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Seltsames Phänomen: Unterschied zwischen Integer und Int64
Hallo zusammen,
ich habe die letzten Stunden mit einem mir unverständlichen Phänomen verbracht. Es wäre schön, wenn jemand mir das erklären könnte: Ich hab eine sehr einfache Beispielklasse mit einem Fluent-Interface. Sie soll in diesem Beispiel einfach nur ein Objekt erzeugen, eine lokale Variable (über var- oder out-Parameter) setzen und mit dieser lokalen Variablen soll dann eine Objektvariable verändert werden. Danach wird der Inhalt der Objektvariablen in einer Messagebox ausgegeben.
Delphi-Quellcode:
Wenn ich das ganze dann so aufrufe:
unit uTest;
type TTest = class private FInt: Int64; public function SetTo2(var mValue: Int64): TTest; function SetI(mValue: Int64): TTest; procedure WriteInt; end; implementation uses System.SysUtils, Vcl.Dialogs; function TTest.SetTo2(var mValue: Int64): TTest; begin Result := Self; mValue := 2; end; function TTest.SetI(mValue: Int64): TTest; begin Result := Self; FInt := mValue; end; procedure TTest.WriteInt; begin ShowMessage(FInt.ToString); end; end.
Delphi-Quellcode:
erhalte ich folgende Ausgabe:
procedure TForm1.Button1Click(Sender: TObject);
var lCount: Int64; lTest: TTest; begin lTest := TTest.Create; try lTest.SetTo2(lCount).SetI(lCount + 1).WriteInt; finally lTest.Free; end; end;
Code:
wobei ich ja eigentlich einfach nur eine "3" sehen wollte. Warum funktioniert das nicht??? Ach ja: Wenn ich überall statt des "Int64" ein "Integer" schreibe, dann funktioniert es wie gewollt.
18159907708203893
Was habe ich da nicht verstanden? Ich dachte, "Int64" ist einfach die 64-Bit-Variante von einem "Integer" - und ansonsten identisch. Hängt das mit meinem verwendeten Windows10 64-Bit zusammen? Es muss aber wohl mit dem Fluent-Interface zusammenhängen, denn so funktioniert es auch mit Int64 problemlos:
Delphi-Quellcode:
lTest.SetTo2(lCount);
lTest.SetI(lCount + 1); lTest.WriteInt; Herzliche Grüße Harald |
AW: Seltsames Phänomen: Unterschied zwischen Integer und Int64
Delphi-Quellcode:
Kommt hier 111 raus?
lCount := 110;
lTest.SetTo2(lCount).SetI(lCount + 1).WriteInt; Wenn ja, dann wird der Parameter für SetI schon zu beginn der Zeile bereitgestellt (vor Aufruf von SetTo2). Das kannst dann natürlich auch im Assembler des Compilates im Debugger sehen. Meckert hier nicht eventuell auch der Compiler, vonwegen nicht-initialisierter Variable? |
AW: Seltsames Phänomen: Unterschied zwischen Integer und Int64
Hallo,
stell mal Zielplattform auf Windows 64 Bit. Dann funktionierts. |
AW: Seltsames Phänomen: Unterschied zwischen Integer und Int64
@himitsu: Ja, hier kommt tatsächlich 111 raus.
@ghubi01: Hab ich noch nicht probiert, aber das wird wohl funktionieren. [EDIT]Ja, es funktioniert.[/EDIT] Die Frage ist nur: Warum funktioniert es unter 32Bit nicht? Und vor allem: Warum funktioniert es mit "Integer"? Vielen Dank Euch für's Mitdenken! |
AW: Seltsames Phänomen: Unterschied zwischen Integer und Int64
Vor geraumer Zeit hatten wir schon mal so was in der Art:
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AW: Seltsames Phänomen: Unterschied zwischen Integer und Int64
Hallo Herr Raabe,
vielen Dank für den Hinweis. Dann wäre ja mein korrektes Ergebnis mit "Integer" nur Zufall? Puh, nicht schön! Meine Idee war - und hier wäre das sinnvolle Beispiel dazu - ein Dataset-Objekt so zu konstruieren, dass folgendes Konstrukt möglich wäre:
Delphi-Quellcode:
Viele Grüße
CreateSpecialDataset('SELECT nr, titel FROM table')
.RecordCount(lCount) .Append .SetInteger('nr', lCount + 1) .Post; |
AW: Seltsames Phänomen: Unterschied zwischen Integer und Int64
Obwohl ich persönlich kein Freund des Fluent-Interfaces bin, würde ich schon meinen, dass der Code so korrekt ist. Schaut man sich aber den erzeugten Assembler-Code an, wird schnell klar warum das nicht so ist. Da werden erst alle Parameter auf den Stack gelegt und dann die einzelnen Aufrufe ausgeführt. Weil der Rückgabewert ja eh schon auf dem Stack liegt, ist das eigentlich gar nicht so dumm gelöst. Faktisch wird die Fluent-Aufruf-Kette aber dann so behandelt wie ein einzelner Aufruf mit zwei Parametern - wie in dem Link beschrieben mit den entsprechenden Nebeneffekten.
Code:
Project765.dpr.44: lTest.SetTo2(lCount).SetI(lCount + 1).WriteInt;
0041D30F 8B45F8 mov eax,[ebp-$08] 0041D312 8B55FC mov edx,[ebp-$04] 0041D315 83C001 add eax,$01 0041D318 83D200 adc edx,$00 0041D31B 52 push edx 0041D31C 50 push eax 0041D31D 8D55F8 lea edx,[ebp-$08] 0041D320 8B45F4 mov eax,[ebp-$0c] 0041D323 E800FFFFFF call TTest.SetTo2 0041D328 E827FFFFFF call TTest.SetI 0041D32D E84AFFFFFF call TTest.WriteInt 0041D332 33C0 xor eax,eax 0041D334 5A pop edx 0041D335 59 pop ecx 0041D336 59 pop ecx 0041D337 648910 mov fs:[eax],edx 0041D33A 684FD34100 push $0041d34f Project765.dpr.46: lTest.Free; |
AW: Seltsames Phänomen: Unterschied zwischen Integer und Int64
Zitat:
Im Win32 wird Int64 auch noch "emuliert", denn die CPU hat ja nur 32 Bit, also das +1 berechnet nicht die CPU mit "einem" Assemblerbefehl, sondern es erledigt Delphi, über zwei Int32. Teilweise über monströse Funktionen in der System.pas.
Delphi-Quellcode:
// Win32
Unit1.pas.29: X := X + 1; 0060E3A9 8B45F0 mov eax,[ebp-$10] 0060E3AC 8B55F4 mov edx,[ebp-$0c] 0060E3AF 83C001 add eax,$01 0060E3B2 83D200 adc edx,$00 0060E3B5 8945F0 mov [ebp-$10],eax 0060E3B8 8955F4 mov [ebp-$0c],edx // Win64 Unit1.pas.29: X := X + 1; 000000000070ADA8 4883450801 add qword ptr [rbp+$08],$01
Delphi-Quellcode:
In Win32 sieht der Aufruf also quasi so aus
{ 64-bit Integer helper routines }
{$IF defined(CPU386) and defined(ASSEMBLER)} procedure __llmul; procedure __lldiv; procedure __lludiv; procedure __llmod; procedure __llmulo; procedure __llumulo; procedure __lldivo; procedure __llmodo; procedure __llumod; procedure __llshl; procedure __llushr; {$ENDIF}
Delphi-Quellcode:
lTest.SetTo2(lCount).SetI(__lladd(lCount, 1)).WriteInt; // __lladd ist aber eine Inline-Funktion vom Compiler
und hier wird das __lladd wohl zu früh ausgeführt, vor SetTo2. |
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