Delphi-PRAXiS
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-   -   Gesucht: USV für den Heimbetrieb (https://www.delphipraxis.net/195078-gesucht-usv-fuer-den-heimbetrieb.html)

Codehunter 31. Jan 2018 20:47

AW: Gesucht: USV für den Heimbetrieb
 
Zu der Wellenform, die von USVen ausgegeben werden: Das ist in der Tat sehr verschieden. Das Thema hat mich auch mal interessiert, sodass ich mir das mit einem Oszi angeschaut habe. Bei den kleinen, billigen USVen hat man sehr häßliche Signalformen. Sieht aus wie ein kantiger Sägezahn, manchmal auch Rechteck. Dreieck habe ich nie gesehen. Interessant ist, dass sich diese im Leerlauf so geformten Muster unter Last stark verändern. Meist hat man dann einen sinusähnlichen Verlauf mit teils heftigen Oberwellen. Unsere große USV liefert einen fast sauberen Sinus.

Zu der Frage, wie sich Motoren an solchen Spannungen verhalten: Im Normalfall werden sie damit laufen. Umgerichtete Motoren wie z.B. Dremel Hochtourer, sollte man daran aber nicht betreiben. Die Bürsten würden in kürzester Zeit abbrennen. Aber wer würde schon einen Dremel an eine USV hängen?

Zur Lautstärke: Die meisten USVen haben aktive Luftkühlung, welche temperaturgeregelt ist. Im Leerlauf und zur Erhaltungsladung sind sie meist lautlos. Hochfrequentes Fiepen bei billigen USVen kommt meist von lastschwingenden Kühlkörpern. Da habe ich bei besonders aufdringlichen Exemplaren mit einem Klecks Silikon für Ruhe gesorgt. Bei Lastbetrieb wenn Stromausfall ist, werden die Lüfter anlaufen. Wenn die gut dimensioniert sind, laufen sie konstant. Bei billigen USVen oder nachträglich getauschten Lüftern kanns passieren, dass "überkühlt" wird. Dann wird die Temperaturregelung takten und die Lüfter auf- und abtouren.

Zum Thema Stromverbrauch einer USV: Der wird selten in den Handbüchern separat ausgewiesen. Das ist auch nicht ganz einfach, weil man hier zwischen dem Eigenverbrauch der Steuerelektronik und dem Verbrauch durch die Akkuladung unterscheiden muss. Gute USVen verfolgen Ladezyklen. Das heißt, sie laden und entladen regelmäßig die Akkus, um die Lebensdauer zu erhöhen. Das verbraucht zusätzlich Strom.

Aus all diesen Gründen sollte man USVen wirklich nur dort einsetzen, wo der Schaden durch einen plötzlichen Stromausfall die Kosten für Strom und Unterhalt (ein Satz Akkus alle 5 Jahre läppert sich auch) überwiegt. Im beschriebenen Fall dürfte eine USV unzweckmäßig sein, da man eine mangelnde Hausverkabelung nur noch mehr belasten würde.

blawen 31. Jan 2018 21:33

AW: Gesucht: USV für den Heimbetrieb
 
Zitat:

Zitat von Zacherl (Beitrag 1392724)
Beim ersten abgerauchten Mainboard gab es ein Gewitter und auch andere Geräte im Haus hatten wohl kurzzeitig keinen Strom oder einen Schlag weg, was ich an den teilweise auf 0:00 Uhr zurückgesetzten Uhren sehen konnte. Im Falle des zweiten PCs gab es allerdings kein Gewitter.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der zweite Ausfall mit dem ersten Ereignis in direktem Zusammenhang steht. Solche Spätfolgen sind nach einem Blitzschlag durchaus üblich.

Zacherl 31. Jan 2018 21:55

AW: Gesucht: USV für den Heimbetrieb
 
Zitat:

Zitat von Codehunter (Beitrag 1392816)
Im beschriebenen Fall dürfte eine USV unzweckmäßig sein, da man eine mangelnde Hausverkabelung nur noch mehr belasten würde.

Damit hast du sehr wahrscheinlich recht. Der Aufwand und die Kosten scheinen sich für einen kurzzeitig mal aussetzenden Monitor wirklich nicht zu lohnen. Ich werde mich die Tage mal beim Elektriker melden und sowohl die Mängel, als auch den Blitzschutz thematisieren. Vielleicht findet sich ja sogar eine vernünftige Lösung.

Zitat:

Zitat von blawen (Beitrag 1392821)
Zitat:

Zitat von Zacherl (Beitrag 1392724)
Beim ersten abgerauchten Mainboard gab es ein Gewitter und auch andere Geräte im Haus hatten wohl kurzzeitig keinen Strom oder einen Schlag weg, was ich an den teilweise auf 0:00 Uhr zurückgesetzten Uhren sehen konnte. Im Falle des zweiten PCs gab es allerdings kein Gewitter.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der zweite Ausfall mit dem ersten Ereignis in direktem Zusammenhang steht. Solche Spätfolgen sind nach einem Blitzschlag durchaus üblich.

Ist alles möglich :? Wobei beim zweiten Gerät eher die CPU zerstört worden zu sein scheint (was mich irgendwie wundert; anderseits war beim ersten PC z.b. das Netzteil ersten Tests nach auch noch vollkommen intakt). Genau konnte ich das aber noch nicht verifizieren; nur auf entweder CPU oder MB eingrenzen. Werde ich wohl nie erfahren, woran es letztlich gelegen hat.

himitsu 31. Jan 2018 23:22

AW: Gesucht: USV für den Heimbetrieb
 
Zitat:

Zitat von Codehunter (Beitrag 1392816)
Dreieck habe ich nie gesehen

Vermutlich weil, wer ein glattes Dreieck hinbekommt, der kann auch gleich ein Sinus produzieren. :stupid:

v2afrank 1. Feb 2018 06:53

AW: Gesucht: USV für den Heimbetrieb
 
Meine Firma baut auch USV Anlagen. Allerdings nicht für den Heimbereich wie hier gefordert sondern von der Leistung her eben doch eher so ab 20kvA aufwärts. Ein schönes Feature was wir haben ist eine Shutdown Software. Falls die USV feststellt Sie hat nur noch eine Restlaufzeit von z.B. einer Minute wird ein Signal an die Server geschickt dass diese gezielt runterfahren. Gibt es solch eine Funktion eigentlich auch für den Heimbereich ? Finde ich sehr praktisch.

jobo 1. Feb 2018 07:48

AW: Gesucht: USV für den Heimbetrieb
 
Zitat:

Zitat von v2afrank (Beitrag 1392838)
.. Falls die USV feststellt Sie hat nur noch eine Restlaufzeit von z.B. einer Minute wird ein Signal an die Server geschickt dass diese gezielt runterfahren. Gibt es solch eine Funktion eigentlich auch für den Heimbereich ? Finde ich sehr praktisch.

Ob Profi oder Heimbetrieb, ich dachte immer, solch eine Funktion wäre eine der Hauptaufgaben einer USV (und des Betriebssystems, was entsprechende Schnittstellen bietet), idealerweise auch zum Wiederhochfahren bei stabiler Spannungssituation.

Codehunter 1. Feb 2018 08:21

AW: Gesucht: USV für den Heimbetrieb
 
Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1392845)
Zitat:

Zitat von v2afrank (Beitrag 1392838)
.. Falls die USV feststellt Sie hat nur noch eine Restlaufzeit von z.B. einer Minute wird ein Signal an die Server geschickt dass diese gezielt runterfahren. Gibt es solch eine Funktion eigentlich auch für den Heimbereich ? Finde ich sehr praktisch.

Ob Profi oder Heimbetrieb, ich dachte immer, solch eine Funktion wäre eine der Hauptaufgaben einer USV (und des Betriebssystems, was entsprechende Schnittstellen bietet), idealerweise auch zum Wiederhochfahren bei stabiler Spannungssituation.

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Nahezu alle USVen haben irgendeine Form von Steuerausgang. Im einfachsten Fall potentialfreie Schaltkontakte, meist eine einfache serielle Schnittstelle, bei neueren Modellen auch USB. Wichtig ist, dass man dafür die richtige Software hat die zum jeweiligen Einsatzzweck passt. Bei Heimcomputern mag das sogar noch am einfachsten sein, weil man irgendeine Software in den Autostart klemmen kann. IMHO gibt es ja sogar Freewareprogramme, welche die gängigsten USV-Protokolle "sprechen".

Bei (Windows-) Servern wird die Sache schon komplizierter. Da muss so eine Software zwingend als Systemdienst laufen. Das grenzt die Freewareprogramme schon arg ein. Außerdem wollen und sollten sich Serveradmins nicht auf Bastelsoftware verlassen. Hier sind also die Hersteller der USVen gefragt.

Am kompliziertesten wird es bei Virtualisierungshosts. Da muss der Hypervisor mit der USV sprechen und gleichzeitig auch den Gastsystemen "Bescheid sagen" sowie korrekt deren Herunterfahren überwachen.

In jedem Fall muss man die USV mit dem zu steuernden Rechner verbinden. Gerade bei aktuellen Rechnern sind native serielle Schnittstellen gar nicht mehr am Mainboard vorhanden. Hier muss man auf USB-Seriell-Konverter ausweichen. Genau das kann bei Hypervisoren Probleme machen, wenn der Host keinen Treiber für den Adapter hat. Im Heim-PC-Bereich sollte das easy sein.

Das wieder Hochfahren können die meisten PCs und Server von Haus aus. Das findet sich meist im BIOS beim Power Management und nennt sich z.B. "State after AC Power Loss" wenn der Rechner hart herunter gefahren wurde. Bei einem per Software gesteuerten geordneten Herunterfahren muss die Software dem BIOS vorher mitteilen, dass der Rechner bei Rückkehr der Spannung wieder anfahren soll.

Jedoch verzichten viele Admins lieber darauf. Der Grund liegt darin, dass nach einem Stromausfall die wiederkehrende Netzspannung noch nicht stabil ist. Wir hatten das in letzter Zeit öfters bei den Sturmschäden. Beschädigte Oberleitungen wurden repariert, doch beim Wiederanfahren der Netze gab es Überlastungen, sodass die Trafostationen nach wenigen Sekunden wegschalteten. Das kommt daher, dass viele Leute bei Stromausfällen zu Hause alle möglichen Geräte blind einschalten. Könnte ja sein, dass aus der einen Steckdose ja noch was raus kommt, wenn die anderen nicht mehr funzen. Weil die USV dann ohnehin schon leer ist, kann sie den neuerlichen Netzausfall nicht mehr kompensieren, der Rechner fährt kurz an und schaltet gleich wieder ab. Festplatten mögen sowas ja ganz besonders und veranstalten dabei gerne "Headbanging". Darum sollte man den Rechner nach einem Netzausfall lieber händisch einschalten wenn man sicher ist dass die Netzsituation stabil ist.

jobo 1. Feb 2018 08:41

AW: Gesucht: USV für den Heimbetrieb
 
Zitat:

Zitat von Codehunter (Beitrag 1392850)
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Nahezu alle USVen haben irgendeine Form von Steuerausgang. ...

Ich kann jetzt nirgendwo den umgekehrten Schuh entdecken.
Ich wollte hauptsächlich meine Überraschung zum Ausdruck bringen, dass die Möglichkeit zum Shutdown bei Akkuschwellwert und Stromausfall kein Standard ist. Ich kenne tatsächlich nur die Profigeräte und dachte, das sei normal auch im Konsumerbereich (weil Existenzzweck, sinnvoll, usw.)
Ebenso: Kommunikation per Serial/USB halte ich (selbst im Privatbereich) für antiquiert bzw. Minilösung. Sogar Privatanwender mit USV Bedarf haben ganz vielleicht mehr als einen Rechner. Wieviel Serial/USB Kabel will man da anschließen? M.E. ein Fall für Netzwerksignalisierung, also Ethernet/RJ45 Anschluss.

v2afrank 1. Feb 2018 08:45

AW: Gesucht: USV für den Heimbetrieb
 
Wie gesagt, für mich war das eben auch die Frage ob so etwas im Consumerbereich gemacht wird.
Ich weiß aber dass es zumindest wenn man verschiedene Betriebssystem anbietet tierisch aufwendig ist

Codehunter 1. Feb 2018 08:52

AW: Gesucht: USV für den Heimbetrieb
 
Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1392851)
Ich kann jetzt nirgendwo den umgekehrten Schuh entdecken.

Es klang so als wäre es im Consumerbereich komplizierter als bei den Servern.

Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1392851)
Ich wollte hauptsächlich meine Überraschung zum Ausdruck bringen, dass die Möglichkeit zum Shutdown bei Akkuschwellwert und Stromausfall kein Standard ist. Ich kenne tatsächlich nur die Profigeräte und dachte, das sei normal auch im Konsumerbereich (weil Existenzzweck, sinnvoll, usw.)

Irgendwie müssen die Hersteller ja den Profi- vom Hobbybastlermarkt trennen. Das geht nur über Featureverknappung. Sonst würden sich die Firmen ja nur noch billige Home-USVen kaufen müssen ^^

Zitat:

Zitat von jobo (Beitrag 1392851)
Ebenso: Kommunikation per Serial/USB halte ich (selbst im Privatbereich) für antiquiert bzw. Minilösung. Sogar Privatanwender mit USV Bedarf haben ganz vielleicht mehr als einen Rechner. Wieviel Serial/USB Kabel will man da anschließen? M.E. ein Fall für Netzwerksignalisierung, also Ethernet/RJ45 Anschluss.

Ja der übliche Fehler der rein gewerbeorientierten Denke vieler Admins ;)

Das Übertragungsmedium ist prinzipiell eigentlich egal. Allerdings haben die wenigsten Heimanwender eine USV mit Monitoring-Server stehen. IMHO ist das sogar kontraproduktiv, weil in vielen Haushalten gar keine kabelgebundenen Netzwerke existieren und der WLAN-Router/-AP oftmals räumlich getrennt von der durch die USV zu versorgenden Hardware steht. Fällt der Strom aus, ist das Netzwerk down, weil Router/AP nicht an der USV hängen. Dadurch wird eine LAN-basierte Signalisierung unterbrochen.


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