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Furtbichler
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#12

AW: Binärdatei schreiben und lesen?

  Alt 16. Jan 2014, 07:01
Also in meinen Dateien sind nur Daten. Keine Bytes, keine Zeichen, sondern Daten. Und noch genauer genommen bestehen sie (zumindest auf meiner Festpladde) aus winzigen Bereichen, die irgendwie magnetisiert sind, mir auch schnurz.

Daten also. Was das für Daten sind? Das kann man so und so sehen. Diese Daten müssen nämlich interpretiert werden. Die meisten machen das, indem Sie die Daten als Zahlen interpretieren und sich jeden einzelne Zahl vornehmen. Genausogut könnte man auch 16 Farben nehmen oder 3 Brotkrümel, oder die D-Tonleiter vollkommen egal. Es kommt auf die Interpretation an.

Nun sind Computer ziemlich Zahlenaffin, d.h. mit Farben, Musikalität und Optik haben sie es nicht so, aber im Zahlenschubsen sind sie ganz groß. Also verwenden wir den Zahlenraum 0..255 als Basisinterpretation der Daten. 0.255 deshalb, weil die Compis intern eigentlich nur Bitschubser sind und irgendwer sich mal gedacht hat, das das Gruppieren zu 8 Bits praktisch sein könnte. Es hätten auch 7 oder 9 sein können (Es waren sogar früher nur 7 und IBM hatte sogar mal 36 Bits in einem Computer, warum, wissen die wohl auch nicht mehr).
Gut gut. 8 Bits sind dann eine Zahl, ein Block. Oder ein Byte.
Auf jeden Fall sollten wir diese Bytes interpretieren, das ist vielleicht einfacher als die Magnetisierung auf der Pladde zu interpretieren. Ohne Interpretation hätten wir nur eine Suppe mit Zahlen, was ziemlich öde ist.

Also z.B. als Text, indem wir jeder Zahl einen Buchstaben zuordnen. Wir Europäer/Wessis sind da ziemlich ignorant und nehmen unsere Buchstaben, davon haben wir ja nicht zu viele. Dann noch Ziffern, ein Paar Sonderzeichen, Zeilentrenner, ein paar Spezialzeichen, die man nicht sieht, aber mit denen man etwas ausdrücken kann und -bupps- haben wir Texte. Als Interpretation.

Oder als Farbe. Dann hätten wir pro Byte eines von 256 Farben. Hmm. Bisserl wenig, aber reicht für's Erste. Meine Frau würde sich natürlich mal wieder aufregen, wie unrein ihre Haut ist, also... was machen wir? Wir mischen. Wir sagen: Das erste Byte ist der Rotanteil, der zweite der Gelb und der dritte der Blauanteil (oder in einer anderen Reihenfolge): Drei Bytes definieren also eine von -schießmichtot- Farben (256*256*256=16777216 um genau zu sein). Oder wir mischen mit anderen Farben (Lila, Hellblau, Gelb und Schwarz. Geht auch, gibt noch mehr Farben:4294967296).

Aber -hey- wie ist das mit Bildern? Bilder können gerastert werden, d.h. man legt ein Gitter drauf und definiert für jedes Karo eine Farbe. Damit man nicht zu viele Farben bekommt, nehmen wir entweder 256, 65536, 16777216 oder 4294967296. Danach 'entmischen' wir jede Farbe und erhalten so den Einzelanteil jeder Farbe, und das ist dann wieder ein jeweils Byte.

Ziemlich kompliziert, eigentlich. Jo, und deshalb macht das alles der Computer für uns. Wir sagen dem einfach: "Nimm dieses Bild, wandle die Farben als Rot/Gelb/Blau oder Cyan/Magenta/Yellow/Black um und speichere dann diesen Bytestrom ab.

Beim Einlesen lesen wir diese komischen Daten und sagen dem Computer: Das hier soll ein Bild sein, und zwar als RGB oder CMYK. Wupps, haben wir unser Bild. Wir könnten die Daten auch als Text interpretieren, aber das wäre dann ziemlicher Blödsinn (vermutlich).

Fazit: Daten sind nichts. Interpretation ist alles.
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