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stahli

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Delphi 11 Alexandria
 
#9

AW: Trennung von GUI und Logik

  Alt 29. Apr 2019, 11:17
Man muss hier m.E. drei Dinge separat betrachten...


1) Trennung GUI/BL:

Dazu reicht es aus, sämtliche Logik in eine Klasse TMyBL zu stecken und dort so viele Eigenschaften und Methoden zu veröffentlichen, dass die GUI sich dort umfassend bedienen kann.
Die GUI darf also nie z.B. einen Kontostand erhöhen, indem sie den aktuellen Wert abruft, einen Betrag dazu rechnet und das Ergebnis wieder speichert, sondern sie muss TMyBL.AddMoney(x) aufrufen.
ALLES was an Daten zu ändern oder abzufragen ist, muss über Methoden und Eigenschaften möglich sein.
TMyBL muss also in sich das vollständige Projekt abbilden und komplett funktionsfähig sein.
Natürlich ist TMyBL hilflos ohne Ansteuerung von außen, aber alle Erfordernisse müssen dort vorhanden und nutzbar sein.
Die GUI (Egal ob VCL, FMX oder anderes) stößt dann lediglich Aktionen an und ruft Daten ab für die eigene Darstellung.

Wenn man mit Interfaces umgehen kann ist das sicherlich hilfreich, aber ein klassisches TMyBL-Objekt würde auch reichen.

Eine Trennung von GUI und BL wäre damit schon erreicht.


2) Threads:

Egal, ob eine längere Berechnung im Eventhandler des Formulars erfolgt oder in der oben beschriebenen TMyBL-Klasse, das Formular wird während dieser Zeit hängen bleiben.
Um das zu vermeiden, muss man mit Threads arbeiten oder notfalls mit Timern oder gar Application.ProcessMessages.
Hier ist zu beachten, dass die TMyBL davon nicht abhängig sein darf. Am besten sollte sie davon gar nichts mitbekommen.


3) Kommunikation

Vor allem, wenn GUI und BL in getrennten Threads oder gar Prozessen laufen, muss man sich über die Kommunikation Gedanken machen.
Die GUI darf die BL kennen und dort Änderungen anschieben aber sie sollte gar nicht wissen, was sie da eigentlich tut und warum.
Die BL sollte aber gar nichts von der GUI wissen.
Es muss aber einen abstrakten Informationsaustausch geben, also am besten über einen Framework, das zwischen beiden Seiten (möglichst automatisiert) vermittelt.
Die Frage ist, wie man das am besten organisiert (je nach Anspruch und Möglichkeiten).
Stahli
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"Jetzt muss ich seh´n, dass ich kein Denkfehler mach...!?" Dittsche (2004)
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