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Assarbad

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#12

AW: Bootfähiger USB-Stick | Datenrettung

  Alt 4. Okt 2017, 11:52
Hmm, also von USB-Sticks habe ich mich für diesen Zweck vor Jahren verabschiedet.

Ich hatte mir mal zwei ISOSticks gekauft, die allerdings total unzuverlässig sind und selten überhaupt an Rechnern funktionieren (insbesondere UEFI scheint problematisch zu sein). Jetzt liegen die bei mir in der Schublade. Die Teile haben einen Schacht für ne microSD-Karte auf der man dann ISO-Dateien unterbringt. Die booten dann in einen eigenen Bootloader der dann ermöglicht die ISO auszuwählen. Daraufhin bootet man dann nochmals und diesmal (hoffentlich) in die ISO-Datei, welche der ISO-Stick scheinbar ähnlich wie SysLinux/ISOLinux bereitstellt.

Der Hersteller hatte bereits vor Jahren versprochen die Software (also den Bootloader und die Firmware) im Quelltext zu veröffentlichen. Dies ist aber nicht geschehen.

Gelandet bin ich letztendlich bei einem ZM-VE400 welches eine OEM-Variante des baugleichen Modells von iODD ist. Die Firmware ist auch zwischen diesen Geräten kompatibel. Beides sind koreanische Hersteller, daher vermutlich die Zusammenarbeit.

Hier wird aus Dateien verschiedenster Abbildformate (natürlich auch ISO) ein optisches Laufwerk bereitgestellt. Dabei gibt es wahlweise den HDD-Modus (nur Festplatte), ODD-Modus (nur optisch) und Dual-Modus (beides). Am zuverlässigsten funktioniert der ODD-Modus und ich habe bisher allenfalls Probleme gehabt das Laufwerk an bestimmten USB-Ports zum Laufen zu bekommen. Aber prinzipiell funktioniert hat es an allen Rechnern, inklusive einem alten Power-Mac. Manchmal mußte ich, wie beschrieben, den USB-Port wechseln oder von Dual-Modus auf ODD-Modus schalten usw.

Und da wären wir schon beim Vorteil. Es handelt sich zwar um ein externes Laufwerksgehäuse, aber eine die dank eigener Firmware dem USB-Host ein optisches Laufwerk vorgaukeln kann. Im Gegensatz zum ISOStick ist sie dabei nicht abhängig von der Architektur des Hostrechners. Beim ISOStick ist der Bootloader ja davon abhängig auf der CPU des Hostrechners geladen werden zu können.

Betrieben wird das Teil mit einer Festplatte oder SSD und bei USB 3.0 hat man auch entsprechende Datenraten bei der Installation, bzw. dem Booten der emulierten optischen Medien. Dabei kann man NTFS oder FAT32 benutzen, wobei NTFS ratsam ist, sofern man auch größere Abbilder laden will.

Die Bedienung läuft über eine Tastatur (Numpad), wobei ich von vielen Problemen gelesen habe, aber - trotz etwas hakeliger Bedienung - bei den vier von mir erstandenen Laufwerksgehäusen diese so nicht nachvollziehen kann. Desweiteren sieht man die Namen der entsprechenden Abbilddateien in einem beleuchteten Display. Und ja: man kann die Dateien in Unterordner einsortieren und mithilfe der Tastatur und des Displays navigieren. Einziges Manko: die Displayzeile ist relativ kurz, was bei längeren Dateinamen zu Verwechslungen führen kann. Allerdings scrollen die längeren Dateinamen auch durch, so daß man prinzipiell immer findet was man sucht.

Kurzum: statt Stapel von CDs/DVDs oder ähnlichem und auch statt USB-Sticks kann ich die ZM-VE400 wärmstens empfehlen. Paßt auch in eine Hosentasche und ist vielseitiger und erlaubt das Speichern von Abbildern in Größenordnungen die bei USB-Sticks noch in der Ferne liegen.
Oliver
"... aber vertrauen Sie uns, die Physik stimmt." (Prof. Harald Lesch)
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