Einzelnen Beitrag anzeigen

mensch72

Registriert seit: 6. Feb 2008
838 Beiträge
 
#3

AW: Wenn die Software von heute die Abandonware von morgen ist

  Alt 13. Aug 2017, 17:06
leider lässt sich da "offen" nur ganz schwer darüber diskutieren, denn man stößt zwangsläufig an die rechtlichen Grenzen wenn ein Kopierschutz mit im Spiel ist.

Bei Filmen oder Dokumenten macht eine (Langzeit)Archivierung mit einem DRM einfach keinen Sinn. Das MUSS alles in einem Format vorliegen, wofür es offene Quelltexte incl. quelloffener CODEC's gibt... Auch für künftige 128/256Bit-Hyperparalle Quantenprozessoren wir es mindestens per Virtualisierung etwas in Richtung vom aktuellen Linux auf/mit C/C++ Basis geben.
Für Software Archive halte ich C/C++ weiterhin für die Sprache der Wahl, wenn es um Langzeit Kompatibilität und Plattformunabhängigkeit geht.
(ist ev. hier im Delphiforum nicht ganz der Mainstream, aber seit 1970 klappt sowas da von der MainFrame bis zum Microcontroler)

Bleiben wir bei Delphi:
Klar gibt es jetzt die tollen schönen und schnellen Web&GetIT ONLINE-Installer, aber das ist und bleibt für mich ein NoGo. Wir verwenden solange es geht die notfalls 100% offline fähige Installation per ISO. Und WorstCase suche ich mir jemand, dessen Schwager nen chinesischen oder russischen Kumpel hat und der Leute kennt die angeblich eine 100% offline Aktivierung auch ohne die eventuell gerade nicht verfügbare Lizenzserver von Borland,Codegear,Emba oder Idera... machen können. Ganz pragmatisch: ab dem Zeitpunkt wo die Lizenzserver nicht mehr verfügbar sind, wäre mir effektiv der rechtliche Status bzgl. des Kopierschutzes egal. Rechtlich ist das dann sicher weiter falsch und böse, aber ich könnte es wohl mit meinem Gewissen vereinbaren.

Schlimm ist nur, man muss sich leider zeitnah um so "illegales" Zeug kümmern, denn sagen wir zu Amiga500 Zeiten gab es auch genug Leute die wussten wie da "störende Sicherheitsfunktionen" entfernt. Jetzt sind die, die es damals konnten entweder "alt" oder haben das Interesse an der Zeit für sowas verloren. Daher kommt das Problem, jeder muss heimlich ganz für sich alleine sich Zugang zu bösen Patches oder Tools verschaffen, nur um im eventuellem Fall der Fälle zukünftig dann nicht "offline" hilflos da zu stehen.


Bei Dokumenten, Filmen und Speichermedien interesiert mich primär nur das, was ich "statistisch" noch erleben werde, da rechne ich aktuell mal nur noch 30..40Jahre. Da reichen mir Formate, Datenträger und Filesysteme, die ich selbst 100% unter Kontrolle habe... daher mag ich USB-Sticks mit FAT32, denn die kann ich solange ich klar im Kopf bin notfalls mit eigener USB Hardware unendlich lange selbst Lesen&Schreiben, denn dazu brauch ich kein OS, da reicht mir jeder beliebige Microcontroler den ich irgendwie LowLevel auf HardwareEbene programmieren kann.

Ich tausche alle 10Jahre meine ArchivHardware so, dass alles weiter wenigstens gelesen werden kann, mein aktuel noch aus reinem Ehrgeiz schaffbares: es ist bis jetzt auch noch alles ausführbar und wenn nötig sogar in virtueller Umgebung reinstallierbar... die pflegeintensivesten Schätzchen sind da meine alten NovelServer V3.11 und V3.12 samt passendem MSDOS5, oder auch ein WindowsForWorkgroups V3.11 per DoppelVM nun letztendlich auf aktueller Gigabit-Hardware.

Ich betrachte das für mich als reines "Hobby", so wie jeder OldScool Autoschrauber jederzeit einen alten Vergaser V6 oder V8 wieder/weiter am Leben halten kann.
So wie es zukünftig wohl kaum fahrbereite org. Oldtimer mehr geben wird (weil schlicht selbst einfachste elektronische Bauteile in den Steuergeräten ihren Geist auf geben und die Firmware als Software da auch schon hart verschlüsselt ist. Man gehe doch mal egal ob Suzuki oder Audi mit einem Elektronikproblem in eine Fachwerkstatt... da verkabeln die das Auto und es wird per LiveConnect vom Hersteller gecheckt was los ist... die Leute in der Werkstatt dürfen und können (gewollt magels Wissen) da garnix mehr selbst offline machen... hoffen wir für alle Opelkunden das PSA von GM alle OnlineTools bekommen hat und diese für "ewig" aktiv hält


Wie gesagt, ganz pragmatisch: mich selbst interssieren da nur die nächsten 30..40Jahre die ich eventuell einigermaßen klar im Kopf erlebe... was in 50..100.. Jahren ist/wird, darüber sollen sich Leute die jetzt tagtäglich nix sich produktiv Lohnendes schaffen müssen ihre Gedanken machen.
  Mit Zitat antworten Zitat