Delphi-PRAXiS
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Redeemer 2. Jul 2017 12:28

Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Hallo zusammen!

Zuerst mal ein kleines bisschen was zu mir: Ich bin 27, habe ein abgeschlossenes Lehramtsstudium (B.Sc. und M.Ed.) in Mathematik und Informatik (durch den Lehramtsanteil entspricht der fachliche Anteil wohl etwa knapp einem Bachelor in beiden Fächern) und befinde mich gerade in meinem Referendiat. Leider musste ich feststellen, dass dieser Beruf doch nichts für mich ist. Ich wohne derzeit in Minden, komme aber eigentlich aus dem Kreis Verden. Studiert habe ich in Oldenburg. In der Region zu bleiben wäre schön, aber nicht essenziell.

Da ich die größte Zeit meines Lebens nur mit Schule zu tun hatte, habe ich – ausgenommen von Aspekten der Software-Entwicklung, da diese auch fester Bestandteil des Lehramtsstudiums sind – praktisch keine Erfahrungen von Abläufen in der Wirtschaft. Daher würde ich mich auch über kurze Praktika freuen.

Aber welche Chancen habe ich überhaupt in der Wirtschaft? Habt ihr Tipps für die Stellensuche abseits von DelphiPraxis? Mit welchem Einstiegsgehalt ist ganz grob zu rechnen?

Danke schon einmal!
Janni



Zur Einordnung hier ein paar größere Hobby-Projekte:
Ich setze als Programmiersprache vor allem Delphi, darüber hinaus auch PHP und JavaScript ein. Grundlegende Kenntnisse in Java sind ebenfalls vorhanden. Als weitere Sprachen verwende ich SQL (MySQL), HTML, CSS, LaTeX sowie MediaWiki. Erfahrungen bestehen mit Wireshark, Grafiksoftware, Vektorsoftware (Beispiel) und den üblichen Office-Programmen. Ich nutze zumeist Windows, besitze aber auch einige Linux-vServer.
Nach einigen Projekten für Freunde folgten seit 2008 mehrere größere Projekte für die Öffentlichkeit, die allesamt Bezug zu Computerspielen und Dingen darum herum haben.

Delphi verwende ich seit 2002. Es ist nach wie vor die von mir primär genutzte Sprache. Verwendet wurden überwiegend Standard-Componenten und Indy.
- paw·ned² (D2005, Release März 2009, 2008-): Stellt vereinfacht gesagt eine Möglichkeit für Spieler des Spiels Guild Wars bereit, zu planen, wer im Team welche Fertigkeiten mitnimmt. Die Planung erfolgt auf Wunsch über das Internet, sodass man mit bis zu 63 Nutzern planen kann. Diese Funktion wurde seit Veröffentlichung rund eine halbe Million mal genutzt. Das Produkt ist keine ganz neue Idee sondern war der Versuch, zwei etablierte Java-Programme durch ein schnelles Delphi-Programm mit vielen sinnvollen Ergänzungen zu verdrängen, was dank voller Kompatibilität auch gelang. Es wurde im Team von 4 Leuten und etwa 10 Testern entwickelt, der größte Teil der Client-Software stammt von mir.
- YaTQA (D2009/XE2, Release Juni 2011, 2011-): Umfangreiche Verwaltungssoftware für TeamSpeak-Serverinstanzen. Es nutzt dafür das von der TeamSpeak-Serversoftware bereitgestellte Telnet-Interface, auf Wunsch auch über SSH, und setzt sämtliche so verfügbaren Funktionen in einer Oberfläche um und zu sinnvollen größeren Features zusammen. Das Programm entwickle ich in Einzelarbeit und es hat laut Compiler über 50.000 eigene LoCs. Etwa 100.000 Leute, darunter auch etablierte Hosting-Firmen, nutzen es.
- pawned42 (D2009/XE2, Release September 2012, 2011-2013): Für das Spiel Guild Wars 2 komplett neu geschriebene Version von paw·ned². Das Projekt wurde vor Veröffentlichung des Spiels von einem Team von 3 Leuten und mehreren Test-Teams entwickelt (kompletter Client von mir), aber fallen gelassen, da sich nach Veröffentlichung des Spiels dessen relativ geringe taktische Anforderung herausstellte.
- laddersrv (D2009, Release April 2015, 2015-2017): Ein konsolenbasierter Webserver (TIdTCPServer), der stündlich eine Rangliste der Teams im Spiel Guild Wars zusammenstellt. Nach Abschaltung der offiziellen Schnittstellen am 3. Januar 2017 wurde das Projekt eingestellt. Der Server lief stets stabil auf einem Linux-Server mit Wine.

JavaScript verwende ich seit 2009.
- µYaTQA (Sommer 2014): Im Rahmen eines Programmierwettbwerbs der Firma Overwolf habe ich ein Programm erstellt, mit dem man beim Spielen den TeamSpeak-Client steuern kann. Dafür wurden zwei Frameworks der besagten Firma verwendet. Die Software erhielt den zweiten Platz.

PHP verwende ich seit 2007.
- namenloses Projekt (Release Mai 2015, 2015-): Dient zur Veröffentlichung der Fertigkeiten, die Teams in Meisterschaften im Spiel Guild Wars verwendet haben. Das Skript ermöglicht auch anonymen Nutzern, Inhalte beizutragen, die nach Freischaltung durch das Team veröffentlicht werden.
- Meine Website (Release April 2009, 2007-) verwendet ein eigenes CMS.

Delphi-Laie 2. Jul 2017 13:01

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Lehrer sind tendenziell nicht sonderlich beliebt. Zum einen waren sie es wegen des Zwanges, den sie beruflich auszuüben haben, wohl noch nie, zum anderen hat die zusätzliche hiesige jahrzehntelange Verunglimpfung der Bildung ihre Spur in den Köpfen hinterlassen, was natürlich auf die Bildungsüberträger zurückwirkt. Kulminiert wurde das ganze in der pauschalen Verunglimpfung eines niedersächsischen Ministerpräsidenten, der alle Mitglieder dieses Berufsstandes pauschal als "faule Säcke" titulierte. Nicht nur, daß die BRD-Judikative sich nicht bemüßigt fühlte, gegen ihn zu ermitteln, das dumme Wahlvieh hat ihn zum Dank dafür auch noch als Bundeskanzler erkoren (oder "klugerweise" gerade deshalb?).

Deshalb werden Deine Bewerbungen im ersten Augenblicke wohl eher keine große Begeisterung auslösen.

Ich will Dich aber nicht demotivieren. Ein goldenes Alter (für den Arbeitsmarkt), gute Qualifikation, angeblich haben wir in Deutschland ja auch einen sooo großen Fachkräftemangel, es wäre doch gelacht, wenn Du nichts fändest.

delphirocks 2. Jul 2017 19:27

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Du kannst offenbar halbwegs programmieren, ausserdem hast du wahrscheinlich recht gute Mathematikkenntnisse.
Ich wuerde versuchen, beides irgendwie zu verbinden.

Ob Delphi an sich jetzt so der Bringer im Jobmarkt ist, wage ich allerdings zu bezweifeln.

jobo 2. Jul 2017 19:53

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Offensichtlich hat Dich Dein Beruf unterfordert oder abgetörnt oder beides.
Was Du gemacht hast, war aber ja wohl sehr eigenständige Arbeit. Meinst Du, ein Angestelltenverhältnis mit Arbeitsauftrag ist das richtige für Dich? Also Klartext, ich sehe da eher Selbstständigkeit. Vielleicht gelingt sowas sogar im Gamingbereich. Da ich mich da aber nicht auskenne, kann das allenfalls eine Idee sein.

Ich finde es jedenfalls begrüßenswert, dass Du ernsthaft über Alternativen nachdenkst und Dir und den Schülern den jetzigen Zustand nicht weiter "zumuten" willst. Ich wünschte, mehr Lehrer hätten dazu den Mut.

nahpets 2. Jul 2017 20:12

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
In meinem nicht unbedingt kurzen Berufsleben habe ich etliche Lehrer kennen gelernt, die in den unterschiedlichsten Berufen tätig waren, nur nicht in dem ursprünglich erlernten.

Eventuell in Jobbörsen ... nachschauen, ob dort etwas zu finden ist, bei dem Du sagen kannst: Jo, das kann ich oder das möchte ich machen und dann einfach bewerben.

Quereinsteiger sind gerade im EDV-Bereich nicht unbedingt eine Ausnahme.

Ansonsten bei Jobbörsen einfach ein Profil einstellen und hoffen, dass jemand reagiert. Hatte damit mehrfach Erfolg.

Oder als Freiberufler tätig werden?

Pfaffe 2. Jul 2017 20:27

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Selbstverständlich hast Du eine Chance.
Wäre sowas http://www.hb-friends.com/aktuellejo...it-trainer-mw/ was für Dich?
Bist Du bei Xing, linkedin?
Schon beim der Bundesagentur für Arbeit gewesen?

Redeemer 2. Jul 2017 20:57

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1375821)
Offensichtlich hat Dich Dein Beruf unterfordert oder abgetörnt oder beides.
[...]
Ich finde es jedenfalls begrüßenswert, dass Du ernsthaft über Alternativen nachdenkst und Dir und den Schülern den jetzigen Zustand nicht weiter "zumuten" willst. Ich wünschte, mehr Lehrer hätten dazu den Mut.

Das sehe ich als unqualifizierte Beleidigung an. Grundsätzlich ist es so, dass ich das nicht freiwillig aufgebe. Es hat viel mehr damit zu tun, dass das Referendariat sehr unrealistische Ziele verfolgt. Selbst wenn du deutlich besser bist als das, was jeder verbeamtete Lehrer jeden Tag macht, fällst du durch. So ist das bei mir. Ich sehe meinen Unterricht nicht als total großartig an, doch total großartigen Unterricht gesehen habe ich hier auch noch nicht.
Es gibt zu viele schlechte Lehrer, die nichts mehr zu befürchten zu haben. Statt unrealistische Anforderungen an Referendare zu haben, wäre es wesentlich besser, realistische Anforderungen an alle zu stellen. Aber es ist wohl viel einfacher, eine Hand voll Referendare in anderthalb Jahren in den Wahnsinn, Burnout oder Selbstmord zu treiben (ein Kollege von mir, der mit mir an meiner Schule angefangen hat, hat sich im Dezember umgebracht), als wenigstens überhaupt mal zu überprüfen, was eine wesentlich größere Anzahl an Beamten 40 Jahre lang eigentlich treibt.
Konkret wurde mir gesagt, ich mache zwar gutes Material, habe tolle Ideen und sehr gutes Fachwissen, nähme aber Antworten der Schüler unzureichend ins Unterrichtsgespräch auf. Ausschließlich deshalb habe man mir empfohlen, es mit dem Lehramt sein zu lassen.

Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1375821)
Was Du gemacht hast, war aber ja wohl sehr eigenständige Arbeit.

Klar, wer nie in der Wirtschaft war, von dem kann niemand erwarten, dass er schon in großen Teams gearbeitet hat, oder? Ich habe natürlich an der Uni ein Modul Software-Projekt gehabt.

Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1375821)
Meinst Du, ein Angestelltenverhältnis mit Arbeitsauftrag ist das richtige für Dich? Also Klartext, ich sehe da eher Selbstständigkeit.

Kann gut sein. Ich hätte lieber etwas Sicherheit. Falls möglich.

Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1375821)
Vielleicht gelingt sowas sogar im Gamingbereich. Da ich mich da aber nicht auskenne, kann das allenfalls eine Idee sein.

Wäre schön, weiß nur nicht, wie das mit meiner Qualifikation gehen soll.

Zitat:

Zitat von delphirocks (Beitrag 1375820)
Du kannst offenbar halbwegs programmieren, ausserdem hast du wahrscheinlich recht gute Mathematikkenntnisse.
Ich wuerde versuchen, beides irgendwie zu verbinden.

Ob Delphi an sich jetzt so der Bringer im Jobmarkt ist, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Das weiß ich. Es ist bloß das, was ich am besten kann und liebe. Bevor ich mit 27 noch einmal ganz von vorne anfange, dachte ich, ich frage hier mal. Davon abgesehen habe ich zwar in vielen Bereichen gute Kenntnisse, aber erreiche natürlich nicht das Niveau von Leuten, die das explizit gelernt haben.

Zitat:

Zitat von nahpets (Beitrag 1375822)
In meinem nicht unbedingt kurzen Berufsleben habe ich etliche Lehrer kennen gelernt, die in den unterschiedlichsten Berufen tätig waren, nur nicht in dem ursprünglich erlernten.

Und das Gegenteil gibt es auch.

Zitat:

Zitat von nahpets (Beitrag 1375822)
Eventuell in Jobbörsen ... nachschauen, ob dort etwas zu finden ist, bei dem Du sagen kannst: Jo, das kann ich oder das möchte ich machen und dann einfach bewerben.

Quereinsteiger sind gerade im EDV-Bereich nicht unbedingt eine Ausnahme.

Ansonsten bei Jobbörsen einfach ein Profil einstellen und hoffen, dass jemand reagiert. Hatte damit mehrfach Erfolg.

Kannst du da welche empfehlen?

Zitat:

Zitat von Pfaffe (Beitrag 1375823)
Bist Du bei Xing, linkedin?
Schon beim der Bundesagentur für Arbeit gewesen?

Konkret besteht mein oben beschriebenes Problem erst seit vorgestern. Daher nein. Da ich bis auf weiteres weitermache, ist es gerade jetzt durch Notenschluss etc. etwas stressig.

Zitat:

Zitat von Pfaffe (Beitrag 1375823)
Selbstverständlich hast Du eine Chance.
Wäre sowas http://www.hb-friends.com/aktuellejo...it-trainer-mw/ was für Dich?

Weiß nicht. Konkret wurde mir von den Prüfern empfohlen, etwas an der Uni zu machen, aber ob das als Karriere taugt, weiß ich nicht.

nahpets 2. Jul 2017 21:26

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375824)
Zitat:

Zitat von delphirocks (Beitrag 1375820)
Du kannst offenbar halbwegs programmieren, ausserdem hast du wahrscheinlich recht gute Mathematikkenntnisse.
Ich wuerde versuchen, beides irgendwie zu verbinden.

Ob Delphi an sich jetzt so der Bringer im Jobmarkt ist, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Das weiß ich. Es ist bloß das, was ich am besten kann und liebe. Bevor ich mit 27 noch einmal ganz von vorne anfange, dachte ich, ich frage hier mal. Davon abgesehen habe ich zwar in vielen Bereichen gute Kenntnisse, aber erreiche natürlich nicht das Niveau von Leuten, die das explizit gelernt haben.

Genau das, was Du da als letztes beschreibst, ist das, was oft gute Programmierer ausmacht. Weiß nicht, wieviele sehr gut Programmierer ich kennengelernt habe, die das Programmieren nicht "professionell" gelernt haben, sondern durch Begabung und fleiß. Das Niveau kommt nicht vom Lernen alleine, sondern sehr viel durch Praxis und die kann und muss man sich erarbeiten. Und Du fängst ja bei deutlich mehr als nur einem bisschen an, da sehe ich durchaus Potential für einen erfolgreichen Einstieg.

Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375824)
Zitat:

Zitat von nahpets (Beitrag 1375822)
In meinem nicht unbedingt kurzen Berufsleben habe ich etliche Lehrer kennen gelernt, die in den unterschiedlichsten Berufen tätig waren, nur nicht in dem ursprünglich erlernten.

Und das Gegenteil gibt es auch.

Vermutlich die Mehrzahl, aber ich meinte das überhauptnicht negativ, sondern durchaus anerkennend. Durch ihr Studium bringen Lehrer ein erhebliches Können und Wissen mit, dass auch in anderen Berufen sehr hilfreich sein kann. Sei es im Umgang mit Kunden oder dann, wenn man Schulungen durchführen muss ...

Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375824)
Zitat:

Zitat von nahpets (Beitrag 1375822)
Eventuell in Jobbörsen ... nachschauen, ob dort etwas zu finden ist, bei dem Du sagen kannst: Jo, das kann ich oder das möchte ich machen und dann einfach bewerben.

Quereinsteiger sind gerade im EDV-Bereich nicht unbedingt eine Ausnahme.

Ansonsten bei Jobbörsen einfach ein Profil einstellen und hoffen, dass jemand reagiert. Hatte damit mehrfach Erfolg.

Kannst du da welche empfehlen?

Das schon genannte https://www.xing.com, https://www.monster.de, https://www.stepstone.de, http://de.gigajob.com/index.html, https://jobboerse.arbeitsagentur.de/...tartseite.html

jaenicke 2. Jul 2017 23:41

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375802)
Aber welche Chancen habe ich überhaupt in der Wirtschaft?

Gerade Delphientwickler sind sehr gefragt, denn es gibt nicht so viele. Wir haben z.B. jahrelang gesucht.
Jemanden wie dich hätten wir nach dem was ich von dir gelesen habe sofort genommen.

Ich denke schon, dass du gute Chancen hast.

Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375824)
Es ist bloß das, was ich am besten kann und liebe. Bevor ich mit 27 noch einmal ganz von vorne anfange, dachte ich, ich frage hier mal.

Du solltest den Fokus (das ist dir denke ich auch klar) genau darauf legen, dass du gerne mit Delphi usw. arbeitest und dir das Spaß macht. Dass du also nicht deshalb aus der Richtung Lehramt aussteigst.

Und deine Chancen könnten bei kleineren Firmen am größten sein. Aber das kann ich mangels Erfahrung nicht so gut allgemein beurteilen. Ich persönlich habe diese Erfahrung gemacht.

Lemmy 3. Jul 2017 05:24

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375802)
Aber welche Chancen habe ich überhaupt in der Wirtschaft? Habt ihr Tipps für die Stellensuche abseits von DelphiPraxis? Mit welchem Einstiegsgehalt ist ganz grob zu rechnen?

versuch mal Stepstone.de, jobpilot.de und meinestadt.de

Einstiegsgehalt ist so unterschiedlich wie die Menschen. Fang lieber etwas niedriger an, wenn du gut bist steigt das von allein bzw. spätestens beim nächsten Stellenwechsel.
Und Chancen: Kann dir keiner sagen, aber Du hast ja nicht viel zu verlieren....

Elrond 3. Jul 2017 09:14

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Aber welche Chancen habe ich überhaupt in der Wirtschaft?
Ganz gute, wir beschäften aktuell sogar jemanden mit deinen Profil. Er ist zwar nicht für die Entwicklung zuständig sondern für die Schulungen aber das wäre sicher auch etwas für dich. Auch suchen wir aktuell einen Delphientwickler (Dresden), wenn du Interesse hast kann ich dir mehr Details per PN schicken.

jobo 3. Jul 2017 10:12

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
[ot]
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375824)
Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1375821)
Offensichtlich hat Dich Dein Beruf unterfordert oder abgetörnt oder beides.
[...]
Ich finde es jedenfalls begrüßenswert, dass Du ernsthaft über Alternativen nachdenkst und Dir und den Schülern den jetzigen Zustand nicht weiter "zumuten" willst. Ich wünschte, mehr Lehrer hätten dazu den Mut.

Das sehe ich als unqualifizierte Beleidigung an.

Sorry, das war überhaupt nicht so gemeint!

Anhand meiner Erfahrung als Vater eines Schülers kann ich nur mit Bedauern feststellen, wie viele unmotivierte Lehrer es gibt. Diese schaffen es zu meinem Unmut teilweise sogar, "weg"befördert zu werden.
"Unmotiviert" ist dabei von mir nicht zufällig gewählt, da es m.E. vielfältige Ursachen für diesen Zustand gibt, der durchaus und bspw. auch in der Form des Umgangs der Vorgesetzten mit dem Lehrkörper liegen kann oder mit der Flut an Verordnungen und Zusatzanforderungen ohne nennenswerte oder sachgerechte Hilfestellung / Verbesserung im Schulalltag. Da ich aktuell fast nur die Elternperspektive kenne und eben kein Pauschalurteil über Lehrer abgeben möchte, habe ich Begriffe wie Frust oder andere nicht verwendet.

Jemand der so nicht arbeiten möchte und sich damit auseinandersetzt, hat meinen größten Respekt!
Ich weiß nicht genau, was Dich beleidigt hat, das "zumuten" .. vielleicht unglücklich formuliert, aber es sollte nicht Deine Qualifikation anzweifeln. Im Gegenteil, die Tatsache allein, dass und wie Du Dich damit auseinandersetzt, finde ich sehr gut! Ich bin mir fast sicher, wenn es mehr Lehrer und Verantwortliche Deines Schlages gäbe, sähe Schule für alle besser aus.
Ich will das jetzt hier nicht breit treten, obwohl es ein Thema ist, was mich sehr interessiert.
[/ot]
P.S.: Mein Sohn wäre sicher total happy, ein Lehrer, der Spiele programmiert (sowas kann und im Unterricht einbringen würde). Ich wäre happy, wenn mein Sohn happy wäre (an der Schule).

Redeemer 3. Jul 2017 14:22

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Danke schon mal für die Antworten an alle.

Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1375849)
[ot]
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375824)
Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1375821)
Offensichtlich hat Dich Dein Beruf unterfordert oder abgetörnt oder beides.
[...]
Ich finde es jedenfalls begrüßenswert, dass Du ernsthaft über Alternativen nachdenkst und Dir und den Schülern den jetzigen Zustand nicht weiter "zumuten" willst. Ich wünschte, mehr Lehrer hätten dazu den Mut.

Das sehe ich als unqualifizierte Beleidigung an.

Sorry, das war überhaupt nicht so gemeint!

Anhand meiner Erfahrung als Vater eines Schülers kann ich nur mit Bedauern feststellen, wie viele unmotivierte Lehrer es gibt. Diese schaffen es zu meinem Unmut teilweise sogar, "weg"befördert zu werden.
"Unmotiviert" ist dabei von mir nicht zufällig gewählt, da es m.E. vielfältige Ursachen für diesen Zustand gibt, der durchaus und bspw. auch in der Form des Umgangs der Vorgesetzten mit dem Lehrkörper liegen kann oder mit der Flut an Verordnungen und Zusatzanforderungen ohne nennenswerte oder sachgerechte Hilfestellung / Verbesserung im Schulalltag. Da ich aktuell fast nur die Elternperspektive kenne und eben kein Pauschalurteil über Lehrer abgeben möchte, habe ich Begriffe wie Frust oder andere nicht verwendet.

Jemand der so nicht arbeiten möchte und sich damit auseinandersetzt, hat meinen größten Respekt!
Ich weiß nicht genau, was Dich beleidigt hat, das "zumuten" .. vielleicht unglücklich formuliert, aber es sollte nicht Deine Qualifikation anzweifeln. Im Gegenteil, die Tatsache allein, dass und wie Du Dich damit auseinandersetzt, finde ich sehr gut! Ich bin mir fast sicher, wenn es mehr Lehrer und Verantwortliche Deines Schlages gäbe, sähe Schule für alle besser aus.

Ach so, OK.

Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1375849)
P.S.: Mein Sohn wäre sicher total happy, ein Lehrer, der Spiele programmiert (sowas kann und im Unterricht einbringen würde). Ich wäre happy, wenn mein Sohn happy wäre (an der Schule).

Mindestens zwei Schüler haben bereits YaTQA benutzt, bevor sie mich kannten. Die sprachen mich ganz vorsichtig an, ob ich derjenige bin, der YaTQA gemacht hat. Das finden das richtig cool, dass dessen Ersteller ihr Informatiklehrer ist.
Unterricht ist eher theoriegeleitet. Ich habe sehr viel anhand von Pokémon gemacht, das wurde ja auch immer gelobt. Auch Klassenarbeiten habe ich sehr liebevoll mit einem von den Schülern gewählten Thema (Weihnachtsmann & Co. KG, Pusheen die Katze, Spongebob Schwammkopf, Pokémon) und einer Rahmengeschichte gestaltet.

TiGü 3. Jul 2017 15:48

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Wenn dir das per se Spaß macht mit den Schülern zu arbeiten, die Ferienzeiten attraktiv sind und das gute Gehalt nicht dagegen sprechen, wäre auch ein Wechsel in ein anderes Bundesland eine Möglichkeit.
In Berlin suchen sie junge engagierte Lehrer.
Weiß natürlich nicht, inwieweit und einfach ein Wechsel kurz vor Abschluss möglich ist.

Ruf doch einfach mal an:
http://www.berlin.de/sen/bildung/fac...n/lehrkraefte/

MichaelT 3. Jul 2017 15:59

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Du wirst mal ein paar Jahre durchbeißen müssen. Ohne Programmieren, Systemadministration und Business Support hast du nicht viel Chance voranzuschreiten.

Mit 27 bist du schon ein wenig spät dran. Der Informatiker sollte in der Gegend von 50 klar Schiff gemacht haben. Wer ein Lehramt macht erwartet nicht viel vom Leben, der sucht bestenfalls ein erfülltes. Delphi Programmierer sind eher Glücksritter der Apokalypse die wenn der Sturm aufzieht laut rufen, 'Setzt die Segel' und hinauf geht es auf die MS Mitzi.

Wenn du gerne Spiele schreibst mache Spiele oder mach etwas im Umfeld von Spielen oder Spielzeug. In dem Umfeld ist das 'Lehramt' eher hilfreich. Menschen etwas auf spielerische Art und Weise beizubringen steht am Beginn und ist nicht am Ende. Du kannst sofort loslegen.

Ich bin kein Techniker, ich habe mich ganz gut gehalten als der Einäugige im Land der Blinden. Das wäre ähnlich dem Lehrerberuf.

Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375802)
Hallo zusammen!


vagtler 3. Jul 2017 16:48

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von MichaelT (Beitrag 1375870)
[...] Der Informatiker sollte in der Gegend von 50 klar Schiff gemacht haben. [...]

Oh, dann bin ich jetzt aber raus. Aber sowas von. :mrgreen:

Ich denke schon, dass ich noch ein paar Jährchen brauche, bis ich "klar Schiff" gemacht habe - was auch immer Du damit genau meinst?

Redeemer 3. Jul 2017 19:33

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
OK, ich fasse den Thread mal zusammen:
- Eine Hälfte sagt: Du bist hoffnungslos verloren.
- Eine Hälfte sagt: Du hast gute Chancen.

Zitat:

Zitat von TiGü (Beitrag 1375868)
das gute Gehalt

Zitat:

Zitat von TiGü (Beitrag 1375868)
Berlin

That post made my day.
(Wer den Witz von TiGü nicht versteht: Berlin verbeamtet gar keine Lehrer und wundert sich, warum man keine kriegt.)

tomkupitz 3. Jul 2017 21:05

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Hallo,

bin auch Lehrer. Kam in die freie Wirtschaft (mittelgroßer Konzern) durch ein Praktikum an einer Berufsakademie. Wir programmieren quer Beet (C++, C#, Delphi). Mittlerweile bin ich 15 Jahre in der Firma und es macht immer noch Spaß.

Es werden stets fähige Programmierer gesucht. Gute Programmierkenntnisse, Abstaktionsvermögen (z.B. von technischen Zusammenhängen, denen du als Autodidakt erstmal ohne Fachkenntnisse gegenüberstehst) und eine Bereitschaft sich weiterzuentwickeln sind Voraussetzung.

Viel Erfolg!

Beste Grüße

Elrond 4. Jul 2017 07:52

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375876)
OK, ich fasse den Thread mal zusammen:
- Eine Hälfte sagt: Du bist hoffnungslos verloren.
- Eine Hälfte sagt: Du hast gute Chancen.

Das kommt vermutlich davon das Einige keinen Schimmer vom Lehramtstudium haben. Die wenigstens verstehen das es sehr stark vom Lehrstuhl abhängt was gelehrt wird. An meiner Uni hat auch ein Grundschullehrer (mit Mathe als Fach) das gleiche Grundstudium wie ein Mathematiker absolviert mit den gleichen Prüfungen. Somit hatte jeder von denen mehr Ahnung von Mathematik als unsere Informatiker und Maschinenbauer. Bei Informatik dagegen sah es anders aus, fast alle Vorlesungen waren speziell für Lehramt, das Niveau entsprechend..
Aus diesem Grund kann eigentlich keiner wirklich sagen welche Chancen du hast. Um als Entwickler zu arbeiten musst du nicht zwangsläufig viel Ahnung davon haben, die meisten Mathematiker/Physiker die ich kenne arbeiten als Programmierer und haben sich das Wissen erst während der Arbeit angeeignet.

Darlo 4. Jul 2017 08:06

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Ich würde behaupten es hängt mehr von der Person als der Ausbildung ab. Mit Deinem Studium hast Du ja bewiesen, dass Du nicht auf den Kopf gefallen bist. Das in Verbindung mit Motivation und Lernbereitschaft, sowie den Erfahrungen die Du in Deinen Projekten gesammelt hast, qualifiziert Dich in meinen Augen.
Lass Dich nicht verunsichern oder belehren, wenn Du überzeugt bist, dass das Dein neuer richtiger Weg ist, dann gib Vollgas. Im schlimmsten Fall steigst Du halt unten ein und gibst Gas. Dann hast Du bestimmt nach 1-2 Jahren Dein Ziel erreicht.

TiGü 4. Jul 2017 08:56

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375876)
Zitat:

Zitat von TiGü (Beitrag 1375868)
das gute Gehalt

Zitat:

Zitat von TiGü (Beitrag 1375868)
Berlin

That post made my day.
(Wer den Witz von TiGü nicht versteht: Berlin verbeamtet gar keine Lehrer und wundert sich, warum man keine kriegt.)

Jeder Witz hat einen ernsten Hintergrund.
Klar verbeamtet Berlin keine Lehrer mehr, aber das hast du in der freien Wirtschaft auch nicht.
Außerdem sind es ja gerade diese verbeamten, desillusionierten, frustrierten und faulen Lehrer, die dich laut deiner Aussage in Post #7 stören.

Berlin zahlt Brutto pro Monat 5.000,09 € für "Studienrat/Lehramt an Integrierten Sekundarschulen (ISS) und Gymnasien bzw. beruflichen Schulen" für neueingestellte Lehrer. Das entspricht den Beamtengehalt Besoldungsgruppe A 13 / Entgeltgruppe E 13 (Steuerklasse I, ledig, keine Kinder)

Du kannst ja hier oder in einen neuen Thread fragen, wer in der freien Wirtschaft einen Quereinsteiger ohne Informatik- oder Ingenieurabschluss von gerade mal 27 Jahren 60.000 Euro als Einstiegsgehalt in den Rachen wirft. :shock:
Viele Firmen wirst du nicht finden, versprochen! :?

Meine Mutter arbeitet seit über 30 Jahren als Lehrerin und ist natürlich verbeamtet. Zwar kriegt die nen Zacken mehr, aber soviel mehr ist es dann auch nicht.

SneakyBagels 4. Jul 2017 09:01

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Unterricht ist eher theoriegeleitet.
Das größte Problem ist noch immer, dass die Schulen kein Geld haben bzw. wenn sie es haben, es in unnötige Dinge investieren und nicht in einen vernünftigen Informatikunterricht.

Jumpy 4. Jul 2017 09:25

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Ich hab jetzt nicht ganz komplett deine tatsächliche Situation aus deine Beiträgen herauslesen können, aber wenn du nicht endgültig durch irgendwelche Prüfungen gefallen bist oder sowas, also noch weiter machen könntest, versuch zumindest das Referendariat zu Ende zu bringen. Denn es sieht immer besser aus und man fühlt sich meist auch besser, wenn man Dinge zum Abschluss gebracht hat.
Auch scheine ich bei dir herauszulesen, das nicht das Lehren oder die Schüler dein Problem sind (und dir vllt. noch Spaß macht?), sondern das Umfeld?

Meine Frau hatte auch ein A... als Seminarleiter, der sie und eine Freundin/Mitreferendarin von Anfang an auf dem Kieker hatte und bei den Lehrproben immer mies über sie hergezogen ist, so dass sie auch dachte, sie hat den Beruf verfehlt. Aber sie hatte zum Glück eine Mentorin und Kollegen an der Schule, die sie unterstützt haben und die das anderes sahen als dieser Penner. Das ist jetzt über 10 Jahre her und sie geht immer noch gerne und mit Spaß zur Schule und ist froh, dass sie sich da durchgebissen hat.

Redeemer 4. Jul 2017 11:09

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von TiGü (Beitrag 1375909)
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375876)
Zitat:

Zitat von TiGü (Beitrag 1375868)
das gute Gehalt

Zitat:

Zitat von TiGü (Beitrag 1375868)
Berlin

That post made my day.
(Wer den Witz von TiGü nicht versteht: Berlin verbeamtet gar keine Lehrer und wundert sich, warum man keine kriegt.)

Jeder Witz hat einen ernsten Hintergrund.
Klar verbeamtet Berlin keine Lehrer mehr, aber das hast du in der freien Wirtschaft auch nicht.
Außerdem sind es ja gerade diese verbeamten, desillusionierten, frustrierten und faulen Lehrer, die dich laut deiner Aussage in Post #7 stören.

Benötigt aber auch entsprechende Kontrolle.
Grundsätzlich möchte ich nicht in irgendwelchen Gettos mit sehr hohem Migrantenanteil unterrichten. Es ist zwar immer noch ein Gymnasium, aber trotzdem gibt es da Unterschiede. Berlin neigt nunmal dazu, ein Getto zu sein und/oder extrem hohe Mieten zu haben.

Zitat:

Zitat von Elrond (Beitrag 1375899)
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375876)
OK, ich fasse den Thread mal zusammen:
- Eine Hälfte sagt: Du bist hoffnungslos verloren.
- Eine Hälfte sagt: Du hast gute Chancen.

Das kommt vermutlich davon das Einige keinen Schimmer vom Lehramtstudium haben. Die wenigstens verstehen das es sehr stark vom Lehrstuhl abhängt was gelehrt wird. An meiner Uni hat auch ein Grundschullehrer (mit Mathe als Fach) das gleiche Grundstudium wie ein Mathematiker absolviert mit den gleichen Prüfungen. Somit hatte jeder von denen mehr Ahnung von Mathematik als unsere Informatiker und Maschinenbauer. Bei Informatik dagegen sah es anders aus, fast alle Vorlesungen waren speziell für Lehramt, das Niveau entsprechend..

War es absolut nicht (kein Anspruch auf Vollständigkeit):
- Programmierkurs Java
- Algorithmen und Datenstrukturen
- Algorithmen und Programmieren
- Diskrete Strukturen
- Theoretische Informatik II (=Sprachen und Automaten)
- Technische Informatik
- Rechnernetze
- Betriebssysteme
- Informationssysteme (=Datenbanken)
- Softwareprojekt
- Informatik und Gesellschaft
Und Mathe:
- Analysis I
- Lineare Algebra
- Analysis II
- Algebra
- Stochastik
- Geometrie
- Mathematische Modellierung
- Numerik
- Zahlentheorie
Ich denke, das kann sich einigermaßen sehen lassen.

Zitat:

Zitat von Jumpy (Beitrag 1375915)
Ich hab jetzt nicht ganz komplett deine tatsächliche Situation aus deine Beiträgen herauslesen können, aber wenn du nicht endgültig durch irgendwelche Prüfungen gefallen bist oder sowas, also noch weiter machen könntest, versuch zumindest das Referendariat zu Ende zu bringen. Denn es sieht immer besser aus und man fühlt sich meist auch besser, wenn man Dinge zum Abschluss gebracht hat.
Auch scheine ich bei dir herauszulesen, das nicht das Lehren oder die Schüler dein Problem sind (und dir vllt. noch Spaß macht?), sondern das Umfeld?

Meine Frau hatte auch ein A... als Seminarleiter, der sie und eine Freundin/Mitreferendarin von Anfang an auf dem Kieker hatte und bei den Lehrproben immer mies über sie hergezogen ist, so dass sie auch dachte, sie hat den Beruf verfehlt. Aber sie hatte zum Glück eine Mentorin und Kollegen an der Schule, die sie unterstützt haben und die das anderes sahen als dieser Penner. Das ist jetzt über 10 Jahre her und sie geht immer noch gerne und mit Spaß zur Schule und ist froh, dass sie sich da durchgebissen hat.

Ich bin nicht endgültig durchgefallen, jedoch bereits das erste Mal durchgefallen (höchstwahrscheinlich) und mit dem Umfeld unzufrieden. Allerdings auch mit der Aussicht, aufzugeben. Es ist ein Durchbeißen im Referendariat, die nötige Verlängerung wird allerdings nochmals härter – ohne dass sich vom Umfeld etwas ändert.
Derzeit informiere ich mich auch über andere Dinge in dem Bereich, zum Beispiel Medienpädagogik. Jetzt, wo ein Weg zu Ende zu sein droht, möchte ich mich über viele Wege informieren.

TiGü 4. Jul 2017 12:16

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375939)
Grundsätzlich möchte ich nicht in irgendwelchen Gettos mit sehr hohem Migrantenanteil unterrichten. Es ist zwar immer noch ein Gymnasium, aber trotzdem gibt es da Unterschiede. Berlin neigt nunmal dazu, ein Getto zu sein und/oder extrem hohe Mieten zu haben.

Warst du eigentlich schon mal hier oder kennst du die Stadt nur von der RTL II Sendung "Berlin - Tag und Nacht"? :shock:
Es gibt in Berlin vielleicht ein, zwei Handvoll Viertel, wo zum Großteil nicht nur Biodeutsche wohnen, aber als Ghetto würde ich davon keines bezeichnen.
Und die Mieten sind im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten trotz Steigerung in den letzten Jahren immer noch moderat: https://www.wohnungsboerse.net/mietspiegel-mietpreise
Wo allen, wenn man das Gehalt eines Lehrers bedenkt.

jaenicke 4. Jul 2017 13:34

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375939)
Grundsätzlich möchte ich nicht in irgendwelchen Gettos mit sehr hohem Migrantenanteil unterrichten. Es ist zwar immer noch ein Gymnasium, aber trotzdem gibt es da Unterschiede. Berlin neigt nunmal dazu, ein Getto zu sein und/oder extrem hohe Mieten zu haben.

Es gibt in Berlin einige Schulen, an denen ich auch nicht unterrichten wollen würde, ja. Bei uns im Wedding gab es zwar einen relativ hohen Migrantenanteil, aber Probleme hatte ich dort nicht zu meiner Zeit. Aber es gibt schon auch andere Ecken. Trotzdem gilt das wie TiGü schon schrieb nicht für ganz Berlin.

Wir wohnen z.B. in Reinickendorf, umgeben von Rathauspark, Einfamilienhäusern, einer Kleingartenkolonie und lediglich in unserer Straße selbst auf einer Seite Finanzamt, Polizei und ein paar Mietshäuser. Eingezogen 2013 zahlen wir etwa 630 Euro für 86 Quadratmeter (warm). Das passt und wir fühlen uns hier wohl. ;-)
Gestiegen sind die Mieten schon ziemlich, meine Eltern sind mit uns 2000 noch im Wedding in eine 105 qm Wohnung für 450 Euro (warm) eingezogen... (die kostet aktuell 480 Euro)
Aber anderswo sind die Mieten auch nur auf dem Land wirklich billiger.

samso 4. Jul 2017 18:09

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Leipzig ist das bessere Berlin!

Redeemer 4. Jul 2017 18:36

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von jaenicke (Beitrag 1375953)
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375939)
Grundsätzlich möchte ich nicht in irgendwelchen Gettos mit sehr hohem Migrantenanteil unterrichten. Es ist zwar immer noch ein Gymnasium, aber trotzdem gibt es da Unterschiede. Berlin neigt nunmal dazu, ein Getto zu sein und/oder extrem hohe Mieten zu haben.

Es gibt in Berlin einige Schulen, an denen ich auch nicht unterrichten wollen würde, ja. Bei uns im Wedding gab es zwar einen relativ hohen Migrantenanteil, aber Probleme hatte ich dort nicht zu meiner Zeit. Aber es gibt schon auch andere Ecken. Trotzdem gilt das wie TiGü schon schrieb nicht für ganz Berlin.

Wir wohnen z.B. in Reinickendorf, umgeben von Rathauspark, Einfamilienhäusern, einer Kleingartenkolonie und

'nem Flughafen ohne Nachtflugverbot. Wollte nachts eigentlich schlafen.

Ich weiß überhaupt nicht, wie wir auf diese Diskussion gekommen sind. Einen Job als Informatiklehrer zu finden, ist vermutlich eins der einfachsten Dinge auf der Welt. Jedes Bundesland sucht die.

Der schöne Günther 4. Jul 2017 18:48

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375981)
Ich weiß überhaupt nicht, wie wir auf diese Diskussion gekommen sind.

Du hast angefangen an mit "Aber nicht das, das ist mir zu Ghetto und zu viele Migranten" :wink:

himitsu 4. Jul 2017 18:52

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Dresden ist größer als Berlin. (die "Stadt")

Ähhhhh, ich meine
Zitat:

Zitat von Redeemer (Beitrag 1375981)
Einen Job als Informatiklehrer zu finden, ist vermutlich eins der einfachsten Dinge auf der Welt. Jedes Bundesland sucht die.

Er ist schon fast Lehrer und sucht nun nach etwas Anderem, wo er nicht Lehren zu muß.

DP-Maintenance 4. Jul 2017 21:05

Dieses Thema wurde am "04. Jul 2017, 22:05 Uhr" von "TBx" aus dem Forum "Job-Börse: Angebote und Gesuche" in das Forum "Klatsch und Tratsch" verschoben.

TiGü 28. Jan 2019 07:41

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Wie ist das eigentlich ausgegangen?

Redeemer 28. Jan 2019 16:39

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Ich habe mein Examen im März endgültig nicht bestanden. Im April hat mich ein User auf DP angeschrieben, der die Abläufe eines Bauelemente-Versandhandels in meinem Heimatort (Verden/Kirchlinteln) automatisiert, indem er Delphi-Programme an bestehende Software "dranprogrammiert" hat. Seit Mai arbeite ich dort (alleine) daran, das alles in einem neuen Programm zu vereinen. Da wir beide Delphi benutzen, können Teilergebnisse die dranprogrammierten Programme verbessern. Komplizierte Einzelkomponenten sind fertig, sodass ich sie gerade zu einem Ganzen verbinde. Das alles macht mir viel Spaß.

Alles gut.

Pfaffe 29. Jan 2019 06:16

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Das alles macht mir viel Spaß.
:thumb:

Rollo62 29. Jan 2019 06:24

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von Pfaffe (Beitrag 1424342)
Zitat:

Das alles macht mir viel Spaß.
:thumb:

Ja, und engagierte Lehrer die es verstehen gute, alte Werte rüberzubringen finde ich auch immer wieder lobenswert :thumb::thumb:

Die Probleme die wir im Moment in der Welt sehen kommen IMHO größtenteils dadurch das die Kinder seit zig Jahrzehnten allein gelassen wurden.
Deshalb haben sie sich selber mit allerlei Blödsinn (wie Investment-Banking) beschäftigen müssen.

Neutral General 29. Jan 2019 09:08

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von Rollo62 (Beitrag 1424343)
Die Probleme die wir im Moment in der Welt sehen kommen IMHO größtenteils dadurch das die Kinder seit zig Jahrzehnten allein gelassen wurden.
Deshalb haben sie sich selber mit allerlei Blödsinn (wie Investment-Banking) beschäftigen müssen.

:gruebel: :roteyes:

p80286 30. Jan 2019 18:58

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Wenn zig 2..4 entspricht, dann gehört er selbst zu den allein gelassenen. Dann ist die Aussage natürlich verständlich.

Gruß
K-H

Redeemer 30. Jan 2019 19:41

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Jedes Mal, wenn im Fernsehen oder in der Zeitung irgendwas von Lehrermangel kommt, muss ich lachen. So großer Mangel, aber ich durfte nicht Lehrer werden, weil ich nicht genug auf die Schüler eingegangen sei. Kann man offenbar den Schülern nicht zumuten. Können die Schüler zwar nicht bestätigen und als ich letztes Jahr beim Schulfest und beim Tag der Offnen Tür war, wollten Sie wissen, wie's mir geht und was ich mache. Haben sich bedankt und wollten, dass ich zur ihrer Abifeier komme.
Aber so ist das Ref: Wenn ein Fachleiter nicht will, dass du Lehrer wirst, dann wirst du nicht Lehrer.

Ich war, kurz nachdem ich das Angebot hier über DP gekriegt habe, bei der Beratung für Lehramtsabbrecher in einer Stadt, die's gar nicht gibt. Die Beraterin fragte mich nur, wo eigentlich mein Problem sei. Sie hatte wohl recht. Ich schaue zwar neidisch aufs Einstiegsgehalt und Urlaubstage meiner ehemaligen Mitreffis, die es geschafft haben, aber andererseite habe ich einen echten Feierabend und muss mich nicht nach den neuesten Hirngespinsten aus dem Bildungsministerium richten. Kann auch viel wert sein.

Zitat:

Zitat von Rollo62 (Beitrag 1424343)
Zitat:

Zitat von Pfaffe (Beitrag 1424342)
Zitat:

Das alles macht mir viel Spaß.
:thumb:

Ja, und engagierte Lehrer die es verstehen gute, alte Werte rüberzubringen finde ich auch immer wieder lobenswert :thumb::thumb:

Die Probleme die wir im Moment in der Welt sehen kommen IMHO größtenteils dadurch das die Kinder seit zig Jahrzehnten allein gelassen wurden.
Deshalb haben sie sich selber mit allerlei Blödsinn (wie Investment-Banking) beschäftigen müssen.

Den Post verstehe ich nicht.

Rollo62 31. Jan 2019 09:49

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Ja ich wünsche dir auch viel Glück in deinem Job.

Und finde es auch besonders lobenswert das du dich zumindest stark bemüht hast Lehrer zu werden, in der heutigen Zeit.
Genau diese engagierten Lehrkräfte wünsche ich mir.
Respekt.

Viele vergessen offenbar vor lauter Wirtschaftsinteressen und Businessegoismus das unsere nächste Generation auch eine gute Ausbildung mit guten Werten bekommen sollte (und zwar NICHT nur zu Business-Fachidioten).
Das wäre eigentlich Priorität Nummer eins, auch im eigenen Interesse.
Dann hätten wir viel weniger dieser "Problemfälle" rumlaufen, die anscheinend sämtliche schrecklichen Fehler und Entscheidungen aus den letzten hundert Jahren vergessen haben.
Ich wünsche mir halt mündige, gut informierte und selbstständige Bürger mit etwas Sinn für Gemeinschaft, so dass wir in Zukunft nicht immer alle globalen Krisen aufs Neue ausfechten müssten, wie im Hamsterrad.

Neutral General 31. Jan 2019 10:15

AW: Vom Lehramt in die Wirtschaft - Chancen?
 
Zitat:

Zitat von Rollo62 (Beitrag 1424483)
Ja ich wünsche dir auch viel Glück in deinem Job.

Und finde es auch besonders lobenswert das du dich zumindest stark bemüht hast Lehrer zu werden, in der heutigen Zeit.
Genau diese engagierten Lehrkräfte wünsche ich mir.
Respekt.

Das ist jetzt nicht negativ ggü. Redeemer gemeint, aber nur weil sich jemand stark bemüht hat Lehrer zu werden ist/wäre er noch lange kein engagierter Lehrer.
Jeder tatsächliche Lehrer hat sich "stark bemüht" Lehrer zu werden. Trotzdem gibt es eine ganze Menge schlechter Lehrer.
Von daher macht das Lob für mich keinen Sinn.

Zitat:

Zitat von Rollo62 (Beitrag 1424483)
Viele vergessen offenbar vor lauter Wirtschaftsinteressen und Businessegoismus das unsere nächste Generation auch eine gute Ausbildung mit guten Werten bekommen sollte (und zwar NICHT nur zu Business-Fachidioten).
Das wäre eigentlich Priorität Nummer eins, auch im eigenen Interesse.
Dann hätten wir viel weniger dieser "Problemfälle" rumlaufen, die anscheinend sämtliche schrecklichen Fehler und Entscheidungen aus den letzten hundert Jahren vergessen haben.

Wann hattest du das letzte mal was mit einer Schule/Lehrern zu tun? (als Schüler, als Elternteil)
Das ganze ist komplett an den Haaren herbeigezogen aus meiner Sicht.
Es gibt definitiv unfähige Lehrer, aber egal wie unfähig ein Lehrer ist, habe ich bisher noch keinen kennen gelernt, der nichts als "Geld scheffeln ohne Rücksicht auf irgendwas" predigt.

Zitat:

Zitat von Rollo62 (Beitrag 1424483)
Ich wünsche mir halt mündige, gut informierte und selbstständige Bürger mit etwas Sinn für Gemeinschaft, so dass wir in Zukunft nicht immer alle globalen Krisen aufs Neue ausfechten müssten, wie im Hamsterrad.

Wenn man 1-2 halbwegs ordentliche Lehrer in seiner Schulzeit hatte, dann ist das durchaus der Fall.
Aber das Problem sind in der Hinsicht meiner Meinung nach nicht hauptsächlich die Lehrer, sondern einfach die Tatsache dass es Menschen jeder Art gibt - auch "Problemfälle".
Und bei solchen Leuten kann das kein Lehrer der Welt ändern.
Mich würde echt mal interessieren wo genau deine Meinung her kommt.
Klingt für mich als würdest du Nachrichten gucken, sehen dass böse Sachen auf der Welt passieren und das auf die Lehrer und die "böse Jugend von heute" schieben ohne in den letzten 30-50 Jahren einen Fuß in eine Schule gesetzt zu haben.


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