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Assarbad

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#51

AW: Unbeliebtheit von Delphi

  Alt 30. Apr 2020, 14:33
Wenn solche Preise für eine Firma zu hoch (!) sind, ist mir das etwas suspekt ehrlich gesagt.
Ich sprach nicht von einer Firma. Ich habe exakt einmal mit Delphi Geld verdient. Und das was dabei herauskam war deutlich unterhalb der Kosten für eine (nur-Delphi-)Pro-Version.

Ich hab da übrigens andere Preise in Erinnerung. Vielleicht ist das aber der Unterschied zwischen Delphi Solo vs. "Studio" (also mit C++ Builder)? Und gerade im Vergleich zu einem MSDN Pro Abo mit anschließend erlaubter Weiternutzung der Software, fand ich das Preisniveau der Produkte rund um Delphi nicht angemessen. Insbesondere aufgrund der Probleme die zum Teil über mehrere Versionen hinweg mitgeschleppt wurden. Und wenn ich dann eben noch Klimbim mitbezahle, welchen ich nicht brauche, trägt dies nicht zur Akzeptanz der Preise bei.

Die "Lösung" für Embarcadero war dann auf eine Art Abomodell umzuschwenken. Nur einen kleinen Unterschied gibt es zu dem erwähnten MSDN Pro Abo. Die Betriebssysteme und auch Visual Studio daraus wurden/werden auf Jahre hinaus gepflegt. Embarcadero schien etwa mit XE auf ein Modell umzustellen, welches als "Was juckt mich meine Software von gestern" umschrieben werden kann. Mag jetzt etwas überspitzt formuliert sein, aber da ich mir XE tatsächlich noch (als RAD Studio) geleistet hatte, fühlte ich mich doch etwas vor den Kopf gestoßen als Fehlerbehebungen (!) - also nicht etwa neue Features - für die jeweils nicht mehr taufrische Version auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben wurden.

Aber die Preise sind nun wirklich nicht hoch
... sofern man damit sein Geld verdient. Mag sein.

An der Stelle sollte man aber eben als Softwareentwickler auch bedenken, dass man ja auch möchte, dass andere die eigene Arbeitsleistung bezahlen.
Kommt drauf an. Bei meinen FLOSS-Projekten erwarte ich in dieser Hinsicht nichts.

In unseren aktuellen, auch größeren, Projekten läuft die IDE sehr gut und so gut wie ohne merkliche Verzögerungen. Abstürze z.B. beim Debuggen wie sie unter XE6 quasi normal waren gibt es hier quasi gar nicht mehr.
Sorry, aber weißt du wie das für jemanden klingt der das hinter sich gelassen hat, lange bevor es XE6 gab? So (imaginäres Zitat):

Zitat:
Hey Leute, habt euch nicht so. Kauft euch einfach die aktuelle Version und schon sind diese Probleme Teil der Vergangenheit.
Was natürlich die Bauchschmerzen welche man sich einhandelt, wenn man mal größere Versionssprünge bei einer Toolchain gemacht hat, komplett vernachlässigt und ohnehin eher nach Embarcadero-Vertriebler/Evangelist klingt. Sprich: ein wenig rosarote Brille scheint mir da schon dabei zu sein.

Leider kommt Delphi mit Kreuzbeziehungen in den Units, aber auch exotischen Formatierungen und teilweise auch mit manchen Benennungskonventionen nicht gut klar, wenn man Refactoring oder auch nur die Klassenvervollständigung nutzen möchte. Hier lohnt es durchaus den Quelltext zumindest etwas zu modernisieren um dann effizienter arbeiten zu können.
Ich kenne noch ein anderes Werkzeug welches ständig nach Aufmerksamkeit schreit, anstatt mir still zur Hand zu gehen, und welches für sich einfordert, ich möge bitte meine Arbeitsweise ihm anpassen: Git. Die einen mögen's. Die anderen nicht. Ich zähle zur zweiten Gruppe.

Achso, eins noch. Ich würde behaupten Delphi erfreut sich in diversen Kreisen nach wie vor großer Beliebtheit. Also bitte nicht meine Kritik als pauschale Klatsche mißinterpretieren.
Oliver
"... aber vertrauen Sie uns, die Physik stimmt." (Prof. Harald Lesch)

Geändert von Assarbad (30. Apr 2020 um 14:37 Uhr)