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IBExpert

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FreePascal / Lazarus
 
#11

AW: Ist Delphi so Bedeutungslos ?

  Alt 12. Feb 2013, 09:15
Ich finde es immer wieder befremdlich, das Journalisten natürlich jede Sau durchs Dorf treiben, die man irgendwie gefunden hat, unabhängig von der Qualität der Quelle.

Den Quatsch, mit den Heise im Moment immer häufiger seine Online und Printmedien füllt, macht aber den Mangel des klassischen Verlagswesens deutlich. Kompetente Journalisten oder schreibende Fachleute sind zu teuer, Content muss billig sein, also werfen wir mal die Suchmaschine an. Das ist das unterirdische Niveau, was die Computerwoche schon sein Jahren macht, wobei die sich auch noch die pseudoredaktionellen Texte komplett von Anzeigenkunden schreiben lässt.

Es gab vor 10-12 Jahren einen extremen Hype bei der F(l)achpresse um Java, was hat da nicht unsere einschlägige Dorfpresse (Sorry, Massoud, aber der Software&Support Verlag ist da auch immer Vorreiter, alles neue gut zu finden, ist saber aufgrund der finanziell potenten Anzeigenkunden verständlich) Propaganda für die Hersteller gemacht, am Anfang Jbuilder, dann diverser andere kram, dann war auf ein mal mit Eclipse der Heiland geboren. Ich kann mich noch an Diskussionen bei Borland erinnern, das man wohl ernsthaft darüber nachdachte, sämtliche Nicht Java Produkte einzustellen. Die haben den Jbuilder Kram ja auch verkauft wie bekloppt, pro Jahr 2-3 neue Major Releases für tausende DM, egal, was kostet die Welt, wir sind innovativ, je größer der Konzern, um so bekloppter die Entwicklungsabteilungen.

Als dann vor 6-7 Jahren auch viele die Nase voll hatten davon, das man den Java Quellcode von letzter Woche kaum noch gebrauchen kann, weil ja alles hoffnungslos veraltet ist, wurde dann von der Dorfpresse die nächste Sau durchs Dorf getrieben. Sozusagen "Brian" .... Jehova ..... Jehova, .NET macht alles platt, Java ist sowieso doof, weil .net viel besser ist und ohne .NET geht gar nichts mehr.

Durch positive Berichterstattung hat man auf einmal auch Teile vom Microsoft Werbebudget und deren Lakaien im Fokus und damit kann man viel Verdienen. Jeder popelige Drucker- oder Grafikkartentreiber ist auf einmal im Download 200MB groß, weil ohne .NET Framework nichts geht. Und mit mehreren .NET Frameworks parallel geht manchmal auch nichts, es sei denn, man will dauernd jeden Rechner neu installieren. Visual Studio ist für viele der Lebensmittelpunkt, alles was kein Plugin für Visual Studio ist, kann man sowieso vergessen (Wurde uns mit IBExpert genau so auf einer Basta vorgehalten). Immerhin biete .NET eine schöne Plattform, binaries zu decompilieren und einfach in der Sprache deiner Wahl weiterzuentwickeln. Ob das kommerzielle Entwickler jedoch begrüßen sei mal offen.

Dann gab es noch PHP, Ruby, HTML5, ...

Und was macht der ignorante Pascal Programmierer 40+: Er lässt sich selten durch ach so tolle Frameworks blenden, die angeblich alles können, weil man auch nahezu alles mit der bevorzugten Pascalsprache (ob Delphi oder wie bei mir Lazarus ist erst mal egal) eigentlich noch keine wirklichen Limits feststellt, es sei denn, es sind die Limits der eigenen Kenntnisse. Aber dafür gibt es ja u.a. die DP.

Quellcode lebt oft wesentlich länger, als die kommerziellen Hersteller der Programmiersprachen das gerne möchten. Ich finde Daniels Beispiel immer schön, wenn er mit einer neuen Delphi Version den Steinzeit Turbopascalquellcode rausholt und der immer noch einsetzbar ist. Algorithmen sind nicht per se schlecht weil sie schon vor 20 jahren einsatzbar waren und nicht per se gut weil sie neu sind.

Was stört es die Eiche, wenn die Sau sich an ihr kratzt ....
Holger Klemt
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