Delphi-PRAXiS
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Tyrael Y. 3. Jul 2006 13:57

Re: Quelltext und Geistiges Eigentum
 
Meiner Meinung nach ist das nicht absolut klar, daß wenn man für jemanden arbeitet, daß der Quellcode automatisch auch demjenigen gehört.

In einem Arbeitsvertag für einen Festangestellten muss man das auch extra reinschreiben, da es sonts als ungeregelt gilt, so lang man weder eine mündliche noch eine schriftliche Abmachung darüber getroffen hat.

Es bleibt dabei....geh zu einem Anwalt und frag den, weil alles was hier gesagt bzw. geschrieben wird, ist rein eine subjektive Einschätzung einzelner. Und auch hier merkt man, daß die Meinungen auseinandergehen.


mfg

peteress 3. Jul 2006 13:59

Re: Quelltext und Geistiges Eigentum
 
Zitat:

Zitat von SirThornberry
@peteress
Gibt es überhaupt fälle wo eine Pauschalkraft einen Arbeitsvertrag hat? Der Vorteil von Pauschalkräften war doch eigentlich das man für diese keine Steuer etc. abführen muss weil und diese nicht fest angestellt sein müssen. Also so als würde ein Student sich bei einer Firma was dazu verdienen.

Selbstverständlich hat jede Pauschalkraft einen Arbeitsvertrag, in dem z.B. genau das drin steht.
Liegt ein solcher nicht vor, kann es sich doch nur nur um eine freiberufliche Tätigkeit handeln (Schwarzarbeit lassen wir mal aussen vor).
Soweit es nicht explizit anders geregelt ist, gehören die Sourcen dem Freiberufler. Das hab ich schon mal gegen die Rechtsabteilung eines großen Konzerns durchgezogen, bei denen ich auch einen dicken Vertrag unterschrieben hatte. Nach vielen Drohgebärden, haben die am Ende dann einfach gekniffen.

DGL-luke 3. Jul 2006 14:19

Re: Quelltext und Geistiges Eigentum
 
Ich glaube negaH hat da am rechtesten, das Urheberrecht auf den Sourcecode hast du, verwenden darf ihn die firma, du nicht mehr unbedingt (das weiß ich nicht). Andererseits könnte es sein, dass die Firma für die Weiterentwicklung des programms auf Basis deines QT wieder deine Erlaubnis braucht (die du nicht für lau rausrücken solltest).

Leider alles nur fundiertes Halbwissen, aber ich glaube, ein sehr ähnlich gelagerter Fall wurde hier in der DP bereits diskutiert.

Man muss hier aber auf jeden Fall zwischem dem Quelltext und dem Kompilat unterscheiden, es könnte (in deinem fall eher weniger) ja auch sein, dass du das Programm entwickelt und der firma nur eine unbegrenzte Nutzungslizenz eingeräumt hast. (wie bereits gesagt, das ist jetzzt ziemlich aus der luft gegriffen, aber deine posts hören sich auch so an, als wäre da nicht viel fixiert gewesen zwischen dir und deinem Arbeitgeber).

negaH 3. Jul 2006 17:23

Re: Quelltext und Geistiges Eigentum
 
In Deutschland ist das Copyright ziemlich einfach geregelt. Geistiges Eigentum bleibt bei denjenigem der es erschaffen hat. Allerdings eben nur das geistige Eigentum, was noch längst nichts mit Veröffentlichungen, Vervielfältigungen und Verwertungsrechten zu tun hat.

Das ist wie schwarz Fernsehen mit einem illegalen Premiere Dekoder. Man darf ihn legal herstellen, verkaufen und anschließen aber NIEMALS einschalten um damit kostenlos Premiere zu schauen, das ist die einzigste illegale Handlung.

Gruß Hagen

richard_boderich 3. Jul 2006 17:51

Re: Quelltext und Geistiges Eigentum
 
@schubi hast du die software komplett auf arbeit geschrieben oder hast du dich auch zuhause in deiner freizeit damit beschaeftigt?

PS: @sirthornberry Pauschalkraft, nette umschreibung fuer moderne sklaverei

gruß richard

negaH 3. Jul 2006 19:59

Re: Quelltext und Geistiges Eigentum
 
Zitat:

@schubi hast du die software komplett auf arbeit geschrieben oder hast du dich auch zuhause in deiner freizeit damit beschaeftigt?
Das kannst du garnicht so trennen. Ein schöpferischer Prozess besteht immer aus einer zeitunabhängigen Denkarbeit, das macht man nicht exakt zwischen 8 Uhr bis 16 Uhr am Tage in einer Firma. Und zweitens benötigt man dazu auch Fertigkeiten (im Denken) die man sich gerade als Programmierer immer während seiner Freizeit aneignet. Dh. damit diese Software fertiggestellt werden konnte musste der Programmierer vorerst viele private Hobbyprojekte umsetzten um seine Erfahrungen zu sammeln. Ohne das gäbs nicht die Software für seinen Arbeitgeber. Es ist also irrelevant wo er was geschaffen hat, das geistige Eigentum kann man nicht juristisch und kommerziell fassen. Nur dessen Verwertung ist in Gesetze zu fassen, das reicht vollkommen aus.

Gruß Hagen

Schubi 4. Jul 2006 09:39

Re: Quelltext und Geistiges Eigentum
 
Zitat:

Zitat von SirThornberry
Wenn du bei der Firma angestellt warst (schiftlicher oder Mündlicher Vertrag) dann hast du während deiner Arbeitszeit den Quelltext im Auftrag der Firma geschrieben und somit gehört das was du in der Arbeitszeit gemacht hast wohl auch der Firma.
Wenn du für die Firma nur das Produkt entwickelt hast sieht es anders aus. Dann hat die Firma lediglich ein Recht das Proudkt zu bekommen (außer es wurde anders vereinbart).

Warum willst du überhaupt den Quelltext nicht rausrücken? Es heißt doch nicht das du im gleichen Zuge den Quelltext bei dir löschen musst.
Für mich klingt das voll nach kindischen Verhalten. Wenn das Arbeitsverhältnis vorbei ist und man sich nicht versteht soll man einfach seiner Wege gehen und nicht anderen noch Steine in den Weg legen.
Welchen Unterschied macht es für dich ob du der Firma den Quelltext gibst oder nicht? Für dich ändert sich dabei nix. Der einzige Unterschied ist eben das man sich gegenseitig proviziert. :roll:

Den quelltext hat er schon. Mir geht es viel mehr darum, ob ich ihn weiter nutzen darf.
Vereinbart wurde damals (mündlich) dass ich eine Software schreibe und im Betrieb einführe, die "das und das" können soll. Wie gesagt alles Ohne Arbeitsvertrag.
Ich sollte damals eingestellt werden, weil mein Chef eine andere Quelle gekauft hat und ich diese weiterentwickeln sollte. Die Lieferung der Quelltexte hat sich abe rum ein Jahr verzögert, so dass er mich in dieser Zeit nur "warm gehalten" hat, weil ja noch nicht wirklich Arbeit für mich da war. Und da war ich dann halt ein Jahr lang im Betrieb, hab 400€ bekommen und den "Praktikanten gespielt". Unter anderem habe ich da eben auch die Software entwickelt.

Mir ist absolut klar dass er das Nutzungsrecht der Software hat, es ist auch OK, dass er den Quelltext hat. Ist eh keiner mehr da der ihn warten könnte (Stellenabbau, ich werde nicht ersetzt). Wie gesagt ist es für mich nur interessant ob ich den Quelltext weiter verwenden kann bzw ihn der Konkurenz anbieten könnte.

Zitat:

Zitat von richard_boderich
@schubi hast du die software komplett auf arbeit geschrieben oder hast du dich auch zuhause in deiner freizeit damit beschaeftigt?

PS: @sirthornberry Pauschalkraft, nette umschreibung fuer moderne sklaverei

gruß richard

Darüber reden wir mal lieber nicht. normalerweise hätte ich ja nur 20 Stunden pro Woche arbeiten können. War aber keinen Tag unter 6 bis 8 Stunden dort.

xaromz 4. Jul 2006 10:31

Re: Quelltext und Geistiges Eigentum
 
Hallo,

wenn es nur um die weitere Nutzung des Quelltexts geht: Solange Du keinen Exklusivitätsvertrag unterschrieben hast, kannst Du IMHO mit dem Quelltext machen, was Du willst. Ist ja Dein geistiges Eigentum.

Gruß
xaromz

negaH 4. Jul 2006 16:18

Re: Quelltext und Geistiges Eigentum
 
Vorsicht, Verwertungsrechte ist das Stichwort. Das impliziert zb. ob du einen Auftrag bekommen hast irgendwas zu erschaffen, und schon ändert sich das Verwertungsrecht.

Du kannst natürlich mit deinen Sourcen machen was du willst, zb. löschen, sie auskommentieren, blau anstreichen oder deine Tapete damit bedrucken, aber daraus Profit machen ist ein Verwertungsrecht !

Gruß Hagen


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