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jobo

Registriert seit: 29. Nov 2010
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Delphi 2010 Enterprise
 
#40

AW: Bekomme Inner Joins nicht hin

  Alt 20. Dez 2018, 07:34
Hier sind 3 Varianten ohne Anspruch auf Vollständigkeit usw:
Code:
-- nur max(id) wenn garantiert(!) ist, dass sie eindeutig, aufsteigend ist (faule Lösung)
-- geht "immer" (Syntax)
select a.*, r.*
  from item a
  join (select max(id) fkey from Item_Rev) b
    on a.rev = b.fkey
  join item_rev r
    on a.rev = r.id;
 

-- erst max(timestamp), darüber die zugehörige ID holen-Reihenfolge nun egal-  ("ordentliche" Lösung)
--   ordentlich halt*, Syntax geht auch immer
select a.*, r.*
  from item a
  join (select id
          from item_rev ri
          join (select max(changetimestamp) x from Item_Rev) rx
            on ri.changetimestamp = rx.x) b
    on a.rev = b.id
  join item_rev r
    on a.rev = r.id;
 
-- top n, logisch sauber, vermeidet Group ganz, trendy
--   bin mir nicht ganz sicher, aber es wäre eine typische MS Lösung, die relativ früh (als erste?) die TOP Funktion eingeführt hatten
--   ich würde mal sagen, eine gute Lösung, m.E. ohne Group sozusagen straight forward, aber syntaktisch nicht sehr kompatibel
--      (ersetze "top n" durch "limit n" o.ä. für andere Systeme)
select a.*, r.*
  from Item a
  join (select top 1 id from Item_Rev
         order by changetimestamp desc) b
    on a.rev = b.id
  join item_rev r
    on a.rev = r.id;

zu *
Alles ist relativ. Diese Lösung vermeidet das vielleicht etwas theoretische ID Problem (aufsteigend=chronologische ID= höchste Revision).
Aber was ist, wenn changetimestamp sich später (per Trigger) ändert, weil z.B. rein Rechtschreibfehler korrigiert wurde?


Die anfangs von Dir gefundene SQLite Variante hat mich mehr als überrascht und stark an das mySQL Desaster erinnert.
Ich war bis gerade der Meinung, mySQL seien die Einzigen, die sowas gefährliches "anbieten". Deren Group By Syntax war angetreten, ~ohne weiteres~ eine richtige Antwort zu liefern, es kommt dort aber meist Schrott raus, wenn man sich nicht an die Spielregeln hält. SQLite ist dann wohl Nr. 2 in dieser Heldenliste.
Ein Zitat aus deren Hilfe
Zitat:
Side note: Bare columns in an aggregate queries. ...
... and so in many cases the value for "b" is undefined...
Das Ergebnis ist also undefiniert!!! Dein (richtiges) Ergebnis wäre nach dieser Beschreibung also Zufall?
Es geht noch weiter in der Hilfe. Dort wird beschrieben, dass nur bei min und max etwas besonderes gemacht wird, was dann tatsächlich Dein Ergebnis erklärt. Eine sehr bequeme "Abkürzung" für den Entwickler von etwas SQL Text, aber tatsächlich weit weg vom Standard. Ich find besonders den ersten Teil gefährlich. Würde ich mich nicht dran gewöhnen. Vielleicht hast Du selbst diese Doku gelesen und warst der Meinung, so gehört sich das ..

Und wo ich dabei bin. was das Thema "kompatibel" angeht:
Es gibt die verschiendenen ANSI SQL Versionen von 86 bis 2016. Daran hält sich leider niemand vollständig (Was m.E. schlimmer klingt, als es ist, da man bei sowas offenbar schon die wichtigsten Dinge angeht)
Den Wunsch nach Kompatibilität versteh ich gut, aber es ist wie bei verschiedenen Pascal Dialekten, eben nicht alles kompatibel.
SQLite ist m.E. ein Exot, weil es ganz klar anders positioniert ist, als MSSQL oder andere große. Auf der Ebene am ehesten vergleichbar mit dem embedded Part von Firebird, aber eben nur mit dem. Ebenso exotisch der lockere Umgang mit Typen, low concurrency Ansatz, ..
MSSQL ist da gefühlt eher Standard, aber fett und reich genug, eigene Features vor den Standard zu stellen. Das gilt ähnlich für die anderen Kommerzanbieter. Gewollt sind am ehesten die open source Systeme bemüht, Standards einzuhalten, hier fehlen dann leider oft die Ressourcen. Postgres legt allerdings sehr großen Wert auf die ANSI-SQL Normen und kriegt das auch ganz gut hin.
In der Praxis geschieht es häufig, dass man sich für eine Syntax entlang der Doku des verwendeten Systems entscheidet und dabei nicht Standard gemäß formuliert, obwohl die DB es verstehen würde. Die Mohrrübe ist dabei oft auch eine kleine Extraportion Komfort oder Funktionalität. "Alte Hasen" haben da den kleinen Vorteil, dass sie aus Gewohnheit "gut abgehangenes" SQL verwenden. (Was nicht immer wirklich ein Vorteil sein muss, weil sie die Mohrrübe gar nicht sehen).

Zum "Problem"
Für Group By gibt es eine Faustregel, mit der man gut fährt:
Alle nicht aggregierten Felder der Select Liste müssen im Group By genannt werden.
Gruß, Jo

Geändert von jobo (20. Dez 2018 um 07:37 Uhr)
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