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-   -   Ist es unter Linux schwer gelöschte Dateien wiederherzustellen? (https://www.delphipraxis.net/188882-ist-es-unter-linux-schwer-geloeschte-dateien-wiederherzustellen.html)

Der schöne Günther 15. Apr 2016 19:40

Ist es unter Linux schwer gelöschte Dateien wiederherzustellen?
 
Entwarnung: Nein, ich möchte gar nichts. Ich grübele nur.

Schaut mal diese beiden armen Kerle:
http://serverfault.com/q/769357
http://serverfault.com/q/587102

("You're going out of business. You don't need technical advice, you need to call your lawyer.")

Ich kenne nur die Windows-Welt und NTFS. Da würde ich doch sagen: "Alle Platten aus, an woanders mounten und Dateisystemeinträge wiederherstellen. Wenn du nicht zu lange gepennt hast sollten 99,9% wieder da sein".

Warum ist das hier nicht so?

Delphi-Laie 15. Apr 2016 19:46

AW: Ist es unter Linux schwer gelöschte Dateien wiederherzustellen?
 
Zitat:

Zitat von Der schöne Günther (Beitrag 1335711)
[...]nur die Windows-Welt und NTFS. Da würde ich doch sagen: "Alle Platten aus, an woanders mounten und Dateisystemeinträge wiederherstellen. Wenn du nicht zu lange gepennt hast sollten 99,9% wieder da sein".

Das halte ich gerade bei NTFS für zu optimistisch - oder ich hatte nicht die besten Restoreprogramme.

Auch bei Linux hängt es wahrscheinlich auch vom Dateisystem ab.

Ergänzung: Die "Windows-Welt" hatte früher die FATs, auf denen das Wiederherstellen zwar ein Heimspiel war, aber 99,9% Wiederherstellungsquote nahm ich auch dort niemals wahr.

Der schöne Günther 15. Apr 2016 19:49

AW: Ist es unter Linux schwer gelöschte Dateien wiederherzustellen?
 
Klar ist da viel Zufall im Spiel. Und 100,0 % bekommt man sicher nicht wieder. Aber ich wundere mich nur warum in den beiden Fällen nicht einmal angesprochen wird.

Wenn ich Wikipedia zu rm -rf richtig lese steht da nur "Löschen". Und das wird bei Unix doch auch nicht gleich alles mit Nullen überschreiben?

BUG 15. Apr 2016 20:53

AW: Ist es unter Linux schwer gelöschte Dateien wiederherzustellen?
 
Es ist vermutlich auch ein Unterschied, ob man einen Server als Produktivsystem ausradiert oder nur ein paar Fotos wiedererstellen will.
Zusätzlich hat man bei einem Server in den meisten Fällen auch keinen physischen Zugang.

Valle 16. Apr 2016 00:01

AW: Ist es unter Linux schwer gelöschte Dateien wiederherzustellen?
 
Ich denke nicht dass es da einen wesentlichen Unterschied zwischen Windows und Linux gibt. rm schreibt natürlich keine Nullen über die Daten, sondern entfernt nur Einträge aus den Verzeichnissen. Daher steigt der Datenverlust mit jedem neu geschriebenen Inode.

Völlig ungetestet würde ich sogar eine Behauptung aufstellen: Wenn du alle Daten auf einem Server löschst, dann wird sich das System recht schnell selbst aufhängen und daher die Menge neu geschriebener Daten stark reduzieren. Daher wird, bei richtigem Verhalten, der Verlust eventuell gar nicht mal so enorm groß sein.

jobo 16. Apr 2016 06:30

AW: Ist es unter Linux schwer gelöschte Dateien wiederherzustellen?
 
Zitat:

Zitat von Valle (Beitrag 1335732)
Völlig ungetestet würde ich sogar eine Behauptung aufstellen: Wenn du alle Daten auf einem Server löschst, dann wird sich das System recht schnell selbst aufhängen und daher die Menge neu geschriebener Daten stark reduzieren.

Da würde ich sanft widersprechen, je nach Aufgabe des Servers kann eine defekte Platte oder gelöschte Platte / Verzeichnis recht lange unbemerkt bleiben.

Ich würde dennoch sagen, dass Linux hier eher unproblematisch im Sinne des TE ist.
1. Es gibt "traditionell" eine strenge Berechtigungssperre für solche Befehle inkl. der Befehlsschalter, die in Zugriff befindliche Dateien trotzdem löschen, sowas macht man nicht aus gewohnheit.
2. Das gesamte Dateisystem ist eigentlich sehr stark auf die Trennung von verschiedenen Nutzungsarten ausgelegt. Was einerseits 1. unterstützt (man braucht 'nie' als Root zu agieren und kann gar nicht viel zerstören), Backup lässt sich recht leicht in OS und Nutzdaten aufteilen, Chancen auf erfolgreiches Wegschreiben & Wiedereinlesen sind hoch.
3. Sehr ausgereifte FS, incl. journal mechnismen, die einiges wegstecken. Herstellung anhand Invertierung des Löschflag ist mindestens so gut wie bei NTFS.

Ich habe mich bei einem meiner ersten Linuxsysteme immer gewundert, warum bei so einer seriösen Distribution der Bildschirmhintergrund aus lauter Bomben mit brennenden Zündschnüren besteht. Ich hab's dann relativ schnell kapiert. Meist wird man auch von geneigten Kollegen oder Dozenten entsprechend eingenordet.

Heutige Distris verhalten sich ja auch gern Windows like, Mülleimer bedeutet nicht löschen sondern "verschieben", was je nach Machart bei alten Hasen für Empörung sorgte, wenn nämlich die Mülleimer nicht die Partitionsgrenzen erkannten und das Müllern eines mittelgroßen Tarball in mühsamen Kopieren endet.

Wahrscheinlich war das "rm ... " eh nur ein Beitrag von jemand, der von der Konkurrenz gesponsort wurde.

mjustin 16. Apr 2016 06:50

AW: Ist es unter Linux schwer gelöschte Dateien wiederherzustellen?
 
Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1335737)
Wahrscheinlich war das "rm ... " eh nur ein Beitrag von jemand, der von der Konkurrenz gesponsort wurde.

Der erste Beitrag wurde auch schon mit der Überschrift "Edit: This is a hoax." als Falschmeldung eingestuft. Hinweise auf eine notwendige --no-preserve-root Option kann ich mangels CentOS zwar nicht testen, aber einige Kommentaren zu der Frage merken an dass ein rm -rf / einfach abbricht ohne Schaden anzurichten, wenn diese nicht angegeben wird.

Valle 16. Apr 2016 13:18

AW: Ist es unter Linux schwer gelöschte Dateien wiederherzustellen?
 
Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1335737)
Zitat:

Zitat von Valle (Beitrag 1335732)
Völlig ungetestet würde ich sogar eine Behauptung aufstellen: Wenn du alle Daten auf einem Server löschst, dann wird sich das System recht schnell selbst aufhängen und daher die Menge neu geschriebener Daten stark reduzieren.

Da würde ich sanft widersprechen, je nach Aufgabe des Servers kann eine defekte Platte oder gelöschte Platte / Verzeichnis recht lange unbemerkt bleiben.

Von defekten Platten sprach ich gar nicht, sondern nur von Systemen, auf denen rm -rf [--no-preserve-root] / lief.

Viele Schreiboperationen sollten dann fehlschlagen. Zielverzeichnisse existieren nicht mehr, offene Dateihandles sind ungültig, Scripte funktionieren allesamt nicht mehr, da die notwendigen Binaries nicht mehr existieren.


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