Delphi-PRAXiS
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-   -   Delphi Verständnisfrage zu Exit (https://www.delphipraxis.net/205711-verstaendnisfrage-zu-exit.html)

Delphi-Laie 9. Okt 2020 23:22

AW: Verständnisfrage zu Exit
 
Zitat:

Zitat von kagi3624 (Beitrag 1475134)
Als C/C++ Vorgeschädigter denke und schreibe ich immer noch ein result hin und erwarte das ende der Funktion. Nun, da Delphi ja bei einem result nicht die Funktion beendet, dachte ich exit zu benutzen, davor wird in der Delphi Basics Hilfe aber gewarnt. Was spricht eigentlich dagegen sowas zu schreiben und sich anzugewöhnen

Delphi-Quellcode:
if A then begin
  result := 1;
  exit;
end
else if B then...
Die ganzen nachkommenden else if Abfragen brauch ich ja nicht durchzugehen, wenn ich meine Funktion hier beenden will?

Dagegen spricht nichts.

Ich verstehe die Frage bzw. das Problem nicht.

In C und seinen Derivaten werden mit return der Rückgabewert festgelegt und die Funktion verlassen. In Pasal, Delphi und seinen Derivaten gibt es dafür zwei getrennte Befehle. Der Funktionswert kann innerhalb der Funktion sogar beliebig oft geändert werden. Er sollte aber bei jedem Funktionsdurchlauf wenigstens einmal einen Wert zugewiesen bekommen, ansonsten ist der Rückgabewert unbestimmt.

Benmik 10. Okt 2020 17:31

AW: Verständnisfrage zu Exit
 
Auch wenn das Thema so ziemlich abgehandelt ist, interessiert mich doch noch ein Aspekt.

Ich arbeite im Moment an einer EXIF-Unit. Die Exiferei ist ein Gebiet, auf dem man alles, wirklich alles pausenlos abprüfen muss, weil dort das reine Faustrecht herrscht (ja, Microsoft und Adobe, ihr seid gemeint!). Dementsprechend ist ein Result ausschließlich am Ende völlig illusorisch, weil es nur noch boolesche Funktionen gibt und die voll sind von Results.

Dementsprechend wäre für die Funktionen Folgendes sinnvoll:
Delphi-Quellcode:
Result := KlapptDas1;
Result := Result and KlapptDas2;
Result := Result and KlapptDas3;
Result := Result and KlapptDas4;
If Result then begin
 ... // jetzt kann es losgehen
Vor allem auch für das Debuggen ist das enorm praktisch, weil man sich durchF8en kann und sofort sieht, wenn Result False wird. Und sehr übersichtlich ist es auch, was ja für Code nicht das Schlechteste ist. Andererseits sieht man sowas im Proficode nie, woraus ich schließe, dass es aus mir unerfindlichen Gründen verpönt ist (Himitsu, lass das "h" weg, das kommt von poena!). Mein Gedanke ist nun: Der Compiler lässt das alles doch sowieso nicht so, wie wir das hinschreiben. Es kann doch oft sein, dass die "offziellen" Elaborate überhaupt kein anderes Ergebnis erbringen als der Code oben, und schon mal überhaupt keinen Geschwindigkeitsunterschied. Ist es nicht erwägenswert, übersichtlichen und debuggingfreundlichen Code zu schreiben, der dann sowieso vom Compiler optimiert wird?

dummzeuch 10. Okt 2020 18:18

AW: Verständnisfrage zu Exit
 
Zitat:

Zitat von Benmik (Beitrag 1475280)
Ist es nicht erwägenswert, übersichtlichen und debuggingfreundlichen Code zu schreiben, der dann sowieso vom Compiler optimiert wird?

Um mal Knuth zu ziteren:
Zitat:

"Programmers waste enormous amounts of time thinking about, or worrying about, the speed of noncritical parts of their programs, and these attempts at efficiency actually have a strong negative impact when debugging and maintenance are considered. We should forget about small efficiencies, say about 97% of the time: premature optimization is the root of all evil. Yet we should not pass up our opportunities in that critical 3%."
Solange es also kein Performance-Problem gibt, sollte man nicht optimieren. Wenn es eines gibt, sollte man erst durch Timing herausfinden, wo man am meisten erreichen kann.

Angewandt auf Dein Beispiel: Debugging-freundlicher Code ist guter Code, es sei denn, er ist nachweisbar ein Performance-Problem.

Delphi.Narium 10. Okt 2020 18:45

AW: Verständnisfrage zu Exit
 
Zitat:

Zitat von Benmik (Beitrag 1475280)
Auch wenn das Thema so ziemlich abgehandelt ist, interessiert mich doch noch ein Aspekt.

Ich arbeite im Moment an einer EXIF-Unit. Die Exiferei ist ein Gebiet, auf dem man alles, wirklich alles pausenlos abprüfen muss, weil dort das reine Faustrecht herrscht (ja, Microsoft und Adobe, ihr seid gemeint!). Dementsprechend ist ein Result ausschließlich am Ende völlig illusorisch, weil es nur noch boolesche Funktionen gibt und die voll sind von Results.

Dementsprechend wäre für die Funktionen Folgendes sinnvoll:
Delphi-Quellcode:
Result := KlapptDas1;
Result := Result and KlapptDas2;
Result := Result and KlapptDas3;
Result := Result and KlapptDas4;
If Result then begin
 ... // jetzt kann es losgehen
Vor allem auch für das Debuggen ist das enorm praktisch, weil man sich durchF8en kann und sofort sieht, wenn Result False wird. Und sehr übersichtlich ist es auch, was ja für Code nicht das Schlechteste ist. Andererseits sieht man sowas im Proficode nie, woraus ich schließe, dass es aus mir unerfindlichen Gründen verpönt ist (Himitsu, lass das "h" weg, das kommt von poena!). Mein Gedanke ist nun: Der Compiler lässt das alles doch sowieso nicht so, wie wir das hinschreiben. Es kann doch oft sein, dass die "offziellen" Elaborate überhaupt kein anderes Ergebnis erbringen als der Code oben, und schon mal überhaupt keinen Geschwindigkeitsunterschied. Ist es nicht erwägenswert, übersichtlichen und debuggingfreundlichen Code zu schreiben, der dann sowieso vom Compiler optimiert wird?

Dein Beispiel ist für mich etwas absolut normales.

Und, wenn ich auch kein Freund vom Exit bin, hier kann bei mir dann durchaus mal sowas vorkommen:
Delphi-Quellcode:
Result := KlapptDas1;
Result := Result and KlapptDas2;
Result := Result and KlapptDas3;
Result := Result and KlapptDas4;
If not Result then exit;
// weil hier einfach ggfls. noch "furchtbarviel" Code folgen kann.
Das entspricht dem weiter oben mehrfach Angesprochenen:

Am Anfang werden die Grundvoraussetzungen geprüft, sind die nicht erfüllt, dann raus per Exit.

Danach kommt dann die Erledigung der eigentlichen Aufgabe.

bernau 10. Okt 2020 18:47

AW: Verständnisfrage zu Exit
 
Zitat:

Zitat von Benmik (Beitrag 1475280)
Dementsprechend wäre für die Funktionen Folgendes sinnvoll:
Delphi-Quellcode:
Result := KlapptDas1;
Result := Result and KlapptDas2;
Result := Result and KlapptDas3;
Result := Result and KlapptDas4;
If Result then begin
 ... // jetzt kann es losgehen

Grade das ist doch prädistiniert für ein Exit;

Delphi-Quellcode:
if not KlapptDas1 then
  Exit;
if not KlapptDas2 then
  Exit;
if not KlapptDas3 then
  Exit;
if not KlapptDas4 then
  Exit;
 ... // jetzt kann es losgehen
Breakpoint auf alle Exit und du springst sofort auf den betreffenden Exit ohne mit F8 durch zappen zu müssen.

Immer wenn ich irgendwo beim Refactoring bin, versuche ich immer Vorabbedingunge in ein Exit hineinzuverfrachten.

Benmik 10. Okt 2020 19:17

AW: Verständnisfrage zu Exit
 
Zitat:

Zitat von dummzeuch (Beitrag 1475281)
Um mal Knuth zu ziteren:

Das Zitat von Knuth kannte ich und ich finde, dass sollte man mal in goldenen Lettern irgendwo anschlagen.

Zitat:

Zitat von bernau (Beitrag 1475283)
Breakpoint auf alle Exit und du springst sofort auf den betreffenden Exit ohne mit F8 durch zappen zu müssen.

Das ist ja schlau.
Vor Kurzem hat Himitsu sein
Delphi-Quellcode:
If Bedingung = Erfüllt then
  Sleep(0)
gepostet und da habe ich mich gefragt, warum ich nicht selbst darauf gekommen bin.

Ansonsten - OK, da bin ich ja beruhigt.:thumb:

Stevie 10. Okt 2020 21:47

AW: Verständnisfrage zu Exit
 
Zitat:

Zitat von Benmik (Beitrag 1475280)
Mein Gedanke ist nun: Der Compiler lässt das alles doch sowieso nicht so, wie wir das hinschreiben. Es kann doch oft sein, dass die "offziellen" Elaborate überhaupt kein anderes Ergebnis erbringen als der Code oben, und schon mal überhaupt keinen Geschwindigkeitsunterschied. Ist es nicht erwägenswert, übersichtlichen und debuggingfreundlichen Code zu schreiben, der dann sowieso vom Compiler optimiert wird?

Wären wir in einem C++ Forum, würd ich dir zustimmen. Ist bei Delphi nur leider nicht so und man muss dem Compiler laufend unter die Arme greifen - aber ja, wir reden hier über die 3%, wo das relevant ist.

Uwe Raabe 10. Okt 2020 22:19

AW: Verständnisfrage zu Exit
 
Zitat:

Zitat von bernau (Beitrag 1475283)

Grade das ist doch prädistiniert für ein Exit;

Delphi-Quellcode:
if not KlapptDas1 then
  Exit;
if not KlapptDas2 then
  Exit;
if not KlapptDas3 then
  Exit;
if not KlapptDas4 then
  Exit;
 ... // jetzt kann es losgehen
Breakpoint auf alle Exit und du springst sofort auf den betreffenden Exit ohne mit F8 durch zappen zu müssen.

Auf eine Zeile mit einem simplen Exit kannst du aber keinen Breakpoint setzen. Nur wenn mit dem Exit ein Result zurückgegeben wird geht das.
Delphi-Quellcode:
if not KlapptDas1 then
  Exit(False);
if not KlapptDas2 then
  Exit(False);
if not KlapptDas3 then
  Exit(False);
if not KlapptDas4 then
  Exit(False);
 ... // jetzt kann es losgehen

bernau 10. Okt 2020 22:31

AW: Verständnisfrage zu Exit
 
Zitat:

Zitat von Uwe Raabe (Beitrag 1475290)
Auf eine Zeile mit einem simplen Exit kannst du aber keinen Breakpoint setzen. Nur wenn mit dem Exit ein Result zurückgegeben wird geht das.

Ähm. ja. Stimmt. :oops:

Benmik 11. Okt 2020 00:18

AW: Verständnisfrage zu Exit
 
Spielverderber! Trotzdem guter Tipp für mich: Das
Delphi-Quellcode:
exit(False)
ist die Regel und notfalls schreibe ich es hin, auch wenn am Anfang der Routine
Delphi-Quellcode:
Result := False;
steht. Kann man ja wieder wegmachen, wenn das Debugging vorbei ist.


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