Delphi-PRAXiS
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Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
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-   -   Inline Assembler: CALL (https://www.delphipraxis.net/190208-inline-assembler-call.html)

Amicello 12. Sep 2016 17:33

Inline Assembler: CALL
 
Hallo,

seit einigen Tagen hat mich Delphi als Programmiersprache begeistert, ganz einfach durch den Inline Assembler.
Leider scheitert es an scheinbar trivialen Dingen:
z.B. bei soetwas:

push eax
call 006F0B4F

Hier meldet der Compiler beim Call: "error in numeric constant"

call $006F0B4F
Compiler meldet: "invalid combination of opcode and operand"

call 0x006F0B4F
Compiler meldet: "invalid combination of opcode and operand"

call 006F0B4Fh
Compiler meldet: "invalid combination of opcode and operand"


Wie macht man es denn in Delphi nun richtig?
Ein Freund der schon länger mit der Sprache arbeitet, macht es so mit einem Umweg:

mov ecx,$006F0B4F
Call ecx

Das funktioniert - kann aber nicht der Weisheit letzter schluss sein.
Hier muss es doch eine korrekte Schreibweise für absolute Addresssen geben.
Kann hier jemand weiterhelfen?

Amicello 12. Sep 2016 17:44

AW: Inline Assembler: CALL
 
Oh sehe gerade, dass ein CALL ebenso wie ein JMP relativ zum EIP addressiert wird.
Das ganze soll eine DLL zum Injecten in ein bestehendes Programm werden, und da der Compiler nicht wissen kann, wo die Originalroutine in Bezug auf die compilierte DLL im Speicher sitzt bleibt wohl nur die Lösung über den Umweg. Oder hat noch jemand eine andere Idee?

Zacherl 12. Sep 2016 19:06

AW: Inline Assembler: CALL
 
In Delphi ist "$" das Prefix für hexadezimale Darstellung und nicht "h" als Suffix.

Es gibt kein CALL ABS im X86 Assembler. Calls und Jumps sind immer relativ. Höchstens CALL [ADDR] ist noch möglich.

Amicello 12. Sep 2016 23:41

AW: Inline Assembler: CALL
 
Jau.. genauso hab ich das jetzt auch umgesetzt. Ich habe die CALL-Adressen als Konstante definiert.
Die fertige DLL hab ich mir dann mal mit einem Debugger in der Praxis angesehen.

Delphi scheint das nicht als absolute Konstante im Programmcode zu verwursten, sondern legt schön eine 4-Byte breite Variable mit dem Wert als Inhalt an. In dem Fall recht praktisch!
Im Endprodukt steht dann ein CALL [xxxxxxxx] mit der Delphi-Internen Adresse der Variablen, dessen Inhalt dann auf das gewünschte Ziel zeigt. Passt!

Vielleicht nicht die eleganteste Lösung, aber funktioniert - und man braucht nicht den Umweg über ein zusätzliches Register.


const
adr_00845C55 : DWORD = $00845C55;

(...)

ASM
CALL [adr_00845C55]
END;

Stevie 12. Sep 2016 23:45

AW: Inline Assembler: CALL
 
Zitat:

Zitat von Amicello (Beitrag 1347487)
Delphi scheint das nicht als absolute Konstante im Programmcode zu verwursten, sondern legt schön eine 4-Byte breite Variable mit dem Wert als Inhalt an.

Delphi-Quellcode:
const
  adr_00845C55: DWORD = $00845C55;

Das liegt daran, dass du hier eine sogenannte Typisierte Konstante deklariert hast.

Amicello 13. Sep 2016 00:25

AW: Inline Assembler: CALL
 
Zitat:

Zitat von Stevie (Beitrag 1347488)
Das liegt daran, dass du hier eine sogenannte Typisierte Konstante deklariert hast.

Ja.. da hab ich mich auch schon versucht etwas einzulesen. Speicherzugriffe mit PDWORD Variablen(^) sind auch herrlich bequem.
Irgendwann werd ich mich wohl auch noch dran gewöhnen wo man ein ";" setzt und wo nicht :-D
Nur mit der IDE steh ich noch auf Kriegsfuß (Stichwort TABS, Zeilenende) .. aber ich denke das wird auch.

Zacherl 13. Sep 2016 09:11

AW: Inline Assembler: CALL
 
Falls du lieber auf inline-Assembly verzichten willst, geht sogar Folgendes:
Delphi-Quellcode:
type
  TFunctionPointer = function(A, B, C: Integer): Integer; stdcall;

// Aufruf
TFunctionPointer($00401234)(1, 2, 3);
Je nachdem was für Funktionen du aufrufst, musst du natürlich schauen, ob die überhaupt einer Standard Calling-Convention (stdcall, cdecl, etc.) folgen. Falls nicht, kommst du um den Assembler-Code wohl nicht herum.

Amicello 13. Sep 2016 16:40

AW: Inline Assembler: CALL
 
Zitat:

Zitat von Zacherl (Beitrag 1347498)
Falls du lieber auf inline-Assembly verzichten willst, geht sogar Folgendes: (...)

Interessanter Ansatz!
Manche Programmfunktionen erfordern zusätzlich zum PUSH'en der Paramenter aber auch noch bestimmte Suchverweisen, Kriterien etc. z.B. in den Registern EAX/ECX. Da muss ich dann in die Assemblertrickkiste greifen, aber trotzdem danke für deinen Tipp!
Ich werde den sicherlich an der ein oder anderen Stelle mit einbauen.

Zacherl 13. Sep 2016 17:13

AW: Inline Assembler: CALL
 
Also thiscall (ECX = Pointer zur Objektinstanz) ist auch ohne Assembly möglich:
Delphi-Quellcode:
type
  TFunctionPointer = function(A, B, C: Integer): Integer of object;

// Aufruf
var
  Method: TMethod;
begin
  Method.Code := Pointer($00401234); // Adresse der Funktion
  Method.Data := Pointer($00749624); // Adresse der Objektinstanz
  Result := TFunctionPointer(Method)(1, 2, 3);
Ich glaube lediglich fastcall (und natürlich alle nicht-standard Conventions) wird von Delphi nicht unterstüzt.

Amateurprofi 13. Sep 2016 21:18

AW: Inline Assembler: CALL
 
[QUOTE=Zacherl;1347473]In Delphi ist "$" das Prefix für hexadezimale Darstellung und nicht "h" als Suffix.QUOTE]

Das stimmt nicht.
Du kannst zum Beispiel schreiben
mov eax,$123
mov eax,123H (Hex)
mov eax,123O (Octal)
mov eax,0101B (Binär)


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