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Codehunter

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Delphi 10.4 Sydney
 
#1527

AW: Was nervt euch so, während der Programmierung oder so allgemein

  Alt 13. Feb 2013, 11:10
In den Achtzigern habe ich auf einem Vortrag einen Commodore Amiga mit 512 KILOBYTE RAM und 8086 CPU mit ich glaube 4MHz getaktet erlebt
Wie jetzt, was jetzt? Ein Amiga mit 8086-CPU? Die meisten die ich kannte hatten einen MC680x0 drin und höchstens einen 80286 oder 80386 auf dem Bridgeboard - worauf übrigens DOS lief und nicht Workbench.

Aus Entwicklersicht kann ich sagen, haben textbasierte Oberflächen durchaus ihren Charme. Ich meine damit nicht unbedingt zeilenbasierte UI wie COMMAND.COM sondern eher sowas wie den Norton Commander oder das legendäre CrossPoint. Allein schon um der Tastaturbedienbarkeit willen.

Allerdings ist die Emulation solcher Oberflächen unter Windows in etwa so sinnvoll wie eine rektale Augenoperation.

Tja und Java... Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht was die alle daran finden. Zu diesen Framework-basierten Umgebungen finde ich irgendwie keinen Draht. Weder Java noch .Net. Die Systemanforderungen wie du sie beschreibst sind auch ein Grund für meine ablehnende Haltung. Die Abhängigkeiten innerhalb der Frameworks sind ein weiterer.

Was man aber sich selbst eingestehen muss: Ein 1,7-GHz-Dualcore ist inzwischen eigentlich wirklich veraltet. Nur merkt man das nicht mehr so dolle wie früher, da die effektiv nutzbare und spürbare Performance und deren Zuwächse zwischen den Prozessorgenerationen inzwischen relativ gering ausfallen. Wenn ich da an den Sprung vom 486-DX4 100 auf den ersten Pentium-60 denke, da war trotz 30% weniger Takt ein deutlicher Performanceschub zu spüren. Heute ist das nicht mehr so und man fragt sich (oft zu Recht) warum soll ich mir eigentlich einen neuen Rechner zulegen?

Konkret hatte ich vor einigen Wochen selbst den Fall. Mein Laptop, ein HP Compaq 6710b, ist inzwischen schon 6 Jahre alt. Bisher hatte ich XP drauf. Damit gehts nächstes Jahr zu Ende und diverse Programme unterstützen es in den aktuellen Versionen schon nicht mehr. Darum wollte ich auf Win7 wechseln und stand vor der Frage: Anderen Laptop kaufen oder aufrüsten? Da habe ich viel gelesen und in Foren diskutiert. Dabei merkt man, dass da Philosophien aufeinander prallen.

Am Ende entschied ich mich für das Aufrüsten, investierte 250 Euro in eine SSD und 8 GB RAM, Win7x64 hatte ich schon rumliegen. Nach der Installation noch ein paar Feintunings (Original-Intel-Treiber für den Chipsatz statt der generischen Windows-Treiber, Indizierung, Prefetch und Superfetch vom Windows abgeschaltet usw.) und siehe da: Die alte Möhre mutierte plötzlich zur Rennmaschine. Egal ob Word 2003, Word 2010, Textmaker 2012 oder Libre Writer - die starten alle innerhalb einer Sekunde. Delphi XE2 rennt in 6 Sekunden los, da braucht selbst mein normaler 6-Kerner Desktop-PC schon 14 Sekunden.

Lange Rede kurzer Sinn: Heutige PCs haben per sé so viel Leistung, dass man als normaler User die gar nicht mehr ausnutzt. Entsprechend sinken die Umsätze der PC-Branche (siehe Dell im Moment) und das mögen die Börsenspekulanten nicht. Also muss man via Software künstliche Barrieren herstellen, um ältere Hardware schneller loszuwerden: Windows Vista brauchte bessere Grafikkarten, Windows 8 hätte am liebsten ein UEFI statt einem BIOS usw. Man könnte ein Windows 7 oder 8 problemlos auf einem 10 Jahre alten Rechner fahren, die Leistung würde theoretisch ausreichen. Scheitern tut es an besagten künstlichen Hürden.
Ich mache grundsätzlich keine Screenshots. Schießen auf Bildschirme gibt nämlich hässliche Pixelfehler und schadet der Gesundheit vom Kollegen gegenüber. I und E zu vertauschen hätte den selben negativen Effekt, würde aber eher dem Betriebsklima schaden