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Sailor

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Delphi 2010 Professional
 
#49

AW: Interfaces + Factorys

  Alt 2. Feb 2015, 15:05
Die wesentliche Grundidee der Objektorientierung ist Information Hiding,
auch Datenkapselung genannt. Der Nutzer soll nur gewisse Gebrauchswerte
kennen, die er ausschließlich verwendet. Er weiß über den internen Ablauf nichts.
Beispiel Tabelle: Die Nutzerfunktionen seien Eintragen eines Elementes und Abfragen,
ob ein Item Element der Tabelle ist. Je nach Anwendungsfall kann das nun unterschiedlich
implementiert werden, als lineare Liste, als Hashtabelle, als Datenbank etc.
Zumindest in dieser Hinsicht ist Delphi keine objektorientierte Sprache,
so wie auch C# und insbesondere Java das nicht sind.
In dem hier verwendeten Kontext sind Interfaces nun die Krücke, mit der versucht wird,
das nachträglich in Delphi hinzubekommen. Das geht aber nur auf der syntaktischen
Ebene, denn es gibt in diesen Sprachen keinerlei Mittel, mit denen man die Semantik
auf der abstrakten oder Nutzerebene ausdrücken kann. Die Benennung einer Prozedur
als "Flieg" hindert doch niemanden daran, die als "Schwimm" zu implementieren. Um auf
das oben angedeutete Beispiel zurückzukommen: Was passiert, wenn ein Element
mehrfach eingetragen wird? Ist es dann nur einmal drin? Wie reagiert die Funktion Abfragen,
wenn das Element nicht in der Tabelle vorhanden ist? Ohne Einsicht in die Implementierung
lassen sich diese Informationen nicht gewinnen. Man kann durch die Verwendung von Interfaces
oder abstrakter Klassen sicher einiges entkoppeln, aber letztendlich bleibt der Einblick in das
Innere einer Klasse unverzichtbar, wenn man in Delphi & Konsorten programmiert, leider.
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