Was ist ein gutes Format für formatierten Text?

[Der schöne Günther]

Ich habe die Anforderung, den Benutzer formatierten Text eingeben und abspeichern zu lassen. Zu 95% wird sich das auf Bullet-Lists und ab und zu mal fetten und kursiven Text beschränken, aber später wird man sich vlt. auch noch Farben oder Bilder wünschen.

Speicherplatz und Performance spielt keine wirkliche Rolle, mir wäre wichtig, dass es ein Format ist, dass man zu Debug-Zwecken auch noch als Mensch lesen kann.

Mir fallen folgende drei ein:

1. RichText Format (RTF)
2. HTML
3. Markdown

Richtext hätte zwar den Vorteil, dass Delphi gleich ein fertiges VCL-Control mitbringt, erfüllt meine Vorstellung von Lesbarkeit aber ehrlich gesagt nicht. Ganz ehrlich, bäh. Auch die Spezifikationen lesen sich wirklich abschreckend. Ich weiß auch nicht, wie gut sich das außerhalb der Windows-Welt rendern lässt, oder ob man mittelfristig nicht sowieso dann einen Konverter schreibt.

Gut lesbar und maximale Freiheit mit HTML, und man kann es direkt in ein Webbrowser-Control werfen und etwas sehen. Kostenlose Editoren für den Benutzer den man in seine Delphi-Anwendung einbetten könnte scheint es einige zu geben. Mein Favorit.

Markdown ist auch in "Rohform" exzellent lesbar, aber ich denke der Zielgruppe kann man nicht zumuten, in Markdown zu schreiben, also bräuchte man sowieso einen rudimentären Editor. Außerdem wüsste ich nicht, wie man Grafiken einbetten könnte - Ich hätte am liebsten keine Verweise, sondern alles in einem großen String.


Habe ich etwas an Vor- oder Nachteilen übersehen? Oder vielleicht noch ein anderes Format?

[Rollo62]

HTML finde ich persönlich auch am besten lesbar, ist aber wahrscheinlich Übungssache.
Markdown kann Bilder nur über Links, soweit ich weiss, Du willst wohl alles in einem File haben, richtig ?

Wenn Du dem Benutzer aber bei HTML freie Hand lässt kann das leicht ausarten.
Ich würde schon eine Art "abgespecktes" HTML nehmen, um nicht die letzten Hype-Features unterstützen zu müssen.
Also Textformatierungen, Farben, Bilder ganz rudimentär.
Die Frage wäre nur wie man das zulässige HTML-Format begrenzen kann.

Da wird man vielleicht einen eigenen, einfachen Editor in Delphi brauchen.
Alternativ könntest Du das Text-Editieren im WebBrowser z.B. mit einem der einfachen JS-Editoren machen und dann irgendwie lokal speichern.

[dummzeuch]

In der aktuellen c't ist ein Artikel zu Mardown. Da steht auch, wie man Grafiken einbindet.

Ich persönlich würde Markdown gegenüber RTF und HTML vorziehen, insbesondere gegenüber HTML.

Wenn die Zielgruppe nicht besonders technisch bewandert ist, ist HTML auch nicht so toll. Allerdings dürften viele aus dieser Gruppe auch mit Markdown schon überfordert sein bzw. es nicht wollen, weil "Word das ja auch nicht kann". Wenn man sich aber darauf einlässt, was "Word kann", landet man ganz schnell beim proprietären Microsoft-Format und OLE mit Word. Und das ist aus Programmierersicht eher - äh - subobtimal. Vielleicht gibt es ja ein Delphi-Control, das Markdown rendern kann, so das man zumindest eine Vorschau zeigen kann?

[Delphi.Narium]

Mach's doch wie hier im Forum, der Editor kann doch auch einiges, aber halt nicht beliebig viel, wie es mit HTML möglich wäre.

PasLibBB - Small Library to use BBCode formatting with Borland Delphi and RichEdit-Controls

Ist zwar schon was älter, aber eventuell kannst Du das ja (sofern Bedarf besteht) entsprechend ausbauen.

[Uwe Raabe]

Zitat:

Zitat von dummzeuch (Beitrag 1510116)

Vielleicht gibt es ja ein Delphi-Control, das Markdown rendern kann, so das man zumindest eine Vorschau zeigen kann?

Mit dem hier kann man sowohl HTML als auch MarkDown editieren: https://www.delphihtmlcomponents.com/editor.html. Aber kostet halt Geld.

[Rollo62]

Zitat:

Zitat von dummzeuch (Beitrag 1510116)

Wenn die Zielgruppe nicht besonders technisch bewandert ist, ist HTML auch nicht so toll.

Also ich würde keiner Zielgruppe, noch nicht mal meiner Eigenen, eins von Beiden im Texteditor zumuten.
Im Zweifel würde ich immer einen rudimentären WYSIWYG Editor einbauen ( oder besser den HtmlComponentsEditor den Uwe unten genannt hat ).

Das Markdown im CT habe ich auch gelesen, ist sehr interessant.
Wenn man niemals mehr als fett und einfache Listen braucht ist Markdown sicher OK.
Ich glaube schon bei Farben gibt es da nichts im Standard.
Und lesbar finde ich das jetzt auch nicht besonders, da finde ich HTML schon lesbarer.

Der Vorteil von HTML - man kann so rumformatieren wie man es gerne hätte, das Rendering bleibt im Idealfall gleich.
Der Nachteil bei Markdown - Eine Leerzeile oder ein Zeichen zuviel und schon kommt was Anderes raus.

Ja, die Syntax kann man auch Lernen, aber muss man das ?
Es kommt ziemlich schnell an seine Grenzen und dann ist Schicht im Schacht.
Es gibt z.B. auch noch LaTex ...

[Der schöne Günther]

Es tut mir leid, ich war da glaube ich nicht deutlich genug:

Natürlich würde ich es niemandem zumuten, blankes HTML und Base64-kodierte Grafiken eine Textbox zu kloppen!

Ich meinte eher einen WYSIWYG-Editor in einem TWebBrowser, wie es sie zu tausenden gibt. Hier ein schönes Beispiel: https://typester.io/#demo

[himitsu]

BBCode ist schon bissl wie ein einfacheres HTML (das, was wir hier im Forum nutzen ... früher phpBB, jetzt vBulletin und in vielen anderen Foren/Blogs/Gästebüchern/WebseitenEditoren/...).
Die Formatierungs-"Zeichen" kommen in Texten praktisch nie vor, und Formatierungen sind alle nach dem selben [Muster]. (OK, abgesehn von einigen unglücklich gewählten Smilies hier)
Aber für den Notfall gibt es auch hier ausnahmen, um [DELPHI]...[/DELPHI] schreiben zu können, für den selten Fall der Fälle,
oder man [DELPHI]trickst[/DELPHI] mit einem "kaputten" Formatstring. (sowas geht in textile/markdown nicht, wenn die Formatierung nur aus einem Zeichen besteht)

HTML, in einer alten Version, ist auch noch lesbarer ( <b> , <i> , <s> und <strong> vs. CSS-Styles ), aber im Grunde ist es auch nur wieder sowas Ähnliches, wie BBCode.

RichText ist vom Code her einfach nur krank, aber hier hast den Vorteil eines einfachen Texteditors mit Hausmitteln, wenn man mit WYSIWYG haben will,
also in Programmen. (in WebApps natürlich HTML, weil der Browser das ja direkt anzeigt)

Textile sieht auf den ersten Blick total einfach aus, aber hat auch paar kranke Seiten (warum is

Delphi-Quellcode:

_

Kursiv und nicht Unterstrichen und will man z.B. mitten im Wort einen Teil fett haben, oder hat im Text auch mal * _ oder + , wird es gern mal fehlerkannt. Auch ist das ENDE eines Zeilenformats beschissen und man muß ständig Leerzeilen einfügen usw.)
Für sowas einfaches wie *Listen, ist es aber schön.
(z.B. standardmäßig im Redmine)

Und markdown ... nja, wie ein aufgemotztes textile, aber teilweise auch bissl verwirrend, doppelt und so.
(Hier gibt es massenhaft Editoren, welche das können)

Die Wiki-Syntax (z.B. siehe Wikipedia) ist wie Markdown mit etwas HTML gemischt,
aber hier hat man keine "einfachen" Kontrollzeichen, für mitten im Text, z.B. für Fett und Kursiv, und es passiert seltener, dass soein Zeichen "ausversehn" als Kontrolzeichen erkannt wird, obwohl es einfach nur im Text stand.



Sowas wie PasLibBB bietet die Möglichkeit einen hauseigenen Viewer zu haben, aber den "Text" dennoch einfach zu speichern, oder ein einfaches formatloses Editieren anzubieten.

[mytbo]

In diesem TMS WebCore Blogartikel findest du etwas zum Thema. Den SunEditor findest du hier. Wenn WebCore nicht infrage kommt, kannst du es auch direkt einbinden. Einen möglichen Weg zeigt mein letzter Artikel.

Bis bald...
Thomas

[blawen]

Zitat:

Zitat von mytbo (Beitrag 1510125)

In diesem TMS WebCore Blogartikel findest du etwas zum Thema. Den SunEditor findest du hier. Wenn WebCore nicht infrage kommt, kannst du es auch direkt einbinden. Einen möglichen Weg zeigt mein letzter Artikel.

Bis bald...
Thomas

Von TMS gibt es das relativ einfache TTMSFNCWXHTMLMemo.