen wollte.

xbkbk 29. Mär 2016 00:52

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Mein Problem mit der UAC ist, dass sie fragt "bla.exe möchte Adminrechte. Ja Nein" was ich haben wollen würde ist dann sowas wie "bla.exe möchte in Verzeichnis xyz und Unterverzeichnissen Lesen und schreiben". Checkboxen mit "Lesen", "Schreiben", "Unterverzeichnisse auch" und Buttons "markiertes erlauben" und "nichts da!"

FarAndBeyond 29. Mär 2016 03:25

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Das klingt ja nach RBAC & Co. ähnlich wie GRSecurity oder FreeBSD oder oder...

Willst du das wirklich selber bauen...? Das erfordert spitzenmäßige OS Kenntnisse, zumindest wenn das Ganze auch was taugen soll...
Ich hätte gerne 'ne SRC-Kopie als Delphi-Code, in den ich mich dann die nächsten 20 Jahre einarbeiten kann...

Aber "AV-Ergänzung" finde ich lustig.. die AV-Software macht dann alles wieder kaputt was die Sicherheitssoftware mühsam etabliert hat...

Zitat:

Sinnvoll wäre auch, dass dieses Programm dauerhaft im Hintergrund läuft und bei dem Start einer .exe erst fragt, ob die .exe überhaupt gestartet werden soll und dann bei (fast) jeder Kleinigkeit (siehe oben) erneut eine Bestätigung einholt.
Zum Teil macht Windows das ja schon und sinnvoll ist das allemal, aber hast du mal Software installiert auf einem gut abgesicherten Rechner? Das nervt unbeschreibbar, alleine die Registry-Zugriffe bei vielen Installationen sind das pure Grauen... Danach weiß man allerdings genau wer wohin macht... Oder die NVidia-Treiber-Systemsteuerung, die einfach einfriert, wenn sie gewisse Rechte nicht bekommt und dann bekommst du gar keine Fehlermeldung und auch keine Abfrage... es läuft einfach nicht mehr und man kann den Grafikkarten-Treiber nicht einstellen usw. usw....
Sowas macht hübsch aggressiv... alleine schon was man da für Zeit reinbuttert...

Zitat:

Sollte ich das Projekt irgendwann fertigstellen, werde ich es hier als open Source einstellen
Einen breiten Absatzmarkt wird es wohl auch nie geben... (ist vielleicht auch ganz gut wenn viele Leute 'nen Blick drauf werfen, desto mehr potentielle Fehlerquellen werden aufgedeckt)

Zitat:

z.B. noch viel mehr Programme, die man nie haben wollte oder wunderschöne Werbeanzeigen, die alle 2 Minuten erscheinen etc.), die Antivirenscanner oft nicht sehen. Generell bin ich enttäuscht von Antivirenscannern, weshalb ich diese Lösung als (zumindest für etwas fortgeschrittenere User) sinnvoll ansehe.
BrowserLösungen gibt es doch schon: alles was in Richtung uMatrix, uBlock und NoScript & Co. geht sieht ganz gut aus und AV-Software ist und war schon immer Spitzenklasse, zumindest für die Verkäuferseite... ist halt 'ne Geldmaschine...

Ich glaube, dass man soetwas nur mit extrem starker Nutzungseinschränkung bauen kann. Jede Abfrage/oder Meldung für normle Nutzer wie UAC & Co. sind ohne Bedeutung wenn der Nutzer sie nicht beantworten kann oder versteht was da eigentlich passiert.

Ist aber ein interessantes Thema so eine Software für Standard-Windows-Versionen zu bekommen... Groß ist die Auswahl da ja nicht, oder ich hab' bis jetzt an der falschen Stelle geschaut...

Vielleicht werde ich in 100 Jahren auch mal so gut, dann greife ich das auf jeden Fall auch auf...
Viel Erfolg!

jaenicke 29. Mär 2016 05:54

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von xbkbk (Beitrag 1334025)
für "ich kenne mich mit Computern aus, lade mir aber gerne/umabsichtlich Mist runter" wär das genau das richtige. Letztere Zielgruppe ist glaube ich die schrumpfende Mittelschicht der Anwender, für die das genau das richtige wäre.

Dafür gibt es ja diverse Sandbox Tools oder VMs. Das ist tausendmal einfacher als ständig irgendetwas zu bestätigen. Hat man sich was eingefangen, landet es nur in der Sandbox oder in der VM. Und die VM kann man einfach resetten auf den letzten Zustand.

Dass das mit der Bestätigung nicht so gut klappt, wenn sich jemand nicht gut auskennt, sieht man daran, dass viele dann einfach UAC Anforderungen ohne zu lesen bestätigen. Wenn dann noch mehr Fragen kommen, wird man erst recht abgestumpft...

Neutral General 29. Mär 2016 07:07

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von xbkbk (Beitrag 1334022)
ob es üblich ist, dass diese Programme Hooks bemerken und sich dagegen wehren.

Auch wenn es einfach ist Hooks zu umgehen bin ich ziemlich sicher, dass die wenigsten Programme dies tun.
Gefühlt würde ich sagen dass Anti-Virenprogramme eher (ziemlich wahrscheinlich) Hooks umgehen,
Viren oder generell Malware wahrscheinlich nur zum Teil (Ich würde mal unqualifizierte ~10% in den Raum werfen) Hooks umgehen.
Bei "normalen" Programmen liegt der Anteil wahrscheinlich unter 1%.

Das sind wie gesagt komplett in den Raum geworfene Zahlen, aber ich denke mal dass sie nicht allzu fern von der Realität sind.
Zitat:

Zitat von xbkbk (Beitrag 1334022)
Wenn nicht wäre der ring0 Kernelmode Hook das, was ich ausprobieren würde.

Das dürfte wahrscheinlich noch ein ganzes Stück schwieriger werden als Ring3 Hooks (und das wird schon nicht soo einfach).
Außerdem kannst du dann Delphi schon mal vergessen (falls du vor hattest dafür Delphi zu verwenden).

Zitat:

Zitat von xbkbk (Beitrag 1334022)
Da du dich da auskennst frage ich einfach mal, um mir die Recherche zu ersparen, ob es ein vertretbarer Mehraufwand beim Nutzen des fertigen Programmes ist und / oder nur die Programmierung weit aufwändiger ist?

Ich denke nicht dass es das Wert ist.
Ich würde zumindest mal in Ring3 anfangen und einfach mal Copy oder/und CreateFile hooken und ein bisschen rumtesten ob sich meine Zahlen oben bestätigen.
Wenn sich herausstellt (was ich nicht denke), dass jedes 2. Programm deine Hooks umgeht (oder ganz allgemein für deinen Geschmack "zu viele") dann musst du dir die Ring0 Hooks vielleicht doch mal anschauen. Aber würde erstmal Ring3 antesten.

Zitat:

Zitat von xbkbk (Beitrag 1334022)
Da Hooks allgemein offensichtlich recht einfach umgangen werden können, stellt sich mir die Frage, ob es überhaupt möglich ist, das, was ich vor habe, so umzusetzen, dass es nicht umgangen werden kann.

Es kann ziemlich leicht umgangen werden. Aber man muss es halt tun.
Und ich denke wie gesagt, dass es unterm Strich mindestens 90% aller Programme NICHT tun.

Was mir aber noch eingefallen ist: Könnte man nicht das umgehen von Hooks umgehen indem man GetProcAddress hookt?

p80286 29. Mär 2016 10:25

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von FarAndBeyond (Beitrag 1334027)
Oder die NVidia-Treiber-Systemsteuerung, die einfach einfriert, wenn sie gewisse Rechte nicht bekommt und dann bekommst du gar keine Fehlermeldung und auch keine Abfrage... es läuft einfach nicht mehr und man kann den Grafikkarten-Treiber nicht einstellen usw. usw....
Sowas macht hübsch aggressiv... alleine schon was man da für Zeit reinbuttert...

Wenn dem so ist, dann ist die gerade installierte Software wohl Virenfrei.
Irgendwie schaffen es Virenprogrammierer immer wieder, ihre Software zu installieren, ohne daß der Benutzer mehr als unbedingt nötig belästigt wird (meistens nie). Und in den meisten Fällen funktioniert sie auch noch.

:mrgreen:

Gruß
K-H

mm1256 29. Mär 2016 10:36

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von p80286 (Beitrag 1334045)
Irgendwie schaffen es Virenprogrammierer immer wieder, ihre Software zu installieren...

So ist es, leider. Darum bin ich auch überzeugt davon, dass man mit weiteren/neuen Tools wie vom TE angedacht letztendlich nichts oder nicht viel erreichen kann. Der Schutz müsste schon früher ansetzen, z.B. bei der Installation. Ein nicht zertifizierter Treiber oder eine nicht zertifizierte Software sollte gar nicht installierbar oder ausführbar sein. So was könnte man doch als sinnvolle Ergänzung zu einer AV-Software sehen?

einbeliebigername 29. Mär 2016 11:15

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Hallo,

Zitat:

Zitat von mm1256 (Beitrag 1334046)
Ein nicht zertifizierter Treiber oder eine nicht zertifizierte Software sollte gar nicht installierbar oder ausführbar sein. So was könnte man doch als sinnvolle Ergänzung zu einer AV-Software sehen?

Dann werden die nötigen Zertifikate halt geklaut oder es werden Schwachstellen in irgendeiner (Sicherheits-)Software ausgenutzt. Und wenn das nicht geht, dann kommen die Dummen die dieses Sicherheitsfeature ohne Grund deaktivieren.

Und dann bleiben noch die Softwareentwickler, die mit diesem Sicherheitsfeature die unterschiedlichsten Probleme haben. Wie ich. Bei einem meiner Projekte wüsste ich gar nicht wie ich das Signieren umsetzten sollte, selbst wenn ich mir das leisten könnte.

einbeliebigername.

pesi 29. Mär 2016 13:09

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Dann will ich auch mal meinen unqualifizierten Senf dazugeben, aber der Initiator dieses Threads hat es ja so gewollt:

Ich würde mir einen solche Software definitiv niemals installieren. Die macht Einiges von dem, weswegen ich schon Windows Vista oder auch Windows 8 nicht installiert habe: MICH BEVORMUNDEN! Das ist MEIN PC und MEIN BETRIEBSSYSTEM und wenn ICH ENTSCHEIDE mir eine Software XYZ zu installieren, dann hat mein PC das gefälligst zu tun und zwar OHNE WENN UND ABER! ....wenn ich im Nachhinein feststelle, dass diese Software Schrott ist oder Dinge tut die ich nicht möchte, naja, dann fliegt sie halt wieder!

VG
Peter

jaenicke 29. Mär 2016 13:55

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von pesi (Beitrag 1334056)
....wenn ich im Nachhinein feststelle, dass diese Software Schrott ist oder Dinge tut die ich nicht möchte, naja, dann fliegt sie halt wieder!

Was bei Malware nicht so einfach ist...
Da bleibt dann nur das letzte Backup einzuspielen (zumindest als seriöse Vorgehensweise).

mm1256 29. Mär 2016 16:20

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
[ot]
Zitat:

Zitat von einbeliebigername (Beitrag 1334048)
Und dann bleiben noch die Softwareentwickler, die mit diesem Sicherheitsfeature die unterschiedlichsten Probleme haben. Wie ich. Bei einem meiner Projekte wüsste ich gar nicht wie ich das Signieren umsetzten sollte, selbst wenn ich mir das leisten könnte.

einbeliebigername.

k-Software ist dein Freund wenn es um gute Preise geht. Zum Umsetzen wirst du in der DP geholfen :thumb:

Zacherl 29. Mär 2016 16:52

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von Neutral General (Beitrag 1334035)
Könnte man nicht das umgehen von Hooks umgehen indem man GetProcAddress hookt?

Nicht wirklich effizient. Wenn ich Hooks gezielt umgehen will, dann "manual mappe" ich die entsprechende Dll, parse noch schnell die EAT und hole mir die Funktionsadressen somit komplett ohne irgendwelche API Aufrufe.

Da das manuelle Laden der Dll auch nicht ohne Weiteres festgestellt werden kann, ist davon auszugehen, dass auch keine Inline Hooks mehr im Code aktiv sind.

Und wenn man ganz viel Zeit zu viel hat, dann bastelt man sich für jede Windows Version eine Syscall-Table. Kennt man die entsprechenden Interrupt Nummern (sieht man in der ntdll.dll auf den ersten Blick in fast jeder nativen API), kann man über das direkte Ausführen der SYSCALL Instruction auch die entsprechende API im Kernel ansprechen.

Neutral General 29. Mär 2016 17:01

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Ja gut wer sich so viel Arbeit macht hat es auch verdient nicht gehookt zu werden :mrgreen:

FarAndBeyond 29. Mär 2016 19:37

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Wenn dem so ist, dann ist die gerade installierte Software wohl Virenfrei.
Irgendwie schaffen es Virenprogrammierer immer wieder, ihre Software zu installieren, ohne daß der Benutzer mehr als unbedingt nötig belästigt wird (meistens nie). Und in den meisten Fällen funktioniert sie auch noch.
Ja, wenn der Cracker was kann, dann merkt niemand etwas auch die AV-Software nicht. (Falls er sie nicht schon längst abgeschossen hat.. wie schwer ist es ein Icon in der TNA erscheinen zu lassen?)
Wenn im Hintergrund auf modernen Rechnern ein oder zwei Dienste zusätzlich laufen, dann macht sich das in der Geschwindigkeit überhaupt nicht bemerkbar und bei guter Programmierung werden die Dienste nichtmal mehr angezeigt... zumindest nicht mit StandardTools...

Zitat:

Dann werden die nötigen Zertifikate halt geklaut oder es werden Schwachstellen in irgendeiner (Sicherheits-)Software ausgenutzt. Und wenn das nicht geht, dann kommen die Dummen die dieses Sicherheitsfeature ohne Grund deaktivieren.
Und dann bleiben noch die Softwareentwickler, die mit diesem Sicherheitsfeature die unterschiedlichsten Probleme haben.
Ja, das sehe ich genauso, wie sollen Zertifikate helfen wenn diese genau wie alles andere aus Nullen und Einsen bestehen??? SoftwareSchutz kann immer umgangen werden, die Frage ist wie lange möchte jemand daran sitzen und es probieren. Das ganze ist soetwas wie eine Challenge und es gibt immer Leute die haben das Können und Wissen und die Zeit...

Zitat:

....wenn ich im Nachhinein feststelle, dass diese Software Schrott ist oder Dinge tut die ich nicht möchte, naja, dann fliegt sie halt wieder!
Und hast du mal darüber nachgedacht wie du das feststellen willst. Das sagt sich immer sehr einfach, aber in der Praxis bemerkst du gar nichts. Wie schwer ist es für solche klugen Köpfe eine Software zu schreiben, die einen Job macht und sich dann wieder löscht, den Email-Client oder was sonst noch nötig ist hat die Software schon mit an Bord.

Wie willst du bemerken ob eine Software:
- einen globalen Hook einrichtet
- einen direkten Speicherzugriff macht
- einen laufenden Prozess manipuliert bzw. verändert
- eine DLL initialisiert oder sich indirekt an einen laufenden Prozess anhängt
- in den Speicherbereich einer anderen Anwendung schreibt
- sich höhere oder mehr Rechte beschafft
- Dateien austauscht
- Dienste nutzt
...
Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass eine moderne CPU 'ne Menge an Dingen innerhalb von wenigen Millisekunden oder Mikrosekunden oder Nanosekunden macht. Danach sieht dann schon wieder alles anders aus (Tarnmodus an). Und die meisten Rechner laufen länger als nur hier und da mal 'ne Minute.

Wenn du etwas bemerkst, dann hat der Angreifer 'was falsch gemacht.
Ich will gar nicht wissen wie viele Rechner und Webseiten sich da draußen im Zombie-Modus befinden.

Ich hab' mal OpenOffice getestet (welche Version weiß ich aber nicht mehr) und war sehr überrascht, dass DRAW ohne globalen Hook nicht funktionieren wollte, nach weiteren Tests hat sich OpenOffice sogar einen direkten Speicherzugriff gönnen wollen. Komischerweise macht LibreOffice das nicht und DRAW funzt auch ohne globalen Hook in LibreOffice. Seitdem bin ich LibreOfficeFan (Portable Version).

Oder: Windows 7 Notepad holt sich immer einen globalen Hook wenn man das zulässt. Funktioniert allerdings auch prima ohne diesen. Welcher Nutzer bekommt das denn mit ????

xbkbk 29. Mär 2016 22:18

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Ich entnehme den vorherigen Kommentaren, dass sich das ganze (für mich) wohl eher weniger zu programmieren lohnt, da es für den gewonnenen Nutzen zu aufwändig ist.
Da Delphi wohl die falsche Plattform ist lasse ich es gleich sein, da ich mit anderen Sprachen wie C, C++ usw. nichts am Hut habe.

Alternativ hätte ich eine Ersatzidee, die nicht ganz so erfahrenen Nutzern dennoch nützlich werden könnte (sofern sie wenigstens ein ganz kleines bisschen von Computern verstehen)
Da ich Antivirenprogrammen aus Gründen* nicht vertraue, möchte ich gerne etwas schreiben, das es einem ermöglicht, Viren zu bekämpfen, ohne auf herkömmliche AV Lösungen zurückgreifen zu müssen.
Meine Idee wäre also folgende:
Da der Großteil der Viren irgendeine .exe und/oder .dll irgendwo hin erstellt habe ich mir überlegt, dass man ein Notfallprogramm (für den durchschnittlichen, aber nicht ganz dummen Nutzer) schrieben kann, das eine Dateiliste von C:\ und Unterverzeichnissen anlegt und einem dann alle Dateien anzeigt, die innerhalb einer bestimmten Zeit installiert wurden (der Nutzer kann soll zunächst eingeben, seit wieviel Tagen er komisches Verhalten beobachtet und das Programm listet dann alle Dateien auf, die seitdem erstellt worden sind)
Dann soll der Nutzer die Möglichkeit haben, die betreffenden Daten zu entfernen.
Dass das ganze eine ziemlich dreckige Lösung ist weiß ich selbst, das braucht mir keiner sagen, aber es soll auch NUR eine Notfallösung darstellen, sodass spontan schnell weitergearbeitet werden kann, wobei man sich mittelfristig etwas detailierter um sein System kümmern sollte.
Das ganze kann sinnvoll sein, wenn die besagte Rechnung.exe irgendwo was hinkopiert hat, was da nicht hin soll. Dass dann in irgendwelchen Autostarteinträgen oder sonstigen Verweisen auf die nicht mehr existente Datei referiert wird ist mir bekannt, kann aber aufgrund der Notfallösung vernachlässigt werden.
Für hartnäckige Viren ist die Nutzung eines solchen Programmes von einer Live CD empfehlenswert, allerdings bin ich am überlegen, ob man auch den Loginscreen mit sowas ausstatten könnte (utilman.exe oder sethc.exe ersetzen)
Dass das Risiko besteht, dass Nutzer Daten löschen, die eigentlich noch gebraucht werden habe ich auch schon überlegt. Das könnte man so umgehen, dass das Programm vor dem Löschen eine Sicherheitskopie in C:\Backup_vor_Löschung_von_Sachen\ anlegt, mitsamt einer Textdatei, wo die gesicherten Daten herkommen, sodass man sie falls das OS nicht mehr arbeiten will, per Live CD zurückschieben kann.

Gebt bitte auch hierzu euren Senf ab, besonders, wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt.



*Ich habe in Delphi mal just for Fun einen kleinen Virus geschrieben, um zu sehen, wie die AV Programme darauf reagieren. Das Ding war recht billig und nicht sehr auufwändig geschrieben (Arbeitszeit 2 bis 4 Stunden oder so und das auch nur weil ich recherchieren musste, wie man Tastatureingaben hookt) Die .exe hat sich erstmal irgendwo in %appdata%\bla.. kopiert und in der regedit in den Autostart gepflanzt. Während das Ding lief hat es alle Tastatureingaben (hab ich gehookt) geloggt und alle 20 Sekunden auf einen FTP Server hochgeladen. Zudem hat er alle 30 Sekunden einen Screenshot gemascht und den ebenfalls auf den FTP Server geladen.
Ich dachte, dass das 80% der Antivirenscanner komisch finden müssten, aber nichts da! habe die Project1.exe auf virustotal hochgeladen und die Seite sagte mir, dass 52 von 52 Antivirenprogrammen grünes Licht gegeben haben und es offenbar keines der Programme komisch fand, was da abgeht. (3 Programme haben gemeckert, als ich versucht hab, die selbe Datei unter dem Namen blabla.txt.exe oder so hochzuladen, allerdings auch NUR aufgrund des Namens und nicht, weil es eine gefährliche Aktion ausführen will..) Naja seit dem Tag sind AV Programme für mich gestorben, weil ich erkannte, dass wenn man ohne nennenswerte Kenntnisse über Viren einen Virus schreiben kann, der nicht erkannt wird, die AV Lösungen wohl wenig taugen.
-> Das ist auch der Grund, warum ich selbst so etwas schreiben will. Ob es dann ständig nervt oder nicht steht auf einem anderen Blatt, aber zumindest in Puncto Sicherheit soll das ganze punkten.

xbkbk 29. Mär 2016 22:20

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1334059)
Zitat:

Zitat von pesi (Beitrag 1334056)
....wenn ich im Nachhinein feststelle, dass diese Software Schrott ist oder Dinge tut die ich nicht möchte, naja, dann fliegt sie halt wieder!

Was bei Malware nicht so einfach ist...
Da bleibt dann nur das letzte Backup einzuspielen (zumindest als seriöse Vorgehensweise).

Genau das meine ich. Man kann nicht immer alles ohne weiteres deinstallieren.
Die eben gepostete Idee hat da eine Lösung für (nicht gerade die beste - das weiß ich auch)

xbkbk 29. Mär 2016 22:27

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von mm1256 (Beitrag 1334046)
Zitat:

Zitat von p80286 (Beitrag 1334045)
Irgendwie schaffen es Virenprogrammierer immer wieder, ihre Software zu installieren...

So ist es, leider. Darum bin ich auch überzeugt davon, dass man mit weiteren/neuen Tools wie vom TE angedacht letztendlich nichts oder nicht viel erreichen kann. Der Schutz müsste schon früher ansetzen, z.B. bei der Installation. Ein nicht zertifizierter Treiber oder eine nicht zertifizierte Software sollte gar nicht installierbar oder ausführbar sein. So was könnte man doch als sinnvolle Ergänzung zu einer AV-Software sehen?


An sich ist das eine sehr gute Idee, allerdings glaube ich nicht, dass jede Software, die man gerne installieren möchte, signiert/zertifiziert ist, was dann für einen großen Teil der Anwender wieder problematisch ist und jene Zertifizierung lässt sich teilweise auch fälschen.

xbkbk 29. Mär 2016 22:32

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Das Problem ist, dass man keinen 100%igen Schutz anbieten kann, der dann auch noch 95% der Anwender gerecht wird. Die in diesem Forum angemeldeten Nutzer können auf einem ganz anderen Level bedient werden, als es beim DAU (dumbest allowed User) nötig ist. Der mittelmäßig informierte Nutzer hingegen sollte wiederum anders geschützt werden.
Hier im Forum muss man glaube ich keinen vor einer Rechnung.exe aus einer Email warnen und es klickt auch keiner auf Werbung, die einem zum 20. Mal am Tag erklärt, dass man ja schon wieder ein neues iPhone gewonnen hat, wenn man bloß seine Kreditkartennummer angibt..
Es gibt aber auch andere Nutzer. Darum sollte man beim Erstellen einer Schutzsoftware entweder explizit eine bestimmte Zielgruppe bedienen, mit der das Programm "keinen Stress hat" oder man baut das ganze so, dass jeder Nutzer was damit anfangen kann, was aber fast unmöglich ist.
Ich bin beispielsweise jedes mal angepisst, wenn AV Programme eine Autorun.inf auf meinem Stick als gefährlich ansehen, ja sich sogar teilweise erdreisten, die gleich mal zu löschen, obwohl sie nur das Icon der Partiton ändern soll :wall:

xbkbk 29. Mär 2016 22:33

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von pesi (Beitrag 1334056)
Dann will ich auch mal meinen unqualifizierten Senf dazugeben, aber der Initiator dieses Threads hat es ja so gewollt:

Ich würde mir einen solche Software definitiv niemals installieren. Die macht Einiges von dem, weswegen ich schon Windows Vista oder auch Windows 8 nicht installiert habe: MICH BEVORMUNDEN! Das ist MEIN PC und MEIN BETRIEBSSYSTEM und wenn ICH ENTSCHEIDE mir eine Software XYZ zu installieren, dann hat mein PC das gefälligst zu tun und zwar OHNE WENN UND ABER! ....wenn ich im Nachhinein feststelle, dass diese Software Schrott ist oder Dinge tut die ich nicht möchte, naja, dann fliegt sie halt wieder!

VG
Peter

Ich würde mir das auch nich installieren :stupid:
Wie gesagt, es richtet sich nur an mittelmäßig erfahrene Nutzer und nicht an die, die eh schon wissen, was sie tun.

xbkbk 29. Mär 2016 22:36

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von Zacherl (Beitrag 1334077)
Zitat:

Zitat von Neutral General (Beitrag 1334035)
Könnte man nicht das umgehen von Hooks umgehen indem man GetProcAddress hookt?

Nicht wirklich effizient. Wenn ich Hooks gezielt umgehen will, dann "manual mappe" ich die entsprechende Dll, parse noch schnell die EAT und hole mir die Funktionsadressen somit komplett ohne irgendwelche API Aufrufe.

Da das manuelle Laden der Dll auch nicht ohne Weiteres festgestellt werden kann, ist davon auszugehen, dass auch keine Inline Hooks mehr im Code aktiv sind.

Und wenn man ganz viel Zeit zu viel hat, dann bastelt man sich für jede Windows Version eine Syscall-Table. Kennt man die entsprechenden Interrupt Nummern (sieht man in der ntdll.dll auf den ersten Blick in fast jeder nativen API), kann man über das direkte Ausführen der SYSCALL Instruction auch die entsprechende API im Kernel ansprechen.

An sich ist da was dran, aber wer macht sich schon die Mühe?
Ich meine das sind ja nicht die 99% der Viren, die unterwegs sind (behaupte ich einfach mal)

Zitat:

Zitat von Neutral General (Beitrag 1334078)
Ja gut wer sich so viel Arbeit macht hat es auch verdient nicht gehookt zu werden :mrgreen:

eben :P

FarAndBeyond 29. Mär 2016 23:04

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Da Delphi wohl die falsche Plattform ist lasse ich es gleich sein, da ich mit anderen Sprachen wie C, C++ usw. nichts am Hut habe.
Moment mal... nicht so schnell... warum ist Delphi die falsche Platform???
Wegen der SYS-Files? Das kann man mit Delphi3 machen und auch mit höheren Delphi-Versionen mit Hilfe des DDDK. (Delphi Driver Development Kit)
Muß man ja auch nicht verwenden, ist sozusagen 'ne Hilfe...

AV-Software kann nicht funktionieren, aber das hinterfragt ja keiner... Jeder, der sich auch nur etwas auskennt weiß das schon seit Ewigkeiten!!!
Führende ITler im Sicherheitsbereich benutzen solch eine Software nicht! Warum wohl nicht?

Sir Rufo 29. Mär 2016 23:05

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Nur mal so am Rande bemerkt:

Du hast keinen Virus programmiert, sondern ein Programm geschrieben, dass die Tastatureingaben loggt, Screenshots macht und regelmäßig Daten auf einen FTP-Server hochlädt.

Ein Virus versucht sich selber zu vermehren (auf anderen Systemen zu verbreiten) und das fehlt bei dir komplett.

Was sollte jetzt ein Antiviren-Programm an deinem Programm zu meckern haben?

Schadprogramme müssen erst einmal als Schadprogramm erkannt und dann eine Signatur erstellt werden damit dies auch von den AV erkannt wird. Die Heuristik springt auf jeden Fall nicht bei deinem Programm an, sonst würden eine ganze Reihe von normalen Programmen auch auf der Abschußliste stehen.

xbkbk 29. Mär 2016 23:52

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1334104)
Nur mal so am Rande bemerkt:

Du hast keinen Virus programmiert, sondern ein Programm geschrieben, dass die Tastatureingaben loggt, Screenshots macht und regelmäßig Daten auf einen FTP-Server hochlädt.

Ein Virus versucht sich selber zu vermehren (auf anderen Systemen zu verbreiten) und das fehlt bei dir komplett.

Was sollte jetzt ein Antiviren-Programm an deinem Programm zu meckern haben?

Schadprogramme müssen erst einmal als Schadprogramm erkannt und dann eine Signatur erstellt werden damit dies auch von den AV erkannt wird. Die Heuristik springt auf jeden Fall nicht bei deinem Programm an, sonst würden eine ganze Reihe von normalen Programmen auch auf der Abschußliste stehen.

Achja, das habe ich vergessen, zu erwähnen. Er hat sich auf alle Partitionen ungleich C:\ ins Wurzelverzeichnis kopiert. (auch mit Timer alle halbe Minute etwa)

Ich finde, dass das AV Programm das durchaus mit einem "könnte gefährlich sein, muss es aber nicht" um die Ecke kommen sollte. Ich meine auch wenn es sich nicht selbst fortpflanzt, reicht das beschriebene doch schon aus, um sagen zu können, dass da eventuell etwas passieren könnte, das nicht im Sinne des Endnutzers sein kann. (Von Wegen Heuristik und so - die soll ja genau das eigentlich tun: Gefahren erkennen, bevor sie auftreten)
Dass auch normale Programme auf der Abschussliste stehen würden ist logisch, aber durchaus nicht ganz blöd. Wenn dem Nutzer nur gesagt wird "das Programm macht folgendes: Hook setzen, Internet nutzen, im Autostart verankern, sich selbst kopieren" ohne, dass das als Gefahr deklariert wird kann der Nutzer ja selbst entscheiden, dass das für eine AntiVir.exe in Ordnung geht, aber für eine Rechnung.exe nicht.


Zitat:

Zitat von FarAndBeyond (Beitrag 1334103)
Zitat:

Da Delphi wohl die falsche Plattform ist lasse ich es gleich sein, da ich mit anderen Sprachen wie C, C++ usw. nichts am Hut habe.
Moment mal... nicht so schnell... warum ist Delphi die falsche Platform???

[...]

AV-Software kann nicht funktionieren, aber das hinterfragt ja keiner... Jeder, der sich auch nur etwas auskennt weiß das schon seit Ewigkeiten!!!
Führende ITler im Sicherheitsbereich benutzen solch eine Software nicht! Warum wohl nicht?

Warum Delphi die falsche Plattform sein soll weiß ich nicht, hab ich sinngemäß aber folgender Äußerung entnommen:

Zitat:

Das dürfte wahrscheinlich noch ein ganzes Stück schwieriger werden als Ring3 Hooks (und das wird schon nicht soo einfach).
Außerdem kannst du dann Delphi schon mal vergessen (falls du vor hattest dafür Delphi zu verwenden).

xbkbk 30. Mär 2016 00:00

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von FarAndBeyond (Beitrag 1334103)
[...]
AV-Software kann nicht funktionieren, aber das hinterfragt ja keiner... Jeder, der sich auch nur etwas auskennt weiß das schon seit Ewigkeiten!!!
Führende ITler im Sicherheitsbereich benutzen solch eine Software nicht! Warum wohl nicht?

Das ist mir bekannt, aber ich finde, dass man das ändern sollte. Leichter gesagt, als getan - klar, aber genau dafür kam mir die Idee mit dem Programm, das bei allem nervt und um Erlaubnis bittet.
PS: Ich hatte mir mal vor x Jahren ZoneAlarm installiert. Was Internet angeht macht das Programm ziemlich genau das, was ich vorhabe, allerdings auch wirklich nur, wenn eine .exe nach Hause telefonieren will. Sonstige Aktionen interessieren das Programm nicht wirklich.

xbkbk 30. Mär 2016 00:08

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von einbeliebigername (Beitrag 1334048)
Hallo,
Dann werden die nötigen Zertifikate halt geklaut oder es werden Schwachstellen in irgendeiner (Sicherheits-)Software ausgenutzt. Und wenn das nicht geht, dann kommen die Dummen die dieses Sicherheitsfeature ohne Grund deaktivieren.

Und dann bleiben noch die Softwareentwickler, die mit diesem Sicherheitsfeature die unterschiedlichsten Probleme haben. Wie ich. Bei einem meiner Projekte wüsste ich gar nicht wie ich das Signieren umsetzten sollte, selbst wenn ich mir das leisten könnte.

einbeliebigername.

Ich kann bestätigen, dass nicht jedes Zertifikat automatisch seine Richtigkeit hat. Habe mal in ner Zeitschrift gelesen, dass von einem namhaften Softwarehersteller Zertifikate entwendet wurden und ich habe auch schon mal ein Adware Programm live gesehen, das signiert war.
Nicht, dass ich Zertifizierung / Signierung generell für wenig aussagekräftig halte - meistens passt das ja, aber es ist eben auch nicht ganz zuverlässig und ein Zertifikat kostet Geld, das nicht jeder Entwickler bereit ist, auszugeben.

mm1256 30. Mär 2016 06:41

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Hallo,

ein Software-Entwickler der keine roundabout 100 Euronen jährlich für ein Zertifikat übrig hat, ist kein Software-Entwickler, sondern ein Hinterhof-Schrauber(Programmierer) dem ich mein Auto nicht zur Reparatur anvertrauen würde. Um es mal im KFZ-Jargon auszudrücken. Wenn ich eine SW installieren möchte und sehe einen gelben UAC-Dialog, dann wird das von mir sofort abgebrochen. Es sei denn, die Quelle ist mir sehr gut bekannt. Ich bin noch nicht schlecht damit gefahren.

Es ist klar, und da sind wir alle wahrscheinlich einer Meinung, dass ein Zertifikat keine Garantie für eine saubere (virenfreie) Software ist. Aber, es ist ein kleines Indiz dafür, wie gewissenhaft der Ersteller einer Software (Hinterhof-Klitsche oder Markenwerkstatt?) grundsätzlich arbeitet.

Zudem ging es mir mit dem Zertifikats-Hinweis nicht nur um eine simple Zertifizierung via SW-Zertifikat. Warum haben die Apfel-User weniger derartige Probleme als die Windows-Fraktion? Das sollte man mal hinterfragen. Der Windows-App-Store ist in dieser Hinsicht ein schlechter Witz. Vielleicht weil man Angst hat, im Mobile-Bereich noch mehr Anschluss an die Android-Konkurrenz zu verlieren? Oder weil der Markt für AV-Software so riesig und ertragreich ist, dass man eine Kuh die Milch gibt nicht schlachten kann/möchte?

BTW es geht hier ja primär um eine "Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]" und da finde ich, ist der Markt ausgereizt und gesättigt. Bis auf wirklich gute und einfach zu bedienende Backup-Software. Weil ein gutes Backup die beste Ergänzung für eine AV-Software ist. Acronis & Co sind zwar nicht schlecht, aber das könnte man durchaus noch etwas benutzerfreundlicher machen. In dem Zusammenhang fällt mir noch ein, gibt es eigentlich eine Möglichkeit eine Verschlüsselung einer Datei zu verhindern? Das wäre bei den derzeit akuten Verschlüsselungs-Trojanern mal etwas wirklich Nützliches!

jaenicke 30. Mär 2016 07:17

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von xbkbk (Beitrag 1334093)
Ich dachte, dass das 80% der Antivirenscanner komisch finden müssten, aber nichts da! habe die Project1.exe auf virustotal hochgeladen und die Seite sagte mir, dass 52 von 52 Antivirenprogrammen grünes Licht gegeben haben und es offenbar keines der Programme komisch fand, was da abgeht.

Weil dort vor allem nach Signaturen gescannt wird und nicht nach Heuristik. Was dein Programm macht, wird dort kaum bis gar nicht analysiert.
Wenn das Programm tatsächlich irgendwo läuft, könnte die Heuristik mancher Virenscanner darauf reagieren.

Diverse Erpressungstrojaner der letzten Zeit wurden z.B. durch die Heuristik einiger Hersteller auch erkannt bevor sie bekannt wurden und Signaturen davon existierten.

Zitat:

Zitat von mm1256 (Beitrag 1334046)
Der Schutz müsste schon früher ansetzen, z.B. bei der Installation. Ein nicht zertifizierter Treiber oder eine nicht zertifizierte Software sollte gar nicht installierbar oder ausführbar sein. So was könnte man doch als sinnvolle Ergänzung zu einer AV-Software sehen?

Theoretisch ja... nennt sich TPM. Allerdings wurde auch diese Lösung zerrissen nach dem Motto "ich will die Kontrolle über den PC behalten, wenn ich einen Virus installiere, dann will ich das auch" usw.
Deshalb hat sich das nicht weit verbreitet.
(Wobei sich viele wohl eher Sorgen machen, dass ihre Raubkopien dann nicht mehr laufen...)

xbkbk 30. Mär 2016 14:25

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von mm1256 (Beitrag 1334112)
Hallo,

ein Software-Entwickler der keine roundabout 100 Euronen jährlich für ein Zertifikat übrig hat, ist kein Software-Entwickler, sondern ein Hinterhof-Schrauber(Programmierer) dem ich mein Auto nicht zur Reparatur anvertrauen würde.

[...]

Warum haben die Apfel-User weniger derartige Probleme als die Windows-Fraktion? Das sollte man mal hinterfragen. Der Windows-App-Store ist in dieser Hinsicht ein schlechter Witz.

[...]

Weil ein gutes Backup die beste Ergänzung für eine AV-Software ist. Acronis & Co sind zwar nicht schlecht, aber das könnte man durchaus noch etwas benutzerfreundlicher machen. In dem Zusammenhang fällt mir noch ein, gibt es eigentlich eine Möglichkeit eine Verschlüsselung einer Datei zu verhindern? Das wäre bei den derzeit akuten Verschlüsselungs-Trojanern mal etwas wirklich Nützliches!

Generell würde ich auch sagen, dass man, sofern man den Anspruch hat, brauchbare SW zu vertreiben, sich um eine Zertifizierung kümmern kann, allerdings setze ich das nicht voraus. Einige sehr gute Proframme laufen auch ohne Zertifikat, ohne, dass das gleich Misstrauen weckt. Wenn der VLC Player kein Zertifikat hätte (von der Herstellerseite runtergeladen) würde ich dem ganzen immer noch vertrauen. Muss aber jeder selbst wissen, wie er damit umgeht. Wünschenswert wäre ein Zertifikat bei brauchbarer SW natürlich schon.

Die Obstkonsumenten haben einen Appstore, in den SW erst nach Prüfung des Apfelgroßbauern wandert. Apple ist da recht streng was die Zulassung für Apps angeht.
Für Windows gibt es keinen Appstore dieser Art. Microsoft und Android Nutzer könnenbzw. müssen sich SW überall zusammensuchen und müssen darauf vertrauen, was der Hersteller sagt. Bei Apple ist das etwas besser (für die Endnutzer) gelöst. Ich bin definitiv kein Applefan, aber was den Appstore angeht können sich andere Softwarekonzerne mal eine Scheibe abschneiden. Alles relevante an Software in einem Appstore, ohne amdere Seiten nutzen zu müssen und vorherige Prüfung der SW sehe ich als sehr sinnvoll an.

Was Backups angeht kann man sicher noch etwas an der User Experience schrauben, aber generell sind Backuplösungen schon garnicht so schlecht.

Dateien vor Verschlüsselung schützen stelle ich mir sehr einfach vor (vllt liege ich da falsch, aber ich glaube das Konzept wäre umsetzbar):
Man nehme (programmiere) eine Software, die ein Dateisystem erstellt, auf das Lesen/Schreiben erst nach Passworteingabe und dann nur für eine bestimmte Zeit und für ein bestimmtes Programm möglich ist. Ich glaube, dass das recht einfach umsetzbar wäre.
(Geht das so oder stelle ich mir das zu einfach vor?)
Edit: Das wäre so noch nicht bombensicher, da die Partition selbst noch formatiert (bzw. Kopiert, verschlüsselt und entfernt) werden kann, aber die bloße Verschlüssenung von Dateien innerhalb der Partition wäre damit nicht mehr möglich. Und ich habe noch nie von einer Schadsoftware gehört, die sich an ganzen Partitionen vergriffen hat (Bitte um Aufklärung, falls das doch üblich/vorgekommen sein sollte)

Sir Rufo 30. Mär 2016 14:33

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Ein Zertifikat ist schneller an die Software gedengelt, als man denkt.

Es muss auch kein offiziell abgesegnetes sein, wenn man die Benutzer "kennt" (Software für einen bestimmten Kundenkreis) oder es sich im Hobby-/Freeware-Bereich bewegt. Dann gibt man den Fingerprint des Zertifikats heraus und ein jeder kann dann die Vertrauensstellung für dieses Zertifikat entsprechend einmalig setzen.

(siehe meine Signatur)

Natürlich ist das umständlicher als ein gekauftes und offiziell abgesegnetes Zertifikat, aber dafür auch für nix Geld.

xbkbk 30. Mär 2016 14:42

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1334200)
Ein Zertifikat ist schneller an die Software gedengelt, als man denkt.

Es muss auch kein offiziell abgesegnetes sein, wenn man die Benutzer "kennt" (Software für einen bestimmten Kundenkreis) oder es sich im Hobby-/Freeware-Bereich bewegt. Dann gibt man den Fingerprint des Zertifikats heraus und ein jeder kann dann die Vertrauensstellung für dieses Zertifikat entsprechend einmalig setzen.

(siehe meine Signatur)

Natürlich ist das umständlicher als ein gekauftes und offiziell abgesegnetes Zertifikat, aber dafür auch für nix Geld.

Dass das bei Software sehr einfach geht, irgendein Zertifikat zu nehmen, das keine wirkliche Aussagekraft hat, ist klar. Mir stellt sich gerade die Frage, inwiefern das in Browsern geht. Kann man da auch ein selbst signiertes https mit SSL und grüner Leiste haben, ohne, dass da was hintersteht, oder ist das per Browser wirklich vertrauenswürdig abgesegnet? Mein Browser (Chrome vorwiegend) macht mich hin und wieder darauf aufmerksam, dass bestimmte Seiten ein Zertifikat haben, das irgendwie nicht 100% abgesegnet ist. Andere Seiten hingegen sind durch VeriSign oder so zertifiziert und das scheint vertrauenswürdig und fälschungssicher zu sein. Genau kenne ich mich mit der browserinternen Zertifizierung nicht aus. Mag mir jemand in ein paar Worten sagen, ob man dem Ganzen vertrauen kann und woran ich evtl sehen kann, dass etwas wirklich signiert ist oder auch nicht?

Ich habe mal gehört, dass Google sich selbst zertifiziert hat und bin daher unsicher, ob das nur geht weil es Google ist und in der "Liste vertrauenswürdiger Zertifikatsaussteller" ist oder ob das jeder x beliebige auch kann.

xbkbk 30. Mär 2016 14:51

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Mir ist gerade ein Konzept eingefallen, wie man (relativ) gut prüfen könnte, ob ein Programm vertrauenswürdig ist oder nicht.
Man braucht eine definitiv vertrauenswürdige Intersetseite (Stiftung Software Warentest o.ä.), die Programme prüft und auf ihrer Seite kurz schreibt, was das Programm macht und welche Checksummen es hat und natürlich, dass das ganze vertrauenswürdig ist. Bei der Installation kann das Programm dann sagen "guck mal auf softwarecheck.de/lookup?=meineMD5Checksumme" und der Nutzer kann dann sehen, dass dieses Programm mit der Checksumme als gut gekennzeichnet wurde. Um die Echtheit solch einer Seite zu garantieren, kann der Nutzer einem kostenlosen Account anlegen mit einer bestimmten Nachticht, die am oberen Rand der Seite immer zu sehen ist, sodass der Nutzer selbst auf einer gefälschten Seite sehen kann, ob es das Original ist, oder nicht.

Hätte sowas Potential? Gibt es das vllt schon?

Sir Rufo 30. Mär 2016 14:57

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Und wer vertraut dem Vertrauer? Und wenn der Vertrauer gehackt wird bzw. dessen Website?

Nein, da kommt dann wohl eher etwas, was wir bei den Mobiles schon kennen:
http://www.heise.de/newsticker/meldu...t-3157290.html

Es muss nur tief genug im System verankert sein und 100% Sicherheit gibt es auch nicht.

xbkbk 30. Mär 2016 15:52

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von Sir Rufo (Beitrag 1334207)
Und wer vertraut dem Vertrauer? Und wenn der Vertrauer gehackt wird bzw. dessen Website?

Nein, da kommt dann wohl eher etwas, was wir bei den Mobiles schon kennen:
http://www.heise.de/newsticker/meldu...t-3157290.html

Es muss nur tief genug im System verankert sein und 100% Sicherheit gibt es auch nicht.

Wer vertrait dem Vertrauer kann man bei der Browserzertifizierung auch fragen. Da ist für mich die grüne Zeile auch kein Freifahrtsschein, dass die Downloads wirklich sicher sind.

Dass das gehackt werden kann ist klar, aber es ging mir generelk um die Idee an sich. Die ist glaub ich recht gut.

Das in dem Link ähnelt dem Ursprungspost dieses Threads und ist etwa das, was ich anfangs meinte, allerdings für Linux. Ich fänd es gut, wenn man Windows (auf ähnliche Weise) sicherer machen könnte, da das OS von einem Großteil der Nutzer genutzt wird und somit eine größere Zielgruppe hat, zumal ich Linuxusern unterstelle, dass sie tendentiell eher weniger zusätzlichen Schutz nötig haben als Windowsnutzer.

Neutral General 30. Mär 2016 16:36

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Ich glaube der ganze Thread dreht sich nur um den Sicherheitswahn/Paranoia der meisten am Gespräche beteiligten.
Unsignierte Programme erst gar nicht zu starten oder Webseiten ohne Zertifikate nicht zu besuchen bzw. erstmal nicht zu vertrauen ist doch bescheuert (sorry).
Das beste Virenprogramm/Zertifikat ist ein gesunder Menschenverstand in meinen Augen. Bei den meisten Seiten/Programmen sieht man meist auf den ersten Blick wie vertrauenswürdig es ist. Der Eindruck kann zwar vor allem bei Phishing täuschen, aber wer den oben genannten Verstand oder/und Google gebraucht wird sich nicht mal auf solche Seiten verirren bzw. auf solche Links klicken.

Mein Antivirenprogramm habe ich glaube ich seit Jahren nicht mehr "passiv" gebraucht.
Das einzige Anwendungsgebiet bleibt wenn ich bewusst etwas runterlade wo ich schon vorher davon ausgegangen bin dass es ein Schadprogramm sein könnte um das heruntergeladene Programm dann explizit von meinem Antivirenprogramm überprüfen und ggf. löschen zu lassen.

Unterm Strich ist natürlich nichts 100%ig sicher, aber zu mindestens 90% brauche ich weder Zertifikate/Antivirenprogramme oder eine Signatur um Dinge korrekt als sicher oder unsicher einzustufen.
Natürlich kann man auch mal falsch liegen und kann dann nur hoffen dass man sich nichts schlimmes eingefangen hat, aber lieber so als jeden Klick den ich mache 3x bestätigen zu müssen und auf einen Großteil guter und harmloser Software zu verzichten.

xbkbk 30. Mär 2016 16:43

AW: Softwareidee für Antivirenergänzung [Lösungsansätze gesucht]
 
Zitat:

Zitat von Neutral General (Beitrag 1334233)
Ich glaube der ganze Thread dreht sich nur um den Sicherheitswahn/Paranoia der meisten am Gespräche beteiligten.
Unsignierte Programme erst gar nicht zu starten oder Webseiten ohne Zertifikate nicht zu besuchen bzw. erstmal nicht zu vertrauen ist doch bescheuert (sorry).
Das beste Virenprogramm/Zertifikat ist ein gesunder Menschenverstand in meinen Augen. Bei den meisten Seiten/Programmen sieht man meist auf den ersten Blick wie vertrauenswürdig es ist. Der Eindruck kann zwar vor allem bei Phishing täuschen, aber wer den oben genannten Verstand oder/und Google gebraucht wird sich nicht mal auf solche Seiten verirren bzw. auf solche Links klicken.

Mein Antivirenprogramm habe ich glaube ich seit Jahren nicht mehr "passiv" gebraucht.
Das einzige Anwendungsgebiet bleibt wenn ich bewusst etwas runterlade wo ich schon vorher davon ausgegangen bin dass es ein Schadprogramm sein könnte um das heruntergeladene Programm dann explizit von meinem Antivirenprogramm überprüfen und ggf. löschen zu lassen.

Unterm Strich ist natürlich nichts 100%ig sicher, aber zu mindestens 90% brauche ich weder Zertifikate/Antivirenprogramme oder eine Signatur um Dinge korrekt als sicher oder unsicher einzustufen.
Natürlich kann man auch mal falsch liegen und kann dann nur hoffen dass man sich nichts schlimmes eingefangen hat, aber lieber so als jeden Klick den ich mache 3x bestätigen zu müssen und auf einen Großteil guter und harmloser Software zu verzichten.

Ist klar, dass "man" das mithilfe gesunden Menschenverstandes auf den ersten Blick sieht, allerdings nur, wenn "man" etwas Ahnung hat, die ich dem durchschnittlichen Nutzr mal nicht zuschreiben würde. Paranoid hin oder her. Man kanns auch lassen. Wie gesagt: Leute auf diesem Firum werden sowas wohl nie brauchen, aber andere vllt. schon. Ich nutze auch kein AV Programm bzw. schicke verdächtiges erstmal zu virustotal. Das reicht mir völlig aus. Generell habe ich diesen Thred der Erstellung von SW gewidmet, die unerfahreneren Nutzen evtl. helfen könnte. Und das und nicht mehr war der Plan. Wenn man es nüchtern betrachtet sollte jeder Download eh nur von Leuten durchgeführt werden, die wissen, was sie tun. Da das aber nicht immer der Fall ist gibt es ja überhaupt auch erst Antivirenprogramme und Adblocker (abgesehen davon dass Ads nur nerven.)


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