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Phoenix
(Moderator)

Registriert seit: 25. Jun 2002
Ort: Hausach
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#2

AW: Was hab ich gespart oder was hätte ich verdienen können?

  Alt 4. Mär 2011, 15:23
Und was könnte ich pro Stunde verlangen bzw. welchen Pauschal-Preis für solch ein Projekt als Freelancer?
Pauschalpreis: Gar nicht. Sowas macht man als Freelancer nicht, weil das Risiko zu hoch ist.
Stundensatz: Als 'normaler' Freelancer, der das Hauptberuflich und in Vollzeit macht musst Du mindestens 65 € / Stunde nehmen. Sonst lohnt sich die ganze Geschichte nicht.

Kleines Rechenbeispiel:

~ 250 Arbeitstage pro Jahr, 4 Wochen Urlaub (20 Tage sind wenig...), 1 Woche Krank = 225 reelle Arbeitstage. Davon sind nicht alle beim Kunden abrechenbar (Aquise, Buchhaltung, Research/Weiterbildung, Fahrtzeiten etc...). Wenn Du auf 75% abrechenbar kommst ist das schon klasse. ==> 168,75 abrechenbare Tage pro Jahr * 8 ~ 1350 berechenbare Stunden.

Das sind bei 65 € zwar erstmal sehr gut klingende 87.750 € / Jahr, aber die musst Du versteuern. In der Größenordnung kannst Du zur Sicherheit eigentlich mit einer Steuerlast von knapp 50% rechnen: ~ 44.000 / Jahr nach Steuern. Macht gute 3.600 im Monat. Klingt noch ordentlich, aber davon musst Du Dich noch Renten- und Krankenversichern. Je nach Versicherung und Deiner Vorstellung der Ziel-Rente bist Du in Summe nochmal 1000 bis 1500 im Monat los. Und dann sind netto noch 2.000 über zum Leben. Das wär mir fast das Risiko einer Selbständigkeit nicht Wert, denn Angestellt verdient man ähnlich und muss nicht drum fürchten in zwei Monaten ohne Auftrag da zu stehen.

Also: 65 € sind meiner Meinung nach die unterste Grenze ab der es Sinn macht (für Vollzeit, wohl gemerkt). Ich hab mit den 65 € allerdings schon im Studium nebenher angefangen, und das hat gut geklappt
Sebastian Gingter
Phoenix - 不死鳥, Microsoft MVP, Rettungshundeführer
Über mich: Sebastian Gingter @ Thinktecture Mein Blog: https://gingter.org
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