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littleDave

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#131

AW: Atomkraft und Demokratie (abgetrennt von Boykott von Amazon)

  Alt 13. Mär 2011, 22:38
Die Batterien sind als Backup für die Generatoren gedacht, und diese können Tagelang laufen. Die zwei Stunden wären für den Fall gedacht, dass die Generatoren nicht rechtzeitig wieder betankt werden können und erst betankt werden wenn sie schon leer sind sind. Innerhalb von zwei Stunden ist aber normalerweise zusätzlich auch der Einsatz mobiler Generatoren sichergestellt. Aber das ist eine ganz andere Problematik. Wenn wir die Batterien wirklich irgendwann brauchen haben wir schon ein ganz anderes Problem, und das wird hoffentlich nie eintreten.
Also 2 Stunden finde ich für solch eine kritische Angelegenheit doch sehr gering. Das "Normalerweise" zieht hier meiner Meinung nach nicht, da ein Störfall bzw. ein Unfall in einem AKW nicht als "Normal" angesehen werden kann. Da darf nicht gegeizt werden. Wenn ein Windrad umfällt, ist das zwar nicht schön, aber das Gebiet ist danach noch bewohnbar. Nach einem AKW-Unfall ist die Umgebung stattdessen (je nach Ausmaß) für sehr lange Zeit nicht bewohnbar. Zudem kommen noch extreme Schäden an Mensch und Natur. Da sollte man bei den "Backup"-Strategien nicht kleckern sondern klotzen.

Mir ist wichtig, dass wir uns - vielleicht sogar mit japanischer Besonnenheit - kritisch, aber informiert damit auseinandersetzen, in welchen Zeitraum wir den vollständigen Ausstieg aus der Atomkraft schaffen können ohne damit zu viel zu riskieren - in sicherheitstechnischer als auch in gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Es müssen alternative Energiequellen zur Verfügung stehen, es muss ausreichende Transfermöglichkeiten geben, es muss ein vernünftiger Lastenausgleich her. Das geht nicht von heute auf morgen, und wir können da auch in zwei oder drei Wochen noch drüber diskutieren ohne dass wir hier bei uns gleich alle sterben.
Da stimme ich dir vollkommen zu - ein überhasteter Ausstieg schadet eher als das er nützt. Aber die vor kurzem beschlossene Laufzeitverlängerung ist ein falsches Signal. Es ist schwer Alternativen zu finden, da ein AKW nun mal extrem viel und vor allem konstant Energie erzeugt. Aber das die wirklich alten Meiler jedoch weiter am Netz bleiben ist falsch. Es ist ja auch nicht so, dass nur die Regierung und die Energieversorger in der Bringschuld sind. Der Verbraucher muss endlich auch zum Energiesparen gebracht werden. Wenn der allgemeine Verbrauch weniger stark steigen würde, wäre es wahrscheinlich einfacher, alte AKWs vom Netz zu nehmen. Aber die Verbrauchen wollen zwar saubere und sichere Energie, aber sie wollen halt auf den Luxus der Festtagesbeleuchtung in allen Räumen ihrer Häuser nicht verzichten.

1999, nach der oben verlinkten Liste. Aber man sieht dass die deutschen und japanischen AKW im Gegensatz zu den anderer Länder doch offenbar ziemlich ungestört ihre Arbeit verrichten.
Ich möchte auf keinen Fall den schwarzen Peter an die Wand malen, aber bei einem weiteren Zwischenfall in Three Mile Island ist es für ein für geisteskrank ernannten gelungen, mit einem Auto im vollen Betrieb in die Turbinenhalle zu rasen. Das erschreckende: der Vorfall wurde erst 8 Jahre später veröffentlicht (ok, die USA sind manchmal doch sehr verschwiegen, doch wer sagt, dass hierzulande manchmal nicht doch entschieden wird, dass manche Sachen lieber nicht veröffentlicht werden)
Jabber: littleDave@jabber.org
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