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Perlsau
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#42

AW: Freihandelsabkommen

  Alt 8. Jan 2015, 21:56
Ein aufmerksamer Leser von "Russia Today" und Sputnik.
Wo kann man denn die Wahrheit deiner Meinung nach erfahren?
Aus dem Spiegel? Ganz sicher nicht.

Das Video von Daniele Ganser ist für mich eher nachvollziehbar.
Hi Namensvetter,

in der Tat bestehen meine Hauptinformationslieferanten weder aus der der Systempresse (ZEIT, FAZ, SPIEGEL etc.) noch aus RT oder Sputnik (die ich sowieso erst seit ein paar Monaten frequentiere), sondern vor allem in Büchern über diese Zusammenhänge. Erst das entsprechende Hintergrundwissen hat es mir ermöglicht, zu erkennen, was wirklich gespielt wird. Und da geht's nicht nur um die Ukraine oder TTIP, sondern, wie ich inzwischen herausgefunden habe, um etwas viel Grundsätzliches:

Einerseits prägt das Bewußtsein der Menschen einer Gesellschaft dieselbe, andererseits prägt aber auch die Umwelt, in der ein Mensch lebt, sein Bewußtsein. Ganz besonders trifft das auf den jungen, heranwachsenden Menschen zu, der quasi auf der ganzen Welt zu einem weitgehend empathielosen, egoistischen Menschen erzogen wird. Insofern ist unser Gesellschafts- und insbesondere unser Wirtschaftssystem ein Abbild des vorherrschenden Charakters. Fromm nannte das den Gesellschafts-Charakter, der in den allermeisten Gesellschaften stark zu Autorität und Unterwerfungsbereitschaft neigt. Ich habe sehr aufmerksam die Werke von Manfred Spitzer und Gerald Hüther gelesen, beides Hirnforscher, die mit ihrer Arbeit nachweisen, daß der Mensch heute weitgehend nicht artgerecht lebt und nicht artgerecht "aufgezogen" wird.

Es gibt eine kreisförmige Wechselbeziehung zwischen Machen und Erkennen.
Wenn man nicht macht, was man als notwendig, wenn auch mit persönlichen
Unannehmlichkeiten behaftet, erkannt hat, dann kann man irgendwann auch
nicht mehr erkennen, was zu machen ist.
Wer Anpassungszwängen taktisch nachgibt, wohl wissend, daß er ihnen
mit vertretbarem Risiko widerstehen könnte und auch sollte,
wird nach und nach die Unzumutbarkeit von Anpassungsforderungen
gar nicht mehr wahrnehmen, das heißt die eigene Gefügigkeit auch nicht mehr
als Fluchtreaktion durchschauen. Alles erscheint normal:
die Verhältnisse, denen er sich ergibt, und der Verzicht auf Gegenwehr,
den er eben gar nicht mehr als Verzicht erlebt.
Horst-Eberhard Richter


Diejenigen Menschen, die z.B. durch Finanztransaktionen reich werden und bleiben, interessieren sich nicht dafür, was sie mit ihren Machenschaften anrichten, sondern einzig für das Geld. Sie haben den allergrößten Teil ihrer Empathiefähigkeit verloren. Auch der normale Durchschnittsmensch gehorcht gewissermaßen den von solchen Menschen eingesetzten Bestimmungen, wonach man sich gefälligst nur um sich selbst zu kümmern habe (teile und herrsche). Unser Wirtschaftssystem sorgt vollkommen automatisch dafür, daß das Geld ständig den sog. Kapitalsammelbecken zufließt und den Eigentümern dieser unvorstellbaren Geldmengen unermeßliche Macht über den Rest der Menschheit verleiht. Dieses Bewußtsein vermisse ich bei meinen Mitmenschen aufs Schmerzlichste.
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