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Perlsau
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#16

AW: Query in thread ausführev: Wie Ergebnis zurück geben

  Alt 4. Jun 2015, 17:19
Google ist ein gutes Beispiel. Die schaffen es, unmittelbar nach einem Tastendruck Suchvorschläge aus Milliarden(?) von Suchbegriffen zu machen, und das über eine popelige Internet-Leitung. Oder laden die sich etwa vorher ihren kompletten Index auf meinen Rechner?
Google arbeitet mit einer ganz besonderen und – soweit mir bekannt – auch einmaligen Rechner-Verclusterung:

Ein weiteres Ergebnis der internen Entwicklungsarbeit ist das GOOGLE FILE SYSTEM (GFS), gewissermaßen das Nervensystem von GOOGLE. Grundlage für das GFS, das auf fast allen GOOGLE-Computern läuft, war das Quellcode-offene Betriebssystem Linux. Das GFS weiß, welche Informationen wo in dem riesigen Datenmeer liegen. Es steuert GOOGLEs riesige Computerverbände. Diese sogenannten Cluster bestehen aus einigen 100 oder sogar aus mehr als 5000 Computern. Das GFS hält sie zusammen. Fallen Rechner aus, fängt das System diese Pannen auf. Um Datenverluste zu verhindern, speichert das GFS jede Datei mindestens drei Mal. Selbst wenn der Betrieb nicht normal läuft, spürt das GFS in Windeseile die Daten aus dem Datenbestand auf, der geographisch am nächsten beim Nutzer liegt, oder von den Rechnern, die die meisten Ressourcen frei haben und damit am schnellsten arbeiten. Fallen ein paar Computer plötzlich aus, holt sich die Software die Daten einfach von einem der anderen Rechner.

Statt nach dem perfekten Computer zu suchen, gingen GOOGLEs Netzwerkingenieure immer davon aus, daß sich Hardware-Ausfälle ohnehin nicht vermeiden lassen. Sie versuchten erst gar nicht, besonders gute Computer zu konstruieren, sondern verwendeten ihren Einfallsreichtum darauf, Maschinen schnell aus dem Verbund heraustrennen und neue Rechner einbauen zu können. Entsprechend haben die Software-Ingenieure das GFS aufgebaut: »Es muß fortlaufend sich selbst überwachen und Komponentenausfälle entdecken, aushalten und sich schnell wieder von ihnen erholen«, schreiben sie in einem Fachartikel.


Quelle: Lars Reppesgaard, "Das Google Imperium – Google kennt dich besser, als du denkst", ISBN 978-3-86774-046-3, 2008 Murmann Verlag GmbH, Hamburg
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