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-   -   Registry: Wieso ist das Redundanzprinzip hier sinnvoll? (https://www.delphipraxis.net/67749-registry-wieso-ist-das-redundanzprinzip-hier-sinnvoll.html)

Nogge 19. Apr 2006 12:32


Registry: Wieso ist das Redundanzprinzip hier sinnvoll?
 
Hallo Community,
In der Registry findet man ja sehr oft doppelte Einträge (z.B.in HKEY_CR und HKEY_CU bei den Datei-Erweiterungen). Normalerweise sollte es in einer Datenbank nur wenige bzw. gar keine Redundanzen geben (abgesehen bei Backups), doch Windows bzw. Microsoft weigert sich gegen dieses fundamantale Prinzip. Kann mir jemand erklären, wieso die Registry, so wie sie ist, aufgebaut ist?

Gruß Nogge

xaromz 19. Apr 2006 12:37

Re: Registry: Wieso ist das Redundanzprinzip hier sinnvoll?
 
Hallo,

ist doch eigentlich klar:
In HKEY_CLASSES_ROOT und HKEY_LOCAL_MACHINE stehen die Dinge, die für alle User/den gesamten Rechner gelten. Unter HKEY_CURRENT_USER (ein Link auf einen User unter HKEY_USERS) stehen die Einstellungen, die für den aktuellen Benutzer gelten. Da diese Einstellungen unterschiedlich sein können (der eine User öffnen .TXT mit dem Editor, der andere mit Wordpad), gibt es natürlich auch Einstellungen, die die globalen Werte überschreiben.

Gruß
xaromz

mkinzler 19. Apr 2006 12:38

Re: Registry: Wieso ist das Redundanzprinzip hier sinnvoll?
 
Classes_Root gilt für den rechner Current_USER, wie der Name schon andeutet nur für den angemeldeten Benutzer.

marabu 19. Apr 2006 12:40

Re: Registry: Wieso ist das Redundanzprinzip hier sinnvoll?
 
Hi Nogge.

Den Aufbau so richtig erklären kann dir wohl nur das MS Entwickler-Team, aber im Gegensatz zu einer relationalen Datenbank muss es in der Registry schon ein wenig Redundanz geben, vergleichbar mit einem version control system. Ein Benutzer übernimmt einen snapshot und das wird dann die Ausgangsbasis für alle Änderungen, die er zukünftig macht.

Grüße vom marabu

Nogge 19. Apr 2006 13:16

Re: Registry: Wieso ist das Redundanzprinzip hier sinnvoll?
 
Ah gut, alles klar. Danke soweit.
Doch könnte man nicht auch einfach alle Einstellungen jedes Programms und die von Windows in seperate Dateien (ini, cfg) und Ordnern speichern, so dass die Registry komplett wegfällt und die Einstellungen in dem dazugehörigen Programmordner sind? Wäre doch übersichtlicher und beim Deinstallieren eines Programms würde einfach der komplette Ordner samt Einstellungsdatei gelöscht werden, so dass keine Fetzen in der Registry übrigbleiben.
Da stellt sich natürlich die größere Frage: Wieso überhaupt eine Registry?

Robert Marquardt 19. Apr 2006 13:22

Re: Registry: Wieso ist das Redundanzprinzip hier sinnvoll?
 
Zitat:

Zitat von Nogge
Da stellt sich natürlich die größere Frage: Wieso überhaupt eine Registry?

Diese Frage stellen sich die Programmierer schon seit Jahren.
Die Registry ist wohl das schwachsinnigste Konzept bei Windows.
Eine Datenbank, die sowohl essentielle Hardwareeinstellungen als auch vollkommen unwichtige Usereinstellungen speichert ist der Sicherheitshorror an sich.

jfheins 19. Apr 2006 13:37

Re: Registry: Wieso ist das Redundanzprinzip hier sinnvoll?
 
Wurde die Registry nicht gerade erfunden, um die vielen ini-Dateien (u.a. im Windows-Verzeichnis) loszuwerden ?

xaromz 19. Apr 2006 13:46

Re: Registry: Wieso ist das Redundanzprinzip hier sinnvoll?
 
Hallo,
Zitat:

Zitat von jfheins
Wurde die Registry nicht gerade erfunden, um die vielen ini-Dateien (u.a. im Windows-Verzeichnis) loszuwerden ?

Nicht ganz. Die Registrierung war schon in Windows 3.1 enthalten, hatte da aber noch eine etwas andere und vor allem geringere Funktion (ich glaube, vorrangig wurden damals nur die Dateierweiterungen verwaltet). Mit Windows 95 hat Microsoft dann alles in die Registry reingestopft, was zu finden war. Leider haben sie dabei versäumt, ein vernünftiges Konzept zu entwerfen.

Gruß
xaromz

Christian Seehase 19. Apr 2006 18:26

Re: Registry: Wieso ist das Redundanzprinzip hier sinnvoll?
 
Moin Zusammen,

eine kleine Korrektur:
HKEY_CLASSES_ROOT stellt nur eine Ausgliederung dar, keine Redundanz.
Hier werden (seit Windows 2000) die Zweige HKEY_CURRENT_USER und HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Classes zusammengefasst, wobei die Einträge in HKEY_CURRENT_USER Vorrang haben. Existiert also ein Eintrag sowohl in HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Classes und in HKEY_CURRENT_USER\Software\Classes, so sieht man in HKEY_CLASSES_ROOT den aus HKEY_CURRENT_USER.

Nogge 20. Apr 2006 09:23

Re: Registry: Wieso ist das Redundanzprinzip hier sinnvoll?
 
Vielen Dank an alle für die Geschichtsstunde und Aufklärung zum Thema Registry.

cya Nogge


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