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WInfo

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#16

AW: Kalkulation eines Festpreises für ein neues Programm

  Alt 21. Jul 2011, 21:51
Ich war bis jetzt immer davon ausgegangen, dass das Lastenheft im Grunde das Projekt beschreibt mit den Zielen und das Pflichtenheft wie Du schon gesagt hast den Liefergegenstand beschreibt.
Nicht ganz. Die Pflichten (Pflichtenheft), beschreiben, was umgesetzt werden soll, und sind mehr oder weniger verbindlich (also diskutierbar). Diese werden dann bei Vertragsabschluss, zur Last (Lastenheft), also Vertragsbestandteil.

An Schätzverfahren, gibt es mehr als genug. Manche wiegen einfach das Pflichtenheft und geben einen Kilo-Preis ab, wieder andere versuchen jede einzele Funktion zu bewerten, nach nötigen Programmzeilen (COCOMO Verfahren), wieder andere verwenden die Delhi Methode, wieder andere schätzen auf der Basis des Gefühls, etc. pp.

Allgemein gilt, dass ein Festpreis für den Lieferanten (in einem Fall, dich), das grösste Risiko liegt. Bei einem Cost+Materials Project sind die Seiten gedreht. Dazwischen gibt es tausende verschiedene Varianten, wie Cost-Plus, Kostendach, etc.

Bei einem Projekt, wo die Anforderungen komplett schwammig sind, wie in deinem oben skizzierten Fall, grenzt es schlicht und einfach an Selbstmord einen Festpreis abzugeben, ausser man kaluliert dermassen Grosszügig, dass der Kunde mit Sicherheit ablehnt

Im Übrigen, ist es vollkommen Jacke wie Hose, wer das Pflichtenheft ausarbeitet. Wichtig ist einzig, dass es den Leistungsumfang genau genug spezifiziert. Alles was nicht definiert ist, gibt Change-Requests mit neuen Einnahmequellen (sofern das Lastenheft nicht zu grosszügig definiert ist ).

So, denn mal viel Spass.
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