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implementation

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FreePascal / Lazarus
 
#54

AW: Wird an deutschen Schulen tatsächlich so ein Mist gelehrt?

  Alt 16. Feb 2012, 16:02
Wer bunte Forms und runde Icons braucht, um Spaß daran zu haben, ist im Informatik-Kurs falsch. Denn das ist nicht der Kern des Unterrichts, und sollte es auch nicht sein.

OOP ist eine tolle Sache, auch für den Informatik-Unterricht, aber es ist die RAD-Auslegung, die dort einfach nicht reingehört (btw. ich finde sogar, man sollte komplett ohne IDE nur mit einem Texteditor und einem Compiler anfangen). Denn es geht nicht darum, schnell Standardanwendungen zu schreiben, sondern die Theorie in die Praxis umzusetzen.

Obwohl die Schulmathematik fast nur als elender Rechnerei besteht (welche Mathematiker liebt diese?) und man allein für das Verrechnen (also auch wenn man eine Sache verstanden hat) mit Zensurverschlechterung bestraft wird, finden sich genug, die Mathematik oder stark mathematisierte Wissenschaften (so auch die Informatik) studieren. Aber vielleicht ist das gar kein Widerspruch?!
Das liegt vor allem daran, dass es in der Mathematik sehr viele Grundlagen zu lernen gibt, und ohne die alles andere sinnlos ist. Und wenn der Mathe-Unterricht da nicht schnell genug vorankommt, beschweren sich nunmal die Physiklehrer, weil die die Kenntnisse voraussetzen.
Die Teile der Mathematik, die Spaß machen, verschieben sich dadurch in die LKs, Differenzierungskurse, AGs und Co. (je nachdem, was die Schule so anbietet). Wir hatten bspw. zwei Jahre lang MIP (Mathematik/Informatik/Physik-Fächerkombination), wo wir Fraktale, Newton-Verfahren und Komplexe Zahlen schon durchgenommen haben, bevor im Matheunterricht gerade mal der Strahlensatz drankam. Zu solchen spaßigen Themen findet sich im normalen Matheunterricht einfach gar keine Zeit.
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