Thema: Delphi warum C++ statt Delphi?

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Bernhard Geyer

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#13

AW: warum C++ statt Delphi?

  Alt 25. Dez 2012, 08:52
C++ ist um ein vieles mächtiger als Delphi. Allein die Template Möglichkeiten gehen bei weitem über die der Generics von Delphi hinaus.
Vielfaches halte ich übertrieben. Es ist in einzelnen Bereichen Mächtiger.

Oder die Möglichkeit der Mehrfachvererbung: Ok, man muss schon aufpassen, was man da wie vererbt, das kann sehr schnell unübersichtlich und fehleranfällig werden, lässt einem aber doch weite Freiheiten. Die Interface sind da nur ein fadenscheiniger Ersatz.
Voll Kontra. Ich kenn nur C++ die Mehrfachvererbung kann und das auch nur weil man nicht fähig war mit Interfaces einen vernünftige Implementierung hin zu bekommen.
Mehrfachvererbung verursacht bei weiten mehr Probleme als es löst. Interfaces ist ein Sprachkonstrukt ohne das viele Realisierungen nicht so elegant zu realisieren wären.

Mit Boost bzw. jetzt dem neuen Standard kann man viele schöne Sachen machen, Multithreading z.B. ist reltiv schnell und sicher umgesetzt.
Das fehlt bei Delphi natürlich (wie so viele Spezialbibliotheken die man nur für C/C++ zur verfügung stellt).

Ja und da ist noch die Sache, dass ich fast jede Klasse auch lokal instanziieren kann und nicht immer mit new einen neuen Speicherplatz dynamisch anfordern muss.
Ich vermiss das nicht

In Delphi gibt es da ganz schnell diese häßlichen try..finaly Verschachtelungen, wenn ich mal etwas mehr in einer Methode brauche, ok, etwas am Design verändert, kann ich das vielleicht auch vermeiden.
Ohne GC (wie bei Java) muss man halt die ganzen Variablen etwas früher en Block anlegen. Dann kommt man mit 1-2 try-finaly-Ebenen aus.

Ich persönlich mag C++ sehr gerne und kann damit auch recht gut um, ...
Ich bin froh das ich es im Berufsleben nur relativ kurz benötigt hatte und dort dann nach Delphi umstellen konnte. Der Produktiviätsgewinn gegenüber MFC/VisualC++ war gewaltig.

Persönlich fehlt mir in C++ aber die with-Anweisung, da hat Delphi was voraus
Die With-Anweisung fliegt bei uns immer raus wenn man sie trifft. Die ungewollten Fehler damit sind zu zeitaufwendig zu finden. Wenn man doch wie in VB den Punkt nicht eingespart hätte ....

Also meine Meinung: Für "Backboxen" würde ich C++ mit einem vernünftigen Compiler nehmen, kommt eine GUI dazu, dann entweder in Schichten mit verschiedenen Systemem arbeiten oder eben auf das Brot- und Wassertool Delphi ausweichen. (Um .net habe ich bis jetzt einen Bogen gemacht und Java mag ich persönlich nicht so...)
Unnötigerweise mehre IDE's und Sprachen einzusetzen kann schnell zum Scheitern eines Projektes führen. Wir hatten vor ca. 12 Jahren ein neues Projekt aufgesetzt. Zuerst hatten wir alle uns schön in .NET mit VS eingearbeitet und hatten schon soweit uns alle damit anzufreunden und es als die sinnvolle Lösung angesehen haben (Waren gemischt Delphi, MFC/VS-Entwickler und eine paar "Hardcore" C-Entwickler die primär auf Embedded-Systemen gearbeitet hatten). Jedoch gab's eine paar "superschlaue" Externe (die auch noch was zu sagen hatten) die meinten wir müssten das anders machen und auf existierende Lösungen aufsetzen wie ein auf FTP basierendes Messaging-System (Welchen Vorteil FTP hier hatte ist mir heute noch nicht klar). Es wurde dann festgelegt den einen Teil mit C umzusetzen ist(ist ja schön portierbar falls man irgendwann mal eine Port nach Linux benötigt), die Mittleware mit C++ (letztendlich ATL und MFC schön gemischt mit maximaler komplexität) und Client war dann noch offen ob .NET oder Delphi. Da wir schon einen Großteil des Vorteils einer einheitlichen Umgebung aufgegeben hatten sind wir bei Delphi geblieben.
Bei der ersten Integrationsphase hat sich dann gezeigt wo die Probleme lagen und ich hätte jede Wette gewonnen da es mal wieder typisch vagabuntierende (String-)Zeiger auf C++-Seite waren. Hab mir dann relativ schnell einen anderen Job gesucht da es klar war das diese Lösung mit Volldampf an die Wand fährt.
Windows Vista - Eine neue Erfahrung in Fehlern.
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