Delphi-PRAXiS
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CG2003 9. Nov 2005 16:44


Anwendungen / Software verkaufen, aber wie?
 
Hallo,

ich programmiere nun schot seit einigen Jahren Software.
Nun möchte ich mir damit auch nebenbei eine Kleinigkeit verdienen und meine Software "verkaufen".
Da ich aber von buchhaltungstechnischen sowie kaufmännischen Dingen kaum Ahnung habe, wäre meine
Frage nun, wie ich das anstelle?
Klar, ich denke mal ich muss mir leider einen Gewerbeschein holen, damit ich das überhaupt darf.
Aber was brauche ich noch, bzw. welche Vorraussetzungen muss ich noch erfüllen?
Was habe ich zu beachten?
Welche Kosten kommen auf mich zu?

Wie ist das mit der Steuer usw.?

Hat da schon jemand Erfahrung mit?

Ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen...

sh17 9. Nov 2005 17:09

Re: Anwendungen / Software verkaufen, aber wie?
 
Zitat:

Zitat von CG2003
Klar, ich denke mal ich muss mir leider einen Gewerbeschein holen, damit ich das überhaupt darf.

Darfs Du es vor allem von Deinem richtigen Arbeitgeber aus? (Falls da einer ist)

Zitat:

Zitat von CG2003
Aber was brauche ich noch, bzw. welche Vorraussetzungen muss ich noch erfüllen?
Was habe ich zu beachten?

Mal im Internet suchen. Es gibt auch immer wieder sog. Existenzgründer-Seminare

Zitat:

Zitat von CG2003
Welche Kosten kommen auf mich zu?

Erst mal die der Gewerbeanmeldung, dann Krankenkasse, sonstige Versicherungen.

Dann ggf. für Deine Software eine Haftpflicht (kann aber teuer werden)

Zitat:

Zitat von CG2003
Wie ist das mit der Steuer usw.?

Noch nicht so wild. Ich weis jetzt die Grenze nicht so genau, aber ab ca. 24000 EUR Einkommen (nach Abzug der Kosten / Strom Auto Versicherungen) zahlst Du Einkommenssteuer.

Ansonsten musst Du Umsatzsteuer ans Finanzamt abführen, am Anfang monatlich.

Die IHK will Kohle von Dir.


So, das ist mir auf die Schnelle mal eingefallen.

Ratte 9. Nov 2005 17:34

Re: Anwendungen / Software verkaufen, aber wie?
 
Er braucht doch keinen Gewerbeschein, oder? Freiberufler haben auhc keinen Gewerbeschein.

Ratte

mschaefer 9. Nov 2005 17:35

Re: Anwendungen / Software verkaufen, aber wie?
 
Nun mal etwas mit der Ruhe:

1. Genau! Für reine Software brauchst Du keinen Gewerbeschein (wenn Du mit Hardware handelst brauxhst Du ihn.

2. Du mußt die Einnahmen der Software als Sondereinnahmen beim Steuerbescheid angeben (Feld weiss ich gerade nicht)
Da gibt es meines wissens aber auch Freigrenzen, wo die Angabe entfallen kann.

3.
Ohne Gewebeschein oder Eintrag als Freiberufler darfst Du keine MwSt auf Deine Rechnungen schreiben!

4.
Du kannst Dich als Freiberufler eintragen lassen (allerdings gibt es einiges zu beachten was die Tätigkeit angeht).
Das kann Dir aber Deine Gewerbestelle genauer erklären und die machen das auch, wenn Du in einer Nebenzeit kommst.

5.
Du kannst Dir auch gleich einen Gewerbeschein holen. Kostet ca. 30 Euro und verprlichtet Dich zumindest zu einer Einnahmen/Überschußrechnung. Dein Arbeitgeber bekommt darüber keine Mitteilung. Solange dass nicht im Arbeitsgebiet Deines Chefs liegt und nur Freizeitcharakter hat ist das auch nicht das Problem, sprich einfach mit dem darüber! Vielleicht hilft er Dir sogar, denn Chef´s haben doch den einen oder anderen Kontakt auf Lager. Wenn es im Arbeitsgebiet Deines Arbeitgebers leigt, dann riskierst Du die Kündigung (wer will schon Konkurrenz im eigenen Betrieb -> fristlos raus).

6.
Die IHK will keine Kohle von Dir, wenn Du unter den entsprechenden Umsatzgrenzen bleibst und das ist hochwahrscheinlich, wenn es nur um ein Softwareprodukt geht.

Grüße // Martin

Hansa 9. Nov 2005 20:07

Re: Anwendungen / Software verkaufen, aber wie?
 
Soweit alles richtig. Bis auf den Gewerbeschein. Da kommt er kaum drumrum. Ist aber in dem Fall wohl auch egal. Wenn die auf dem Finanzamt "Software" lesen, dann schlagen die nach und da steht : "nur in äußerst seltenen Ausnahmefällen als Freiberufler anzuerkennen". Passt Dir das nicht, dann mußt Du das letztenendes vor Gericht klären lassen. Da finden die ruckzuck einen ähnlichen Fall und Ende ist.

Dir wird einfach unterstellt, daß Du eine Ware herstellst. Schlupfloch : individuelle Programme. Sagen wir mal für einen Arzt ein Blutdruck-Auswertungsprogramm und für einen Schreiner die Ansteuerung für Säge. Sobald lediglich ein zweiter Arzt das Programm auch haben will ists auch damit wieder rum. Also die 30 Kröten für den Gerwerbeschein ? Was solls. Früher hatten die Freiberufler echt viel gespart, aber die Freigrenzen bei der Gewerbesteuer (und nur um die geht es) sind heute so hoch (24 TEU, oder sogar 48 TEU :gruebel: Gewinn), daß es sich nur selten lohnt da irgendwas reißen zu wollen. Zumal sich auch der Gewinn etwas steuern läßt. 8) Investitionen vorziehen, Verlustvortrag / Rücktrag oder vielleicht ähm *hüstel* :mrgreen:

Union 9. Nov 2005 20:13

Re: Anwendungen / Software verkaufen, aber wie?
 
Wenn Du das alles umgehen und viel einfacher haben willst und auch weniger Steuern zahlen, dann empfiehlt sich evtl. auch eine unpatriotische Flucht aus D. Und das ohne *hüstel* :mrgreen:. Dann finanzierst Du mit Deinen Steuern auch einen Staat und keinen verschwenderischen Kindergarten ;)

mschaefer 9. Nov 2005 20:34

Re: Anwendungen / Software verkaufen, aber wie?
 
Ja, Hansa, hat die Ausnahmeregelung treffsicher geschildert.
Um was für ein Programm handelt es sich eigentlich?

Grüße // Martin

Daniel G 9. Nov 2005 20:39

Re: Anwendungen / Software verkaufen, aber wie?
 
Kurze Frage:

Mal angenommen, ich pack eine von mir geschriebene Software auf meine Seite und biete sie zum Verkauf an. Wäre es legitim zu sagen, dass ich noch ein, zwei Monate mit dem Gewerbeschein warte, um zu sehen, ob sich der Verkauf lohnt? Sprich', ob es genug Käufer gibt? Ich mein, 30€ sind 30€, die wollen auch nicht so einfach aus'm Fenster geschmissen werden...

alzaimar 9. Nov 2005 21:12

Re: Anwendungen / Software verkaufen, aber wie?
 
Zitat:

Zitat von Hansa
... Wenn die auf dem Finanzamt "Software" lesen, dann schlagen die nach und da steht : "nur in äußerst seltenen Ausnahmefällen als Freiberufler anzuerkennen". ...

Ich werde als "Künstler" geführt. :mrgreen: Ohne Scheiss.

Hansa 9. Nov 2005 23:26

Re: Anwendungen / Software verkaufen, aber wie?
 
"Künstler Alzaimar" :shock: Wie hast Du das denn geschafft ? Wahrscheinlich am Anfang ein Penner im Finanzamt, der auf verdienten Vorruhestand gewartet hat und sich nur bloß jeglichen Ärger ersparen wollte 8) . Später dann die Nachfolge-Penner, die vom Vorgänger-Penner die Akten ungesehen übernommen haben und da war klar, Alzaimer ist eben Künstler, basta. Nur gibt es da eben die Haken und die schlagen dann zu, wenn die Freigrenzen überschritten werden und wenn auch nur kurz. Die Mühle fängt an, wieder in Bewegung zu kommen, langsam aber sicher. Denn endlich ist die Frittenbude zugemacht worden, die wegen 100 EUR Nachzahlung Ärger gemacht hat. Uff, die Arbeit liegt jetzt wenigstens nicht mehr hier sondern bei Hartz. :lol: Der mit den 100.000 EUR bei dem geht das ja so nicht, denn der kommt immer gleich mit Rechtsanwalt. Aber egal, wegen des gelösten Frittenbuden Problems :thumb: ist ja jetzt endlich mal Zeit, sich mal näher mit dem "Künstler" zu befassen, aber erst nach dem Urlaub. :xmas: Also Alzaimer, paß blooooß auf :mrgreen: , der Kindergarten ist nicht von der Hand zu weisen.

@Frager : es gibt auch ein Gewerbeamt und die müssen Auskünfte geben, auch wegen 30 EUR Programmen oder Nebentätigkeiten.


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