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Delphi 2007 Enterprise
 
#32

AW: Audio Files vergleichen und Qualität bewerten

  Alt 31. Aug 2013, 01:38
PESQ scheint mir ein wirklich irre komplexes Auswertungssystem zu sein. Dafür ein paar Mark auf den Tisch zu legen finde ich voll verständlich, und letztlich muss dein Kunde das ja tragen können wollen, wenn er es verlangt.
Zusätzlich zu Perlsaus Einwänden war ich hier aber auch etwas besorgt, dass dieser Test ebenfalls auf analoge Telefonie zugeschnitten ist. War er wohl auch, jedoch soll er laut Opticom angepasst worden sein. Dennoch frage ich mich, was hierbei, ab Codierungsseite, wirklich noch groß schief gehen soll (ausser eben die Totalabrisse). Eigentlich kann man dann ja fast nur noch messen, was eventuelle analoge Streckenteile versauen, die i.A. aber denke ich doch eher vorm Codierer liegen dürften. (Sie zwischendrin beim Routen zum Empfänger hin und her zu wandeln dürfte ja keiner machen - das wäre ja fast sträflich.)

Von daher würde ich PESQ als durchaus nettes Tool ansehen, womit man am Codierer einmalig nach seiner Einrichtung (oder Änderungen) ermitteln kann, ob das was da hinten heraus kommt okay ist*. Sobald das passt, führen Fehler in den weiteren Leitungen halt doch wieder nur zu Paketverlusten. Interessant ist es sicherlich dann, wenn der Provider intern umcodiert. Würde ich für "blöd" halten, aber es kann sicherlich technische Gründe für sowas geben, die ich nicht kenne. Dannnnn könnte man einen Nutzen von dem von dir beschriebenen Stichprobenverfahren mit PESQ erwarten. Allerdings wohl eher bzgl. defekter Re-Codierer als physikalischen Leitungsproblemen.

(Mir war vor diesem Thread nicht wirklich bewusst, was für ein komplexes Thema VoIP im großen Maßstab wird. Danke für die interessante Beschäftigung damit )


*) Die Wikipedia gibt sogar schon MOS-Werte für ein paar Voice-Codecs an

Edit: Ein recht interessantes Video. Scheinbar geht es wirklich hauptsächlich um Paketverluste. Ich sehe ein, dass die Anzahl verlorener Pakete nicht zwangsweise linear und immer exakt reproduzierbar mit der Sprachqualität korreliert, doch scheint das bloße protokollieren von Paketverlusten schon eine sehr aussagekräftige Sache zu sein. Je nach dem wie kompliziert das eine oder andere umzusetzen ist, wäre das aber ggf. noch ein weiterer Ansatzpunkt. Man würde quasi die Ursache messen, nicht die Wirkung. Wobei die Wirkung schwankend ausgeprägt ist - ich würde im Allgemeinen aber zumindest für "guck da mal genauer"-Warnungen brauchbare Werte bei der Paketverlustmessung erwarten. Ist die Frage, ob die bestehenden Geräte dies zulassen.
"When one person suffers from a delusion, it is called insanity. When a million people suffer from a delusion, it is called religion." (Richard Dawkins)

Geändert von Medium (31. Aug 2013 um 02:40 Uhr)
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