Delphi-PRAXiS
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Tubos 19. Jan 2006 21:49


Ein-Mann-Projekt für Auftraggeber: Was beachten?
 
Hi,

ich wohne in Österreich und bin ein Schüler, der viel Freizeit hat.
Nun habe ich die Möglichkeit bekommen für einen Auftraggeber aus Deutschland ein relativ großes Softwareprojekt zu verwirklichen.
Es ist "klein" genug, damit ich es schaffen kann.

Ich habe bereits die DP durchsucht, aber nicht allzu viel zu dem Thema gefunden.

Ich habe bereits eine ungefähre Vorstellung vom gewünschten Programm. Aufgrund dieser Angaben werde ich genauestens recherchieren: was ist wie machbar, welche Bibliotheken sind notwendig, welche benötigten Kenntnisse habe ich noch nicht.
Danach überlege ich mir ob das alleine anhand dieser Informationen schaffbar ist.

Falls ja, wird ein genaues Pflichtenheft erstellt. Informationen dazu gibts im Internet massenhaft.

Meilensteine werden geplant und mittels Methoden des Projektmanagements der Projektverlauf festgelegt.
Dann wird die ganze Software bis ins Detail durchgeplant und wenn das komplett steht (Klassendiagramm, Datenbankdesign, benötigte Bibliotheken, evt. Oberflächenvorschlag, Algorithmen, Netzwerkschnittstellen), wird programmiert.

Dazu mehrere Fragen:
1) Ist das überhaupt ratsam? Auf jeden Fall habe ich als Schüler genug Zeit und werde alles gründlich durchdenken bevor ich beginne.
2) Was muss ich besonders beachten? Das ist mein erstes Projekt für einen Auftraggeber.
3) Was fehlt in meiner obigen Auflistung?
4) Ist ein Fixpreis sinnvoll wenn ich meine eigene Arbeitszeit nicht besonders gut einschätzen kann? Oder soll ich mich lieber auf eine Variante mit Arbeitspaketen, Meilensteinen, Freigaben und Stundenpreisen einigen?

Ich bin für jeden Kommentar dankbar.
Auch Links nehme ich gerne entgegen ;)

mfg. Tubos

CG2003 19. Jan 2006 21:53

Re: Ein-Mann-Projekt für Auftraggeber: Was beachten?
 
Also auf alle Fälle würde ich mir an Deiner Stelle einen Gewerbeschein holen, denn ohne den darfst Du das Ganze meines Erachtens nach nicht.

Da Du Dich anscheinend mit dem Thema "Planung" schon auseinandergesetzt hast gehe ich davon aus, das Du das mit berücksichtigt hast?!

Tubos 19. Jan 2006 21:57

Re: Ein-Mann-Projekt für Auftraggeber: Was beachten?
 
Gewerbe anmelden: Kann ich das als Minderjähriger überhaupt?

Über die Wichtigkeit der Planung weiß ich Bescheid. Ich muss mich lediglich noch genauer mit Pflichtenheft etc... auseinandersetzen.

Wegen Gewerbe, Vertrag und solchen Geschichten werde am besten ich nachforschen ob z.B. meine Eltern jemanden kennen, der sich auf dem Gebiet und insbesondere mit der Situation in Österreich auskennt.

CG2003 19. Jan 2006 22:00

Re: Ein-Mann-Projekt für Auftraggeber: Was beachten?
 
Zitat:

Zitat von Tubos
Gewerbe anmelden: Kann ich das als Minderjähriger überhaupt?

Ich weiß jetzt leider nicht genau, wie es bei Euch in Österreich ist, aber ich denke es sollte möglich sein.
Und wenn nicht, können es auch Deine Eltern für Dich machen, sie sind ja Dein Vormund.

Wichtig ist halt nur, das Du einen hast. Kostet (zumindest hier in Hamburg) nicht mehr als 50 EUR.

mh166 19. Jan 2006 22:07

Re: Ein-Mann-Projekt für Auftraggeber: Was beachten?
 
Weiß nich, inwieweit du dich jetzt noch intensiver mit dem Thema "Planung" beschäftigen willst bzw. wieviel Ahnung du schon hast. Jedenfalls kann ich das folgende Buch wärmstens empfehlen! Denn das Teil hat den Vorteil, dass es sich nich nur auf große Projekte bezieht sondern explizit auch Ratschläge enthält, wie man das Ganze in kleinen bzw. auch Ein-Mann-Projekten sinnvoll (!) umsetzen kann. IMHO lohnt sich das Buch auf jeden Fall!

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3898423964/delphipraxis-21.

mfg,mh166

Jelly 19. Jan 2006 22:17

Re: Ein-Mann-Projekt für Auftraggeber: Was beachten?
 
Willommen in der Wirtschaftswelt, Tubos.

Diskutier mal nicht über Gewerbe oder dergleichen. Das kann man auch noch alles nachträglich machen, wenn's denn sein muss. Und das ist noch längst nicht immer der Fall.

Zum Thema... Ich weiss nicht, wie gut Du deinen Auftraggeber kennst. Ist es eine Vertrauensperson, hast Du im Prinzip nicht viel zu befürchten. Wenn nicht, wirst Du mit Lasten- und Pflichtenheften auch nicht genug auskennen, um Dich damit auf rechtlicher Ebene genügend abzudecken. Da sollte dann schon ein Jurist her, der sich damit auskennt. Ob Dir das das Geld wert ist, musst Du entscheiden... Für meine Projekte hatte ich damit noch nie Probleme. Was Du machen kannst, ist zumindest genau abzuklären, was das Programm können soll, und wie Du es planst umzusetzen. Spielraum für Diskussionen wirds im GAU Fall immer geben, aber generell ist das ja nicht im Interesse vom Auftraggeber. Der will ein funktionierendes Programm. Was Du machen solltest, ist dein Pflichtenheft, was DU erstellst, mit der detaillierten Aufgabenstellung, vom Auftraggeber so unterschreiben zu lassen.

Alles Weitere wird sich während der Projektphase ergeben. Kommt da plötzlich immense Mehrarbeit auf Dich zu (und das ist nicht selten der Fall), kannst Du das dann immer noch klären. Das geht ja dann über das Pflichtenheft hinaus, und sollte dann in der Regel auch problemlos höher vergütet werden... Fixpreis für deine Software ist schon OK, wenn Du den Aufwand abschätzen kannst. Kommen zusätzliche Aufgaben auf Dich zu, so stellst Du die weiter in Rechnung.

Lass das ganze Projekt erst mal auf dich niederprasseln. Das wird schon klappen und aus deiner ersten Erfahrung wirst Du lernen, in positivem oder negativem Sinne... Knie Dich rein, mach deine Arbeit sauber, und der Auftraggeber wird zufrieden sein. Der wird Dir sicherlich nicht als 16 Jähriger an die Wäsche wollen. Deswegen, nutze einfach die Chance und berichte nach Projektabschluss von deiner ersten Erfahrung....

Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Glück...

PS:
@CG2003: Meinst Du es bringt wirklich was, in deinem ersten Post den gesamten Beitrag vom Fragesteller zu nochmals zu quoten :gruebel:

CG2003 19. Jan 2006 22:22

Re: Ein-Mann-Projekt für Auftraggeber: Was beachten?
 
Zitat:

Zitat von Jelly
@CG2003: Meinst Du es bringt wirklich was, in deinem ersten Post den gesamten Beitrag vom Fragesteller zu nochmals zu quoten :gruebel:

Sorry, mein Fehler. :( Ist wohl schon zu spät! :( Hab's jetzt aber rausgenommen. Passte nicht wirklich dazu.

MisterNiceGuy 19. Jan 2006 22:27

Re: Ein-Mann-Projekt für Auftraggeber: Was beachten?
 
Hi also wenn es sich bei dem Projekt nicht um allzu viel Geld geht ließe sich doch bestimmt auch ein Umweg finden beispielsweise bietest du das Programm bei Ebay an und verkaufst es sofort an deinen Auftraggeber.
So hab ich das bei meinem letzten und ersten Projekt gemacht.
Falls du aber einen 3 - oder höher - stelligen Betrag für das Programm bekommst würde ich das vertraglich absichern und dann kommst du wohl über eine Gewerbeanmeldung nicht herum.
Außerdem wollte ich dir noch Mut zusprechen, die ganze DP steht bei dem Projekt ja 100%ig hinter dir :mrgreen: :dp:

Phoenix 19. Jan 2006 23:19

Re: Ein-Mann-Projekt für Auftraggeber: Was beachten?
 
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3800513706/delphipraxis-21
Ohne dieses Buch hätte ich beinahe selber ein Projekt in den Sand gesetzt bevor es überhaupt begonnen hatte. Dank dem Büchlein konnte ich wenigstens meine Vorabinvestition wieder zurückholen weil der Vetrag an der Stelle wasserdicht war - was der gegnerische Anwalt am Ende der Verhandlung auch einsehen musste. Ich will Dir keine Angst machen, aber ich hatte vorher auch nicht damit gerechnet dass ich irgendwann ne Klage vor den Latz geknallt bekomme von meinem Auftraggeber.

Ein Projekt detailliert durchzuplanen ist Sinnvoll - wenn man mit mehreren Leuten daran arbeitet. So wie sich das bei Dir anhört wirst Du Dich bei Deiner Aufgabenstellung selber zu Tode Projektieren. Du musst - gerade bei so kleinen Projekten (im Sinne von wenig Mitarbeitern) - höllisch aufpassen dass Du nicht zu viel Planst und mehr Zeit mit dem Management des Projektes als mit der Realisierung selber verbrätst. Ohne Planung geht es natürlich nicht, aber Du solltest das auf ein Minimum reduzieren und Dich vor allem mit Terminaussagen vornehm zurückhalten.

Ich würde erstmal das Erstellen des Pflichtenheftes als ein eigenes kleines Projekt aufziehen und Pauschal abrechnen. Der Auftraggeber hat dann zumindest schonmal was in der Hand was auch Geld wert ist. Die Realisierung aufgrund des Pflichtenheftes kann er dann zwar schlimmstenfalls an andere Entwickler geben wenn ihm die Realisierung bei Dir dann zu lange dauert, aber so kannst Du Dir damit auf jeden Fall schonmal das nötige Entwicklungswerkzeug finanzieren dass Du später (vielleicht bei anderen Projekten) brauchen wirst.

Erst im zweiten Schritt würde ich das Softwaredesign anhand der Vorgaben im Pflichtenheft erstellen und dann parallel dazu schonmal mit Prototypen die Realisierung beginnen. Gerade am Anfang bei den ersten Projekten wirst Du schnell feststellen, dass sich das geplante so nicht umsetzen lässt. Wenn Du parallel zur Planung schon Code produzierst kannst Du noch in der Planungsphase Dein Modell anpassen wenn der Prototyp schon Probleme aufwirft. Wenn Du mehr Erfahrung hast wirst Du auch mehr Fehlerfrei designen können, aber gerade wenn man sowas zum ersten mal macht stolpert man erfahrungsgemäß unter Garantie über das eine oder andere Pattern oder über die angeblich perfekte Datenstruktur. Du legst Dich damit zwar schon zur Designzeit auf eine (Entwicklungs-)Plattform fest, was man eigentlich nicht sollte, aber alles andere wäre projekttechnischer Selbstmord wenn man die nötige Erfahrung noch nicht hat.

Luckie 20. Jan 2006 01:53

Re: Ein-Mann-Projekt für Auftraggeber: Was beachten?
 
Wer gibt denn einen Schüler, der so was noch nie gemacht hat, denn ein dermaßen aufwendiges und "großes" Projekt? :gruebel:


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