Delphi-PRAXiS

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a.def 11. Jan 2017 12:33

Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Ich habe vor Kurzem gehört, dass die Verwendung von Generics in Delphi angeblich größere und langsamere ausführbare Dateien mit aufgeblähtem Code erzeugen soll.

Ist da was dran, hat da jemand negative Erfahrungen gemacht?
Ich konnte das bisher nicht feststellen.
Die einzigen Generics die ich nutze sind z.B. TArray<Byte> statt Array of Byte und solche Sachen.

Daniel 11. Jan 2017 12:36

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Die EXE-Datei wird etwas größer, weil der Compiler die verschiedenen Typisierungen Deiner generischen Klassen jeweils vollständig ablegt. Das ist in den letzten Versionen tendenziell besser geworden.
Auf die Geschwindigkeit hat dies keinerlei Einfluss - mal ausgenommen die Tatsache, dass ein paar Hundert KBytes mehr von der Festplatte gelesen werden müssen.

a.def 11. Jan 2017 12:46

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Bedeutet das, dass das nicht-verwenden von Generics trotzdem besser ist?

DeddyH 11. Jan 2017 12:48

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Wieso sollte das besser sein? Du hast Typsicherheit bereits zur Entwicklungszeit, kannst Deine Klassen in einem gewissen Rahmen schön allgemeingültig halten und musst keine zig Ableitungen schreiben usw. usf.

haentschman 11. Jan 2017 12:51

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Hallöle...:wink:
Zitat:

Bedeutet das, dass das nicht-verwenden von Generics trotzdem besser ist?
...definiv nicht. :P Allein das Fehlen der Casting Orgien macht vieles wett. :thumb: Es gibt genug Beispiele für sinnvolle Verwendung von Generics...
:zwinker:

a.def 11. Jan 2017 12:54

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Zitat:

Zitat von haentschman (Beitrag 1358651)
...definiv nicht. :P Allein das Fehlen der Casting Orgien macht vieles wett. :thumb:

Gerade das gecaste mag ich sehr. Dann weiß man immer sofort schon beim Hingucken um was es sich handelt.

Delphi-Quellcode:
MeinTyp(ObjectListenEintrag.Items[iIndex]) ...

Daniel 11. Jan 2017 12:58

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Zitat:

Zitat von a.def (Beitrag 1358652)
Gerade das gecaste mag ich sehr. Dann weiß man immer sofort schon beim Hingucken um was es sich handelt.

Wenn Du einen Typecast zur Dokumentation nach Nachvollziehbarkeit benötigst, solltest Du an Deinem Code-Stil arbeiten. ;-) Es mag bis heute einige Gründe für Typecasts geben - es ist jedoch das erste Mal, dass ich diesen höre.

sakura 11. Jan 2017 13:07

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Zitat:

Zitat von a.def (Beitrag 1358652)
Zitat:

Zitat von haentschman (Beitrag 1358651)
...definiv nicht. :P Allein das Fehlen der Casting Orgien macht vieles wett. :thumb:

Gerade das gecaste mag ich sehr. Dann weiß man immer sofort schon beim Hingucken um was es sich handelt.
Delphi-Quellcode:
MeinTyp(ObjectListenEintrag.Items[iIndex]) ...

Und wenn dann etwas Anderes drinne ist, dann wird's... oops, Exception ;)

...:cat:...

hoika 11. Jan 2017 13:08

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Hallo,

Zitat:

Allein das Fehlen der Casting Orgien macht vieles wett.
Ich caste nicht, sondern habe für jedes Objekt seine eigene Liste mit eigenem Get/Put/Index[].

Zitat:

MeinTyp(ObjectListenEintrag.Items[iIndex])
Hier fehlt einfach eine lesbare lokale Variable, was das Debuggen einfacher macht.


Aber prinzipiell machen Generics es einfacher, weil man halt nicht für jedes Objekt eine eigene Listenklasse braucht.

a.def 11. Jan 2017 13:15

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Zitat:

Zitat von Daniel (Beitrag 1358654)
Es mag bis heute einige Gründe für Typecasts geben - es ist jedoch das erste Mal, dass ich diesen höre.

Zitat:

Zitat von sakura (Beitrag 1358656)
Und wenn dann etwas Anderes drinne ist, dann wird's... oops, Exception ;) ...:cat:...

Ist ja gut, habe gerade alles abgeändert :thumb:

himitsu 11. Jan 2017 13:19

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Delphi-Quellcode:
EinFalscherTyp(ObjectListenEintrag.Items[iIndex]) ...

Das kompiliert zwar und du siehst toll im Code was du denkst das dort sein soll,
aber wenn es das nicht ist, dann knallt es im laufenden Programm schnell mal oder macht einfach sonstwas und nicht das was du eigentlich wölltest.

VCL, FMX usw. nutzen selber oft die Generics ... da fallen deine paar Zeilen nicht mehr groß auf.

a.def 11. Jan 2017 13:29

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Kann man Generics auch auf Record-Typen anwendenen?
Ich kenne nur den altmodischen Weg einen Zeiger auf die Struktur zu legen.

Delphi-Quellcode:
type
 PRec = ^TRec;

 TRec = packed record
  sTest: String;
 end;

// ....

var
 TestTest: TRec;
begin
 TestTest := PRec(IrgendeinObjectDesTypsTRec)^;

 showmessage( TestTest.sTest );

Rollo62 11. Jan 2017 15:20

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Zitat:

Bedeutet das, dass das nicht-verwenden von Generics trotzdem besser ist?
Ich würde es mal so sagen:
- auf Desktop spielt das i.d.R. keine Rolle, sollte man viel mit Templates machen
- auf Mobile, da könnte es schon auf das ein oder andere Kilobyte ankommen.

Ich benutze trotzdem auf Mobile einiges an Generics, aber eben etwas sparsamer und
nicht so excessiv wie auf dem Desktop.

Rollo

Luckie 12. Jan 2017 00:29

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Generell ist es so, dass nicht benötigter Code aus Units auch nicht "eincompiliert" wird. Ich denke, das ist bei Generics ähnlich.

jaenicke 12. Jan 2017 07:17

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Zitat:

Zitat von hoika (Beitrag 1358658)
Zitat:

Allein das Fehlen der Casting Orgien macht vieles wett.
Ich caste nicht, sondern habe für jedes Objekt seine eigene Liste mit eigenem Get/Put/Index[].

Das habe ich per .inc als Template gelöst. Das war dann mit den echten generischen Listen kompatibel, so dass ich per ifdef von dem Template oder von den echten generischen Listentypen ableiten konnte (zur Abwärtskompatibilität mit alten Versionen).

Zitat:

Zitat von Daniel (Beitrag 1358644)
Die EXE-Datei wird etwas größer, weil der Compiler die verschiedenen Typisierungen Deiner generischen Klassen jeweils vollständig ablegt. Das ist in den letzten Versionen tendenziell besser geworden.

Bei einer einfachen TList kommen pro Verwendung nach meinen Beobachtungen grob ca. 20 KiB in der Releaseversion hinzu.

Was sich glaube ich vor allem geändert hat ist, dass eine TList<TMeineKlasse> bei mehrfacher Deklaration z.B. in Form eines Typs einer Variablen nicht mehrfach als generischer Typ erstellt wurde. Allerdings hatte ich das damals nicht selber getestet, sondern nur gelesen, dass geschrieben wurde, dass das passiert. In Delphi 10.1 ist das auf jedem Fall nicht (mehr) so.

Stevie 12. Jan 2017 13:23

AW: Erzeugt Delphi größere/langsamere Projekte mit Generics?
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1358691)
Was sich glaube ich vor allem geändert hat ist, dass eine TList<TMeineKlasse> bei mehrfacher Deklaration z.B. in Form eines Typs einer Variablen nicht mehrfach als generischer Typ erstellt wurde. Allerdings hatte ich das damals nicht selber getestet, sondern nur gelesen, dass geschrieben wurde, dass das passiert. In Delphi 10.1 ist das auf jedem Fall nicht (mehr) so.

Das ist schon seit mindestens Delphi XE (wenn nicht sogar Delphi 2010) so. Einzig DCUs werden u.U recht groß, da dort jeder benutzte generische Typ einkompiliert wird. Beim Linken in die Binary werden die Duplikate dann aber entfernt.

Fakt ist aber, dass wenn du TList<TFoo> und TList<TBar> in deiner Anwendung benutzt, der Code aus TList<T> zweimal in deiner Anwendung vorhanden ist. Einmal für T = TFoo und einmal für T = TBar.

Aus diesem Grund wurde mit XE7 (oder wars XE8) die System.Generics.Collections so drastisch überarbeitet, so dass viele Methoden direkt auf einen nicht generischen Aufruf geinlined werden - leider wurde hier nur das Problem für die generischen RTL Collection Klassen gelöst und nicht für Generics allgemein (das müsste der Compiler/Linker selbst erledigen - siehe dazu mein Blogartikel).

Sobald man selbst generische Typen schreibt, sollte man sorgfältig designen und so wenig Code wie möglich generisch machen und wenn möglich eine nicht generische Basisklasse unten drunter legen, so dass der am Ende duplizierte Code möglichst klein ist.


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