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Codehunter

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#1

Layout von Datenbankanwendungs-Fenstern auf 16:10 Monitoren

  Alt 18. Jan 2018, 22:11
Hallo,

ich möchte mal ein paar Gedanken zum Thema Oberflächendesign loswerden, die mich seit längerem umtreiben. Alles fing eigentlich gar nicht mit meinen eigenen Programmen an, sondern mit zugekauften Wawis etc.

Wir haben in unserer Firma vor mehreren Jahren ein anderes Wawi eingeführt. Seitdem beschweren sich die Nutzer über das umständliche Handling. Irgendwann hab ich mich einen Tag daneben gesetzt und zugeschaut, wie die das im Alltag handhaben. Dabei stellte sich heraus, dass die Mauspfade und Klickfolgen sehr lang sind, um auch nur einen Beleg zu erstellen.

Dann habe ich mir die Oberflächen angeschaut. Mir fiel recht schnell auf, dass die Eingabemasken mit sehr vielen Pagecontrols arbeiten und darüber die einzelnen "Themenbereiche" wie z.B. Belegkopfdaten, Artikelpositionen usw. voneinander trennen.

Wenn man nun so eine Eingabemaske auf einem FullHD-Monitor maximiert, dann hat man regelmäßig den Effekt, dass sich im linken Drittel des Bildschirms sehr viele Controls befinden, während die rechten zwei Drittel leer bleiben oder "großzügigerweise" von einem Freitext-Memo ausgefüllt werden.

Irgendwann hatte ich mal einen Arbeitsplatz mit einem älteren 4:3-Monitor und 1280x1024 Auflösung. Dort ergab diese Anordnung plötzlich Sinn, der Platz wurde optimal ausgenutzt.

Hier eine typische Eingabemaske von einem aktuellen Wawi (nicht das was wir einsetzen, aber ein typischer Fall vom beschriebenen Problem):

Bild 1
Bild 2

Nur sind doch heutzutage Full-HD-Monitore mit 1920x1080 eigentlich der unterste Standard. Also nicht nur dass die Auflösung höher ist, auch das Seitenverhältnis ist ein anderes. Darum frage ich mich, ob man eigene Anwendungen nicht für Full HD optimieren und das ganze Eingabelayout umkrempeln sollte.

Am Beispiel einer Belegeingabemaske könnte man die Kopfdaten im linken Drittel erfassen, die Artikelpositionen im mittleren Drittel und die Fußoptionen wie Versandart, Lieferkonditionen etc. im rechten Drittel.

Noch eleganter wäre es, wenn man sich einen 16:10-Monitor um 90 Grad gedreht vorstellt (Pivot-Funktion). Dann könnte man die Eingabemaske strukturell schon so abbilden (abstrahiert), wie sie später auch auf einem Beleg ausgegeben werden.

Ich habe mal probeweise so eine "Portrait-Eingabemaske" als Dummy erstellt und einen unserer Vertriebler damit konfrontiert. Zuerst fand der das ziemlich bekloppt, den Monitor hochkant zu stellen. Doch nachdem ich ihn (gespielt) drei Belege im Akkord eingeben lassen habe, wollte der plötzlich gar nicht mehr aufhören. Am Ende beschwerte er sich sogar, dass das nur ein Dummy war und nicht auf unser zugekauftes Wawi übertragbar.

Was meint ihr: Wäre die Zeit reif, um Programme anzubieten, die sich komplett auf aktuelle Bildschirmauflösungen orientieren, statt (als Entwickler) immer noch gedanklich auf einen vermeintlichen, jedoch lange veralteten Mindeststandard von 1280x1024 zu orientieren? Könnte man gar Monitore mit Pivot-Funktion als Mindestanforderung für professionelle, an gewerbliche Anwender richtende Programme vorgeben?

Beim Praxistest ergab sich übrigens noch die Erfahrung, dass man die Pivot-Funktion nur mit IPS-Panels sinnvoll einsetzen kann. Bei TN-Panels jeglicher Couleur sind die Betrachtungswinkel im Hochformat nicht ausreichend. Man hat dann grässliche Farb- und Helligkeitsverläufe von oben nach unten.

Grüße
Cody
Ich mache grundsätzlich keine Screenshots. Schießen auf Bildschirme gibt nämlich hässliche Pixelfehler und schadet der Gesundheit vom Kollegen gegenüber. I und E zu vertauschen hätte den selben negativen Effekt, würde aber eher dem Betriebsklima schaden
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