Delphi-PRAXiS
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Hansa 20. Dez 2004 16:59

Re: Software vor Raubkopierer schützen
 
Daß ein Kopierschutz irgendwie geknackt werden kann ist wohl klar.

Die Frage ist lediglich, ob sich der Aufwand lohnt und es sich der Cracker leisten kann, dieses Risiko einzugehen. Und da fängts halt schon an. Ist das Programm eines fürs Hinterzimmer, Tool oder genialer MP3-Player, der die Pizza automatisch auftaut :shock: tja, dann wirds schwierig. Das Ding wird geknackt werden. So oder so. Weil es eben nicht öffentlich zu sehen ist.

Das ist eben das Dilemma von kleinen Programmen. Sind sie nicht so komplex, daß Rückfragen nötig sind, dann erfährt man womöglich nichts von der Verbreitung oder man verhindert die sogar, durch einen übertriebenen Kopierschutz. Eventuell traut sich sogar niemand das Teil zu installieren, weil er denkt es ruiniere sein System.

Meine Faustregeln sind deshalb :
  • Nicht verhindern, daß das Programm überhaupt installiert wird
  • erklären, was genau kopiert/installiert/geändert wird
  • den Aufwand, das Programm nicht unrechtmäßig zu nutzen nicht übertreiben, z.B. durch dezente Hinweise, wie von Mabuse bereits gesagt.

Selbst, wenn sich das Programm noch weiter nutzen ließe, nach Ablauf einer gewissen Zeit, dann dürfen die Leute sich nicht in Sicherheit wähnen, daß es morgen noch genauso geht. :mrgreen: Ich bevorzuge hierbei, jeden Ausdruck mit Kundenname zu versehen. Im Falle einer Demo-Version steht dann eben "Demo-Version" auf jedem Ausdruck und irgendwer wird irgendwann fragen : "kein Geld für richtige Version ?" :zwinker: Im Hinterzimmer nützt so was aber halt nichts.

Assarbad 20. Dez 2004 17:05

Re: Software vor Raubkopierer schützen
 
Zitat:

Zitat von mschaefer
Preise kann man nur nehmen wenn es sich verkauft, sonst wird die Absatzmenge zu klein.
Es verkauft sich trozt OpenOffice und gerade weil man vielleicht nicht alles vorort
anpassen muß. Wenn einer Verkaufen kann dann Gates, das sollte erwiesen sein.

Kann man so sehen, muß man aber nicht. Ich habe bei uns festgestellt, daß das eine Eigendynamik hat. Es gibt genug Hirnies die nur MSO haben wollen, weil es eben MSO ist, nicht etwa wegen der Funktionen - gerade bei Studienarbeiten wird MSO oft überschätzt (instabil ab xx Seiten, Word kackt jedesmal ab sobald das Dokument geladen wird ... hatte ich schon bei diversen Diplomarbeiten von Studenten hier ... gerettet haben wir die dann mit OOo, nur so nebenbei). Ebendiese kommen dann u.U. an und fragen wie man ein Bild von "hier" nach "da" bekommt innerhalb eines Word-Dokumentes ... und dazu braucht man also die mit ~80 EUR immernoch recht teure MSO-Version ...

Also inzwischen liegt es IMO nicht mehr am Geschick es zu verkaufen. Es liegt "am Namen" ...

Hansa 20. Dez 2004 17:34

Re: Software vor Raubkopierer schützen
 
Zitat:

Zitat von Assarbad
...Es liegt "am Namen" ...

Was soll der Name alleine bringen ? :shock: Bei Standard-Software geht es nur über die Verbreitung. Wozu sonst die ganzen kostenlosen Versionen ? Schulversionen, Personal, voll funktionsfähige Trials usw.

Das ist doch nicht schlecht ! Jeder kann prüfen, ob das Testding was taugt. Und falls das so ist, dann soll er gefälligst den geforderten Preis bezahlen und ansonsten alles wieder löschen und habe fertig. :mrgreen:

Ist das Programm allerdings so weit verbreitet, daß es bereits in der Schule Standard ist, dann wirds für andere eben schwierig. In den Firmen wird dann danach gefragt, ob man den "Standard" beherrscht, bei Office-Sachen eben Word. 8) Wordstar und Wordperfect sind hiervon die prominentesten Opfer.

Ich persönlich halte von diesen Machenschaften nicht viel. Wer prinzipiell Ahnung hat, der kann sich schnell anderes beibringen. Die Sekretärin soll sich damit aber nicht großartig beschäftigen müssen, deshalb MSO. M$ ist IMHO gut für Betriebssysteme, aber nicht für Programmiersprachen. Oder kauft jemand sein Brot nur an der Tankstelle, weil er dort auch tankt, statt in der Bäckerei ?

mschaefer 20. Dez 2004 17:39

Re: Software vor Raubkopierer schützen
 
Moin,

Nochmal: Preise kann ich nur nehmen, wenn es sich verkauft, sonst stellt sich
kein Marktgleichgewicht ein, bei dem eine Firma überleben kann.
Das ist betriebswirtschaftliches Basiswissen, was man auch als Programmierer haben sollte.

Und Namen, ja Namen haben einen Wert, sonst gäbe es Marken nicht. Aber der Wert einer
Marke wird oft über eine lange Zeit aufgebaut. Man steht für eine "einschätzbare" Qualität.
Letzlich steht die stetige Produktweiterentwicklung dahinter.

Es ist übrigens nicht so, das es sich üm Top-Qualität handeln muß. Auf den Burgern von
McDonald´s liegt üblicherweise kein "Rumsteak", aber was essbares, was Du von San-Francisco
bis Moskau in ähnlicher Qualität geliefert bekommst. Du weisst so einigermaßen auf was Du
Dich einläßt. Da steckt der Markenwert drin. Marken enthalten damit Erfahrungswerte und wer
daruf zurückgreift ist beileibe kein "Hirni". Mir fällt dazu noch "Aldi" ein...


Grüße // Martin

Assarbad 20. Dez 2004 18:45

Re: Software vor Raubkopierer schützen
 
Zitat:

Zitat von mschaefer
Da steckt der Markenwert drin. Marken enthalten damit Erfahrungswerte und wer
daruf zurückgreift ist beileibe kein "Hirni". Mir fällt dazu noch "Aldi" ein...

Das meine ich mit "liegt am Namen". Aber Hirnies sind es trotzdem (zumindest bei uns), denn wenn ich kein Geld habe (wir reden hier nach wie vor von einer Uni) gehe ich eben _gerade_ bei Aldi (OOo) einkaufen und _nicht_ bei Käfer (MSO)! Also wäre es nur logisch den gleichen Nutzwert mit weniger Geld zu erlangen.

Zitat:

Zitat von Hansa
Zitat:

Zitat von Assarbad
...Es liegt "am Namen" ...

Was soll der Name alleine bringen ? :shock: Bei Standard-Software geht es nur über die Verbreitung. Wozu sonst die ganzen kostenlosen Versionen ? Schulversionen, Personal, voll funktionsfähige Trials usw.

Mensch Hansa, für PISA bist du doch viel zu alt. Woran liegt's denn? Ich habe doch geschrieben Eigendynamik und absichtlich in Hochkommata "am Namen".

Zitat:

Zitat von Hansa
Ist das Programm allerdings so weit verbreitet, daß es bereits in der Schule Standard ist, dann wirds für andere eben schwierig. In den Firmen wird dann danach gefragt, ob man den "Standard" beherrscht, bei Office-Sachen eben Word. 8) Wordstar und Wordperfect sind hiervon die prominentesten Opfer.

Eben.

Zitat:

Zitat von Hansa
Ich persönlich halte von diesen Machenschaften nicht viel.

Dito.

Zitat:

Zitat von Hansa
Wer prinzipiell Ahnung hat, der kann sich schnell anderes beibringen. Die Sekretärin soll sich damit aber nicht großartig beschäftigen müssen, deshalb MSO.

Wäre dies nicht ein Oxymoron?

Zitat:

Zitat von Hansa
M$ ist IMHO gut für Betriebssysteme, aber nicht für Programmiersprachen.

Wenn du von VB sprichst, ja. Wenn du C++ meinst, finde ich MSVC++ besser als BCB (das Beste am BCB: er versteht Delphi ;)).

Gruß,

mschaefer 20. Dez 2004 19:12

Re: Software vor Raubkopierer schützen
 
Hallo Assarbad,

Du lässt nicht locker :wink:,

aber Aldi ist nicht Oop, das ist einer der erfolgreichsten Markennamen in Deutschland, die Bilanzen würden sich viele Wünschen. Und MS ist auch günstig, wenn man die Lohnkosten für Mitarbeiter gegenrechnet. Die Falle war gestellt !


Du hast aber recht, das im Studium Oop mit etwas mehr Zeit und weniger Einnahmen kostengünstiger
gearbeitet werden kann. Das liegt an der weniger monetär bewerteten Arbeitszeit, das Berufsleben ändert das später. Vielleicht ist Oop aber bald so ausgereift, das der Bedarf an neuen Funktionen nicht mehr so groß ist wie das bei den Paketen die letzten Jahre war. Dann kannst Du damit später
einfach weiterarbeiten.


Übrgens:
Ob PISA-Tests wirklich die Innovationskraft in einem Land wiedergeben, da glaube ich
nicht dran. Projektarbeit, die gibt es zu wenig in den Schulen, aber das nur am Rande.


Viele Grüße noch, bis morgen // Martin

Hansa 20. Dez 2004 19:14

Re: Software vor Raubkopierer schützen
 
Zitat:

Zitat von Assarbad
...Aber Hirnies sind es trotzdem (zumindest bei uns), denn wenn ich kein Geld habe...

Es wird immer mehr OT, aber egal. Wie es aussieht, haben sich die heutigen Marketing-Strategien immer noch gut versteckt und sind überwiegend unbekannt. Z.B. "Bück/Streck-Zone". :shock: Man gehe mal an ein Nudel-Regal im Supermarkt (egal wo) und vergleiche den Preis der Spaghettis in Griffhöhe, mit denen, die unten oder ganz oben liegen. Und das gilt für ALLE Regale und alles was da liegt.

Im IT-Bereich ist es anders, aber im Prinzip doch dasselbe. Wenn man es genau nimmt, dann hat derjenige, der ein Programm bezahlen muß keinen Plan davon, was er damit machen soll/muß. 8) Ausnahmmen betätigen wie immer die Regel.

Also wird jemand, der sich besser auskennt beauftragt, sich darum zu kümmern. Dieser muß also das Programm nicht bezahlen und hat für sich nichts davon, es zu knacken. Er achtet höchstens darauf, daß es nicht überteuert ist und ist froh, notfalls irgendwo anrufen zu können, der ihm hilft und kein schlechtes Gewissen zu haben. Bei Office ist er eben froh, daß er sich nicht umgewöhnen muß.

Das ist ein Kostenfaktor, sonst nichts. Und das Preisniveau ist nun mal bei Office-Produkten so gewählt, daß es sich nicht lohnt, die Leute auf OO umzuschulen. Für Linux gilt dasselbe. Die Firmen verlangen deshalb oft Grundkenntnisse in MS-Office. M$ verschenkt schlauerweise dann auch Versionen an Schulen usw.

stoxx 20. Dez 2004 22:56

Re: Software vor Raubkopierer schützen
 
@ yankee ..

Du scheinst noch keine Software entwickelt zu haben, wo man in MannJahren rechnet.
Solange Du neben der Schule mal ein kleine Software entwickelst würde ich Dir schwer abraten, Dich mit Microsoft zu vergleichen, zu messen. Oder hier Deine Laien Meinung zu verbreiten.

Ich würde Dir sogar dringend abraten, die Microsoft Strategien zu kopieren.
Denn dazu bist Du einfach zu spät geboren :-))
Du musst Dir einfach neue Ideen einfallen lassen.

Wenn Du irgendwann mal Dein Geld im Leben verdienen musst, wirst Du das auch verstehen :)

Das nächste was kommen wird, ist die Wissensgesellschaft. ( Nach der Industriegesellschaft, und der jetzigen (noch) Dienstleistungsgesellschaft)
Wissen ist etwas wert, und Du wirst zahlen müssen dafür.
Guck Dir mal heute an, wieviel Interneportal Seiten für Wissen schon Geld verlangen.
Beispiel gefällig ?
http://www.akademie.de/

Software Patente sind erst der Anfang.
Und wer es nicht wahrhaben will, hat die Welt nicht verstanden.
In 20 JAhren wirst Du nämlich froh sein, dass es Softwarepatente gibt, Nämlich dann, wenn in Deutschland oder in den jetztigen Industriestaaten kein einziger Fernseher, kein einziges Gerstenkorn kein einziges STück Würfel-Zucker mehr selber produziert wird.


<EDIT>

Möchte noch etwas ergänzen. Die Musik Industrie hat den Trend auch verschlafen.
Nun laden sich die Leute ihre Musik aus dem Netz, als wäre es eine Art Persönlichkeitsrecht, freie Musik zu erhalten.
Mit verschlafen meine ich, dass heutzutage mehr Geld mit dösbaddeligen downloadbaren HandyKlingeltönen/Spielen verdient wird, als mit Musik.
Die Musikindustrie will es auch nicht wahrhaben... aber nun ist der Zug weg.
Mal sehen, wenn die ersten großen Firmen pleite gehen werden
.. .. schließlich gehört die Eisenbahnindustrie auch nicht mehr zu den Führenden Branchen Weltweit, wie einst mal der Fall ;-)
Was ich damit sagen will, ich hoffe, dass nicht alle so denken, wie Du .. auch wenn aktuell Deine Meinung durchaus noch Gültigkeit hat ...


Gruß

Hansa 21. Dez 2004 00:35

Re: Software vor Raubkopierer schützen
 
Zitat:

Zitat von stoxx
@ yankee ..

Du scheinst noch keine Software entwickelt zu haben, wo man in MannJahren rechnet.
Solange Du neben der Schule mal ein kleine Software entwickelst würde ich Dir schwer abraten, Dich mit Microsoft zu vergleichen, zu messen. Oder hier Deine Laien Meinung zu verbreiten.
...

Mann, mann, wie kann man nur so böse sein. 8) Das ist ja echt schlimm, so was. :mrgreen: Gönnst Du keinem seinen Spaß oder was ? Was machen schon die paar Viren, wegen der Langeweile ? :stupid:

Plague 10. Feb 2005 23:49

Re: Software vor Raubkopierer schützen
 
Also ich versuche nun ein System, in dem ich eine Art "indirekte Produktaktivierung" versuche.
Dabei hat jede ausgelieferte Software (und somit LEGALE Kopie) eine eigene Seriennummer die im Internet einfach nur ein eine MySQL Datenbank gesteckt wird. Hier kontroliere ich dann ob diese Seriennummer vermeht auftaucht und an wen Sie gegangen ist (setzt eine kleine Kundendatenbank vorraus). Mit PHP will ich dann versuchen in regelmäßigen Abständen Duplikate der Seriennummer zu erkennen und gegebenen Falls die richtigen Schritte einzuleiten.
Die Seriennummern sollten als kleiner Tipp aber nicht nach einem System funktionieren, sondern eine Recht große Anzahl einfacher Tastatureingaben, da sonst wieder Generatoren erscheinen die den Code geknackt haben.

Microsoft hat ja auch vorgemacht, dass Produktaktivierung ein legitimes Mittel ist.
Es ist zwar wohl auch zu knacken, nach dem was ich gehört habe, jedoch bietet es eine gewisse Sicherheit.

In dem Sinne!
Ciao
Thomas


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