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Barrierefreiheit mit Delphi
Ich muss zu meiner Schande gestehen das ich mich mit dem Thema Barrierefreiheit und Delphi noch nie auseinandersetzt habe. Jetzt hat es mich aber eingeholt. Bei einem Kunden arbeitet seit kurzem ein Blinder. Jetzt ist die Frage von Seiten des Kunden aufgetaucht ob wir zumindest Teile der Software Barrierefrei anbieten können.
Tja deshalb hier die Frage ob sich jemand damit ernsthaft auseinandergesetzt hat und eventuell mit Links oder Tips dienen kann. Der Mitarbeiter des Kunden hat mir auch angeboten mitzuwirken, ist auch echt um die Ecke so dass wir uns öfter treffen könnten. Vielen Dank für allen Input |
AW: Barrierefreiheit mit Delphi
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AW: Barrierefreiheit mit Delphi
Nja, zu diesem Thema könnte man auch grundsätzlich erstmal einfache (übersichtlich und nicht übefüllt) und verständliche/intuitive GUIs zählen.
Keine extrem unleserlichen Farbkombinationen/-muster, vor allem in/hinter/um Text. (speziell an jene, welche es mit Skins/Styles/Theming übertreiben müssen) Screen-Reader für Sehbehinderte. VCL ist per se oft dafür geeignet, auch wenn dennoch softwareseitig für solche Programme weitere Informationen bereitgestellt werden können. Aber grundsätzlich kann dort die Oberfläche extern zerlegt und ausgelesen werden. (ACHTUNG) PS: Mach mal Strg+C in den Messageboxen und schon hast du den Inhalt als Text im Zwischenspeicher. (ein Beispiel für Zusatzinfos) Der Screenreader weiß aber ohne Zusatzinfos ala MSAA nicht unbedingt in welcher Reihenfolge die Texte/Komponenten zu lesen sind oder wie die Betonung des Vorgelesenen zu sein hat (Listboxen, Grids und "besonders" gefärbter Text) und speziell was der wichtige Inhalt ist oder was davon z.B. Menüstrukturen oder zusätzliche/unwichtigere Informationen sind. zu ACHTUNG: Das stimmt nur bedingt, denn in Delphi wird TLabel selbstgemalt, auf den Canvas dessen Parents, während das Text-Control im Windows eigentlich "STATIC" ist, welches ein eigenständiges WinControl darstellt und sich in Delphi als ![]() Thema ![]() ![]() ![]() Schwerer wird es bei selbstmalenden Komponenten oder gar sowas wie FMX, wo alles selbstgemalt ist. Dort sollte die API dem Screenreader sagen was wo zu lesen ist, denn ORC funktioniert nunmal nicht immer so gut. Ich weiß nicht ob das jetzt im FMX schon direkt drin ist, aber vor 'ner Weile gab es im CC noch ein Modul, welches man nachrüsten konnte. [add] ![]() ![]() PS: Auch für Nichtblinde gibt es ein paar Dinge, die sich manchmal besser machen lassen. Nimm dir z.B. mal die Dateieigenschaften des Explorers und versuche dort die Zahlen und Texte zu markieren/kopieren. (Abschreiben ist fehleranfällig) Auch/vorallem für Webseiten gibt es da ebenfalls etwas. Dort kann man auch Werbung bzw. den "wichtigen" Inhalt markieren. ![]() |
AW: Barrierefreiheit mit Delphi
Eventuell gar keine Themes nehmen, dann kann er die Windows eigene kontrastreiche Theme für Sehbehinderte auswählen, was dem Screenreader eventuell zu gute kommt.
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Ich hatte vor Jahren auch mal das Thema. Auch da hatte ich jemand der sich dafür eingesetzt hatte. Beteiligt war auch ein Verein der da eine Ahnung von den Anforderungen hatte.
Barrierefreiheit ist ein weites Feld. Ich empfehle nicht gleich mal die große Keule rauszuholen und auf Verdacht alles mögliche anzugehen. Stattdessen nimm die Hilfe des Mitarbeiters in Anspruch und erledige erst mal was ihn konkret stört. (Farbkombinationen sind da mal zuerst kein Thema da er wohl komplett blind ist.) |
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Zitat:
Zitat:
Für total Blinde gibt es passende Tastaturen und Screenreader mit Braille-Ausgabe. Gerade da wäre es gut, wenn der Screenreader besser filtern kann. Die Braille-Ausgabe könnte man entweder direkt ansprechen und geziehlt Text anzeigen, oder der Screen-Reader nutzt eine API, wo er dann dort nur das "Wichtigste" anzeigt. Ist ja meist nur eine ein-/zweizeilige Ausgabe, wo niemand sämtlichen Text des Fensters lesen will. |
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Zitat:
Wenn er gar nichts sehen kann, wird es etwas schwierig. Dann wäre es besser etwas eigenes zu erstellen, was die Arbeit erleichtert. Wenn es für jemand ist der schwer sehen kann, kann man alles etwas leichter machen, z. B. durch Elemente die wie Magnete wirken, also zb Buttons oder Felder die den Mauszeiger anziehen und mittig platzieren. Erst wenn man den Mauszeiger weit wegzieht, löst er sich vom Element. Das hilft ungemein, da man so sehr grobmotorisch arbeiten kann. Auch kann man den Text eines Buttons, Labels, Editfeldes, usw. vorlesen. Zumindest sollte man da schon eine Schnittstelle schaffen, so dass man später entscheiden kann was zu tun ist. Geht die Maus über einen Schalter, kann man sich den Text vorlesen lasen. Windows 7 (evtl. sogar früher) kann Texte vorlesen. |
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Ein weiteres Stichwort hier wäre TTS (Text to speach). Mit solchen Engines kann man dann einfach z.B. bei onHint den Hinttext zusätzlich akkustisch ausgeben.
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"Barrierefreiheit" ist ein technischer Begriff + als solcher definiert + gesetzlich verankert.
Hier findet sich eine gute Zusammenfassung (Focus Österreich, aber grundsätzlich ist das in D nicht anders): ![]() Das finde ich auch gut: ![]() |
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Mit der gleichen Thematik beschäftigt sich ein Team bei uns, soweit ich mitbekommen habe ist dieses Thema von der VCL unabhängig, die Interaktion mit einen Screenreader und der Braille-Zeile erfolgt eine Ebene höher.
Die Screenreader arbeiten sehr oft mit der UI Automation API ( ![]() ![]() Ein weiterer Punkt betrifft den Gesamtaufbau der Oberfläche, die muss für die Barrierefreiheit überdacht werden. Beispielsweise kann man sich die Frage stellen woran erkenne ich eigentlich wo ich mich befinde? Ist in der Navigationsleiste der aktuelle Eintrag einfach nur andersfarbig? Mit solchen Informationen kann ein Bilder garnichts anfangen, selbst wenn der Screenreader die Farbe vorliest, weitaus besser wäre ein Label aktuelle Position. Natürlich sollte sich das Programm auch vollständig über die Tastatur bedienen lassen, was eigentlich selbstverständlich sein müsste. Die Hersteller und Vertreiber von Screenreadern sind selbstverständlich auch daran interessiert das immer mehr Produkte Barrierefrei auf den Markt kommen, entsprechend sind die oft dazu bereit bei diesen Thema zu helfen. |
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