Delphi-PRAXiS
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Der schöne Günther 30. Aug 2018 12:23

Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
 
Ein neues Feature in einer Delphi-Anwendung sorgt dafür dass die Anwendung zum Beenden mindestens fünf Sekunden benötigt, in seltenen Extremfällen auch mal gerne 30 Sekunden.


Die Anwendung räumt beim Ende akribisch auf. Speicher wird freigegeben, zum lesen geöffnete Dateien geschlossen, Netzwerkverbindungen zugemacht. Ja, ein paar Dinge sind beim Beenden unverzichtbar. Aber wirklich nur ein paar. Haben wir das falsch gemacht, war das unnötig?

Legende Raymond Chen meint Ja.
Zitat:

The building is being demolished. Don't bother sweeping the floor and emptying the trash cans and erasing the whiteboards. And don't line up at the exit to the building so everybody can move their in/out magnet to out. All you're doing is making the demolition team wait for you to finish these pointless housecleaning tasks.
Quelle

(Auch lesenswert)


Gibt es Meinungen aus der Delphi-Praxis hierzu? Wie macht ihr es? Ich spiele schon mit dem Gedanken die Anwendung umzubauen dass bei Ende nur das Allernötigste getan wird und sich dann selbst mit
Delphi-Quellcode:
ExitProcess(..)
abgeschossen wird...

Uwe Raabe 30. Aug 2018 12:40

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
 
Ich denke, das ist eine Frage der persönlichen Einstellung. Beim Destroy einer Klasse weiß ich in der Regel nicht, ob lediglich die Instanz freigegeben wird oder das Programm beendet. Ebensowenig weiß ich, was um mich herum gerade passiert. Ich finde, jeder sollte den Platz so verlassen, wie er ihn vorgefunden hat. Womöglich verlässt sich ja auch jemand darauf, daß ich das tue. Ehrlich gesagt, wäre es mir auch zu viel Aufwand, jedesmal zu überprüfen ob ich jetzt aufräumen muss oder das auch entfallen kann. Daher bin ich hier auch auf der Seite der ordentlich Aufräumer und teile bewusst nicht die Ansicht von Raymond (was zugegeben nicht oft vorkommt, aber der programmiert vermutlich auch nicht in Delphi). Vielleicht schreibe ich auch einfach keine Programme, die merkbar lange zum Beenden brauchen.

Lemmy 30. Aug 2018 13:10

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
 
Zitat:

Zitat von Der schöne Günther (Beitrag 1412010)
Gibt es Meinungen aus der Delphi-Praxis hierzu? Wie macht ihr es? Ich spiele schon mit dem Gedanken die Anwendung umzubauen dass bei Ende nur das Allernötigste getan wird und sich dann selbst mit
Delphi-Quellcode:
ExitProcess(..)
abgeschossen wird...

sehe ich keinen Vorteil drin. Der nächste Entwickler nach Dir räumt auf (schließt z.B. irgend welche Handles) und ist am Ende irritiert, dass sein Code nicht ausgeführt wird, weil ein Schlaumeier vor ihm irgendwo ein ExitProcess eingebaut hat.

Kleiner Tipp aus meinem Erfahrungsschatz (sprich ist mir schon mal passiert): Einfach mal einen Profiler (ProDelphi, AQ Time) laufen lassen und schauen WAS wirklich ZEit braucht, da kannst Du dann versuchen zu optimieren.

freimatz 30. Aug 2018 14:16

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
 
In Ergänzung zu meinen Vorschreibern:
Zitat:

Zitat von Der schöne Günther (Beitrag 1412010)
Legende Raymond Chen meint Ja.

Nu ja, da geht es um DLLs. Außerdem: jeder hat mal einen schlechten Tag ;-)

Der schöne Günther 30. Aug 2018 14:24

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
 
Danke für die Antworten bislang!

Zitat:

Zitat von Uwe Raabe (Beitrag 1412012)
Beim Destroy einer Klasse weiß ich in der Regel nicht, ob lediglich die Instanz freigegeben wird oder das Programm beendet. Ebensowenig weiß ich, was um mich herum gerade passiert.

Absolut, das kann man nicht wissen, das ein Destruktor in der Regel alles aufräumen sollte was man aufgebaut hast stellt sicher niemand in Frage ��


Zitat:

Zitat von freimatz (Beitrag 1412020)
Nu ja, da geht es um DLLs

In der Überschrift schon, aber das lässt sich auch übertragen. So zum Beispiel in dem anderen Artikel.

Zitat:

Zitat von Lemmy (Beitrag 1412014)
Der nächste Entwickler nach Dir räumt auf (schließt z.B. irgend welche Handles) und ist am Ende irritiert, dass sein Code nicht ausgeführt wird, weil ein Schlaumeier vor ihm irgendwo ein ExitProcess eingebaut hat.

Ja, aber wenn die Anwendung endet, dann endet sie halt. Sein Coe würde auch nicht ausgeführt bei Stromausfall oder wenn die Anwendung abstürzt. Das Betriebssystem kümmert sich nach Prozess-Ende schon selbst darum dass Dateien, Handles usw. ordentlich geschlossen werden.


In einer anderen Anwendung tun wir genau das: WENN Sie endet:
  1. Stelle Sicher dass alle kritischen Dinge (Ausgänge, Motoren, ...) im sicheren Zustand sind
  2. Schreibe Einstellungen auf die Platte
  3. Schreibe in Log-Datei dass die Anwendung nun zu Ende ist
  4. Andwendung endet

Dieser Teil muss natürlich gemacht werden und ist ganz spezifisch für die einzelne Anwendung. Ich fand das ziemlich sinnvoll.


Im konkreten Fall weiß ich auch was so lange braucht. Es wäre ein irrsinniger Aufwand das so umzubauen dass es sich jederzeit abbrechen ließe. Und es macht, wie der gute Raymond sagt, auch keine Sinn. Niemand interessiert sich mehr für das Ergebnis.

himitsu 30. Aug 2018 15:29

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
 
Es gibt guten einen Grund, um immer aufzuräumen.

Wenn du am Ende noch einen Speicherlecktest ausführen willst.
Das geht ja nur, wenn auch vorher alles aufgeräumt wurde, denn nur dann siehst du auch, was davon wirklich die Lecks sind. (alles, was dann noch da ist, und was nicht "absichtlich" unfreigegeben blieb Delphi-Referenz durchsuchenSystem.RegisterExpectedMemoryLeak)

Zacherl 30. Aug 2018 15:37

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
 
Halte es auch für guten Stil am Ende aufzuräumen. In der Regel passiert das doch eh "automatisch", wenn die letzte Klasse freigegeben wurde. Sollte es zumindest, wenn die Klassen selbst im Destructor für Ordnung sorgen.

Der schöne Günther 30. Aug 2018 17:05

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
 
Vielleicht beeindruckt mich auch nur Raymond Chens anschauliches Beispiel so sehr. Ich meine, er hat ja nicht Unrecht. Welchen Sinn macht es, akribisch jedes Byte freizugeben wenn die Anwendung sowieso nicht mehr gebraucht wird?

Speicherleck-Tests sind ein guter Grund, aber das versuche ich mittlerweile eher über die Unit-Tests zu machen.


Dass die Anwendung am Schluss freundlich alle Verbindungen zumacht und Tschüss sagt, da hat der Benutzer auch nichts von (außer Wartezeit). Hmm…


Ich hätte erwartet mehr Zuspruch zu bekommen 🤔

Uwe Raabe 30. Aug 2018 17:16

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
 
Zitat:

Zitat von Der schöne Günther (Beitrag 1412040)
Ich hätte erwartet mehr Zuspruch zu bekommen 🤔

Ich vermute mal, daß das Problem mit der Wartezeit vielleicht nicht so weit verbreitet ist.

Whookie 31. Aug 2018 09:37

AW: Aufräumarbeiten bei Anwendungsende
 
Ich kann mich dem nur Anschließen, mit übermäßiger Wartezeit beim Programmende hatte ich nur selten zu kämpfen. Mit Programmen die am Ende Daten leaken habe ich aber noch nie positive Erfahrungen gemacht (allein deshalb ist meiner Meinung nach, beim Programmende alles korrekt freizugeben).

Ob sich bei einem Stromausfall oder Crash das Betriebssystem nun wirklich um alles kümmert spielt daher für mich kaum eine Rolle und aus meiner Erfahrung würde ich sage: "Mal so mal so" 8-)


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