Delphi-PRAXiS

Delphi-PRAXiS (https://www.delphipraxis.net/forum.php)
-   Programmieren allgemein (https://www.delphipraxis.net/40-programmieren-allgemein/)
-   -   µ-Controller für Starter (https://www.delphipraxis.net/168002-%B5-controller-fuer-starter.html)

Medium 30. Apr 2012 00:06

µ-Controller für Starter
 
Nabend!

Ich würde mich nur zu gerne mal in die Welt der Mikrocontroller begeben, und habe dabei zumindest zwei Probleme schon gelöst: Etwas E-Technik und Lötkolbenerfahrung hab ich (nen Flipflop bekomm ich grad noch so hin :stupid:), und programmieren geht auch ganz gut.

Es bleibt aber dieses: Womit fange ich an?

Das Angebot an Controllern ist ja recht üppig, so dass ich da schon mal nicht einschätzen kann, was der eine nun kann, der andere nicht, wie schnell sie sind, was für Saft da ran mus, was die Outputs können und so weiter. Ich könnte also schlicht keine Auswahl treffen, welchen Chip ich denn nun überhaupt haben will, bzw. was man für welche Aufgaben denn so einsetzt.
Dazu gehört auch, dass ich diesbezüglich keinerlei bestehende Infrastruktur hab, insbesondere kein Programmier- bzw. Debuggerboard. In welchen Sprachen nachher programmiert wird ist mir fast schon egal, es wäre nur nett wenn das via USB dann im Chip landet, und sich ein wenig Literatur, Community und Doku finden ließe. Also eine lernfreudliche Umgebung quasi :)

Preis ist natürlich auch ein Thema, wobei die Chips an sich meiner Recherche nach selten über 20€ bewegen. Da ist dann das Drumrum eher interessant - es muss halt einem grad beginnenden Hobby angemessen sein.

Mir schwebt natürlich auch schon ein Ziel vor, für dass ich aber lediglich einen Eingang, 3 Ausgänge und ein wenig Geschwindigkeit bräuchte - von dem was ich da so gesehen habe, liegen aber schon die prömmeligsten Kleinchips in Kategorien, die passen würden. Von daher ist mir fast schon alles recht, so lange ich nur mal rein finden kann, und sich die Ausgaben bzgl. Programmierboard insofern rechnen, als dass man da ggf. auch mal andere als nur "diesen einen" Chip mit bearbeiten könnte. Wenn das überhaupt geht.

Was könnte man mir da so empfehlen?

Vielen Dank schon mal, und fröhliches Maigetanze!

BUG 30. Apr 2012 00:23

AW: µ-Controller für Starter
 
In den letzten Jahren hat man öfter was von den Arduinos gehört, die scheinen recht Einsteiger-freundlich zu sein.
Disclaimer: Ich habe aber keine Erfahrung mit Mikrocontrollern und seit Jahren einen halb fertig gelöteten PIC-Programmer-Bausatz in der Schublade zu liegen.

Valle 30. Apr 2012 00:26

AW: µ-Controller für Starter
 
Ich habe bisher ausschließlich mit den µCs von Atmel gearbeitet (ATTiny und ATMega) und bin sehr glücklich mit denen. Die sind nicht wirklich teuer und konnten bisher alles was ich brauchte. Literatur, Community usw. findest du dazu genug. Das Forum sowie das Wiki unter www.mikrocontroller.net sind sehr zu empfehlen!

Zum Programmieren der µCs gibt es viele verschiedene Wege. Ich habe mir irgendwann mal ein STK500 geleistet. 80€, aber hat sich gelohnt. Mit etwas mehr Recherche und Bastelaufwand kann man aber auch wesentlich billiger den gleichen Effekt haben. Du kannst dich aber schonmal generell darauf einstellen, dass dieses Hobby ordentlich Geld kosten wird. Relevant sind selten die Preise eines einzelnen Bauteils, sondern eher ein Vielfaches davon. Je nach dem wie doof man sich anstellt. Gerade am Anfang habe ich viele Bauteile verbraucht. Mittlerweile kaufe ich fast alles mindestens 2 Mal, auch wenn meine total blöden Fehler massiv abgenommen haben. (Mittlerweile halte ich Kabel mit 12V drauf aus Sicherheitsgründen gleich mal 1 Meter entfernt von Geräten mit 5V :stupid: )

Viel Erfolg bei deinem Projekt! :thumb:

Edit:// @BUG: Mit Arduino habe ich auch angefangen. Für den Einstieg war das sehr angenehm! Mittlerweile liegt das Ding nur noch rum. Im Arduino ist btw ein ATMega eingebaut, also auch ein Atmel-µC.

Liebe Grüße,
Valentin

Medium 30. Apr 2012 01:38

AW: µ-Controller für Starter
 
Vielen Dank! Atmel scheint mir dank seiner Verbreitung und Produktpalette recht sympathisch. Wenn ich mir also ein STK500 (liest sich ja recht universell) zulege, dort einen beliebigen ATiny drauf jodel (und 20 davon als Backup in der Hinterhand halte), ein Stück Kabel zum PC werfe und das AVR Studio installiere bin ich praktisch schon im Geschäft? (Geschäft = Bereit eine Tonne an Tutorials praktisch auszuprobieren :)) Das wäre ja nett.

Beim Arduino hatte ich immer latent das Gefühl von "Bloat" bei dem was ich so las. Zumal mein erstes Projekt auch in einem möglichst schlanken Gehäuse Platz finden soll, und das dort immer so ausschaute, als würde man da immer etwas mehr an Ballast mit sich tragen. Zudem bin ich eher "wenn dann richtig"-ausgerichtet, sprich ich mag mir nicht ein reines Lernset zulegen, um dann nachher festzustellen, dass man für zum was richtiges bauen dann doch eher was anderes genommen hätte, in das man sich dann wieder neu eindenken dürfte.

Das Forum dort sieht auch genial aus, perfekt für meinen freien Tag morgen.

himitsu 30. Apr 2012 01:42

AW: µ-Controller für Starter
 
Du mußt dir auch nicht unbedingt gleich was kaufen.

Einige Systeme bieten einen Simulator, wo man ein Programm erstmal testen kann, quasi so wie auf 'nem (einfachen) Board eines Starterpacks.
Manche Systeme lassen sich sogar debuggen, so wie wir es sonst auch kennen.



Vor Kurzem hatte hier doch irgendwo jemand soein neues Baukastensystem verlinkt?
[edit] gefunden ... Bei Google suchenTinkerforge

Viele fertige kleine Module, welche man nur noch zusammenstecken muß.


Abgesehn von ein bissl Zeugs in der Lehre hatte ich mal etwas mit der C-Control von Conrad gespielt.
Ist praktisch auch eine Art Baukastensystem und die C-Control 1 läßt sich ganz praktisch mit einem Basic-Dialekt programmieren (neben C, ein bissl Assembler und 'ner Fuzzy-Logic).
Basic ... näher am Pascal kann man nicht sein
http://www.mikrocontroller.net/articles/C-Control

(der Vorgänger der C-Control war auch sehr praktisch, aber den bekommt man nirgendwo mehr :cry: )

hathor 30. Apr 2012 07:19

AW: µ-Controller für Starter
 
http://www.pollin.de/shop/suchergebn...ault&absenden=
.
http://www.pollin.de/shop/suchergebn...GRUPPE=default

Wal 30. Apr 2012 09:52

AW: µ-Controller für Starter
 
Wie Hathor sagt, reichen die Pollin-Platinen vollkommen.
Ich mache es aber noch einfacher:

Hardware:
USB-Programmer
Lochrasterplatinen je nach Projekt Loch oder Streifen, Quelle EBay zwichen 1 und 1,50 Euro
Atmel Mega8, Stiftreihen, Quelle Ebay unter 5 Euro
Quarz, Widerstäne, Kondensatoren Quelle Elektronikversand oder EBay Appel und ein Ei
USB zu Uart Platinen UM2102 zur kommunikation mit PC, Quelle Ebay 4.95 Euro

Software:
Bascom für Atmel
MCS-Bootloader zum wechseln der Firmware ohne Progammer
Delphi mit der TComPort Komponente

Mit Übung bruzzelst du eine funktionierende Grundplatine in 10Minuten zusammen

Valle 30. Apr 2012 11:08

AW: µ-Controller für Starter
 
Zitat:

Zitat von himitsu (Beitrag 1164216)
Du mußt dir auch nicht unbedingt gleich was kaufen.

Einige Systeme bieten einen Simulator, wo man ein Programm erstmal testen kann

Das ist aber nicht sehr motivierend oder gar spannend...

Zitat:

Zitat von Wal (Beitrag 1164233)
Wie Hathor sagt, reichen die Pollin-Platinen vollkommen.

Das sehe ich anders. Mein Pollin Programmierboard habe ich mittlerweile ausgeschlachtet. Da hat nur etwa jeder fünfte Programmiervorgang funktioniert. Alle anderen ergaben Übertragungsfehler.

Liebe Grüße,
Valentin

himitsu 30. Apr 2012 11:18

AW: µ-Controller für Starter
 
Zitat:

Zitat von Valle (Beitrag 1164245)
Das ist aber nicht sehr motivierend oder gar spannend...

Es ging mir auch mehr darum, daß er so erstmal reinsehn kann, was man da machen könnte, bevor er sich die Hardware zulegt.
So als Entscheidungshilfe für eines der Systeme, welche ihm gefallen würden. :wink:

Wal 30. Apr 2012 11:59

AW: µ-Controller für Starter
 
Zitat:

Zitat von Valle (Beitrag 1164245)

Das sehe ich anders. Mein Pollin Programmierboard habe ich mittlerweile ausgeschlachtet. Da hat nur etwa jeder fünfte Programmiervorgang funktioniert. Alle anderen ergaben Übertragungsfehler.

Liebe Grüße,
Valentin

Ich dachte an die Experimentierboards, nicht an das Programierboard. Einen gescheiten USB-ISP Progger ist ein muß.

Valle 30. Apr 2012 12:02

AW: µ-Controller für Starter
 
Zitat:

Zitat von Wal (Beitrag 1164256)
Ich dachte an die Experimentierboards, nicht an das Programierboard. Einen gescheiten USB-ISP Progger ist ein muß.

Okay, dann hast du natürlich Recht. Fertige Boards von Pollin habe ich nicht viele hier. Einen DCF77 Empfänger, der im Vergleich zur Reichelt-Alternative allerdings wesentlich störempfindlicher ist. Und zwei RFM12 Funkmodule, die ich aber leider noch nicht zum Laufen gebracht habe. Man muss eben vorsichtig sein dort; die schaffen es aus dem einfachsten Produkt eine Katastrophe zu machen. Und dennoch bestelle ich dort gern. :gruebel:

Liebe Grüße,
Valentin

Medium 30. Apr 2012 12:29

AW: µ-Controller für Starter
 
Das Tinkerforge hatte ich mir mal angesehen, scheint aber wirklich reines Lehrmaterial zu sein. Und recht teuer dazu. Ich würd ja schon gern meinen µC nachher auf ne Rasterplatine stecken und fest in ein Gehäuse verbauen.
Grad zu Anfang leg ich ein wenig Wert darauf, dass die Dinge zunächst mal ohne viel Gefrickel und "hö, müsste doch so gehen" zusammen passen, weswegen mir das wenn auch kostspieligere Paket für den Atmel wirklich ganz nett erscheint. Mit dem Sim werd ich aber definitv auch schon mal rumspielen, für einen ersten Blick auf das was da kommt und was man so bekommt ist das ja 1. Sahne!

Frage: Was ist ein Experimentierboard, wenn denn kein Programmierboard? Muss man das haben?

Wal 1. Mai 2012 05:53

AW: µ-Controller für Starter
 
Zitat:

Zitat von Medium (Beitrag 1164263)
Frage: Was ist ein Experimentierboard, wenn denn kein Programmierboard? Muss man das haben?

Ein Experimentierboard ist eine Platine z.B. mit Leuchtdioden und Schaltern. Du steckst nur deinen programmierten Controller darauf und kannst schon was sehen.
Meistens ist auf dem Board auch schon einen ISP-Connector vorhanden, um einen Programmieradapter anzuschließen.

z.B. so was:
http://shop.myavr.de/index.php?sp=ar...p.php&artID=40

Medium 1. Mai 2012 12:32

AW: µ-Controller für Starter
 
Ah okay, also im Grunde ein Brett mit einer Hand voll "Umgebung". Sicher nicht falsch! Bei dem von dir verlinkten steht nun aber auch dabei, dass sich das Teil damit auch gleich programmieren ließe. Also bräuchte ich dann doch letztlich nur so eines, und hätte Programmierung und Testumgebung in einem Stück? Das wäre preislich natürlich nicht uninteressant.

Wal 1. Mai 2012 14:22

AW: µ-Controller für Starter
 
Zitat:

Zitat von Medium (Beitrag 1164392)
Ah okay, also im Grunde ein Brett mit einer Hand voll "Umgebung". Sicher nicht falsch! Bei dem von dir verlinkten steht nun aber auch dabei, dass sich das Teil damit auch gleich programmieren ließe. Also bräuchte ich dann doch letztlich nur so eines, und hätte Programmierung und Testumgebung in einem Stück? Das wäre preislich natürlich nicht uninteressant.

Ja, bei diesem Set ist ein USB-Programmer dabei.
Das war aber nur ein Beispiel, ich habe das Set nicht. Wie gesagt, baue ich meine Projekte von Anfang an auf Lochraster auf.

Medium 1. Mai 2012 22:46

AW: µ-Controller für Starter
 
Dann komme ich glaube ich zunächst mal weiter. Die Auswahl an allem ist irgendwie größer als ich gedacht hätte :) Danke euch ganz kräftig!

Assarbad 1. Mai 2012 23:49

AW: µ-Controller für Starter
 
Das hier noch niemand den (derzeit leider schwierig zu beschaffenden) Raspberry Pi erwähnt hat?! Tss tss :)

Atmel ist cool, auch für komplexere Sachen. Im Grunde ist es aber egal womit man beginnt, denn wie bei so vielen Themen gilt auch hier: für jedes Problem gibt es das richtige Werkzeug.

Ach ja, als Reverser habe ich mit natürlich erstmal ein paar JTAG-Probes zugelegt. Damit kannste dann fertigen Produkten auf den Zahn fühlen :zwinker: ... ist also auch eine Variante. Habe zwei, einen von Amontec und einen von Goepel.

blackfin 2. Mai 2012 01:12

AW: µ-Controller für Starter
 
Eigentlich gibts es bei den "Hobby-MCUlern", die die Chips nativ ohne ein "System" wie Arduino oder dergleichen verwenden, grob zwei Lager:
Die AVR-Anhänger (Atmel) und die (ds)PIC-Anhänger (Microchip).
Für was man sich entscheidet, ist grob Geschmacksache, beide Architekturen haben Vor- und Nachteile.
(Da gibts ganze Glaubenskriege im Netz, die sehr "apfelig" wirken :-D)

Zum Starten brauchst du nicht einmal sehr viel, ich würde aber auch erstmal zu einem Experimentierboard raten, am besten gleich zwei grössere, damit nicht gleich der Platz ausgeht.
(damit meine ich jetzt gar kein Starterboard wie das STK500, sondern ein richtiges Experimentierboard, das im Groben und ganzen nur aus Löchern besteht, in die du dann die Chips / Kabel etc. stecken und deine Schaltung so konzipieren / testen kannst)

Als Starterpaket würde ich mal folgendes veranschlagen:
- 2 Experimentierboards
- ausreichend Stecklitzen für das Board
- ein (komplettes) Set E12-Widerstände
- ein paar Taster
- ein paar LEDs
- ein paar Standard-NPN- und PNP-Transistoren (z.B. BC549 und BC559)
- ein paar billige Kohle-Potentiometer (kann auch aus dem E-Schrott sein)
- ein "Überraschungspaket" Kondensatoren (gibts bei Pollin manchmal wirklich sowas :-D)
- optional ein 16x2 Matrix-Display und evtl. ein paar Sensoren (Temperatursensoren / PTCs sind z.B. recht günstig zu bekommen)
- ein gutes Netzteil, das dir eine saubere TTL-Spannung (5V) und auch 12V liefert...die braucht man am meisten.
3,3V, wenn benötigt, kann man sich auch selbst bei niedriger Last auch aus einem Widerstands-Netzwerk (Spannungsteiler) zusammenbasteln oder du kaufst dir ein paar Spannungs-Regler-ICs (78xx)...oder du nimmst Batterien / Akkus.
Beim Netzteil ist noch darauf zu achten, dass die Leistung nicht allzuzu unterdimensioniert ist, je nachdem, was für Test-Schaltungen man eben aufbaut.
(~500mA bei 5V ist denke ich für ein einfaches Netzteil und Schaltungen ohne Motor ok zum Starten)
Für den Anfang würde natürlich theoretisch auch ein altes ATX-Netzteil aus dem PC reichen, da die ja 5V und 12V sehr sauber liefern.
Aber Vorsicht, die Dinger können auch extrem viel Strom liefern und bei einem Schaltungsfehler bruzzelt es da manchmal ganz nett...also eher doch nichts für den Anfang.
Ideal wäre natürlich ein regelbares Labor-Netzteil, aber die Dinger sind nicht gerade billig.

Damit kannst du schonmal einige Test-Schaltungen aufbauen und viel Spass haben.
Logic-ICs braucht man auch oft, aber die würde ich mir nicht von Anfang an auf "Halde" kaufen, da man aus Erfahrung eh meist gerade das Teil nicht da hat, was man grad braucht, auch wenn die Bastlerkiste schon voll von 74ern ist :-D

Einen Programmer brauchst du auf jedenfall, die meisten kann man sich aber sogar selbst zusammenlöten, Bauanleitungen für AVR- oder PIC-Programmer findest du im Netz ziemlich häufig.
Die meisten davon sind zwar RS232, lassen sich aber leicht durch einen zusätzlich verbauten RS232-USB-Wandlerchip (z.B. von FTDI) sehr schnell und auch leicht auf USB erweitern.

Für die MCU selbst brauchst du dann noch eine Oszillator-Schaltung bzw. besser einen fertigen Quartz-Oszillator, gibts als fertiges Bauelement (ca- 1-2 Euro).
Welchen, das hängt vom Typ der MCU ab und wie hoch du ihn Takten willst.

Zum Programmieren gibts im AVR-Lager das AVR Studio, für die PICs das MPLab, was im Groben und Ganzen das gleiche in grün (bzw. rot :D) ist.

Willst du dann SPÄTER aber richtig als MCU-Hobbyist einsteigen, wirst du bald ganz andere Dinge brauchen, die dann leider auch etwas ins Geld (und Dreck :D) gehen.
Die meiste Arbeit ist nämlich die Platinenfertigung und man lässt sich ja oft nicht jede Prototypen-Platine schicken.
Lochraster ist ein guter Anfang, reicht aber für viele Schaltungen nicht aus, da zu grob und umständlich.
Also selbst ätzen....das kann dann ziemlich dreckig werden...mein Teppichboden kann ein Lied davon singen :D
Dafür brauchst du dann eine Ätzmaschine (kaufen oder selbst-basteln..wobei hier mein Teppichboden auch im Nachhinein zum Ersteren rät..),
einen UV-Belichter (kann man sich aus einem alten Gesichtsbräuner zusammenbasteln) und eine Layouting- / Routing-Software.
Da gibts aber auch viel Freeware.

Gut, ich bin nun weit abgeschweift...aber ich denke, sobald du Blut geleckt hast, kommts auch bald dazu :D


P.S.

Achja...ein gutes Multimeter und ein (Speicher)-Oszilloskop sind unglaublich hilfreich beim Basteln mit MCUs, auch schon am Anfang meiner Meinung nach fast ein Muss.
Gerade das Oszilloskop ist dein Schaltungs-Debugger schlechthin, ohne das siehst du halt meist nichts, was nicht direkt mit deinem Code zu tun hat, sondern in der Schaltung liegt und musst raten, was falsch läuft und sehr frustierend ist.
Kann am Anfang natürlich auch erstmal ein günstiges USB-Oszilloskop sein, bevor du dir dann eh was ordentliches kaufst :-D


So...nun zigmal editiert...sorry!

BUG 2. Mai 2012 01:14

AW: µ-Controller für Starter
 
Zitat:

Zitat von Assarbad (Beitrag 1164487)
Das hier noch niemand den (derzeit leider schwierig zu beschaffenden) Raspberry Pi erwähnt hat?! Tss tss :)

Das Ding als Mikrocontroller zu bezeichnen ist vielleicht etwas untertrieben :mrgreen:

hathor 2. Mai 2012 05:33

AW: µ-Controller für Starter
 
Zitat:

Zitat von Assarbad (Beitrag 1164487)
Das hier noch niemand den (derzeit leider schwierig zu beschaffenden) Raspberry Pi erwähnt hat?! Tss tss :)

http://www.acer-userforum.de/news-an...lager-auf.html

http://downloads.element14.com/raspberryPi1.html
http://uk.rs-online.com/web/generalD...id=raspberrypi

himitsu 2. Mai 2012 08:52

AW: µ-Controller für Starter
 
Zitat:

Ideal wäre natürlich ein regelbares Labor-Netzteil, aber die Dinger sind nicht gerade billig.
Für kleine Dinge gibt es auch diese umschaltparen Steckernetzteile recht günstig. (wenn man keine zu feine Einteilung braucht)

Medium 2. Mai 2012 09:45

AW: µ-Controller für Starter
 
Wow Finn, danke! Ich glaube, ich stell mir das ganze auch noch viel zu komplex vor, und gehe daher mit ein wenig zu viel "oh gott, das versteh ich ja nie" da dran. Deine Shoppingliste klingt prima, und ich glaube echt, das einzig sinnvolle wird es sein, einfach mal ein Satz Dinge zu kaufen und loszulegen. Ein wenig Drumrum kann ich aus unserer Werkstatt auf der Arbeit nutzen, so dass ich immerhin ein Labornetzteil, Lötkolben, Kabel und Kleinteile - der ganze Kram drum rum, der sich läppern würde, erstmal hätte. Ich sehe mich allerdings noch nicht selbst ätzen, aber wer weiss :)

Der Rasberry ist dann aber wirklich ein wenig über's Ziel hinaus (und auch zu groß für meine Zwecke ;)) Allerdings ein starkes Projekt.

himitsu 2. Mai 2012 10:23

AW: µ-Controller für Starter
 
Es kommt eben drauf an, was man benötigt.

Wenn du das Raspberry schon übertrieben findest:
http://www.androidmag.de/news/dual-c...uberall-dabei/
http://www.pcgameshardware.de/aid,85...plett-PC/News/

Der Vorgänger der C-Control war in einem DIL8-Gehäuse versteckt.
2 Pins für Spannungsversorgung und die restlichen 6 Pins waren softwareseitig frei belegbar, als Eingang (Spannung, TTL/Binär/Tri-State, Frequenz) oder als Ausgang (Binär/TTL/Tri-State, Frequenz, PWM) und 2 davon zusätzlich/abschaltbar über die Firmware mit RS232 vorkonfiguriert.
Taktgeber und sowas war schon integriert ... man brauchte also grundsätzlich erstmal keine externen Bauelemente. (Taster und Low-Current-LEDs konnten direkt angeschlossen werden)
Sowas gibt's eventuell auch von anderen Herstellern.

Dann gibt es teilweise einige Experimentierboards, welche nicht als nur Lochraster, sondern gleich mit vielen Steckplätzen versehn sind, wo man dann einfach alle Bauellemente und eventuell ein paar Drahtbrücken draufsteckt und nicht ständig umlöten muß.

blackfin 7. Mai 2012 00:16

AW: µ-Controller für Starter
 
Mir ist aufgefallen, dass noch keiner wirklich darauf eingegangen ist, welchen Chip du als Einstieg überhaupt verwenden könntest...

Meiner Meinung nach ist es am einfachsten, du beginnst erstmal mit einem etwas "grösseren" Chip, der alles mögliche kann und einen ausreichenden Flash- und EEPROM-Speicher besitzt, um auch ausreichend ausprobieren zu können.

So würde ich als Einstieg zu einem 8-Bitter der ATMega- (AVR) bzw. PIC18- (Microchip) Serie raten.
Das hat den Vorteil, dass die Chips dieser Serien meist viel FLASH und Peripherie mitbringen (I2C, USART, CAN, A/D Wandler etc.)
Damit kannst du dann schonmal alle möglichen Techniken ausprobieren und weisst dann schon nach den ersten Tests viel eher, was du brauchst, wenn du dein eigentliches Projekt angehst.
Dann kannst du dir immer noch einen kleineren Chip holen (ATTiny / PIC12 / PIC16 etc.), der genau auf dein Projekt passt und genau die Peripherie mitbringt, die du brauchst, weniger Strom verbraucht etc.
Dann schrumpft das zunächst unüberschaubar anmutende Angebot an Chips auch plötzlich ganz schnell ein, wenn man weiss, was der Chip mitbringen muss :-)

So wären denkbare Einstiegsmodelle z.B. ein
ATMEGA16-16PU
(DIL/44, 8 Bit, 16kB Flash, 512 Bytes EEPROM, 1kB SRAM, 16MHz/16 MIPS, 32 I/O Pins, 3 IRQs, 8x 10Bit A/D, Hardware USART)

oder z.B. ein

PIC18F452-I/P
(DIL/44, 8 Bit, 32kB Flash, 256 Bytes EEPROM, 1,5kB SRAM, 40MHz/10 MIPS, 32 I/O, 3 IRQs, 8x 10Bit A/D, Hardware I2C, SPI, USART, PWM)


Die "16PU" bzw. "I/P" sind dabei nur Zusatz-Angaben zu den Typen, z.B. welches Package (In dem Fall PDIP-44), welche Temperatur-Range, max. Geschwindigkeit etc.
Achte am Anfang einfach darauf, dass es ein Chip in einem DIL / DIP-Package ist (Standard-2,54mm Raster).
SMDs wie z.B. TQFP kann man am Anfang nur schwer löten und BGA-Packages gehen mit dem Lötkolben gar nicht mehr (Lötzinn-Kugeln unter dem Chip, die industriell im Reflow-Verfahren oder in Dampfphase verlötet werden)

(Ich selbst habe die meisten Efahrungen mit den PICs, allerdings sind die AVRs genauso gut und haben eine etwas saubere Architektur, kommt aber halt auch immer auf den Anwendungsfall an.
Die PICs sind meiner Erfahrung und subjektiven Meinung nach etwas "robuster", was Fehlspannung und Kurzschlüsse angeht und gerade am Anfang von Vorteil sein kann. Dafür sind die AVRs generell effizienter (Befehle / Taktzyklen) und in ASM etwas leichter zu programmieren. Wenn du C verwendest, ist es aber ziemlich egal. Gute C-Compiler gibts für beide Architekturen, soviel ich weiss, aber für AVR mehr im Freeware-Bereich als beim PIC.)

divBy0 7. Mai 2012 07:22

AW: µ-Controller für Starter
 
Das STK500 von Atmel kann ich dir eigentlich auch empfehlen. Eignet sich ganz zum Testen, da schon 8 Taster und 8 LEDs verbaut sind.

Einen Raspberry PI habe ich bestellt, aber bis heute noch keinen bekommen. :(

Medium 7. Mai 2012 07:49

AW: µ-Controller für Starter
 
Nochmals Danke :) Und da ich die letzte Woche zu stark mit anderen Dingen beschäftigt war, kam ich auch noch nicht dazu Tatsachen zu schaffen. Bei den eigentlichen MCUs war ich schon drauf und dran, einfach einen "Satz" verschiedener zu nehmen die in das Board passen, dass es dann mal wird, und mit allen mal rumspielen. So teuer sind die zum Glück nicht. Da ich auch nicht sooo der Lötkönig bin, käme auch eigentlich immer nur DIL/DIP in Frage, vor allem weil es vermutich nicht dumm ist einen Sockel zu benutzen so als Anfänger :stupid:.

Ich schwanke nun eigentlich nur noch zwischen 2 Produkten: Dem STK500 und diesem hier, welches durch LCD und viel Lesestoff für mich zunächst nach gut angelegem Geld klingt. Ich weiss nur nicht, ob die IDE von denen was taugt. Kennt das einer? Auf der anderen Seite macht sich das STK500 einfach dadurch schon sympathisch, dass es nach "Orignal"-Version klingt, mit deren Erwerb man einfach nichts falsch macht :gruebel:

totti14 7. Mai 2012 09:18

AW: µ-Controller für Starter
 
Und wenn Du dann noch bei Pascal bleiben möchtest, mit den Atmels, dann schau mal hier rein:
http://forum.e-lab.de/

Benutze ich schon seit jahren. Hier kommt man schnell zum Ziel.

blackfin 8. Mai 2012 10:44

AW: µ-Controller für Starter
 
Zitat:

Ich weiss nur nicht, ob die IDE von denen was taugt. Kennt das einer?
Ich kenns nicht, sieht aber nach einer recht soliden "Einsteigerlösung" aus.
Wenn auch etwas teuer...auf den Boards sind Chips im Gesamtwert von ca. 10-15 Euro verbaut...wobei der Fotosensor das teuerste sein dürfte, der Rest sind Standard-Komponenten.
Gut, aber die Handbücher und die IDE sind sicher auch was Wert :-)

Der "MultiProg" ist eigentlich auch nichts anderes als ein Board mit vielen Sockeln und nem Quartz.
Der "mySmartUSB MK2" ist dafür ganz nett...das ist genau so ein Teil, wie man sich zwar auch selbst basteln kann (z.B. mit nem MAX232 und nem FTDI FT232BM), aber man erspart sich die Lötarbeit des SMD-Chips von FTDI.
Ausserdem kann der zusätzlich zum Standard-USART auch I2C und SPI..das ist nett :-)

Schön ist ausserdem, dass gleich 3 MCUs mit beiliegen und das Board viele Port-Pins und auch die der Peripherie nach aussen führt.
So würde ich mir an deiner Stelle trotzdem zusätzlich ein Steckboard kaufen, dann kannst du die Platine ggf. mit eigenen Bastelschaltugnen erweitern.

Wenn die IDE nichts taugt, kannst du aber auch mit dem original "AVR Studio" coden:
http://shop.myavr.de/index.php?sp=do...suchwort=dl253


Ich finde das Angebot zwar etwas teuer, aber ich denke ein ziemlich guter Einstieg.

Vom STK500 habe ich allerdings bisher auch nur gutes gehört. Ist aber auch etwas überteuert.

Zitat:

...vor allem weil es vermutich nicht dumm ist einen Sockel zu benutzen so als Anfänger...
Das stimmt allerdings...eines der ersten Dinge, die ich meistens immer mache ist, in Experimentierboards, die keinen ICSP-Port bekommen (In Circuit Serial Programmer, zwei Pins mit denen du den Chip direkt in der eigentlichen Schaltung bespielen kannst), einen vernünftigen ZIF-Sockel mit Hebel zu verbauen...schont Nerven, die Pins und das Pin-Biegewerkzeug :-D
Auch wenn die ZIF-Sockel leider immer recht teuer sind...


P.S.
Was die MCU-Pascal-Programmierung angeht:

Ich weiss nicht, ob das so eine gute Idee ist, die Sprachen der MCUs sind in der Industrie fast ausschliesslich ASM und C.
Es ist zwar so, dass es Lösungen gibt, mit denen man für den leichteren Einstieg auch in Pascal (oder auch Basic) coden kann, aber wenn man richtig in die effiziente MCU-Entwicklung einsteigen will, sollte man zumindest C nehmen und einzelne Routinen evtl. mit ASM optimieren.
Moderne MCUs haben inzwischen oft einen Kernel, der dafür optimiert ist, dass man Großteile der Firmware in C schreibt, so dass man nicht mehr alles in ASM coden muss.
Das ist schon eine große Erleichterung im Vergleich zu den alten bzw. kleinen MCUs, die man aufgrund des kleinen Speicherangebotes auch heute noch in ASM codet.
Ausserdem ist Microcontroller-C ziemlich einfach :-) Ich bin da sehr schnell reingekommen, auch wenn ich damals auf dem PC zuvor fast nur Delphi gecodet hatte.


P.P.S.
Wenn du mal mit dem Basteln angefangen hast und Fragen zu dem Zeug hast, kannst du mir die auch gerne per PM schreiben.
Ich bin zwar kein Profi in dem Bereich, sondern auch nur Bastler, aber vielleicht kann ich ja bei dem einen oder anderen helfen.


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