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Codehunter

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#5

AW: Gesucht: USV für den Heimbetrieb

  Alt 31. Jan 2018, 11:05
Sehr zu empfehlen ist der Artikel bei Wikipedia zu den verschiedenen Arten von USV. Was du dir wünschst ist eine Online-USV. Das wird mit Sicherheit nicht für n Appel und Ei zu haben sein.

Nach meiner Erfahrung (habe schon Blitzschlag live miterlebt) bringen USVen in solchen Fällen gar nichts. USVen sind nicht dafür gemacht, grobe Überspannungen wegzufangen, die in Schutzzone 1 oder 2 weggefangen gehören. USVen befinden sich immer in Schutzzone 3. Dafür braucht es ein vernünftiges, dreigliedriges Schutzkonzept. Ein schönes Dokument mit Praxisbeispielen findest du bei Dehn.

Vereinfacht gesagt: Überspannungsableiter am Hausanschlusskasten (Schutzzone 1), am Unterverteiler/Sicherungskasten (Schutzzone 2) und z.B. in einer Steckdosenleiste (Schutzzone 3). Dahinter, so du denn Schutz gegen Unterbrechungen haben willst, die Online-USV und dahinter dann der Verbraucher. Man bedenke, dass alle Geräte die z.B. über Masse mit dem Computer verbunden sind, auch an die Steckdosenleiste SZ3 gehören, sonst ist dein ganzes Schutzkonzept beim Teufel. Selbiges gibt auch für per LAN-Kabel verbundene Switches, Router etc. Bei Fritzboxen muss z.B. zusätzlich auch die TAE-Zuführung abgesichert werden (im Dehn-Dokument ab Seite 125). Ich habe schon ISDN-NTBAs explodieren sehen, die nur an der TAL hingen und nicht an einer Netzsteckdose. Die Einzelteile flogen 15 Meter weit.

Bedenke auch, den Monitor mit an die USV zu hängen. Ich habs schon gesehen dass das vergessen wurde. Da lief der Rechner dann zwar beim Stromausfall wunderbar weiter, konnte jedoch mangels "Durchblick" trotzdem nicht geordnet herunter gefahren werden. Die USV war somit eigentlich nur eine "Schmerzverlängerung" und völlig nutzlos. Bei Servern verbindet man den Steuerausgang von USVen mit dem Hostsystem, ein Systemdienst fährt dann den ganzen Laden automatisch geordnet runter wenn den USV-Akkus die Puste ausgeht. Doch solche Szenarien wollen regelmäßig getestet sein!

Ein Blitzschutzkonzept sollte von einem Fachmann geplant werden, das ist nicht trivial. Und man bedenke den Grundsatz: selbst 95% Blitzschutz sind gar kein Blitzschutz.

Batterien wechselt man bei USVen in der Regel alle 5 Jahre. Das Handbuch zur jeweiligen USV gibt da Aufschluss. Man achte bereits beim Kauf darauf, dass Standard-Akkus verbaut sind (meist Blei-Gel, mit Flachsteckkontakten). Das vereinfacht die Nachbeschaffung. Denn viele Hersteller außer den großen Marken wie APC oder MasterGuard beenden die Verfügbarkeit von "validierten" Akkus gerne nach Ablauf der Garantie. Generell kann man typgleiche Akkus von beliebigen Herstellern verwenden, solange die Chemie (z.B. Blei-Gel) sowie Spannung (meist 12 V), Kapazität (mAh bzw. Wh) und Ladespannung/-strom überein stimmen. Ich nehme gerne Akkus von Exide, weil ich gute Erfahrungen damit gemacht habe und nicht die billigste Chinaware.

Wir haben in unserem Serverraum eine 5 kVA Anlage stehen. Die stemmt den Serverschrank mit ~ 600 Watt Dauerlast für real ungefähr 8 Stunden. Da drin sind 60 Stück Akku a 12 V zusammen dann 720 Volt Gleichspannung. Das Monster fasse ich sehr respektvoll an wenn Akkus zu wechseln sind.
Ich mache grundsätzlich keine Screenshots. Schießen auf Bildschirme gibt nämlich hässliche Pixelfehler und schadet der Gesundheit vom Kollegen gegenüber. I und E zu vertauschen hätte den selben negativen Effekt, würde aber eher dem Betriebsklima schaden

Geändert von Codehunter (31. Jan 2018 um 11:23 Uhr)
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