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MichaelT

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Delphi 10.3 Rio
 
#53

AW: Was ist so schlimm daran nach Akademikern zu fragen?

  Alt 28. Jul 2016, 11:59
Das nicht

Österreich ist 'Infrastruktur'. Deswegen bin ich gar nicht bös. Nicht falsch verstehen.

Die Recruiter waren nur bedingt hilfreich, denn die gingen auf die Qualis los, die wir aber nicht haben festlegen können. Es gibt Systeme da kann man nicht jeden hinsetzen. Am SAP BW kreativ zu werden, bedingt dass man 150% weiß was man tut. Das weiß man dann, wenn man so ca. 7 Jahre aktiv war auf solchen System und viele Baustellen gesehen hat. Der Bewerber kann nicht wissen, was er nicht weiß - die sind außen vor.

Die Kritik ging in Richtung programmieren. Noch dazu haben wir fast keine Programmierer. Sie haben exorbitant hohe Lohnnebenkosten einerseits (und nicht nur die) und mittlerweile ist sogar Off-Shoring nurmehr in speziellen Bereichen eine Option.

Wir haben schon Unternehmen mit spannenden Themen hier auch. Codeoptimierung bspw. für Banken und Versicherung usw... - die bilden die Ausnahme. Ein Schuppen schreibt so ein Tool für Messung der Laufzeiten bei Funktionsaufrufen in verteilten Systemen - 90% der gefunden Verzögerungen waren und sind langsame SQL Queries und DB Connections. Die Technologie die sie haben ist super, aber mit 08/15 Hausverstand erschlägt man dann doch auch das Gros.

Die Analyse stimmt so in etwa. Österreich hat noch immer ca. 90% der Ausgaben im ERP Umfeld über Dekaden. Das hat schon zu einem sehr traurigen verwelkten Umfeld geführt. Unsere Unis sind dann schon eher so gut, dass sie durchaus 'mehr als gute Informatiker' produzieren. Damit verbleibt eine seltsame Mischung. Die Engagierten Leute sind mit der Wartung ihrer eigenen Produkte beschäftigt und die sind alle in den 90ern entstanden.

SAP-BW war wieder besonderes, da wir seit Beginn dabei waren. Dann war mal 5 Jahre halbwegs 'Ruhe' und hernach hat die SAP die Restriktionen gelöst - Expertenroutinen eingeführt und jeder hat angefangen auf irgendwelchen Tabellen irgendwelche Daten abzugreifen zu irgendeinem Zeitpunkt. Den 'Scheiß' kann ich laufend herrichten. Das wird schon unspannend mit der Zeit.

Ich persönlich tue 90% Testen und Debuggen. Beta Testen usw... Momentan nächste Version vom SQL-Detective das schon. Das war früher klarerweise auch spannender, da wusste man schon woher der Wind weht, wenn etwas langsam wurde. Entweder im Programm oder von den DOA. Dann habe ich ca. die Logik nachgebaut und geschaut wo der Trouble herkommt. So etwas ist lustig.

Wenn ich mein CRM System warte in Delphi freue ich mich immer konstruktiv proaktiv zu gestalten.

Ich habe in Österreich bis auf ein paar wirklich große Data-Warehouses wenig spannende Themen für Programmierung gefunden.

macchina.io ist schon eine grobe Ausnahme. So etwas würde ich im Moment als spannend empfinden.


Das ist irgendwie extrem schwer zu lesen ...

Vielleicht hängen deine schlechten Erfahrungen auch mit deiner Branche zusammen. Es gibt für mich 2* Dinge, die eine Arbeitsstelle attraktiv machen: interessante Probleme zu lösen oder sehr gute Bezahlung. Im Moment bevorzuge ich das Erste. Deine Beschreibung klingt für mich so, als würde es an Beidem mangeln. Womit du dann nur studierte Informatiker zu Gesicht bekommst, die keine interessante Stelle finden und kurz vorm Verhungern sind.

Selbst in Forschungsinstituten und Unis sieht man auch Dipl., Msc., Bsc. an den Türschildern.
Ich denke im Wissenschaftsbetrieb und Forschungsinstituten ist das auch angemessen. Ansonsten finde ich alles bis auf den Dr. als Titel doch etwas albern.


* Einigermaßen angenehmes Arbeitsklima ist eher eine Voraussetzung.
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