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Delphi 2007 Enterprise
 
#9

AW: Bild unterschiede?!

  Alt 22. Okt 2018, 15:35
Ich glaube wir haben es hier mit einer Vermischung der Konzepte "Bilddaten" und deren "Darstellung" zu tun. Grundsätzlich kann man erstmal behaupten: Je größer ein Bild erstellt wird (im Sinne von X * Y Pixeln), desto eher ist es wahrscheinlich, dass es qualitativ besser ist. (Besser als das ursprüngliche Erstellungsverfahren das Bild liefern kann wird es jedoch nie.)

Das Programm, dass das Bild dann darstellt, kann das ja dann auf die Größe skalieren, die es haben will. Bei Grafikprogrammen ist die Grundeinstellung meist "100%", was heißt: Jedem Pixel der in der Datei tatsächlich mit eigenem Farbwert gespeichert ist, wird genau ein Pixel auf dem jeweiligen Bildschirm zugeordnet. Heißt: Es ist allein Sache des Bildschirms mit wie viel DPI das Bild nachher am Auge ankommt. Und dieser Wert verändert sich auch nicht, da physikalisch fest für den jeweiligen Bildschirm.

Aber Word z.B. arbeitet etwas anders. Dort werden Bilder ja meist im Kontext einer Papierseite angezeigt, sodass alles was dargestellt wird dazu relativ gerechnet werden muss. Ein Bild über eine halbe Seite wird dann eben für die Anzeige am Bildschirm so umgerechnet, dass es für das gewählte Zoom-Level relativ zu den Seitenränder korrekt positioniert und skaliert erscheint. Intern ist aber dennoch die volle Auflösung vorhanden, sodass beim Druck z.B., wo in der Regel höhere DPI als am Monitor erreicht werden, das Bild quasi "besser" raus kommt als am Bildschirm gesehen, da es dann wiederum passend für den Drucker neu skaliert wird.

Bei Vektorgrafiken wie SVG hat man den Vorteil, dass die theoretische Auflösung unendlich ist, das Bild also für jedes beliebige Ausgabemedium optimal berechnet werden kann. (Es bringt nur genau gar nichts, wenn man versucht Bitmap-Bilder in ein SVG einzubetten. Davon werden es auch nicht mehr Pixel als in der Originaldatei des Bitmaps beschrieben.)


Wenn du nun also eine Zeichnung, die du mit einem Vektorprogramm wie z.B. Inkscape erstellt hast in ein PDF bringen möchtest, hast du den riesen Vorteil dass man Zeichnungen in der Regel verlustfrei als SVG exportieren kann, und PDF SVG auch versteht und direkt importieren kann, und dann der PDF-Viewer nachher dafür verantwortlich ist auf die jeweilige Ausgabeauflösung perfekt zu berechnen.

Sobald du einen Zwischenschritt über ein Bitmapformat (JPG, PNG, BMP, TIF, TGA, ...) machst, musst du dich für eine maximale Auflösung entscheiden. Hier kann man eigentlich sagen: Nimm das höchste, was du mit Blick auf die resultierende Dateigröße verantworten kannst. Das anzeigende Programm rechnet sich das dann schon zurecht.
Probleme gibt es dabei dann aber evtl. wenn deine Zeichnung sehr feine Elemente, wie z.B. 1px Linien oder Text hat. Diese gehen beim Verkleinern schon mal verloren oder werden verschwommen - da ist auch mit den besseren Filtern nicht mehr so arg viel zu machen. Bei solchen Zeichnungen muss man dann wirklich dringend zu SVG raten, oder wenn man das Original schlicht nicht anders als als Bitmap hat, damit leben. (Es gibt zwar Vektorisierungstools um ein Bitmap in eine echte Zeichnung zu überführen, die Ergebnisse sind aber meistens nicht wirklich optimal und oft dann auch nicht viel "freundlicher" beim Skalieren.)
"When one person suffers from a delusion, it is called insanity. When a million people suffer from a delusion, it is called religion." (Richard Dawkins)
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