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implementation

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FreePascal / Lazarus
 
#1594

AW: Was nervt euch so, während der Programmierung oder so allgemein

  Alt 6. Mär 2013, 15:49
Mich nerven meine fehlenden Linux-Kenntnisse!

Kennt wer ein gutes Buch / Tutorial, um Linux einem Windows-User besser verständlich zu machen?
Es geht mir um Grundlagen wie das Mounten von Laufwerken, Autostarts, Benutzerverwaltung, Firewalladministration usw...
Das aller-, allerwichtigste sind die Manpages. Eine Manpage rufst du in Bourne-Shells mit
Code:
man $programmname
auf. Je nach Programm/Datei/Befehl/Header ist die passende Seite dann mehr oder weniger hilfreich. Auch wenn du dir ein Buch besorgst, behalte die Manpages im Hinterkopf!

Weiterhin bieten die großen Distributionen ja auch Wikis:Der Großteil ist nicht auf die Distribution beschränkt. Wenn es nicht gerade um Paketmanagement, Init oder Mandatory Access Control geht, dann ist es eigentlich egal, wo du guckst.

Ich persönlich brauchte nie ein Buch, einfach weil das meiste sowieso schon sehr gut dokumentiert ist. Wenn du einmal den Namen des zuständigen Programms/Daemons/Kernelmoduls weißt, musst du es eigentlich nur googeln und findest die passende Doku.

Was du auch noch behalten solltest: Eine GNU/Linux-Distribution ist nicht als Ganzes, aus einem Guss gefertigt, sondern es ist (wie der Name schon sagt) nur eine Distribution, eine zusammengeklebte Verteilung von sehr vielen, teils voneinander völlig unabhängig entwickelten, Softwareteilen. Stell dir vor, du möchtest dir eine eigene zusammenbasteln. Dann würdest du dir praktisch einen Einkaufszettel schreiben, was du alles brauchst.
Erster Punkt wäre der Kernel: Vanilla-Linux? Oder Linux-libre? Oder vielleicht auch ein BSD-Kernel. Zweiter Punkt: Ein Init-System. Nimmst du Insserv, Upstart, Systemd? Konfigurierst du es lieber BSD-like, SysV-like oder komplett anders?
Und so geht es von unten bis nach oben weiter, auf jeder Ebene gibt es mehrere Optionen, und du kannst dir die auswählen, die dir am liebsten gefällt. Und so gehen auch die Distributoren vor. Dann packen sie das ganze zusammen, achten darauf, dass die Komponenten stabil zusammenspielen, und geben es raus. Aber jeder Teil ist austauschbar, und bei jedem Teil können unterschiedliche Distributoren sich auch unterschiedlich entschieden haben. "Linux" ist nicht gleich "Linux".

Und deshalb wirst du schon auf erste Entscheidungssituationen treffen, sobald du Autostarts willst. Die kannst du auf ganz verschiedenen Ebenen ansetzen. Im Initsystem, in der Login-Shell, im Displaymanager oder im Fenstermanager? Und danach die zweite Frage: Welche Implementierung wurde hier eingesetzt. Angenommen, du hast dich für Autostart im Initsystem entschieden: SysVInit, Upstart und Systemd lassen sich alle problemlos dazu konfigurieren, aber unterschiedlich. Manche auch gleich, aber eben nicht alle. Eigentlich sind diese Wahlmöglichkeiten sehr angenehm, aber man muss sich erst dran gewöhnen, und am Anfang verwirren sie.

Geändert von implementation ( 6. Mär 2013 um 16:10 Uhr)