Delphi-PRAXiS
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DualCoreCpu 3. Apr 2020 19:44

AW: Wie geht es weiter mit Corona
 
Hier eine Kritik des Gesundheitswesens, das die Bundesregierung kaputt gespart hat:

https://www.youtube.com/watch?v=JdGL_z-BdxQ

Mir braucht keiner mehr irgendawas von Menschlickeit, Moral, Solidarität oder "Die Freiheit endet wo die Freiheit anderer berührt wird" oder irgendwas in dieser Richtung zu erzählen. Es stinkt einfach nur zum Himmel. Ich ertrage diese Heuchelei nicht mehr.

In Sippenhaft gehören diejenigen Politiker, die das was hier Herr Wehrle kritisiert, zu verantworten haben. Bei anständigem Gesundheitssystem wäre KEINE dieser Quarantäne Schikanen nötig. Dann wären auf jeden Fall genug Intensivbetten und auch Ärzte und Pfleger verfügbar. Wo sind denn all die Ärzte die jedes Jahr von der Uni kommen und auf ihre große Karrierechance warten? Wahrscheinlich in Hartz IV in irgendeiner sinnlosen Maßnahme für einen Euro Brutto/Stunde.

Deshalb KEINE Verlängerung der Haft über den 19. April hinaus. Mehr als Haft ist es nicht.

In Haft gehören die verantwortlichen Politiker!

Gausi 3. Apr 2020 20:23

AW: Wie geht es weiter mit Corona
 
Ich schätze Martin Wehrle sehr für seine Videos rund um das Thema Bewerbungen. In letzter Zeit driftet er aber ein wenig ab, finde ich.

Was er sagt, ist nicht per se falsch. Klar wurde das Gesundheitssystem kaputt gespart. Und natürlich ist es richtig, das unser gesamtes gesellschaftliche System und unsere Marktwirtschaft letztlich auf Ausbeutung basiert (anderes Video). Alles, was nicht in unsere schöne heile Glitzerwelt passt (Alte, Kranke und deren Pfleger, Landwirte), oder "jeder machen kann" (LKW-Fahrer, Paketbote, Lieferdienste, ...) fällt hinten raus.

Das ist nicht alleine Schuld der Politiker. Ganz und gar nicht. Daran ist jeder Schuld, der regelmäßig auf Schnäppchenjagd geht und Billigfleisch kauft. Jeder, der regelmäßig bei Amazon, Zalando und Co kauft und regelmäßig auch Ware wieder "kostenlos" zurückschickt. Jeder, der Billig-Textilien kauft. So gut wie jeder - mich eingeschlossen - profitiert in irgendeiner Weise von diesem grausamen System. Auch die, die (fast) ganz unten stehen werden noch animiert, weiter nach unten zu treten, auf diejenigen, denen es noch schlechter geht - und das ist das perfideste daran, finde ich.

Interessant finde ich auch noch, dass auch Martin Wehrle noch vor wenigen Jahren voll und ganz Nutznießer dieses Systems war und erläutert hat, wie man in diesem System nach oben kommt - eben in den Videos zu den Ritualen rund um das Thema Bewerbung. Von daher kann man ihm die Scheinheiligkeit, die er da anprangert, auch selbst vorwerfen.

Ich finde das nicht in Ordnung, habe aber leider auch keinen Lösungsansatz dafür. Denn eine (politische) Lösung müsste global passieren. Das Problem nämlich (die ausufernde Marktwirtschaft) agiert seit langem so. Nationale Alleingänge helfen da gar nichts. Und leider, leider geht die Tendenz aktuell in genau diese Richtung (Trump, Johnson, ...), und das Problem wird wachsen.

Aber. (Und das ist das dicke Aber, von dem es heißt, dass nichts davor wirklich zählt.)

All das hat nichts mit der Notwendigkeit der aktuellen Maßnahmen zu tun. Gar nichts.

Es ist keine Haft, es ist überlebensnotwendig. Punkt.

Und nein, auch in einem (im rational vertretbarem Maße) stärker ausgebauten Gesundheitssystem wären in einem Fall wie "Covid-19" solche (oder zumindest ähnliche) Maßnahmen notwendig. Denn auf Dauer so viele Kapazitäten freizuhalten wäre nicht finanzierbar, und der Bevölkerung auch nicht verständlich zu machen. Ganz besonders nicht den Leuten, die AfD und Co wählen und selbst jetzt gegen das Feindbild Merkel wettern.

jfheins 3. Apr 2020 20:31

AW: Wie geht es weiter mit Corona
 
Zitat:

Zitat von DualCoreCpu (Beitrag 1461206)
Je drastischer die Maßnahmen desto fundierter, differenzierter und ausgewogener und beweisbaerer muss die Datenbasis sein.

Ganz ehrlich? Nein. Konsequent zu Ende gedacht hieße das ja, dass man auf Ereignisse, die einschneidende Maßnahmen erfordern, gar nicht mehr reagieren dürfte!!
Gerade am Anfang einer solchen Situation ist es ja so, dass man noch nicht genau weiß, wie schlimm es wird. Man muss hier eine Balance finden zwischen dem Grundrecht auf Leben und dem Grundrecht auf Freiheit.

Aber sich dann hinzustellen und (überspitzt) zu sagen: "Ne, bei solchen Maßnahmen möchte ich erst eine 2 jährige Doppelblindstudie um das genau abschätzen zu können." ist einfach ein Synonym für "Ich will das nicht."

Korrekt wäre die Aussage: "Je schlimmer das 95% worst case Szenario ist, desto drastischere Maßnahmen sind geboten". Und durch eine solidere Datenbasis hat man dann mehr Sicherheit in den Schätzungen und die Maßnahmen können entsprechend angepasst werden.

Es ist genau so einseitig, das Grundrecht auf Leben zugunsten der Freiheit zu ignorieren, wie umgekehrt!

himitsu 3. Apr 2020 21:05

AW: Wie geht es weiter mit Corona
 
Da man es immer erst bemerkt, wenn es zu schon spät ist, hieße das, dass jedes Land für immer seine Grenzen schließen müsste und niemand mehr mit irgendwem Kontakt haben dürfte, um eventuelle zukünftige Ausbreitungen gleich im Keim zu ersticken.


Zitat:

Zitat von hoika (Beitrag 1461184)
Und während bei uns die Handy-Tracking-Option hin und her gedatenschutzt wird,
wird das in Südkorea bereits flächendeckend eingesetzt und mit Erfolg.

Nord Korea wird wohl fast nix haben?
Wenn eh niemand rein und raus darf und alle sowieso keinen Kontakt untereinander haben, weil jeder jedem misstraut .....

jobo 3. Apr 2020 21:36

AW: Wie geht es weiter mit Corona
 
Zitat:

In Sippenhaft gehören diejenigen Politiker, die das ..zu verantworten haben.
Man kann ja Kritik üben, aber man sollte auf die Wortwahl achten und was man damit aussagt. Sippenhaft ist sicher nicht das, was man sagen will, hoffe ich.

Und so berechtigt Kritik sein mag. Alles was zu Kontaktreduktion führt, wirklich alles, ist derzeit hilfreich, da man noch nicht absehen kann, was kommt.

Wenn das durchgestanden ist, sollte also sorgfältig geforscht werden, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Dazu nur ein kleiner Hinweis aus dem echten Leben- und ohne Gewähr. Korea hat damals sehr unter SARS gelitten und offenbar seine Hausaufgaben gemacht.

Ich trage mittlerweile einmal die Woche beim Einkauf eine selbst angefertigte Maske. Da sie selbstgemacht ist, muss ich mit niemand über die Wirkung streiten. Ich nehme keinem etwas weg, schütze eher andere als mich, so what? Ich sehe es als Signal für eine wichtige Sache. Respekt und Rücksichtnahme.

Daniel 5. Apr 2020 06:52

AW: Wie geht es weiter mit Corona
 
Die Situation scheint Dich zu bedrücken und das kann ich im Grundsatz verstehen.

Nur sind weder ständiges Lüften noch tägliches Duschen ein passendes Mittel gegen einen Virus. In den Industrieländern kannst Du davon ausgehen, dass die Mehrheit der Leute täglich duscht - und dennoch ist Corona ein Thema. Ich denke, dass Deine Schlussfolgerung hier deutlich zu kurz greift.

Gausi 5. Apr 2020 07:20

AW: Wie geht es weiter mit Corona
 
Ich bin natürlich auch kein Experte. Kein Mediziner, kein Virologe, Epidemiologe oder sowas. Ich bin Entwickler.

Ich habe Anfang auch gedacht "och, ist nur ne Grippe". Aber es spricht immer mehr dafür, dass es nicht nur eine Grippe ist, sondern gefährlicher. Ansteckender, heimtückischer (weil längere Inkubationszeit und lange ansteckend bevor Symptome auftreten), und dabei mindestens so gefährlich wie Influenza.

Auch ich genieße sämtliche Statistiken mit Vorsicht. Natürlich hat die Zahl der positiv getesteten auch deswegen zugenommen, weil mehr getestet wird. Natürlich ist die Datenlage hier alles andere als klar. Da widersprechen auch die Experten nicht, die in den letzten Wochen in den Medien auftreten. Im Gegenteil: Die werden nicht müde zu betonen, was sei alles nicht wissen. Ganz so, wie es gute Wissenschaftler tun.

Aber es deutet sehr, sehr vieles darauf hin, dass drastische Maßnahmen notwendig sind, um eine humane Katastrophe zu verhindern.

Was ich bei den Skeptikern aber so seltsam finde, ist die Inkonsistenz in der Argumentation. Und das ist ganz typisch wie Verschwörungstheorien aller Art. Man nimmt ein einzelnes Faktum, interpretiert das willentlich falsch, und erklärt damit die Ungültigkeit von allem anderen und die Richtigkeit des eigenen absurden Gedankenkonstrukts voller Widersprüche.

Hier z.B. das herumreiten auf "an" und "mit" bei Corona, und das einfordern von exakten Zahlen. Und dann im gleichen Absatz kommt der Vergleich mit den Grippetoten. Das Problem dabei ist aber: Da wird auch nicht unterschieden zwischen "an" und "mit". Und da gibt es auch keine exakten Zahlen.

Hier ist ein schöner Link dazu https://www.tagesschau.de/faktenfind...leich-101.html. Klar, "Staatsmedien", tählt wahrscheinlich nicht.

Interessant finde ich aber in der Tabelle folgendes:
Geschätzte Grippetote 2017/18: 25.100.
Laborbestätigte Todesfälle: 1674.

Gausi 5. Apr 2020 08:10

AW: Wie geht es weiter mit Corona
 
Ich formuliere das mal auf diese Art: Ich verzichte darauf, den Dialog hier fortzusetzen. Die einen sagen so, die anderen sagen so.

Das Thema ist mir zu wichtig, und aufgrund persönlicher Erfahrungen lasse ich die Diskussion lieber bleiben, wenn bei einem Diskussionspartner gewisse Alarmzeichen auftreten.

Rollo62 5. Apr 2020 09:01

AW: Wie geht es weiter mit Corona
 
Zitat:

Zitat von DualCoreCpu (Beitrag 1461171)
Und ich will reisen und in die Natur und redeln und und und. Ich scheiß auf den Virus.

Finde ich sehr lobenswert.
Wenn Du das in den USA im "Bibelgürtel" und anderen Hochburgen der Idiotie machst könnte bald womöglich Normalität, Vernunft und Solidarität in der Welt eintreten.
Bitte vergiss auch nicht bei der "National Rifle Association" und der "Tea Party" vorbeizuschauen, und überall da wo sich die alten weissen Männer versammeln.

Daniel 5. Apr 2020 09:30

AW: Wie geht es weiter mit Corona
 
Stop - stop - stop.
Auch wenn wir die Standpunkte der anderen nicht teilen, wir müssen jetzt tapfer sein. ;-) Sonst eskaliert das Thema schneller als wir gucken können.

Die Diskussion um Zählweisen, gerade auch um deren Schwächen und die Frage, was so eine Zahl leisten kann und was - vermutlich - nicht, ist ja spannend. Aber das geht nur, wenn wir sachlich bleiben.


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