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IBExpert

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FreePascal / Lazarus
 
#71

AW: Fortlaufende lückenlose Rechnungsnummern

  Alt 30. Jun 2015, 09:49
Bei der ganzen Argumentation musst du aber auch im Auge behalten, dass nicht jeder finanziell in der Lage ist, sich auf irgendein spezifisches Thema ellenlang weiterzubilden, bis er mal nach deine Argumentation in der Lage wäre, eine branchenspezifisches Software zu entwickeln. Teilweise betreffen solche Fachfragen auch nur Randbereiche, die man auch mit Abdecken möchte, aber eben auch nur Randbereiche sind. Und da will man es halt nur richtig machen, aber nicht unbedingt eine andere Software komplett ersetzen.

Ich zum Beispiel habe mich auf die Termin- und Ablauforganisation in Kfz-Werkstätten spezialisiert. Da habe ich oft Randbereiche, die vom Kunden als Hilfsmittel gefordert werden, aber nicht ein Stützpfeiler der Software darstellen. In solchen Fällen hole ich mir Rat bei denen, die in der Praxis mit diesen Dingen zu tun habe, oder frage mal rum, wie etwas allgemein gehandhabt wird.
Das mag jetzt oberflächlich klingen, aber in der Praxis hat das bisher immer zu sehr gut angenommenen Ergebnissen geführt. Das Fachwissen benötigt man sicherlich, aber halt auch nicht immer bis zum letzten Quentchen, und ein Erfahrungsschatz von einem Fachmann, der in einer Branche schon lange arbeitet, kann durch selbst erworbenes Fachwissen auch schlecht ersetzen.

Natürlich kann eine Weiterentwicklung eines Kunden einen vor Probleme stellen. Aber demnach müsste ja Frank seine Software auch für 1000 User vorbereiten, auch wenn es zur Zeit noch keinen Gerichtsvollzieher mit so vielen Angestellten gibt, aber es "könnte" ja passieren.
Jeder designt seine Software so, wie es die aktuellen Gegebenheiten oder der Auftrag seines Kunden erfordert. Evtl. Veränderungen des Kunden oder der Branche sind schwer vorhersehbar, außer es zeichnet sich etwas schon ganz deutlich ab. Ob man dann darauf angemessen reagieren kann, hängt letztlich von dem Möglichkeiten ab, die jeder Entwickler hat. Aber das muss man nun mal so nehmen wie es kommt. Im schlechtesten Fall muss man tatsächlich mal einen Kunden einbüßen, wenn nicht anders machbar ist.
Genau das ist eine Stärke in unserer Branche, nämlich das für seine Zielgruppe softwaretechnisch so umzusetzen, das der Anwender damit klar kommt. Nicht jeder braucht SAP.

Dabei muss man aber bis zu einem gewissen Grad rechtliche Grundlagen kennen und die unterschiedliche Bedeutung vom Begriff Gutschrift und Rechnungskorrektur oder auch europäische Umsatzsteuerberechnung für digital gelieferte Produkte zum Bespiel ist ein sehr gutes Beispiel, bei dem man sich durch Unwissen gewaltig in die Nesseln setzen kann.

Steuerberater sind qualitativ sehr unterschiedlich einzuordnen. Wenn der nur Landwirte und kleine lokale Einzelhändler als Kunden hat, wird der dich aktiv niemals auf solche Problematiken hinweisen, weil der davon noch weniger Ahnung hat als man selber.
Holger Klemt
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