Delphi-PRAXiS
Seite 3 von 3     123   

Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
-   Algorithmen, Datenstrukturen und Klassendesign (https://www.delphipraxis.net/78-algorithmen-datenstrukturen-und-klassendesign/)
-   -   Delphi 11 kein RandomRange für 64-bits? (https://www.delphipraxis.net/210429-delphi-11-kein-randomrange-fuer-64-bits.html)

Michael II 3. Mai 2022 09:24

AW: Delphi 11 kein RandomRange für 64-bits?
 
Zitat:

Zitat von TurboMagic (Beitrag 1505376)
Ich meinte natürlich "Verlängerungsalgorithmus". Da hat unbemerkt die Autokorrektur des Tablets zugeschlagen gehabt...
Aber: was würde eigentlich dagehen sprechen das ungefähr so umzusetzen:

Delphi-Quellcode:
var
  r1, r2: UInt32;
  r: UInt64;
begin
  r1 := Random; // oder eine unbiased Alternative
  r2 := Random;
  r := (r1 shl 32)+r2;

Falls die von deinem random erzeugte 0-1 Folge völlig zufällig ist, dann geht das. Dann kannst du beliebig viele Bits aneinanderreihen.

Aber wie Gausi (und weiter oben Uwe) schreibt: Beim von Delphi verwendeten Generator sind die Zahlen alles andere als zufällig. Der Generator erzeugt die immer gleiche Zahlenfolge; alle Zahlen werden genau einmal erzeugt, bis wir wieder bei der ersten landen. Durch randseed legst du lediglich den Startwert der Zahlenfolge fest.

Wenn du einen solchen Generator wie du oben vorschlägst erweiterst, dann haust du massive Löcher in die Wertemenge.
(Ist fast ein wenig wie wenn du vorschlägst einen Text 2x512Bit zu verschlüsseln statt einmal mit 1024Bit.)

Sehr vereinfachend beschrieben:
Nimm an du hättest einen Generator, welcher immer die aus 10 Elementen bestehende Folge
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 (und dann wieder 0 1 2...) erzeugt.
Mit deiner Konstruktion würde der neue Generator
01 23 45 67 89 und dann wieder 01 erzeugen. Dein Generator hätte nur einen Bruchteil der von dir gewollten 100 Zahlen 00 bis 99 erzeugt.

Auf https://de.wikipedia.org/wiki/Kongruenzgenerator siehst du das von Gausi erwähnte typische Hyperebenenverhalten des in Delphi verwendeten Generators graphisch dargestellt.


Du könntest den 32Bit Delphi Generator natürlich für komplexere 64Bit Konstruktionen verwenden (zum Beispiel mehrere Generatoren mit verschiedenen randseeds verwenden und je nur eine Dezimalstelle (oder nur 4 Bits) berechnen). Aber das feste Muster wird dir viele Fallen stellen. Und der Speed wird dabei so fest leiden, dass du lieber zu einer 64Bit Lösung greifst.

Uwe Raabe 3. Mai 2022 09:57

AW: Delphi 11 kein RandomRange für 64-bits?
 
Zitat:

Zitat von Michael II (Beitrag 1505381)
Wenn du einen solchen Generator wie du oben vorschlägst erweiterst, dann haust du massive Löcher in die Wertemenge.

Ich denke, es kommt auf die konkreten Anforderungen an. Selbst bei einem Generator, der die vollständige Wertemenge liefern kann, wird diese ja vermutlich zu Lebzeiten des Entwicklers nicht generiert werden. Somit bleiben auch so Lücken in den generierten Werten. Werden dann auch nur zufällige Zahlen gebraucht, ohne irgendwelche kryptografische Sicherheitsanforderungen, dann sollten 2 x 32 Bit vermutlich ausreichen.

Etwas trickreicher wird allerdings die gleichmäßige Reduktion auf den gewünschten Wertebereich.

Michael II 3. Mai 2022 10:28

AW: Delphi 11 kein RandomRange für 64-bits?
 
Zitat:

Zitat von Uwe Raabe (Beitrag 1505385)
Zitat:

Zitat von Michael II (Beitrag 1505381)
Wenn du einen solchen Generator wie du oben vorschlägst erweiterst, dann haust du massive Löcher in die Wertemenge.

Ich denke, es kommt auf die konkreten Anforderungen an. Selbst bei einem Generator, der die vollständige Wertemenge liefern kann, wird diese ja vermutlich zu Lebzeiten des Entwicklers nicht generiert werden. Somit bleiben auch so Lücken in den generierten Werten. Werden dann auch nur zufällige Zahlen gebraucht, ohne irgendwelche kryptografische Sicherheitsanforderungen, dann sollten 2 x 32 Bit vermutlich ausreichen.

Etwas trickreicher wird allerdings die gleichmäßige Reduktion auf den gewünschten Wertebereich.

Dass man eh nie alle Werte nutzt und dass Lücken im Wertebereich vorhanden sind sind zwei paar Schuhe.

Ja, es kommt immer darauf an, was man mit einem Generator testen will. Wenn man die Zahlen zum Testen von Systemen oder Programmen verwendet und zum Beispiel erwartete/berechnete Wahrscheinlichkeiten mit dank dem Generator gemessenen vergleichen will, dann ist es wichtig, dass möglichst keine Lücken im Wertebereich vorhanden sind. Es kann sonst sein, dass relevante Testfälle gar nicht, zu selten oder zu oft auftreten: Im obigen Beispiel mit den Zahlen 0 bis 9, können durch Aneinanderhängen zweier Werte nur noch 10% (01 12 23 34 45... 89 90) aller möglichen Fälle erreicht werden. Bei Konkatenation zweier 2^32 Bit "Delphi random Werte" werden nur 2^32 von möglichen 2^64 Zahlen erzeugt (random erzeugt 2^32 voneinander verschiedene Werte z. Ein erneuter Aufruf von random erzeugt für jedes z immer denselben Nachfolger n(z)). Oder anders: Nur jeder 2^32ste Fall kann überhaupt auftreten. Und das ist mir für meine Dinge weit zu wenig. Kurz: Ich bin in den allermeisten Anwendungsfällen nicht damit einverstanden, dass die Lücken keine Rolle spielen.

Die gleichmässige Reduktion erreicht man meistens durch Einteilen der Definitionsmenge in ARange gleich grosse und möglichst grosse Intervalle. Wenn die Anzahl der möglichen Zufallszahlen nicht durch ARange teilbar ist bleibt ein Restintervall R. Wird eine Zufallszahl in R erzeugt, wird die Zufallszahl verworfen.
Wenn man alle erzeugten Zufallsbits verwenden (also nix verwerfen) will, dann wird's natürlich trickreicher.

Ich bin dann mal weg ;-).

Stevie 3. Mai 2022 15:12

AW: Delphi 11 kein RandomRange für 64-bits?
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Hier mal visualisiert, was Michael erklärt hat - genutzt habe ich den Algorithmus, der in dieser Stackoverflow Antwort zu hash functions genutzt wurde, um deren Verteilung zu visualisieren.

Random.png zeigt die Verteilung von
Delphi-Quellcode:
Random(MaxInt)
und Random64.png die oben vorgeschlagene Implementierung. (ja, da sind 2 Bilder - die Vorschau des 2. sieht durch die Streifen weiß aus, einfach drauf klicken)

rabatscher 11. Aug 2022 13:17

AW: Delphi 11 kein RandomRange für 64-bits?
 
Für meine Lib


hab ich sowas verwendet:

Delphi-Quellcode:
function TRandomGenerator.RandInt64(const aRange: Int64): Int64;
var val1, val2 : LongWord;
begin
     val1 := fRandLW($8FFFFFFF);
     val2 := fRandLW($FFFFFFFF);

     Result := ( ( Int64(val1) shl 32) + Int64(val2) ) mod aRange;
end;
fRandLW ist vom typ:
Delphi-Quellcode:
function(const ARange : LongWord) : LongWord;
Also quasi ident mit der Delphi random funktion ;)


in https://github.com/mikerabat/mrmath findest du die Klasse TRandomGenerator
Die Lib unterstützt auch die Intel RDRAND Instruktion, Mersenne Twister, ChaCha (Salsa20) und eine von Windows bereit gestellte Crypto Random Engine
die von Advapi32.dll bzw. BCrypt.dll bereit gestellt wird.

jaenicke 11. Aug 2022 15:13

AW: Delphi 11 kein RandomRange für 64-bits?
 
Statt auf Int64 sollte der Case eher auf UInt64 gehen. Schließlich handelt es sich um positive Werte.


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 12:42 Uhr.
Seite 3 von 3     123   

Powered by vBulletin® Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
LinkBacks Enabled by vBSEO © 2011, Crawlability, Inc.
Delphi-PRAXiS (c) 2002 - 2023 by Daniel R. Wolf, 2024 by Thomas Breitkreuz