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Codehunter

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#27

AW: Gesucht: USV für den Heimbetrieb

  Alt 1. Feb 2018, 08:21
.. Falls die USV feststellt Sie hat nur noch eine Restlaufzeit von z.B. einer Minute wird ein Signal an die Server geschickt dass diese gezielt runterfahren. Gibt es solch eine Funktion eigentlich auch für den Heimbereich ? Finde ich sehr praktisch.
Ob Profi oder Heimbetrieb, ich dachte immer, solch eine Funktion wäre eine der Hauptaufgaben einer USV (und des Betriebssystems, was entsprechende Schnittstellen bietet), idealerweise auch zum Wiederhochfahren bei stabiler Spannungssituation.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Nahezu alle USVen haben irgendeine Form von Steuerausgang. Im einfachsten Fall potentialfreie Schaltkontakte, meist eine einfache serielle Schnittstelle, bei neueren Modellen auch USB. Wichtig ist, dass man dafür die richtige Software hat die zum jeweiligen Einsatzzweck passt. Bei Heimcomputern mag das sogar noch am einfachsten sein, weil man irgendeine Software in den Autostart klemmen kann. IMHO gibt es ja sogar Freewareprogramme, welche die gängigsten USV-Protokolle "sprechen".

Bei (Windows-) Servern wird die Sache schon komplizierter. Da muss so eine Software zwingend als Systemdienst laufen. Das grenzt die Freewareprogramme schon arg ein. Außerdem wollen und sollten sich Serveradmins nicht auf Bastelsoftware verlassen. Hier sind also die Hersteller der USVen gefragt.

Am kompliziertesten wird es bei Virtualisierungshosts. Da muss der Hypervisor mit der USV sprechen und gleichzeitig auch den Gastsystemen "Bescheid sagen" sowie korrekt deren Herunterfahren überwachen.

In jedem Fall muss man die USV mit dem zu steuernden Rechner verbinden. Gerade bei aktuellen Rechnern sind native serielle Schnittstellen gar nicht mehr am Mainboard vorhanden. Hier muss man auf USB-Seriell-Konverter ausweichen. Genau das kann bei Hypervisoren Probleme machen, wenn der Host keinen Treiber für den Adapter hat. Im Heim-PC-Bereich sollte das easy sein.

Das wieder Hochfahren können die meisten PCs und Server von Haus aus. Das findet sich meist im BIOS beim Power Management und nennt sich z.B. "State after AC Power Loss" wenn der Rechner hart herunter gefahren wurde. Bei einem per Software gesteuerten geordneten Herunterfahren muss die Software dem BIOS vorher mitteilen, dass der Rechner bei Rückkehr der Spannung wieder anfahren soll.

Jedoch verzichten viele Admins lieber darauf. Der Grund liegt darin, dass nach einem Stromausfall die wiederkehrende Netzspannung noch nicht stabil ist. Wir hatten das in letzter Zeit öfters bei den Sturmschäden. Beschädigte Oberleitungen wurden repariert, doch beim Wiederanfahren der Netze gab es Überlastungen, sodass die Trafostationen nach wenigen Sekunden wegschalteten. Das kommt daher, dass viele Leute bei Stromausfällen zu Hause alle möglichen Geräte blind einschalten. Könnte ja sein, dass aus der einen Steckdose ja noch was raus kommt, wenn die anderen nicht mehr funzen. Weil die USV dann ohnehin schon leer ist, kann sie den neuerlichen Netzausfall nicht mehr kompensieren, der Rechner fährt kurz an und schaltet gleich wieder ab. Festplatten mögen sowas ja ganz besonders und veranstalten dabei gerne "Headbanging". Darum sollte man den Rechner nach einem Netzausfall lieber händisch einschalten wenn man sicher ist dass die Netzsituation stabil ist.
Ich mache grundsätzlich keine Screenshots. Schießen auf Bildschirme gibt nämlich hässliche Pixelfehler und schadet der Gesundheit vom Kollegen gegenüber. I und E zu vertauschen hätte den selben negativen Effekt, würde aber eher dem Betriebsklima schaden

Geändert von Codehunter ( 1. Feb 2018 um 08:38 Uhr)
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