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Bernerbaer
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#1

Wer braucht Delphi XE - go back to the roots!

  Alt 27. Aug 2010, 20:35
Das Management von Embarcadero wie zuvor Codegear trifft meines Erachtens merkwürdige und zweifelhafte Entscheidungen über die Zukunft von Delphi.

Cloud Computing:
Ich kann mir (mindestens für Europa) kaum vorstellen, das Kunden Interesse an Applikation haben, die ihre Daten in einer grauen Wolke abspeichern. Möchte Embarcadero ihre Sourcecodes Google anvertrauen oder einem anderen Anbieter eines Cloud Dienstes? Oder können Sie sich vorstellen ihre Offerten, Rechnungen, Sourcecodes oder Kundenlisten extern irgendwo zu lagern? Firmen werden weiterhin auf normale Desktopapplikationen setzen, auch in 5 oder 10 Jahren. Datenschutz wird immer wichtiger und Firmen werden immer sensibler bei Datenschutzfragen und lassen sich durch Zusicherung von Verschlüsselunen nicht einfach beruhigen. Also weshalb soll ich mir eine Programmierumgebung anschaffen, welche ich bei meinen potentiellen Kunden nicht einsetzen kann?

SVN Integration:
Denkt Embarcadero Delphientwickler seien dumm oder fahrlässig? Weshalb eine Integration von SVN in die IDE so wichtig ist, dass entscheidende Erweiterungen zurückgesetzt werden (64Bit Compiler), lässt mich vermuten, dass Embarcadero denkt, wir Delphientwickler würden seit mehr als 10 Jahren unsere Projekte ohne Versionskontrolle entwickeln. Ich denke kaum ein professioneller Delphientwickler hat nicht bereits irgend eine funktionsfähige und professionelle Verwaltung für seine Projekte am laufen.

Multiplattformentwicklung:
Klar tönt es auf den ersten Blick verlockend gleichzeitig Code für Windows, Apple, Linux zu entwickeln, aber trotz Crosscompilern wird dies kaum jemals wirklich funktionieren. Delphientwickler sind seit Delphi 1.0 Windowsentwickler. Windows kennen die meisten Delphientwickler ausgezeichnet, Das Windows API ist ihr tägliches Brot, Kenntnisse der Besonderheiten von Betriebssystem sind die Voraussetzung für das Programmieren von Applikationen und kaum ein Delphientwickler hat genügend Kenntnisse über andere Betriebssysteme. Softwarefirmen suchen spezialisierte Entwickler für die Anpassung ihrer Applikationen für andere Betriebssysteme und diese Entwickler kennen und setzen Programmierumgebungen ein, die zu ihrem Betriebssystem passen und dafür erstellt worden sind. Setzt mal einem Mac-Entwickler Lazarus vor! Er wird die Augen verdrehen und stöhnen aber nicht beginnen zu programmieren. Einzig Hobbyentwickler werden interessiert sein an einem Crosscompiler, doch mit diesen wird Embarcadero kaum überleben können und Hobbyentwickler werden kaum in der Lage sein die teuren Versionen zu kaufen.

Zurück zu den Ursprüngen:
Delphientwickler sind Windowsentwickler. Sie erstellen Windowsapplikationen. Windows gibt es in zwei Grundversionen: 32Bit und 64Bit. Dazu benötigen sie eine schlanke, sichere und schnelle Entwicklungsumgebung basierend auf der modernisierten aber immer noch einmaligen Programmiersprache Pascal. Ich denke die Kombination von der Einfachheit der Sprache Pascal, ihrer Mächtigkeit und der Möglichkeit rasch komplexe GUI Projekte zu erstellen ist die Ursache dafür, dass wir noch Delphientwickler geblieben sind und nicht zu C# oder C++ gewechselt haben. Aber damit wir weiterhin für Windows mit Delphi Software programmieren können, muss uns Embarcadero auch das Werkzeug für 32 Bit und 64 Bit Windowsapplikationen zu erstellen zur Verfügung stellen.
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