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hanspeter

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Delphi XE2 Professional
 
#25

AW: Delphi oder C#

  Alt 29. Nov 2010, 18:24
Ich habe in den vergangenen 2 Jahren als externer Mitarbeiter genau diese Aufgabenstellung gehabt.
Umstellung eines großen am Markt eingeführten Programmsystem von BDE/Paradox auf Interbase/Firebird.
Interbase würde ich schon deshalb nicht verwenden, weil es bei CG 5. Rad am Wagen und kostenpflichtig ist.
Da sind uns mal vor Jahren bei einem IB Projekt Freitag abend die Client-Lizenzen ausgegangen. Es war ein Drama bis wir weitere Lizenzen hatten.
FB ist Opensource.
Wenn die Wahl der Datenbank noch frei ist, würde ich heute zu MS-SQL Server tendieren. Hier gibt es eine kostenfreie Personalversion und jenseits von 2GByte wird es dann kostenpflichtig. Bei dem MS-SQL Server ist die Datenbankverwaltung besser gelöst.
Die Umstellung von BDE auf C/S hat reichlich doppelt so lange gedauert wie geplant und hat einen deutlich 7 stelligen Betrag (innerbetriebliche Kostenrechnung) verschlungen.
Von D7 auf D2010 kommt zusätzlicher Kostenaufwand hinzu, da alle externen Komponenten, sofern diese noch beschaffbar sind, neu gekauft werden müssen. (Unicode)
Bei der Umstellung von D7 auf Unicode sind viele Toolhersteller weggebrochen, so dass man u.U. auch noch auf andere Komponenten ausweichen muss.
Für Delphi sprechen drei Argumente.
1. Der bereits vorhandene Quellcode. Hier muss allerdings die Datenzugriffsschicht komplett ausgewechselt werden, da vieles was in einem auf TTable gestützten Filesystem problemlos funktioniert, in einem C/S System nicht ohneweiteres geht.
2. Delphi erzeugt etwas robustere Programme, da man alle Bibliotheken in die Exe linken kann.
3. GEfühlt läuft ein Delphiprogramm etwas schneller und hat eine deutlich schnellere Ladezeit beim Erststart.
Beispiel D2007 benötigt Netframework 1.1. Auf einigen Rechnern ist D2007 nicht mehr ohne weiteres lauffähig und das alte Framwork muss explizit nachinstalliert werden.
Wenn Unicode nicht zwingend erforderlich ist, dann ist es billiger bei D7 zu bleiben.
Für Delphi-Programmierer muss man wenigstens ein halbes Jahr Einarbeitungszeit in C# mit einplanen.
Wenn man anfängt zu modularisieren, dann ist net durch sein Assembly-Konzept haushoch überlegen und erspart einen die BPL-Hölle, die man sich mit Delphi an Land zieht.
Delphi ist als Entwicklungssystem ein solides aber etwas altbackenes System, man wird aber immer der Entwicklung hinterherlaufen.
Von D2006 bis heute schleppt die IDE immer noch eine Reihe ärgerlicher Bugs mit, welche einen das Leben schwer machen. Und was XE2/XE3 bringen, das glaube ich erst, wenn ich es sehe.
Und wenn dann alles einigermaßen bugfrei ist, dann sind wir bestimmt bei XE5 oder 6.

Gruß Peter
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