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p80286 3. Apr 2019 18:26

Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Durch Zufall bin ich auf folgenden artikel gestoßen
https://www.nzz.ch/meinung/llatein-i...ist-ld.1471669

Die Kommentare sind allerdings erhellender.

Salvete
K-H

Der schöne Günther 3. Apr 2019 18:55

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Und wie! Die Kommentare sind der Renner.

Zitat:

Ich bin so froh, dass mein Sohn Latein in der Schule gewählt hat. Es ist nicht nur eine Sprache. Dahinter steckt Geschichte und Pathos. Die , die von Latein nicht überzeugt sind, haben die Welt nicht verstanden.

DieDolly 3. Apr 2019 19:00

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Ich sehe das anders. Ich bin froh damals niemals Latein gewählt zu haben. Schön und gut wer es beherrscht. Aber als nicht-Jurist oder nicht-Mediziner bringt einem das Null.
Es wurde früher immer wieder angeführt, dass man durch Latein einfacher andere Sprachen lernen kann. Mag zwar sein, aber ich habe Französisch trotzdem innerhalb von 3 Jahren ohne ein einziges Buch gelernt und spreche es heute nur noch den ganzen Tag.

Lieber Englisch in der Schule statt Latein. Das ist wenigstens sinnvoll.
Aber was erzähle ich denn hier. Ich habe ja eh was im Leben verpasst. :glaskugel:

p80286 3. Apr 2019 19:29

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Zitat:

Zitat von DieDolly (Beitrag 1429464)
... Aber als nicht-Jurist oder nicht-Mediziner bringt einem das Null.

Das ist mit Verlaub ein Schwachsinnsargument der Latein-Befürworter. Niemand muß die englische Sprache beherrschen um zu programmieren.
Gut schaden tut es nicht.

Gruß
K-H

P.S.
ich hab das große Latinum und es im Nachhinein weder bereut noch gebraucht

DieDolly 3. Apr 2019 19:30

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Zitat:

Das ist mit Verlaub ein Schwachsinnsargument der Latein-Befürworter. Niemand muß die englische Sprache beherrschen um zu programmieren.
Ich bin kein Lateinbefürworter. Ich glaube hier ist irgendwas durcheinander gekommen.
Ich habe nicht gesagt, dass man Englisch zum Programmieren braucht. Das auf das (Berufs-)Leben allgemein Bezogen. Und da ist Englisch wesentlich praktikabler als Latein.

HolgerX 3. Apr 2019 20:05

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Hmm..

Für meine Tochter gab es in der Schule nur 2 Optionen : Französisch oder Latein...

Ich bin Froh, das Sie Latein genommen hat!

Wieso:
Wie hat es der Lehrer bei der Vorstellung gesagt: Latein ist die Grundsprache, aus der fast alle Europäischen Sprachen zum Teil entstanden.
Viele Lateinischen Wörter findet man bei Deutsch, English, Italienisch, Griechisch und vielen weiteren Sprachen, mit unter nur leicht abgewandelt.

Auch wird im Lateinunterricht nicht nur das sture Übersetzen durch genommen, nein sondern auch die Geschichte.
Und gerade Da haben die Römer eben durch das von Ihnen noch gesprochene Latein Zeichen gesetzt..

Ich selber hatte kein Latein und Französisch nach nem Jahr abgewählt. Mein (Schul-) Englisch war fast komplett wieder weg, bis ich (durch ein anderes Hobby, nicht programmieren) wieder lesend damit in Kontakt gekommen bin. Jetzt brauche ich es oft im Kundenkontakt oder mit Geräteherstellern. Jedoch auch nur Oberflächlich und hier mehr Fachbezogen... Smalltalk ist nur seeehhhrrr Begrenzt möglich.

Und diejenigen, welche Französisch in der Schule genommen haben, hatten nur dann einen Vorteil, wenn sie es auch gesprochen haben. (Sprich in Französischen Ländern unterwegs, oder Grenznähe wohnen)
Meine Frau hatte 3 Jahre Französisch und es nach der Schule nicht mehr gesprochen, Ergebnis: Alles wieder weg..

Somit ist das Pro und Kontra sehr unterschiedlich, meist beim Kontra nur auf ein begrenztes Wissen basierend, was Latein oder besser der Lateinunterricht überhaupt ist.

Leider kommt noch hinzu, das es das Latein nur normalerweise am Gymnasium gibt und somit ein Großteil der Schüler in anderen Schulformen dies nie kennen lernen werden und somit per se negativ dazu eingestellt sind.

(Alles ausdrücklich nur meine Meinung! ;) )

scrat1979 3. Apr 2019 22:26

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Ich für meinen Teil könnte mir heute noch täglich in den Hintern beißen, dass ich Latein als zweite Fremdsprache gewählt habe. Bringt mir heute - zumindest mir - rein gar nichts mehr. Mit französisch wäre ich heute um eine aktiv gesprochene Sprache reicher. Dass einem Latein im Studium einen Vorteil bietet halte ich für ein Gerücht. Aber jetzt ist es ja schon zu spät :)

jsp 4. Apr 2019 06:46

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Lesenswert, wirklich.
Immer wenn ich bei meiner Programmiererei so richtig am Ende meines Lateins bin, bemühe ich Tante Google.
Und da wäre ich froh, wenn mein Russisch besser wäre :roll:

bcvs 4. Apr 2019 07:16

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Bei dem Threadtitel habe ich erst gedacht, das wäre wieder so ein Delphi-ist-tot-Thread.

Andreas L. 4. Apr 2019 09:19

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Ich hatte in der Schule nur die Möglichkeit Englisch und später in der Berufsschule Business-Englisch zu lernen. Ohne Englisch ist man heute schon aufgeschmissen.

Aber bei den Sachen für die ich mich heute interessiere wäre es gut gewesen wenn ich damals Latein gelernt hätte. Ich befasse mich heutzutage viel mit Medizin und insbesondere Pharmakologie sowie Chemie.

Schade das meine Schule das nicht angeboten hat.

jobo 4. Apr 2019 12:39

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Zitat:

Zitat von jsp (Beitrag 1429484)
Lesenswert, wirklich.
Immer wenn ich bei meiner Programmiererei so richtig am Ende meines Lateins bin, bemühe ich Tante Google.
Und da wäre ich froh, wenn mein Russisch besser wäre :roll:

:thumb:

Ich hatte Russisch als AG, hab es aber nach einem längeren Krankheitsausfall an den Nagel gehängt. Ein Satz ist mir noch geläufig, das war's leider.

Aber ich habe gehört, man kann auch nach der Schule noch (Sprachen) lernen, das soll sowohl für die eigene als auch für Fremdsprachen gelten.
;)

dummzeuch 4. Apr 2019 12:46

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Latein ist durchaus eine gute Basis zum Lerenen anderer - speziell natürlich der romanischen - Sprachen. Als einzige Fremdsprache wäre es allerdings eine Katastrophe.

Englisch ist heute in Muss.

Aber welche Schule bietet denn heute noch Latein *statt* Englisch an? In der Regel wird Latein allerhöchstens als erste Fremdsprache von dreien angeboten, d.h. man kann dann Englisch als zweite oder dritte nehmen und lernt immernoch genug als Basis, um später die Sprache richtig zu erlernen. In der Regel ist es aber wohl eher die zweite oder dritte Fremdsprache und man hat dabei dann auch noch die Wahl.

Ich weiß insofern, wovon ich rede, weil ich Latein als verpflichtende erste Fremdsprache (von dreien) hatte (ich habe sogar das Große Latrinum!!!). Zweite war (ebenfalls verpflichtend) Englisch, dritte war Französisch (alternativ Altgriechisch). Meine Basis für Englisch war immerhin gut genug, um später mehrere Jahre in Großbritannien zu leben. Für mein Französch galt das in Frankreich eher weniger. ;-)

Wichtiger als die Auswahl der Sprache ist aber nach meiner Erfahrung die Lehrerin / der Lehrer. Wenn das nicht passt, ist es egal, in welcher Reihenfolge man Fremdsprachen lernt, man wird sie nie beherrschen.

Medium 4. Apr 2019 16:20

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Englisch ist mittlerweile, finde ich, gar keine Frage mehr. Das muss sein. Und wird ja mittlerweile auch teils ab der Grundschule vermittelt, was ich prima finde. Ich selbst hatte es ab der 5. Klasse und war auch immer gut bis sehr gut, aber wirklich verstehen und später auch schreiben habe ich eigentlich durch das Gucken von US Serien im O-Ton ein paar Jahre nach Ende meiner Schullaufbahn gelernt. Anfangs mit Untertitel und dict.leo im Browser immer offen, nach einem Jahr oder so ging es dann ohne, und später habe ich sogar fiese Britische Lokal-Varianten problemlos verstanden - und das ist sicherlich ein großer Punkt: Schul-Sprach-Niveau ist ein Anfang, egal welche Sprache, fast egal wie lang man sie hatte. "Conversational" wird man aber wirklich erst mit der Nutzung.

In Sachen Latein: Ich habe es gewählt weil ich Französisch partout (:stupid:) nicht mag, und Spanisch war mir zu Spanisch. Mehr gab's bei uns nicht. Und auch wenn ich mit jedem Jahr immer tiefer in den Noten gesunken bin, bin ich dennoch froh mich an Reste von Latein zu erinnern. Da ich zwar ein schlechter Sprachen-Lerner bin, aber trotzdem sehr an Etymologie interessiert, habe ich immer wieder Freude daran, wenn ich mir manche Wortursprünge über Latein ein wenig selbst herleiten kann. Auch geschriebene Romanische Sprachen geben mir zumindest eine grobe Richtung an um was es wohl geht, aber wirklich Verstehen darf man das nicht nennen.

Ich habe aus Spaß an der Freud mal ein wenig das Kyrillische Alphabet gelernt, allerdings auch NUR das. Keine Sprache die darin geschrieben wird. Cool finde ich, dass man gerade viele neuere Wörter im Russischen tatsächlich einfach so lesen kann wenn man die Buchstaben kennt, aber einen Text bekommt man so sicher nie auf die Reihe. Aus heutiger Sicht hätte ich früher gern Russisch gehabt. Nicht nur weil viel Delphi aus der Ecke kommt, sondern auch weil ich diese Sprache auf "seltsame" Weise ästhetisch finde.

Fazit: Ist Latein im Alltag nützlich genug um damit ein paar Jahre in der Schule zubringen zu müssen? Ich denke nicht. Aber je nach Interessenlage kann es sehr aufschlussreich sein. Man muss sich nur im Klaren darüber sein, dass es immer eine in die Vergangenheit gerichtete Sprache bleiben wird - was für manche Interessen ja durchaus sinnvoll ist. Wer rein auf Business setzt, sollte zusätzlich zu Englisch besser Chinesisch, Russisch, Japanisch, Koreanisch, Indisch (Hindi vermutlich am wichtigsten) oder Spanisch wählen - wenn nicht schon frühzeitig eine Arbeit in Richtung des näheren EU Umlandes angestrebt wird, wo man dann gezielter wählen kann.

Codehunter 5. Apr 2019 06:29

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Als jemand, der in der Wendezeit darum gebettelt hat, Englisch lernen zu dürfen und dem das abschlägig beschieden wurde, kann ich sagen: Russisch war für mich und soweit ich weiß sämtliche ehemaligen Klassenkameraden ein Griff in die Tonne. Nunmehr ein Vierteljahrhundert ungenutztes Wissen, das langsam aber sicher sich in seinen Resten auflöst. Sollte der Wladimir beschließen, dass sein Volk mehr Raum bräuchte, müsste ich wohl nochmal bei fast Null beginnen.

IBExpert 5. Apr 2019 07:26

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Meine Latein Kenntnisse beschränken sich auf "Romanes eunt domus"
und das reicht mir eigentlich auch ;-)

Da ich regelmäßig auch Trainings in Englisch gebe und mein Englisch alles andere
als perfekt ist, kann ich aber aus erster Hand mitteilen, das ein grundlegendes
Level an englischer Sprache nicht in unserer Branche nur wichtig für das eigene
Know How ist, sondern eben auch immer mehr Unternehmen europaweit sich mit
Mitarbeitern auch aus Osteuropa verstärken und viele von denen ebenfalls gewisse
Englisch Grundkenntnisse mitbringen, um technische Themen besprechen zu können,
ohne ständig fehlende Vokabeln zu suchen. Grundsatz ist: Quassel einfach weiter
und beschreibe mit anderen Worten was du meinst, dein Gesprächspartner wird dir
ggf schon das Wort sagen, was dir fehlt.

Ein Bekannter von mir, der als Programmierer aus meiner Sicht eigentlich keinerlei
Freizeit hat, bei der Menge an Output die er produziert, hat trotzdem vor einigen
Wochen eine chinesische Sprachausbildung mit Abschlussprüfung erfolgreich
abgeschlossen.

Wer ein Talent für Sprachen hat, dem kann ich nur raten, das auch zu nutzen, aber
der eigene Anspruch zur perfekten Grammatik ist variabel, Leben und arbeiten in
anderen Ländern, Filme in anderen Sprachen schauen, etc. bringt mehr als
endlose Diskussionen über die Feinheiten der perfekten Grammatik und da sind gerade
Lateiner ein wenig "schwierig", siehe u.a. hier
https://www.albertmartin.de/latein/forum/?view=5893

Sprache kann Wissenschaft sein, aber Sprache kann auch Werkzeug zur Kommunikation
sein.

Und das unterscheidet sich gar nicht so sehr von den Programmiersprachen ...

Rollo62 5. Apr 2019 08:04

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Wenn das Latein so sehr interessiert, dann könnte man doch einen "lateinischen" Compiler bauen:

Delphi-Quellcode:

munus Quadratsumme : NumerusRealis;
variabilis
    LNum : NumerusRealis;
incipere
    Exitum := 0;

    comitem LNum numeri M in I de
    incipere
        Exitum := Exitum + (LNum * LNum);
    exitus;

exitus
Dann bin ich aber raus :(

dummzeuch 5. Apr 2019 14:16

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Zitat:

Zitat von Rollo62 (Beitrag 1429566)
Delphi-Quellcode:

munus Quadratsumme : NumerusRealis;
variabilis
    LNum : NumerusRealis;
incipere
    Exitum := 0;

    comitem LNum numeri M in I de
    incipere
        Exitum := Exitum + (LNum * LNum);
    exitus;

exitus

LOL!:lol:

Luckie 6. Apr 2019 10:49

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Also bei dem Schlüsselwort exitus lag ich unterm Tisch. :bouncing4:

p80286 12. Apr 2019 18:08

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Zitat:

Zitat von Rollo62 (Beitrag 1429566)
Wenn das Latein so sehr interessiert, dann könnte man doch einen "lateinischen" Compiler bauen:

Delphi-Quellcode:

munus Quadratsumme : NumerusRealis;
variabilis
    LNum : NumerusRealis;
incipere
    Exitum := 0;

    comitem LNum numeri M in I de
    incipere
        Exitum := Exitum + (LNum * LNum);
    exitus;

exitus
Dann bin ich aber raus :(

:thumb:

Bescheuert, ich hab das erst einmal in Englisch übersetzt um es zu verstehen.
Gruß
K-H

Der schöne Günther 13. Apr 2019 07:01

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Da ist ein Fehler in deinem Quellcode: Arabische Zahlen (
Delphi-Quellcode:
0
) waren doch noch gar nicht erfunden!

Syntaktisch könnte man die Zahlen so notieren dass sie immer vom Klammern umschlossen werden müssen.

Beispiel:

Delphi-Quellcode:
i := (XVII);
oder

Delphi-Quellcode:
i := (nulla);



PS: Warum
Delphi-Quellcode:
incipere
(Verb, infinitiv) und dann
Delphi-Quellcode:
exitus
(Nomen)?


Rollo62 13. Apr 2019 08:02

AW: Tote Sprache(n) für hartgesottene
 
Fehler ????

Kann überhaupt gar niemals nicht sein :shock:


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