Delphi-PRAXiS
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Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
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Benedikt Magnus 21. Mai 2017 11:55

Arbeitsumgebung zum Programmieren
 
Hallo zusammen,

ich werde bald mein Arbeitssystem von Grund auf neu aufsetzen und wollte euch nach euren Erfahrungen dahingehend fragen.
Geplant ist bisher, ein Minimalsystem aufzusetzen und darauf VMs (mit VirtualBox) laufen zu lassen. Gastsysteme wären Windows (für Delphi und Visual Studio) sowie Ubuntu (für FreePascal/Codetyphon).

Nun ein paar generelle Fragen dazu:
Welches Betriebssystem eignet sich als Minimalhost am besten, wenn es nur dafür genutzt wird? Ich dachte an Debian, habe aber wenig Erfahrung mit den kleineren Distributionen, die vielleicht besser geeignet wären?
Hat Windows 10 bezogen auf die Punkte Programmierung und als Gastsystem gegenüber Windows 7 für Delphi und Visual Studio irgendwelche Vor- oder Nachteile? (Dinge wie Bedienbarkeit oder Datenschutz bitte unberührt lassen, darum soll es hier nicht gehen.)
Wie sieht das mit der Performance von Delphi RAD Studio und Visual Studio in einer VM aus? Bisher habe ich sie nur auf einem nativen System laufen lassen (im Gegensatz zu Codetyphon), weil sie mir doch recht performancekritisch erschienen.

Auch über sonstige Ideen, Hinweise und Erfahrungen wäre ich sehr erfreut! Außerdem wäre interessant zu hören, wie ihr euer Produktivsystem aufgebaut habt.

Vielen Dank schonmal!

mensch72 21. Mai 2017 14:30

AW: Arbeitsumgebung zum Programmieren
 
Wenn genug RAM und SSD Speicherplatz zur Verfügung steht, arbeitet es sich mit VMs am elegantesten, weil hier eben fix mal ein 100% SnapShot gemacht ist.
Bei der Häufigkeit der Delphi-Releases + Hotfixes + UpdateVersionen und der Tatsache, das im neuen nicht immer gleich alles geht, muss man das ja mit VMs machen.

Auch im Sinn der reproduzierbaren Archivierung und Testumgebung ist es gut, zu den Quelltexten wirklich den Stand der Entwicklungsumgebung samt OS usw. als gepackte VM dauerhaft zu speichern.

Und bei der Frage nach dem Host-PC, sollte man sich nur einmalig auf Intel oder AMD CPUs festlegen. Dann lässt sich notfalls Abends kurz vor 19uhr in einem beliebigen E-Markt ein beliebiger aktueller PC mit 16GB RAM(oder 24+GB bei 2+ VMs gleichzeitig) sowie ausreichend großen SSD's(bei uns aktuell 256GB HostSystem plus 480..1024GB für die VMs) kaufen.

Klar wenn es um "leise", "schön" und passende 3D-Grafik geht, kann man auch mehr Aufwand in die PC-Planung investieren. Bei irgendwas mit oder ohne Name wie Dell,HP,Lenovo findet man auch online was zum konfigurieren.

Die Frage nach dem Host OS und ob lieber kommerzielle oder freie Software entscheide jeder für sich selbst im Rahmen seiner Vorlieben oder finanziellen Möglichkeiten, wir setzen auf Win-8.1/10 mit lokalem MS-Office und VMwareWorkstation (beim MAC aktuelles OSx mit lokalem MAC-MSoffice und VMware Fusion).

Wenn dich Linux als Host-OS interessiert, frag Harry hier, der verwendet das denke ich genau so wie du es vor hast.

stahli 21. Mai 2017 15:03

AW: Arbeitsumgebung zum Programmieren
 
Harry scheint ja sehr begeistert von seinem Umstieg:
http://www.delphipraxis.net/190331-r...-geht-das.html

Ich nutze ein normales Windows 10, allerdings auf Wechselplatten.
Über mein Backplane (http://www.icydock.de/goods.php?id=146) kann ich auf Knopfdruck verschiedene Platten ein- und ausschalten bzw. davon booten.
Mit VMs konnte ich mich bisher nicht anfreunden (liegt sicher am Alter ;-))

jobo 21. Mai 2017 15:21

AW: Arbeitsumgebung zum Programmieren
 
Ich wundere mich immer über die Beliebtheit von VB.
Klar, mal schnell was ausprobieren ok, .. äh halt, schnell ausprobieren? Langsam ausprobieren. Hab zugegeben schon fast 1 Jahr kein VB mehr benutzt, aber ist ind er Zwischenzeit viel geschehen?
Ich bevorzuge VMWare, die läuft auf kostenlosen Linuxen, also kann ich das Geld für die ProVersion mit den Kosten für Windows verrechnen.
Ok, am Ende brauche ich dennoch Windowslizenzen, das ist ja dann (bis jetzt) die (primäre) Ziel und Testplattform.
Hardwaremäßig sehe ich auch keine Probleme, spätestens mit SSD und 16GB (+) RAM

Benedikt Magnus 21. Mai 2017 17:04

AW: Arbeitsumgebung zum Programmieren
 
@mensch72: Hardware habe ich bereits, VMs laufen dort auch ganz ansehnlich. Da ich schon länger den Wunsch verspüre, meine ganze Programmierumgebung vom Alltagsrechner abzukoppeln und gerade zwei SSDs erhalten habe, bietet sich das Neuaufsetzung nun einfach an. Dafür suche ich nun die optimale Softwareumsetzung.

@stahli: Danke, den Thread kannte ich bereits, und Harrys Durchführung ist tatsächlich interessant! (Wenn du, Harry, hier mitließt: Wie hat sich dein Aufbau die weiteren Monate so gemacht?)
VMs haben die Vorteile der einfachen Sicherungspunkte und Übertragbarkeit. Man kann damit sehr schön mal eben etwas ausprobieren, und wenn es nicht klappt, alles zurücksetzen oder gleich eine Kopie erstellen. Sollte aber die Performance nicht ausreichen, wäre Delphi/VS auf einer eigenen nativen Partition vielleicht wirklich geeigneter.

@jobo: Virtualbox verwende ich deshalb, weil die kostenlose Version besser ist als die von VMWare (d.h. für meine Zwecke geeigneter). Die Proversionen lohnen sich nicht unbedingt, wenn man es nicht hauptberuflich nutzt.
Linux als Host deshalb, weil es sehr viel ressourcenschonender ist als Windows.

himitsu 21. Mai 2017 17:22

AW: Arbeitsumgebung zum Programmieren
 
Mit dem VMware Player kann man seit Langem aber auch Neue VMs erstellen/verwalten und braucht nicht unbedingt die Workstation oder Drittprogramme. (gut, ich bin aus Faulheit aber auch bei VirtualBox geblieben)
Allerdings sind diese VMs halt nicht so für den Hintergrundbetrieb ausgelegt, also immer im Hintergrund aktiv und schnell im Vordergrund,
aber wenn man den Host eh nie verwenden und dauerhaft in einer VM arbeiten will, dann isses doch egal.

VMware ThinApp klingt doch eigentlich nicht soo schlecht, optisch mit einem passenden WindowsHost?

jobo 21. Mai 2017 17:44

AW: Arbeitsumgebung zum Programmieren
 
Ich nutze VMWare auch mit einem Linux Host, mittlerweile Suse Leap 42. Hauptsächlich zur Servervirtualisierung, meist headless für Webserver oder Datenbanken, aber auch zum Fortbetrieb alter Windowsumgebungen, die brauchen auch am meisten RAM.
Aktuelles Windows nutze ich dann je nachdem als Frontend für die Systeme, die dann selber irgendwann zur VM werden. (Das dürfte ja seit Windows 10 dann auch Geschichte sein, naja nicht wirklich)

Dass die Gäste als Dienst laufen, sehe ich für mich als größtes Argument für dieses Verfahren.

Ich weiß nicht, ob das noch so (verfügbar) ist, aber der Hypervisor von VMWare liefert das ja auch in noch extremerer Form, auch kostenlos. Hier war ich aber mit den externen Zugriffsmöglichkeiten, hauptsächlich Backupperformance nicht zufrieden, irgendwie haben sie das Teil kastriert, wahrscheinlich eben weil sie es verschenken.

P.S.: Und ich weiß nicht warum, aber die DB aus dem Hause Oracle reicht mir. Mehr muss ich von denen nicht freiwillig einsetzen.

Lemmy 21. Mai 2017 18:34

AW: Arbeitsumgebung zum Programmieren
 
ich nutze seit Jahren einen Linux-Host mit VMware. VBox war mir zu instabil bzw. macht(e) bei USB Geräten Probleme (Kartenleser). Darüber hinaus reicht so ein System auch um "einfachere" Spiele zu spielen (in der virtuellen Maschine - Civ IV, Tropico 3,...)

als Host nutze ich aktuell Centos, würde aber beim Einstieg (d.h. ohne Linux-Erfahrung) auf Ubuntu oder LinuxMint zurück greifen, damit gelingt der Umstieg von Windows am ehesten. Wenn es aber um ein minimales System geht, dann wäre Centos oder ein vergleichbare eher auf Server zentrierte Distribution geeignet.

Beim Einsatz von VMWare muss allerdings darauf geachtet werden, dass es sich bei der Distribution nicht unbedingt um ein "Rolling Release" handelt, da vmware ziemlich stark an einen Kernel gebunden ist und eine Neukompilierung ggf. fehl schlägt. Es gibt aber sicherlich auch dafür im Netz Anleitungen und Hilfen.

Grüße

Harry Stahl 21. Mai 2017 21:38

AW: Arbeitsumgebung zum Programmieren
 
Zitat:

Zitat von Benedikt Magnus (Beitrag 1372245)

@stahli: Danke, den Thread kannte ich bereits, und Harrys Durchführung ist tatsächlich interessant! (Wenn du, Harry, hier mitließt: Wie hat sich dein Aufbau die weiteren Monate so gemacht?)

Also ich habe es bislang nicht bereut mit dieser Konstellation (Ubuntu 16.04 LTS als Host, alles andere in virtuellen Maschinen mit Virtualbox) zu arbeiten. Alles super performant und zuverlässig. Das eine oder andere hat ein wenig gedauert, bis es funktioniert hat (z.B. um die USB-Geräte in den Windows-Client zu übernehmen, da musste ich zunächst unter Ubuntu noch was aktivieren), aber wie gesagt, es funktioniert dann sehr gut, meine mobilen Geräte lassen sich sehr gut einbinden.

Auch habe ich den Eindruck, dass das Netzwerk besser zu handlen ist, wenn Host ein Linux-System ist und Windows der Client (aus dem virtuellen Linux (zuvor in VMWARE laufend) heraus war die Linux-Netzwerkverbindung immer schwierig und nicht so performant).

Ich habe ja jahrelang mit der großen VMWARE-Version gearbeitet. Die erscheint mir im Vergleich noch etwas stabiler und zuverlässiger als Virtualbox. Aber VB genügt meinen Bedürfnissen und ist viel einfacher zu aktualisieren und ich kann VB auf mehreren PC's kostenlos einsetzen.

Die virtuellen Maschinen fahre ich immer runter (dauert auch nur ein paar Sekunden um die wieder hochzufahren), Ubuntu selber bleibt immer in Bereitschaft (habe bislang vielleicht 3-5 mal ein reboot gemacht), das funktioniert alles Bestens.

Den Eindruck - Linux läuft immer schnell, egal wie lang es läuft oder wie viel man installiert hat - den kann ich bestätigen.

Auch für die Entwicklung ist die Konstellation optimal. Habe ja hier den 3-Monitorbetrieb, wo alle 3 Monitore auch für meine Hauptentwicklungs-Windows-Maschine zur Verfügung stehen. Die Ubuntu-Taskleiste, auf dem linken Monitor, unten angeordnet, ist im direkten Zugriff, so dass ich jederzeit und mit einem Klick benötigte Linux-Programme starten kann (Windows-Taskleiste auf dem mittleren Monitor). Die Linux-Fenster liegen ohne Probleme über den Windows-Fenstern (oder darunter, je nachdem, was gerade aktiv ist), man kann also im Prinzip die beiden Systeme gleichzeitig verwenden.

Was mich hin und wieder nervt, ist dass die Windows-Fenster innerhalb der virtuellen Maschine nach einem System-Neustart nicht die richtige Größe haben und man hier einmal die Fenster verkleinern und wieder vergrößern muss. Der Ton läuft in Windows 10 auch nicht richtig (unter Windows 7 schon), was ich natürlich auch etwas schade finde. Aber im Prinzip brauche ich den hier nicht, Videoaufnahmen mache ich inzwischen direkt unter Linux.

Der PAServer für Linux läuft auf meinem Host, da kann ja nicht viel passieren. Gleichzeitig habe ich da einen leichten Zugriff drauf und kann Programme auch direkt unter Linux starten. Weitere unterschiedliche virtuelle Linux-Systeme (meistens dann nur auf einem Monitor) nutze ich in 32- und 64-Bit-Varianten um da entweder meine Lazarus-Linux-Programme zu erstellen (jetzt aber auch mit Delphi, juchuu!!) oder Programme zu testen. Über eine Kabelnetzwerk-Verbindung gehts zum daneben stehenden iMac im Supertempo und der hat inzwischen 27 Zoll und bietet den Platz, den man sich so wünscht.

Statt Debian würde ich Ubuntu (eine LTS-Version) nehmen, das ist immer noch etwas aktueller.

sko1 22. Mai 2017 05:59

AW: Arbeitsumgebung zum Programmieren
 
Ich habe meine virtuelle Maschine auf einer externen SSD mit USB 3.0 um schnell auf PC oder Notebook wechseln zu können.

Auch mit dieser Konstellation lässt sich flüssig arbeiten und auch debuggen, RAD Studio 10.1 auf virtueller Windows 10 Maschine (VMware)

Ciao
Stefan


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