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Yheeky 13. Dez 2005 00:02


Rechenintensive Funktion verhindert Ausführung
 
Hi!

Ich habe ein Ereignis, welches OnConnect aufruft. In OnConnect steckt eine rechenintensive Funktion. Mein Problem ist nun, dass wenn der Befehl Disconnect aufgerufen wurde, der Code in OnDisconnect nicht ausgeführt wird, da das Programm noch mit der rechenintensiven Funktion in OnConnect beschäftigt ist. Was kann ich da machen? Muss ich mit Application.ProcessMessages arbeiten? Wenn ja, wo muss ich das genau platzieren?

Luckie 13. Dez 2005 00:10

Re: Rechenintensive Funktion verhindert Ausführung
 
Ich würde mit Threads arbeiten, das ist die saubere Löung und auch die einzige, wenn du keine Schleife hast, in der du [u]ProcessMessages aufrufen könntest.

Yheeky 13. Dez 2005 00:25

Re: Rechenintensive Funktion verhindert Ausführung
 
Okay, danke für den Hinweis. Habe eben mal zum Testen try...finally probiert und es scheint auch zu funktionieren...danke trotzdem!

yankee 13. Dez 2005 00:26

Re: Rechenintensive Funktion verhindert Ausführung
 
Zitat:

Zitat von Luckie
Ich würde mit Threads arbeiten, das ist die saubere Löung und auch die einzige, wenn du keine Schleife hast, in der du ProcessMessages aufrufen könntest.

Es macht nicht so den Eindruck, als wäre unser Threadstarter da scharf drauf ;-).

Ok, also es gibt schon eine Möglichkiet das mit Application.ProcessMessages zu lösen. Dafür musst du ertsmal verstehen, was diese Funktion macht:
Sie pausiert die Funktion, aus der sie aufgerufen wurde und führt erstmal alle anderen anstehenden Aufgaben aus. Dann führt sie die erste Funktion wieder aus. Also stell dir zum Beispiel vor, du hast deine Rechenintensive Funktion und einen Abbrechen Button:
Delphi-Quellcode:
var abbrechen: Boolean; //globale Variable
procedure AbbrechenClick; //wird ausgeführt, wenn du auf abbrechen klickst
begin
    abbrechen :=true;
end;

procedure RechneIntensiv;
var i:integer;
begin
    for i:=0 to 10000 do
    begin
         if abbrechen then exit;
        //hier jede Menge rechenzeug
    end;
end;
Klingt wie eine verdammt gute Idee, ne? Aber wenn du es umsetzt, fällt auf, dass wenn du auf den Button klickst, dein Klick in einer Art "Warteschleife" landet und erst ausgeführt wird, wenn dein Programm mit seiner momentanen Aufgabe (RechneIntensiv) fertig ist. Und hier kommt Application.ProcessMassages ins Spiel:
Du ändert die Funktion RechneIntensiv so ab:
Delphi-Quellcode:
procedure RechneIntensiv;
var i:integer;
begin
    for i:=0 to 10000 do
    begin
        application.processMessages; //<--hier ist die Änderung! 
        if abbrechen then exit;
        //hier jede Menge rechenzeug
    end;
end;
Jetzt wir das Programm bei jedem Schleifendurchlauf die procedure anhalten, gucken ob andere aufgaben anstehen und diese ggf. erstmal ausführen. Sollte funzen. Jetzt muss du das ganze nurnoch auf dein Problem abändern....

EDIT: Was, du hast das mit try-final geschafft? Wie das denn?

Yheeky 13. Dez 2005 00:58

Re: Rechenintensive Funktion verhindert Ausführung
 
Erstmal vielen Dank Yankee für deine Erklärung. Endlich weiss ich jetzt wie ProcessMessages funktioniert, das war mir wirklich immer ein Rätsel. Nochmals vielen Dank! :)

Also ich muss ja kein Geheimnis machen, um was es genau geht ;) Ich muss allerdings dazu sagen, dass das Problem wohl doch einen etwas anderen Ursprung hat:
Ich programmiere ja an einem ISDN Anrufmonitor. Wenn ein Anruf eingeht, wird OnIncomingCall aufgerufen. Hier ist nun eine Abfrage drin, ob der Anrufer im Telefonbuch steht und unter anderem eben auch, ob der Anrufer einen speziellen Anrufklingelton hat. Wenn ja wird dieser abgespielt.
Wurde nun ein eingehender Anruf erkannt, der allerdings sofort wieder getrennt wird/wurde, so hat er OnDisconnect nicht aufgerufen. In OnDisconnect stand nämlich u.a. dass die Klingeltonwiedergabe gestoppt werden soll. Auch andere Funktionen wie z.B. Label1.Caption := 'Test'; wurden NICHT aufgerufen.

Nun gab es 2 Auffälligkeiten:
  • Wenn ich den Befehl "Klingeltonwiedergabe stoppen" in OnDisconnect auskommentiert hatte, funktionierte es.
    und
  • wenn ich eine ShowMessage an den Anfang von der OnDisconnect Prozedure stellte, funktionierte auch alles.

Da beides ja keine zufriedenstellende Lösung für mein Problem war, habe ich try...finally probiert und das hat bei meinen ersten Tests funktioniert.

Nun, bin ich gespannt auf eure Erkläerungen :lol:

Luckie 13. Dez 2005 02:34

Re: Rechenintensive Funktion verhindert Ausführung
 
Zitat:

Zitat von Yheeky
Erstmal vielen Dank Yankee für deine Erklärung. Endlich weiss ich jetzt wie ProcessMessages funktioniert, das war mir wirklich immer ein Rätsel. Nochmals vielen Dank! :)

Hilfe lesen bildet:
Zitat:

Description

Call ProcessMessages to permit the application to process messages that are currently in the message queue. ProcessMessages cycles the Windows message loop until it is empty, and then returns control to the application.

Note: Neglecting message processing affects only the application calling ProcessMessages, not other applications. In lengthy operations, calling ProcessMessages periodically allows the application to respond to paint and other messages.

runger 13. Dez 2005 05:35

Re: Rechenintensive Funktion verhindert Ausführung
 
Hallo,

Zitat:

Sie pausiert die Funktion, aus der sie aufgerufen wurde und führt erstmal alle anderen anstehenden Aufgaben aus. Dann führt sie die erste Funktion wieder aus.
das ist so nicht ganz korrekt:
sie prüft lediglich, ob in der messagequeue ( deine application betreffend ) etwas steht und führt die Anforderungen aus die dort stehen. Das Ganze gilt nur application-weit.
Das geht aus deiner Aussage nicht eindeutig hervor.

Rainer

Yheeky 13. Dez 2005 18:30

Re: Rechenintensive Funktion verhindert Ausführung
 
Zitat:

Zitat von runger
Hallo,

Zitat:

Sie pausiert die Funktion, aus der sie aufgerufen wurde und führt erstmal alle anderen anstehenden Aufgaben aus. Dann führt sie die erste Funktion wieder aus.
das ist so nicht ganz korrekt:
sie prüft lediglich, ob in der messagequeue ( deine application betreffend ) etwas steht und führt die Anforderungen aus die dort stehen. Das Ganze gilt nur application-weit.
Das geht aus deiner Aussage nicht eindeutig hervor.

Rainer

Gut, danke Rainer für die Richtigstellung :) Ich habe das aber auch schon so verstanden, auch wenn er´s nicht 100%ig korrekt ausgedrückt hat *g*.


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