Typecasting eines Arrays von Byte und Schreiben in verschiedene Variablen in Delphi

[Moien]

Hallo Zusammen,

ich versuche, ein Array von Byte aus einer S7-SPS über eine OPC-UA-Verbindung aus meinem Delphi-Programm zu lesen. Dieses Byte-Array besteht aus allen möglichen Variablen wie Bool, Real, DateTime, Integer und ... aus der SPS (aber alle als ein kompaktes Byte-Array). Ich muss die Einträge dieses Arrays in interne Delphi-Variablen konvertieren. Das bedeutet, dass z.B. die ersten vier Bytes (0..3) des SPS Byte-Arrays zur ersten Integer-Variable in Delphi gehören und die nächsten acht Bytes (4..11) zur zweiten Variable in Delphi, nämlich TDateTime. Gibt es eine Idee, wie dieses Typecasting effizient durchgeführt werden kann? Ich kenne die Reihenfolge und den Typ der internen Variablen in delphi. Ich habe ein dynamisches Array in delphi "OPCServerItemArray" und habe alle Variablen mit den entsprechenden Namen und Typen darin abgelegt.

Delphi-Quellcode:

Procedure TOPCClient.ReadAllItems;
 var
 ReadVar_vonSPS : Array of Byte;
 AttributeSPSData : UAAttributeData;
 I: Integer;
 ItemRead : Boolean;
 Name : String;
 OPCUAResult: _UAAttributeDataResult;
 OPCUAResults: OleVariant;
 J,K: Cardinal;
 
 begin
   SetLength(ReadOPCUAArguments,Length(OPCServerItemArray)-NoV_DB100);
   try
 
     if (Connected) then begin
        AttributeSPSData := OPCUAClientSPS.Read(Url_String,'nsu=Siemens1' + ';s=' + S0);
        ReadVar_vonSPS := AttributeSPSData.Value;
        for I := 0 to NoV_DB100-1 do begin
           OPCServerItemArray[I].Value    := //??? Typecasting --> ReadVar_vonSPS
           OPCServerItemArray[I].ItemQuality := AttributeSPSData.StatusCode;
           OPCServerItemArray[I].TimeStamp := AttributeSPSData.ServerTimestamplocal;
        end;
 
        if (FirstCylyle) then begin
 
          for J := NoV_DB100 to Length(OPCServerItemArray)-1 do begin
             Name := OPCServerItemArray[J].Source + '.' + OPCServerItemArray[J].ItemName;
             ReadOPCUAArguments[J-NoV_DB100] := CoUAReadArguments.Create;
             ReadOPCUAArguments[J-NoV_DB100].ReadParameters.MaximumAge := 100;
             ReadOPCUAArguments[J-NoV_DB100].EndpointDescriptor.UrlString := Url_String;
             ReadOPCUAArguments[J-NoV_DB100].NodeDescriptor.NodeId.ExpandedText := 'nsu='+ nsu + ';s=Local Items.' + Name;
          end;
 
          OPCUAArguments := VarArrayCreate([0, Length(OPCServerItemArray)-NoV_DB100-1], varVariant);
          for I := 0 to Length(OPCServerItemArray)-NoV_DB100-1 do begin
             OPCUAArguments[I] := ReadOPCUAArguments[I];
          end;
          FirstCylyle := False;
        end;
        // Perform the operation
        TVarData(OPCUAResults).VType := varArray or varVariant;
        TVarData(OPCUAResults).VArray := PVarArray(OPCUAClientRead.ReadMultiple(      //OPVLabs 2019.1 Version
        PSafeArray(TVarData(OPCUAArguments).VArray)));
 
        // Writing the results in Delphi internal Array
        for K := VarArrayLowBound(OPCUAResults, 1) to VarArrayHighBound(OPCUAResults, 1) do
        begin
           OPCUAResult := IInterface(OPCUAResults[K]) as _UAAttributeDataResult;
           OPCServerItemArray[NoV_DB100+K].Value    := OPCUAResult.AttributeData.value;
           OPCServerItemArray[NoV_DB100+K].ItemQuality := OPCUAResult.AttributeData.StatusCode;
           OPCServerItemArray[NoV_DB100+K].TimeStamp := OPCUAResult.AttributeData.ServerTimestamplocal;
        end;
 
     end else begin
         Meldung(0,'TOPCClient.ReadAllItems: (Not connected to the OPC UA Server!)');
     end;
 
   except
     on E: Exception do begin
       Meldung(0,'TOPCClient.ReadAllItems - Exception: ' + E.Message);
     end;
 
   end;
 
 end;

mfg,
Moien

[dummzeuch]

Ich würde als erstes versuchen, einen packed Record mit den passenden Feldern zu deklarieren und dann mittels Move die Bytes dort hinein zu kopieren. Ob das funktioniert, hängt davon ab, ob die Bytereihenfolge der Quelle mit der von Delphi / Intel übereinstimmt (Stichwort: Big Endian vs. Little Endian).

Wenn nicht, wird es knifflig.

[Der schöne Günther]

Also wenn du wirklich eine Struktur (packed record) hast die sich 1:1 auf die Bytes abbilden lässt die du bekommst dann gibt es das schon fertig mit

Delphi-Quellcode:

TBitConverter

aus

Delphi-Quellcode:

System.Types

:

Delphi-Quellcode:

uses
   System.SysUtils,
   System.Types;

type
   TAppData = packed record
      someInteger:   Int32;
      someTimestamp:   TDateTime;
      // usw.
   end;

procedure p();
const
   data: TBytes =
      [103, 18, 0, 0] // 4711
      +
      [0, 0, 0, 0, 160, 109, 229, 64]; // 2020, 02, 24
var
   appData: TAppData;
begin
   appData := TBitConverter.InTo<TAppData>(data);
end;

Um ganz ehrlich zu sein habe ich das früher auch so gemacht, mir es aber mittlerweile abgewöhnt. Am besten gönnt man sich das Getippe von ein paar Zeilen für die Konvertierung zwischen den rohen Bytes und der Datenstruktur wie man sie in seinem Programm abbilden möchte. Da lässt sich auch wesentlich besser testen und auf Sonderfälle reagieren.

[Sherlock]

Ich verlasse mich auch lieber nicht auf konstante Bytelängen. Spätestens mit Strings wars das nämlich. Schöner wartbar und zuverlässiger ist eine Analyse der Bytefolgen, wie Günther es bereits beschrieben hat.

Sherlock

[Moien]

Vielen Dank für alle Antworten.
Ehrlich gesagt, ich habe nicht genau verstanden was ihr mit " eine Analyse der Bytefolgen" meint. Habt ihr ein Beispiel?

LG;
Moien

[TiGü]

Zitat:

Zitat von Der schöne Günther (Beitrag 1458166)

Um ganz ehrlich zu sein habe ich das früher auch so gemacht, mir es aber mittlerweile abgewöhnt. Am besten gönnt man sich das Getippe von ein paar Zeilen für die Konvertierung zwischen den rohen Bytes und der Datenstruktur wie man sie in seinem Programm abbilden möchte. Da lässt sich auch wesentlich besser testen und auf Sonderfälle reagieren.

Um bei deinen Beispiel zu bleiben, dann also so wie in p3(); gezeigt?

Delphi-Quellcode:

program Project1;

{$APPTYPE CONSOLE}

{$R *.res}

uses
   System.SysUtils,
   System.Types;

type
   TAppData = packed record
      someInteger:   Int32;
      someTimestamp:   TDateTime;
      // usw.
   end;
   PAppData = ^TAppData;

const
   data: TBytes =
      [103, 18, 0, 0] // 4711
      +
      [0, 0, 0, 0, 160, 109, 229, 64]; // 2020, 02, 24

procedure p;
var
   appData: TAppData;
begin
   appData := TBitConverter.InTo<TAppData>(data);
end;

procedure p2;
var
   appData2: TAppData;
begin
   appData2 := (PAppData(@data[0]))^;
end;

procedure p3;
var
   appData3: TAppData;
begin
   appData3.someInteger := (PInteger(@data[0]))^;
   appData3.someTimestamp := (PDateTime(@data[4]))^;
end;

begin
  try
    p;
    p2;
    p3;
  except
    on E: Exception do
      Writeln(E.ClassName, ': ', E.Message);
  end;
end.

[Der schöne Günther]

Der Unterschied bei

Delphi-Quellcode:

p3()

ist im Endeffekt dass die einzelnen Felder zugewiesen werden und nicht alles auf einen Rutsch.

Das ist natürlich schon einmal gut, damit muss der Record z.B. nicht mehr

Delphi-Quellcode:

packed

sein und man kann sich die Reihenfolge der Felder selbst aussuchen.

Ich würde noch einen Schritt weitergehen:

Ob man die einzelnen Bytes da jetzt mit wilden Zeigerzugriffen, mit TBitConverter oder sonst womit rausholt ist ja im Endeffekt egal, aber z.B. bei einem

Delphi-Quellcode:

TDateTime

(das ja nur ein

Delphi-Quellcode:

Double

ist) bieten sich noch Gültigkeitsprüfungen an. Akzeptiere ich nur Zeitstempel nach 1970? Was wenn ich eine ungültige Fließkommazahl erhalten habe?

[Der schöne Günther]

Zitat:

Zitat von Moien (Beitrag 1458172)

ich habe nicht genau verstanden was ihr mit " eine Analyse der Bytefolgen" meint. Habt ihr ein Beispiel?

In deinem Beispiel ist

Delphi-Quellcode:

ReadVar_vonSPS

doch ein Byte-Array. Dein

Delphi-Quellcode:

OPCServerItemArray

scheint ein Array von irgendwas zu sein, und du willst von deinem Byte-Array (oder "Bytefolge") aus die Daten in deinem

Delphi-Quellcode:

OPCServerItemArray

setzen. Mehr war nicht gemeint 😉

[Moien]

Nochmal vielen Dank für eure Unterstützung :)
Ich habe schon ein Extra Unit definiert (UnitTypecasting). Und dann sortiere ich die Werte entwieder mit

Delphi-Quellcode:

procedure Typecasting

oder

Delphi-Quellcode:

procedure P2

. Ich erhalte von beiden die gleichen Werte. Aber irgendwie sind die Werte nicht die gleichen, wie sie in der SPS definiert sind. Ich glaube, es gibt einige Probleme mit der Byte-Ordnung (Big-Endian und Little-Endian). Habt ihr eine Idee, wie man die Byte-Reihenfolge ändern kann?

Delphi-Quellcode:

unit UnitTypecasting;

interface

uses
   System.SysUtils,
   System.Types;

type
   TAppData = packed record

        //[variable_0]
        S1_PIn_00_bar : Single;

        //[variable_1]
        S1_PIn_DateTime_00_time : UInt32;

        //[variable_2]
        S1_PIn_01_bar : Single;

        //[variable_3]
        S1_PIn_DateTime_01_time : UInt32;

        //[variable_4]
        S1_PIn_02_bar : Single;

        //[variable_5]
        S1_PIn_DateTime_02_time : UInt32;

        //[variable_6]
        S1_PIn_03_bar : Single;
        .
        .
        .

        //[variable_227]
        RDT_P1_Enabled : Boolean;

        //[variable_228]
        RDT_P2_Enabled : Boolean;

        //[variable_229]
        RDT_P3_Enabled : Boolean;


   end;
   PAppData = ^TAppData;

   procedure Typecasting(var data : TBytes);
   procedure p2(var data2 : TBytes);

implementation

procedure Typecasting(var data : TBytes);
var
   appData: TAppData;
begin
   appData := TBitConverter.InTo<TAppData>(data);
end;

procedure p2(var data2 : TBytes);
var
   appData2: TAppData;
begin
   appData2 := (PAppData(@data2[0]))^;
end;

end.

[Der schöne Günther]

Wenn du dir sicher bist dass es ein Big/Little-Endian Problem ist:

Ich habe in der Delphi-Standard-Bibliothek komischerweise nie etwas gefunden wie man die Endianess von Dingen wie z.B. einem Word ändern kann. Ich habe es dann ganz billig von Hand gemacht. Hier ein Beispiel:

https://gist.github.com/JensMertelme...1297748f61c91b